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THEMA:   Personenschaden

 7 Antwort(en).

Mexi begann die Diskussion am 05.12.04 (14:04) :

Kürzlich bei uns passiert: am frühen Vormittag, zur Stosszeit, wirft sich ein Mann vor den vorbeifahrenden Schnellzug und wird tödlich verletzt. Meldung via Lautsprecher an die am Bahnsteig wartendenen Passagiere: "Auf Grund eines "Personenschadens" kommt es zu erheblichen Verspätungen". Ob die Verantwortlichen, die einen solchen Text ausrufen nicht eher einen Dachschaden haben?


Vorlesefunktion  Karl antwortete am 05.12.04 (14:07):

Leider passiert dies sehr häufig. Meiner Frau bei einer Bahnfahrt nach Stuttgart gleich zweimal.


Vorlesefunktion  hl antwortete am 05.12.04 (14:19):

ich denke, es spricht eher Hilflosigkeit aus solchen Ansagen.

Am 21.11.d.J. hatte ich das gleiche Erlebnis. Allerdings sass ich in dem betroffenen Zug. Kurz nach der Einfahrt in einen der Würzburger Tunnel stoppte der Zug. Nach ca. 15 Minuten kam die Ansage, dass mit weiterem Aufenthalt zu rechnen sei, aufgrund eines Unfalls mit Personenschaden.

Was sollten die Zugbegleiter sagen? Das sich jemand vor den Zug geworfen hat?

Viel schlimmer fand ich einige Reaktionen der Fahrgäste, nachdem sie wussten, was geschehen war. Kaum einer machte sich Gedanken über diesen Menschen der sich vor den Zug geworfen hatte.

Man fragte nach Entschädigung, nach kostenlosen Getränken, schimpfte über die Bahn .. usw.

Auch als wir nach zweieinhalb Stunden den Zug verlassen mussten um in einen anderen umzusteigen, fühlte sich niemand veranlasst(natürlich nur soweit ich das den Gesprächen entnehmen konnte), beim Anblick der mit einer Plane verdeckten Lok sich die Frage zu stellen: Was war das für ein Mensch, was hat ihn zu diesem schrecklichen Tun veranlasst.


Vorlesefunktion  Medea. antwortete am 05.12.04 (14:58):

Jetzt habe ich auch bereits zweimal aus dem weiteren Bekanntenkreis gehört, daß sich jeweils junge Männer vor den Zug geworfen haben, um ihrem Leben ein Ende zu bereiten.

Die Eltern waren genauso fassungslos wie wir, die wir von dem Unglück erfuhren.

Die Zugführer erlitten einen Schock, ob sie je wieder eine Bahn werden fahren können?

Das Wort 'Personenschaden' kenne ich gar nicht - vielleicht ist es ganz bewußt so sachlich gewählt worden, um überhaupt mit solch einer Situation umgehen zu können?
Tod durch Überrollen des Zuges? Klingt das humaner?


Vorlesefunktion  longi antwortete am 05.12.04 (15:20):

Ich stelle mir nur vor, was passieren würde, wenn die Durchsage evtl. so formuliert wäre: Wir können leider nicht weiterfahren, weil sich ein Mensch vor den Zug geworfen hat o.ä.
Wieviele "Gaffer" würden schnellstens auf die Gleise springen, um ja genug sehen zu können (man kennt das ja von Unfällen z.B. auf der Autobahn).
Ich denke nicht nur an die Person, die die Schienen als letzten Ausweg gewählt hat, sondern auch an den bzw. die Lokführer. Wie können diese Leute damit umgehen?


Vorlesefunktion  chris antwortete am 05.12.04 (15:56):

@ Mexi,

wie Du weisst, hab ich ja in der Versicherungsbranche
gearbeitet. Meine 1. Frage bei einem Unfall, sind auch
Personen verletzt worden? Wenn es nur "Sach"-Schaden war,
konnte ich meine Kundschaft meist beruhigen. Das wird
reguliert und das wird bezahlt!

Der Ausdruck: "Personenschaden" ist vielleicht ein
ungewohnter Ausdruck, aber in der Versicherungsbranche nun
mal gängiger Wortschatz.

Zu den Gründen, warum Menschen dies tun mag ich keine
Mutmassung abgeben. Es ist für die Familien und Hinterbliebenen eh schlimm genug, diese Tatsache zu
verarbeiten!


Vorlesefunktion  mart antwortete am 05.12.04 (17:22):

Ein "Personenschaden" liegt vor, wenn ein Mensch getötet, körperlich verletzt oder an der Gesundheit geschädigt wird.


Betreuung der Lokführer:

Internet-Tipp: https://www.itf.org.uk/itfweb/TI/11/german/7_b.htm


Vorlesefunktion  schorsch antwortete am 05.12.04 (18:45):

In meinem Bekanntenkreis sind einige Lok-Führer. Einigen ist es schon passiert, dass sich ihnen ein Mensch vor die Lok geworfen hat. Das Geschehene bleibt unauslöschlich im Gedächtnis, und bei jeder unübersichtlichen Strecke halten sie den Atem an....

Ich mache keinem Menschen einen Vorwurf, wenn und dass er sich aus dem Leben begibt. Aber ich selber würde nie etwas unternehmen, bei dem andere Menschen leiden müssen.....