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THEMA:   Freundschaft zwischen Jungen und Alten

 24 Antwort(en).

Livius begann die Diskussion am 08.12.04 (13:20) :

Haben ältere Menschen eigentlich Interesse an Freundschaften zu jungen Menschen?

Wenn ja: Wo findet man ältere Menschen, die am Kontakt mit Jüngeren interessiert sind?

Wenn nein: Warum besteht kein Interesse?


 carla antwortete am 08.12.04 (13:28):

Im Prinzip ja :-)! Ältere Menschen findet man überall, genauso wie junge Menschen. Leichter wird der Kontakt gemacht in irgendwelchen Gruppierungen, wo sich alt und jung in guter Atmosphäre zusammenfinden. Wie z.B. in Seminaren, Sportvereinen usw.
Ich habe junge Freundinnen und zum Teil "geerbte" junge Leute von meinen Söhnen. Allerdings bin ich es fast immer, die die Kontakte pflegt.
Meine Erfahrung ist, daß das Mitteilungsbedürfnis der Jungen wesentlich größer ist als das der Alten. Wären die Alten genauso mitteilungsbedürftig wie die Jungen, wären die Kontakte bald stark gefährdet. Vielleicht ist das aber auch nur meine ureigene Erfahrung, weil ich eine gute Zuhörerin bin?


 Illona antwortete am 08.12.04 (13:52):

Wenn du dich als Seniorstudentin an der UNI nicht arrogant und besserwisserisch anstellst, hast du in kürzester Zeit eine Menge Freundschaften.Es machst riesigen Spaß, mit jungen Leuten zusammen zu arbeiten. Und ein Gespräch bei einem Kaffee ist immer drin.
Carla , das hast du richtig beobachtet, sie erzählen dir alles, auch was du nicht unbedingt wissen willst.
Sie sind aber auch neugierig zu erfahren, weshalb man freiwillig lernt.


 Gudrun_D antwortete am 08.12.04 (14:10):

Auf ganz anderer Basis,aber sehr sinnvoll:

Am einem Adventssonntag lernte ich eine Einrichtung kennen,die "Invitare" heisst und war begeistert.
Dort wird ausschliesslich ehrenamtlich seit 7 Jahren für junge Frauen gesorgt,die schwanger und oder in Not geraten sind,auch alleinerziehende Väter sind dort.
Die ersten Kinder,die ohne Beratung und tätige Hilfe nicht geboren wären,gehen nun schon in die Schule.
Einmal wöchentlich ist ein Treffen mit Kindern,ein Seccond-hand-Laden sorgt für sehr preiswert zu kaufende Kleidung.Auch ehrenamtlich geführt.
Ältere Frauen (bis über 80) stehen als Leihoma zur Verfügung und sind heiss begehrt.
Natürlich habe ich mich begeistert eingebracht und hoffe,auch als "Ehrenamtliche" mit meinen bescheidenen Kräften sinnvoll helfen zu können.
Der Verein trägt sich ausschliesslich über Spenden-und Fördergelder.
(Auch im Internet zu finden)

Von schon "Integrierten" durfte ich hören,dass sich z.B. unter Leihomas=Opas und den Kindern und Vätern und Müttern Freundschaften entwickelt haben,die niemand mehr missen möchte"
man muss sich ganz einfach verstehen wollen!


 BarbaraH antwortete am 08.12.04 (14:26):

Hier im Ort finden seit Jahren Kooperationen zwischen Kindergärten, Grundschulen und Seniorenheimen statt. Die Kinder freuen sich, Geschichten und Erlebnisse von den Alten zu hören, gemeinsame Spiele und Basteleien zu entdecken und die Alten freuen sich über das Interesse der Kleinen an ihnen und ihrer Lebenserfahrung.

Aus diesen Kontakten heraus hat sich schon so manche dauerhafte Freundschaft ergeben, wenn die Eltern der Kinder die Alten als Oma- oder Opa-Ersatz in die Familie integrieren.


 Livius antwortete am 08.12.04 (15:48):

Danke schon mal für die Antworten.

Carla und Illona, mich überrascht es ehrlich gesagt, dass ihr sagt, die Jungen hätten ein größeres Mitteilungsbedürfnis als die Alten. Meine Beobachtungen sind genau umgekehrt. Vielleicht liegt es aber daran, dass ich das Ganze aus einer anderen Perspektive betrachte. Ich bin nämlich 21 Jahre alt und auch ein sehr guter Zuhörer, andererseits aber ein bisschen schweigsam.

Seminare, Vereine etc sind im Prinzip keine schlechte Idee. Denn einfach so auf der Straße jemanden kennenzulernen, ist ja fast unmöglich. Bei irgendwelchen Seminaren oder so sind aber meiner Erfahrung nach die verschiedenen Altersgruppen meistens ziemlich stark getrennt. Gruppierungen, wo sich Leute aus verschiedenen Altersstufen treffen, sind doch eher selten. Das mit der Uni ist aber auf jeden Fall ein sehr gute Idee. Ich könnte mir gut vorstellen, dass ich sowas auch machen würde, wenn ich alt wär.

Gudrun, ich nehme an, die Einrichtung Invitare ist diese hier: https://www.invitare-stiftung.de/index.html

Barbara, von solchen Kooperationen habe ich auch schon gehört. Zwar ist es für mich persönlich derzeit eher uninteressant, grundsätzlich befürworte ich es aber. Ich kann mich erinnern, dass ich als Kind auch immer gern den Alten zugehört habe. :-)


 Illona antwortete am 08.12.04 (16:58):

Livius
war schon klar, dass du ein junger Mensch bist.
Weshalb willst du ältere Menschen kennen lernen und ihnen zuhören?
Was ist mit deinen gleichaltrigen Freunden? Weshalb willst du erst studieren, wenn du alt bist?
Ich kenne mehrere junge Leute, die auch meinten, sie wären schweigsam und zurückhaltend.Einige von ihnen sitzen jetzt nur noch am PC und unterhalten sich virtuell.
Sie entfernen sich vom wirklichen Leben und das findet immer noch draußen statt.
Also unter Leute mit dir , Freundschaft und Gespräche mit Alten in allen Ehren.


 carla antwortete am 08.12.04 (18:03):

@livius,
ich dachte z.B. an Meditationswochen-Enden als Seminare; da kommt Jung und Alt zusammen. So etwas hat auch noch den Vorteil, daß ein gemeinsames Interesse die beiden verbindet.


 schorsch antwortete am 08.12.04 (21:19):

Was eigentlich sind "junge" und was sind "alte" Menschen für dich, Livius? Sind alle, die z.B. 10 Jahre älter sind als du, alte Menschen?
Hast du keine Familie? Hast du noch Eltern und/oder Grosseltern?
Aus meinem eigenen kleinen Familienkreis weiss ich als Grossvater, dass der Kontakt zu den Enkeln viel zwangsloser sein kann, als der Kontakt zu deren Eltern, also unseren Kindern. Und die Enkel kommen für bestimmte Probleme - oder wenn daheim Zoff angesagt ist - lieber zu uns, als zu ihren Eltern.
Und ich denke, dass es nicht nur so ist in der Familie, sondern dass Kinder viel schneller einen guten Draht finden zu "altersweisen" Menschen, als zur nächstälteren Generation, die noch im Berufsleben und der Familienplanung steht - und damit voll im Stress.


 wanda antwortete am 09.12.04 (08:11):

@schorsch, bei mir ist das ähnlich - ich denke aber nicht, dass die Enkel wegen der Altersweisheit kommen, sondern eher, weil ich viel entspannter bin, weil ich ja nicht die Verantwortung trage, die die eigenen Eltern immer haben.
Natürlich habe ich die Gabe in Ruhe zuzuhören, da nicht mehr im Beruf. Die Enkel sind mir ausserordentlich wichtig und das spüren sie auch.
@livius - ich denke nicht, dass sich Deine Frage unbedingt auf jung und alt innerhalb einer Familie bezog - sondern allgemein gemeint war.
Hier kann ich Dir auch sagen, dass der Kontakt gut ist, auch ich bin an der Uni und in einer Internet-Gemeinschaft, die sich regelmässig trifft und deren Mitglieder überwiegend ganz jung sind.


 schorsch antwortete am 09.12.04 (08:52):

Natürlich richtig beobachtet, Wanda. Als Eltern lässt man ja die Kinder kaum ausreden, wenn sie mit einer Sorge kommen, sondern man unterbricht sie laufend und sagt ihnen, was sie falsch gemacht haben, und dass man ihnen doch schon huntertmal gesagt hat, sie sollen......

Auch ich denke, dass Livius die Frage ganz allgemein gestellt hat. Aber anhand meiner Postings wird er vielleicht auf die Idee kommen, in der eigenen Familie, im eigenen Freundes- und Bekanntenkreis herum zu horchen und dort schon seine Antworten finden. Denn: Warum denn in die Ferne schweifen.......


 Livius antwortete am 09.12.04 (11:15):

@Illona
Nein, ich will nicht erst studieren, wenn ich alt bin. *lach* Ich meinte damit nur, dass ich das freiwillige Studieren gut finde. Selbstverständlich würde ich auch jetzt studieren. Aber dann eben nicht als Seniorstudent. ;-)

Ich kann dir nur zustimmen, dass eine virtuelle Unterhaltung kein Ersatz ist für das wirkliche Leben. So oft sitze ich auch gar nicht am PC. Ich habe dieses Thema hier eröffnet, weil ich mal eure Sichtweisen kennenlernen wollte. Übrigens ist es nicht so, dass ich mit Gleichaltrigen nichts zu tun haben wollte oder mit ihnen nicht gut zurechtkommen könnte. Das eine schließt das andere ja nicht aus.

@schorsch und wanda
Alt sind für mich Menschen ab etwa 60, wobei man da natürlich keine genaue Grenze ziehen kann. Ihr habt es richtig erkannt. Meine Frage bezog sich auf das Verhältnis zwischen Jungen und Alten im allgemeinen, nicht auf die Familie.


 BarbaraH antwortete am 09.12.04 (12:10):

Wie gut wäre es, wenn die Jungen aus den Erfahrungen der Alten lernen könnten. Leider scheint ja die nachfolgende Generation aus den Erfahrungen ihrer Eltern kein bißchen gelernt zu haben.

Wieviele Gespräche zwischen der Großeltern- und der Enkelgeneration könnten die Entwicklung des Wahnsinns zur allgemeinen Akzeptanz von Krieg stoppen, die z.Zt. täglich zu beobachten ist?

Verteidigungsminister Peter Struck (SPD):
>>"So, wie die Bundeswehr jetzt umgebaut wird, ist sie auch dazu bestimmt, Krieg zu führen, auch an einem Ort auf der Welt, von dem wir nie gedacht haben, daß jemals ein deutscher Soldat da seinen Fuß hinsetzt.<<

Quelle: Hamburger Abendblatt vom 9.12.04
"Öffentlichkeit nicht auf Tod von Soldaten vorbereitet"
Struck fordert gesellschaftliche Debatte über die neue Rolle der Bundeswehr
https://www.abendblatt.de/daten/2004/12/09/374340.html

Internet-Tipp: https://www.abendblatt.de/daten/2004/12/09/374340.html


 schorsch antwortete am 09.12.04 (17:32):

Livius, ich denke, Menschen sind ab jenem Alter alt, an dem sie beginnen, sich nicht mehr um die weitere Umwelt zu interessieren, z.B. nicht mehr mit dem Internet befassen.....

Du hast freundlicherweise das Limit bei 60 Jahren angesetzt. Schmunzel; ich habe letzte Woche den 72. "gefeiert". Ich weiss aber, dass es unter uns MitmacherInnen hat, die weit über 80 sind - und man merkt es ihnen überhaupt nicht an!!!!


 Illona antwortete am 09.12.04 (18:12):

schorsch,Livius
Ich bin seit 9 Tagen sechzig und somit also alt....
Manchmal fühle ich mich so , manchmal nicht....
Das ist also eine Frage der Einstellung.
Stimmt schorsch: wer rastet - der rostet!!


 carla antwortete am 09.12.04 (18:23):

@Barbara,
das klingt für mich so, als ob Du sagen wolltet, daß nur diese jetzige "junge" Generation nicht von ihren Eltern lernen wollten oder würden.
War es denn anders, als Du jung warst? Ich kann mich gut erinnern, wie völlig absurd ich es fand, wenn meine Eltern oder gar Großeltern von ihren Erfahrungen berichteten und die mir übertragen wollten.
Krieg mit allen Schrecken ist vielleicht das einzige Thema, wo die Jungen gut zugehört haben. Und trotzdem wurde die Bundeswehr bald nach dem Krieg wieder gegründet...


 hl antwortete am 09.12.04 (19:08):

Vielleicht ist es besser, wenn die "Alten" von den "Jungen" lernen.
Wenn ich sehe wie in meiner Altersklasse gelogen, betrogen und geheuchelt wird ist es wie ein erfrischendes Bad, sich unter die Jungen zu begeben und ihrer freien offenen Sprache zu lauschen.


 desiree antwortete am 09.12.04 (19:36):

Hallo hl,

ich las Deinen Beitrag zu dem Thema. Ich denke mal, wir gehören in etwa einer Altersklasse an. Sonst wären wir auch kaum hier, nicht wahr?
Deine Worte haben mich berührt. Ist es wirklich so schlimm? Muss man sich da nicht die Frage stellen: "In welchem Kreis bewege ich mich da?"
Glaube mir, ich laufe auch nicht mit der getönten Brille herum. Ich sehe meine Umwelt anders. Nicht so verlogen und betrogen wurde ich auch nicht.
Es gibt doch viele Menschen, mit denen es sich lohnt zusammen zu sein. Ich wünsche es Dir.
nette grüsse desiree


 hl antwortete am 09.12.04 (20:39):

Hallo, desiree,
danke, für deinen netten Wunsch. :-)

Ich habe natürlich auch unzulässig pauschalisiert. Denn sowenig wie "die Jungen" von "den Alten" lernen können, sowenig können es auch "die Alten" von "den Jungen".

Es gibt in allen Generationen solche und solche und jeder lernt von dem, den er/sie sich zum Vorbild genommen hat bzw. als nachahmenswürdig akzeptiert.


 herb antwortete am 09.12.04 (21:12):

In einigen Monaten kann ich euch berichten, wie unser Projekt "Jugendarbeit" angekommen ist.
Wir stehen sicher vor einer schwierigen Aufgabe, aber, wir packen es an.
Schaut mal auf unser Webdseite unter "aktuelles"

Internet-Tipp: https://stufr.de/wue


 BarbaraH antwortete am 09.12.04 (23:15):

>>@Barbara,
das klingt für mich so, als ob Du sagen wolltet, daß nur diese jetzige "junge" Generation nicht von ihren Eltern lernen wollten oder würden.<< (carla)

Da hast Du mich vollkommen falsch verstanden, carla. Ich habe leider feststellen müssen, dass unsere Generation offenbar aus den Erfahrungen unserer Eltern nicht gelernt hat, denn wie sonst wäre es zu verstehen, dass die heute politisch Verantwortlichen ganz locker von weltweiten "Friedenseinsätzen" unserer Soldaten reden, bei denen jederzeit mit vielen Toten gerechnet werden muss.

Nun hoffe ich, dass die heute junge Generation ihre Stimme gegen den Missbrauch der Bundeswehr erheben wird, dass sie deutlich machen wird, dass diese allein zur Verteidigung unseres Landes und nicht zum weltweiten Einsatz geschaffen wurde.

Internet-Tipp: https://www.abendblatt.de/daten/2004/12/09/374340.html


 Usch antwortete am 10.12.04 (01:17):

vielleicht mag dir, lieber livius, die nachfolgende frage mit antwort als lebenshilfe dienen:

wann beginnt das alter?
--- immer exakt 10 jahre über dem eigenen


 schorsch antwortete am 10.12.04 (10:04):

@ hl: "...Wenn ich sehe wie in meiner Altersklasse gelogen, betrogen und geheuchelt wird ist es wie ein erfrischendes Bad, sich unter die Jungen zu begeben und ihrer freien offenen Sprache zu lauschen...."

Du scheinst eine seeehr gute Psychologin zu sein, liebe Heidi. Wie sonst könntest du denn schon anhand des Lauschens wissen, dass die Jungen weder "gelogen, betrogen und geheuchelt" haben? Vielleicht waren sie ja gerade ganz fest am Üben - du hast es nur nicht gemerkt?


 desiree antwortete am 10.12.04 (13:13):

Hallo hl,

Deinem letzten Beitrag vom 9.12.04 stimme ich unumwunden zu. :)
Eine schöne Vorweihnachtszeit wünscht
desiree


 mart antwortete am 10.12.04 (13:32):

Vor allem, weil es als wunderschönes Lehrbeispiel für Pauschalierungen und Vorurteile dienen kann:-))