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THEMA: Was ist Ihre Meinung zu Computer und Internetkursen?
24 Antwort(en).
MiTSCHUH
begann die Diskussion am 01.12.04 (14:46) :
Hallo Seniorentreff und Mitglieder,
Ein Artikel hier im Seniorentreff ( /seniorentreff/de/diskussion/archiv1/a2072.html ) hat mich auf die Idee gebracht, Sie einfach mal anzuschreiben.
Mein Name ist Michael Schuh und ich bin 29 Jahre alt.
Ich habe mich vor ein paar Monaten selbstständig gemacht. Meine Aufgabengebiete : Internet Tarifberatung, Installationshilfe und Schulung für Anfänger und Fortgeschrittene.
Warum ich das hier schreibe ? Als erstes: Ich will >>> NICHT <<< den Seniorentreff nutzen um neue Kunden zu generieren! (Falls einige dies denken mögen)
Ich stelle derzeit mit unserer Volkshochschule am Ort einen Internet Kurs für Senioren zusammen. Natürlich schaut man da auch mal was die anderen Anbieter so bewerben, dabei fiel mir auf das die meisten Kurse ein standart Schema verfolgen das sich die letzten Jahre nicht geändert hat. Und dabei wundern sich dann die Schulen und Behörden hier in der Region warum niemand mehr an den Kursen teilnimmt.
Das will ich ändern und einen neuen Wind in die Segel bringen. Dazu brauche ich Ihre Hilfe. Ich will einen Kurs zusammenstellen, dessen Themengebiete durch Teilnehmer und Interessengruppen selbst gewählt wird.
Ich würde mich freuen wenn Sie durch rege Beantwortung meiner Fragen mithelfen würden ein neues Konzept mit auf die Beine zu Stellen.
- Mit welchen Themen, Wissensgebieten oder Besonderheiten (wie z.B. besonders einfaches Erklären...) könnte man solche Themen für Sie schmackhaft machen?
- Was wollten Sie schon immer über „ Computer und Internet“ wissen?
- Haben Sie schon einmal einen solchen Kurs besucht? Wenn JA, was fanden Sie gut und was fanden Sie nicht so toll? Wenn NEIN, was hat Sie davon abgehalten?
- Haben Sie evtl. Bekannte die gerne an so einem Kurs teilnehmen würden, aber sich „nicht trauen“?
Ich lese immer wieder in Zeitschriften oder Tageszeitungen einschlägige Gründe warum Senioren solche Kurse machen wollen, oder warum diverse Ängste im Bereich Computer und Internet vorherrschen. Allerdings schaue ich mir dann die Journalisten an und stelle fest das Sie noch sehr Jung sind und auch sehr oft sehe ich das andere Zeitungen oder Magazine immer wieder die selben Artikel unter einander austauschen.
- Stimmt es das immer noch diverse Ängste im Bezug auf Senioren und Computer vorherrschen oder hat sich das gelegt?
Über eigene Erfahrung oder die von Ihren Bekannten würde ich mich sehr freuen wenn Sie mir diese mitteilen würde. Sollten Sie sich auch nicht direkt zu meinen Fragen hier im Forum äußern wollen können Sie mir auch gerne eine Email an info@mitschuh.de senden. Alle Antworten und Angaben werden natürlich von mir vertraulich behandelt.
Ich bedanke mich schon mal im voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Schuh
Team MiTSCHUH
Internet-Tipp: https://www.mitschuh.de
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navallo
antwortete am 01.12.04 (15:18):
Was mich abhält, Computerkurse zu besuchen? Ich kann lesen.
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hugo1
antwortete am 01.12.04 (17:00):
hallo navallo ,,ich kann auch lesen, aber ich begreif nicht alles auf Anhieb und durch pures Lesen schon meistens gleich gar nicht. Ich bin eben ein antiautodidaktischer Typ, zwar freundlich und wissbegierig, jedoch fehlt mir der Löffel um die Weisheit zu fressen,,,,,, Also war und bin ich auf fremde Hilfe angewiesen..... Soweit so schlecht,,denn, bei Internetkursen hab ich meist das Problem, daß ich mal zu Begriffstutzig, mal zu faul und träge und mal zu knickerig bin wenns um die Bezahlung von hohen Stunden-, und/oder Softwaresätzen geht. Ein Grundkurs vor Jahren in der VHS hat damals das Nötigste gestreift. Einiges davon nutze ich noch heute, den Rest hab ich schlichtweg vergessen. Ich guck mir auch die Aufzeichnungen von damals nicht mehr an, wenn ich ein Problem habe, sondern suche meist Im Net nach einer Lösung, und wenns gar nicht funktionier dann eröffne ich mir eine Hotline zu bekannten oder verwandten "Für Mich Experten" da kann man zwar meistens ein plötzlich auftretendes Problem klären,,jedoch eine echte Wissenserweiterung (z.B. wie gehe ich mit digitalen Fotos um, was benötige ich für Software, wie bearbeite ich sie effizient und verlustarm usw. usf..)kann man damit nicht erreichen. Um etwas zu beherrschen, muss ich es ein-, oder mehrfach erklärt bekommen, gezeigt, vorgeführt,,danach selber mehrfach erfolgreich probiert haben und zwischendurch immer mal rückfragen können.,,Tia und das kann ich einem virtuell arbeitendem Lehrer nicht zumuten,,ich seh ja nichtmal wann er anfängt ,sich die Haare zu raufen. *g*
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hafel
antwortete am 01.12.04 (17:10):
Ich selbst gebe VHS-Kurse für Senioren mit den Thema "Einführung ins Internet". Ich habe dabei sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Kurse sollten praxisbezogen sein mit wenig "Schnickschnack" aus dem angelsächsischen. Es geht eigentlich nur darum die "Angst" vor dem Computer zu nehmen und praktische Anwendungen aufzuzeigen. Hafel
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carla
antwortete am 01.12.04 (17:15):
Ich bin von der Schreibmaschine auf den PC umgestiegen und habe so allmählich damit umgehen gelernt. Einen Kurs habe ich nie besucht; - an manchen Stellen merke ich, daß mir Wissen fehlt. Dann frage ich eben jemand, der mehr weiß...
Was ich von Freundinnen weiß, die Anfängerkurse für den PC besucht haben: - Viele haben große Probleme mit dem Schreiben an sich, was sehr hinderlich sein kann. Es wäre sicher nicht schlecht, einen Schreibmaschinenkurs anzubieten. - Bei den Kursen wird zu schnell vorgegangen - sagen die Frauen. Es müßte viel mehr in kleinen Schritten wiederholt werden, das ganze dann auf kopierten Blättern (man könnte das auch gleich am PC im Kurs ausdrucken?) verteilt zum Mitnachhausnehmen verteilen. - Konkrete Hausaufgaben geben. Z.B.: 20 Zeilen Schreiben, um das Tippen zu üben; ein Thema bei google nachschauen, ausdrucken. - Am Anfang der nächsten STunde die Hausaufgaben kontrollieren, auch wenn da gemotzt wird. Erst wenn man weiß, daß kontrolliert wird, wird zu Hause etwas getan. Die Schwellenangst ist da, und die verliert man einfach nur durch Üben, üben, üben...
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chatti
antwortete am 01.12.04 (19:17):
Ich hatte, bevor ich überhaupt einen PC besaß, einen Grundkurs in der VHS besucht. Es waren 10x je 1 ½ Stunden. Das Resultat war, daß das Erlernte reichte, um für den Anfang zurecht zu kommen. Was mich aber schrecklich langweilte waren die ersten 5 Kursbesuche. Wir hatten bis dahin nur Theorie und nicht einmal den PC benutzt, wovon ich nur abraten kann. Theorie ist sicher auch nötig, aber eine interessante Methode wäre für mich gewesen, alles praxisbezogen zu erlernen.
Habe mir jetzt mal die alten Unterlagen angesehen, „Grundlagen der EDV“ meine Güte, ich wollte doch nur mal das Nötigste wissen, um die Scheu vor dem PC zu verlieren. Zentraleinheit, Mikroprozessor, Taktgenerator, ROM, RAM, Hardware, Software, Prozessoren, Au weia, da brummt der Schädel :-) und ich vergesse es auch sofort wieder, wenn ich die Unterlagen weggelegt habe.- - und das als Anfänger- - :-) Am hilfreichsten ist eine persönliche Hilfe bei Problemlösungen oder auch z.B. hier das Internetforum, in dem es meistens jemanden gibt, der einem hilft.
Ich hatte den Vorteil, mich durch das Schreibmaschineschreiben mit der Tastatur auszukennen. Hatte es in der Jugend schon gelernt. Darauf kommt es meiner Meinung aber nicht an. Auch jemand, der nicht die Tastatur perfekt bedient, lernt es, wenn er sie oft benutzt. Mancher, der nur mit 2 oder 3 Fingern schreibt, entwickelt eine erstaunliche Fertigkeit. Dieses aber in einem PC Kurs zu üben, würde diejenigen langweilen, die es schon können. Das müsste dann gesondert angeboten werden.
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chris
antwortete am 01.12.04 (21:07):
Ist seit über 4 J. als Senioren-Internet-Helferin tätig.
Wichtig ist Geduld, Geduld und nochmals Geduld. Dann das Interesse der Senioren wecken, für was interessieren sie sich, der eine mag Reisen, der andere mag Geschichte und der 3. will nur Einladungskarten schreiben.
Am Anfang nicht zuviel technisches bringen, das versteht eh keiner, nicht nur vorführen, sondern die Senioren es selbst machen lassen.
Die Technik kann später dazukommen, wenn sich der/die Seniorin/innen für mehr interessieren.
Die Freude am PC zu sitzen muss überwiegen, sonst laufen die Senioren gleich wieder davon.
Erfahrungsgemäß wird in den Kursen der VHS viel zu schnell vorangegangen, ich kann nicht einmal vorführen und dann müssen es alle können.
Die Senioren mit Interesse ans Internet heranführen und sie werden begeistert sein.
Unsere Senioren in Würzburg sind für mich der Beweis.
Internet-Tipp: https://www.seniorentreff,de/wuerzburg
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schorsch
antwortete am 02.12.04 (09:12):
Auch ich habe schon solche Kurse besucht. Allerdings waren es gemischte, also mit Teilnehmern verschiedener Altersstufen. Was mich zumeist geärgert hat: Die Leiter dieser Kurse sind oft "Fachidioten", d.h., sie sind zwar auf ihrem Gebiet Spitze, können sich aber nicht mehr in die Psyche ihrer Anfänger versetzen. Sie erinnern sich überhaupt nicht mehr, wie das damals war, als sie noch selber Anfänger waren. Eigentlich müsssten solche Kurse von Anfängern geführt werden, die ihren Zöglingen nie mehr als gerade einen Schritt voraus sind!
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MiTSCHUH
antwortete am 02.12.04 (09:27):
Danke für die Antworten. Ich fasse mal kurz zusammen.
@ navallo
Ich werde darauf achten das zukünftige Teilnehmer wissen wo Sie nachschlagen können, quasi eine Hilfe zur Selbsthilfe geben. ;-)
Wenn ich das richtig Verstanden habe, - Geduld! - praktische Anwendung wurde am meisten gewünscht - häufige Wiederholungen - Hausaufgaben und Kontrolle - einfache Erklärung ohne/ bzw. mit wenig Englisch
Das hier ist bisher die Essenz die ich erfassen konnte.
Wenn sonst noch jemand von seinem Erfahrungsschatz berichten möchte würde ich mich freuen.
Welche Themen würden Sie persönlich reizen noch einmal einen Kurs zu besuchen? Zum Beispiel: + Email + Einführung in Windows + Suchmaschinen im Internet + Grafikbearbeitung + Webdesign (Erstellung einer eigenen kleinen Homepage?) + sonstiges
Mit freundlichen Grüßen
Michael Schuh
Team MiTSCHUH
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Dietmar
antwortete am 02.12.04 (14:08):
Um Senioren die Anfangsgründe am Computer näherzubringen, dazu braucht man eine Menge methodisches und didaktisches Geschick. Wenn man glaubt, ein Anfänger, der vielleicht ein paar Schritte voraus ist, könnte einem anderen Anfänger den PC erklären, dann ist das ein großer Irrtum. Wir haben es ausprobiert, es war eine einzige Katastrophe, der "Lehrer" wurde überhaupt nicht ernstgenommen und durch Fragen vollkommen verunsichert und aus dem Konzept gebracht, so daß er sich weigerte weiterzumachen.
Es ist eine alte pädagische Weisheit: Schulanfänger in der ersten Klasse kann man nur einem langjährig erfahren Lehrer überlassen, da spielt die Sachkenntnis eine untergeordnete Rolle. Aber die landläufige Meinung, Kindern das ABC beizubringen, das kann doch jeder, der schreiben und lesen kann. Er solls mal probieren.
Einige Punkte unseres erprobten Erfolgsrezeptes aus unserem Senioren-Computerclub, aber das ist alles nicht neu:
- Jede Unterrichtstunde muß mehere Stunden vorbereitet und überlegt sein.
- Die Stunde muß methodisch aufgebaut sein, daß man logisch folgen kann und ein roter Faden zu erkennen ist.
- Den "Seniorenschülern" sind Unterlagen während oder nach der Unterrichtsstunde auszuhändigen, in denen Schritt für Schritt, nach dem "1., 2., 3., 4. - Konzept" die einzelnen Schritte aufgeschrieben sind, so daß sie zu Hause nachvollzogen werden können. Auch, wenn das mit einer Menge Arbeit verbunden ist und deshalb meistens nicht gemacht wird.
- Bei den Lehrgängen sind zur Visualisierung a l l e zur Verfügung stehenden Medien einzusetzen wie: Beamer, Overhad-Projektor und Wandtafel.
- Es ist unabdingbar, daß man auch PC spezifische Begriffe einführt und erläutert: Die "Eingabetaste" z.B. heißt halt mal so und wenn man immer wieder sagen muß: "Jetzt drückt mal die große Taste am rechten Rand, die diesen komischen Haken hat", dann wird es auf die Dauer auch langweilig. Noch schlimmer ist es, wenn man dafür immer neue Beschreibungen erfindet. Das führt zur vollkommenen Verwirrung. Das ist auch der Grund, warum viele "Computerlehrer" scheitern. Sie sagen: " Jetzt drückste die, dann die, dann die Taste, fertig" und das in Windeseile und keiner kann folgen.
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mart
antwortete am 02.12.04 (17:09):
Und die erste Hürde ist die Bedienung der Maus und der Doppelklick - hier geben viele schon auf:-)
Es gibt dafür spezielle Trainingsprogramme z.B.Catchme von Life-Tool.
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hafel
antwortete am 02.12.04 (17:50):
Von sogenannten "Lehrern", die gerade mal zwei Seiten weiter im Lehrbuch als die Schüler sind, halte ich gar nichts. Die scheitern bei der ersten gezielten Frage.
Ich denke es ist ein reines pädagogisches Problem: Hat ein Schüler eine Erklärung nicht verstanden, so nützt es überhaupt nichts, das die Erklärung vom Lehrer wiederholt wird. Hier muss sich der Lehrer auf eine Stufe tiefer begeben.......... und wenn immer noch nicht verstanden, eben auf noch eine Stufe tiefer. Schlaumeierei hilft da nix.
Und um mit der Maus umzugehen, da gibt es ja genügend "kurzweilige" Programme wie "Mohrhuhn" etc. Klar, auch das muss geübt werden.
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Dietmar
antwortete am 02.12.04 (18:43):
Hallo mart, das ist genau richtig: "Die erste Hürde ist die Maus und der Doppelklick." Genau da muß man mit viel Geduld und Fingespitzengefühl vorgehen. Unser schrittweises Einführungsprogramm sieht so aus:
1) Mit der Maus auf dem Desktop auf ein Symbol zeigen. 2) Ein Symbol mit der linken Maustaste markieren. 3) Ein Symbol mit der linken Maustaste wieder entmarkieren. 4) Mit der rechten Maustaste das Kontextmenü eines Symbols öffnen. 5) Das Kontextmenü mit der linken Maustaste wieder schließen. 6) Das Kontextmenü eines Symbols mit der rechten Maustaste öffnen, den Befehl "Öffnen" auswählen und mit der linken Maustaste anklicken. 7) Das geöffnete Ordner- oder Programmfester durch Anklicken des "Schließ-X" mit der linken Maustaste wieder schließen.
Dieser Vorgang ist der "Schlüssel zum Computer". Dazu gibt es eine Folie, die wir empfehlen, übers Bett zu hängen :-)). Damit haben wir bisher immer Erfolg gehabt. Mit der Maus "Halten und Ziehen" und der "Doppelklick" kommen später und werden mit dem Spiel "Solitär" geübt.
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Dietmar
antwortete am 02.12.04 (19:07):
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, daß der Umgang mit der Maus durch gymnastische Fingerübungen unterstützt wird, deren Beschreibung hier zu viel Platz in Anspruch nehmen würde. Schwierigkeiten bereitet immer wieder der "Doppelklick". Um ein Gefühl für den Rhythmus zu bekommen, klopfen wir zweimal mit der offen Hand leicht auf die Brust: Klick - Klick.
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pilli
antwortete am 02.12.04 (20:08):
Dietmar :-)
du hast meiner meinung nach, den schlüssel des lern-erfolges bzw. mißerfolges sehr klar und deutlich genannt:
...
"Um Senioren die Anfangsgründe am Computer näherzubringen, dazu braucht man eine Menge methodisches und didaktisches Geschick. Wenn man glaubt, ein Anfänger, der vielleicht ein paar Schritte voraus ist, könnte einem anderen Anfänger den PC erklären, dann ist das ein großer Irrtum. Wir haben es ausprobiert, es war eine einzige Katastrophe, der "Lehrer" wurde überhaupt nicht ernstgenommen und durch Fragen vollkommen verunsichert und aus dem Konzept gebracht, so daß er sich weigerte weiterzumachen.
Es ist eine alte pädagische Weisheit: Schulanfänger in der ersten Klasse kann man nur einem langjährig erfahren Lehrer überlassen, da spielt die Sachkenntnis eine untergeordnete Rolle. Aber die landläufige Meinung, Kindern das ABC beizubringen, das kann doch jeder, der schreiben und lesen kann. Er solls mal probieren."
...
da wird so oft gleich von beginn der schulung an die türe verschlossen, anstatt daß sich da etwas öffnet und das ist nicht fair.
der/die lernde bewundert erst mal alles, was er/sie nicht beherrschen und vor lauter bewunderung für das helferlein, nun ein bildchen einsetzen zu können, fallen sie vor ehrfurcht auf die knie und vergessen dabei, daß gelernte nicht nur zu testen, sondern auch zu hinterfragen; mal nachhaken was passiert denn, wenn...
also bleiben sie erst mal abhängig und die manchmal mit mehr als gesundem helfersyndrom behafteten "Wissenden" können sicher sein, hier wird sich so schnell niemand "verselbständigen" :-)
navallo hat es kurz und knapp aber sehr treffend genannt; wer nicht selbst lesen kann oder meint, nicht lesen zu müssen, wird vielleicht ein niedliches spielzeug haben aber niemals die wunderbaren momente genießen dürfen, wenn es funzt, was vorher probs bereitet hat.
anleitungen zu geben, die ersten schritte zu wagen, das mag von vielen noch geleistet werden können, doch dann erst beginnt das wahre elend oft.
ich habe gerade bzgl der senioren-arbeit mit dem pc jetzt einige kurz-seminare "miterlebt", weil ich hoffnung hatte, es sei nicht so arg, wie ich es schon lange vermutet habe, aber dem war nicht so.
bewußt habe ich "Einstiegskurse" gewählt aber es endete meist mit den standard-sätzen der userInnen:
"ach das brauch ich nicht zu wissen, ich finde schon jemand der mir weiterhilft..."
"muß ich das können, ich will doch nur chatten oder buntes briefpapier gestalten"
"meine freundin bestellt bei ebay; wie geht denn das?" (mann/frau mögen bedenken, keine ahnung und völlig unbeleckt wagen sich diese netzweiblein in das nicht ungefährliche terrain! MITSCHUH dir kann ich vielleicht raten, :-)
sortiere interessierte leute nach zwei kriterien :-)zum einen, die wissbe"gierigen", denn da macht das unterrichten wirklich spaß und zum anderen, alle diejenigen, die du an dem satz: "muß ich das wissen?" leicht erkennen wirst.
die erstgenannte gruppe wird dich bereichern an freude und motivation auch mal tiefer in die schatzkiste deines wissens zu greifen; na :-) und die andere gruppe wird deinen geldbeutel bereichern :-) die gilt es auszunehmen, denn da ist m.e. hopfen und malz eh verloren.:-) sollen sie also kräftigst zahlen für ihre dummheit!
:-)
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MiTSCHUH
antwortete am 02.12.04 (20:30):
WoW,
ich hätte nicht gedacht das ich mit meiner Frage ein solch interessante Diskussion anstoßen könnte :-).
@ pilli
ich finde du hast da einen sehr Interessanten Einwand gebracht, den ich von dieser Seite noch gar nicht betrachtet habe. Natürlich sollen die Kurse mir auch mal Geld einbringen, aber natürlich behaupte ich auch das es dann am Tutor liegt, der sagt "okay, ich mache mir jetzt mal zwei gruppen". Genau diese Art von Einstellung sehe ich leider immer viel zu oft, auch in Kursen die ich bisher selbst besucht habe. Das sind meiner Meinung nach die Gründe warum Anfängerkurse eher rückläufig sind.
Nunja, ich will mich mal nicht soweit aus dem Fenster legen *g*, aber ich werde mein bestmögliches tun um eine begeisterte Gruppe zu bekommen, ;-)
Aber dank Dir weiss ich nun meine Einleitung für den ersten Abend wie ich mich den Kursteilnehmern vorstelle. "Meine Damen und Herren ich bin ab Heute Ihr Führer durch die Wildniss, und ich werde Ihnen zeigen wie Sie auf sich selbst gestellt anfangen im Internetdschungel zu überleben..." *grinz* das war jetzt als Spaß gedacht, aber sowas in der Art werde ich wohl sagen :-)
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hugo1
antwortete am 02.12.04 (20:35):
ohh pilli nu haste mich fast am Boden zerstört,, ,,ich bild mir ein, ein Halber von der einen und der anderen Sorte zu sein. Einer der etwas wissen möchte, jedoch nicht den Ehrgeiz hat alles wissen zu wollen und zu müssen. Aber ich bin auch einer von den Dummen, die ab einem bestimmten Hindernis fragen: " muß ich da drüber ?" ja was mach ich denn nu? lass ich die Finger von jeglicher professioneller Hilfe und geh einer Ausbeutung aus dem Wege,,oder verlass ich mich auf eine Fügung und meinen Schutzengel im Internethimmel ,,,,? aber mit den Übungen zur Erlangung bestimmter Fingerfertigkeiten, da habt Ihr recht,,ein Spielchen zur rechten Zeit bringt Schwung in die Finger. (nach ca 5000 abgeschossenen Moorhühnern oder 50 Stunden PacMan oder Mamba oder Winbrick,,,,da gibts kein zögern mehr beim Anklicken *g*) und was carla meint mit nem Kurs zum Schreiben,,ja hätt ich den mal gemacht, dann wär ich öfter mal Dritter oder sogar Zweiter beim Rätseln, wenns ums zügige Tippen geht. Jedoch fürs Chatten reichts allemal und wird von mal zu mal natürlich besser--auch wenn ich wohl niemals mehr lernen werde wie man gleichzeitig auf die Tasten drückt und denkt, auf den Bildschirm guckt was sich da tut und nebenbei den Fernsehfilm verfolgt ,,*g*
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mart
antwortete am 02.12.04 (20:36):
<<sortiere interessierte leute nach zwei kriterien :-)zum einen, die wissbe"gierigen", denn da macht das unterrichten wirklich spaß und zum anderen, alle diejenigen, die du an dem satz: "muß ich das wissen?" leicht erkennen wirst.<<
Wetten, wenn dieser Vorschlag auch in der Schule konsequent angewandt würde, würde manches anders ausschauen:-)
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pilli
antwortete am 02.12.04 (21:13):
MITSCHUH :-)
mir war schon klar, daß du geld verdienen willst und das ist auch gut so, viel besser m.e. als tüttelige senioren ans pult zu stellen, die noch tütteligeren newbies ehrfurcht abverlangen, da hört der lernspaß für mich auf!
wer, wenn ich meine fragen stelle, erst mal aufgeregt nach luft ringend das lehrbuch wild hin und her blätternd durchforstet, der kann nicht "mein" lehrer sein :-)
aber denen bin ich auch begegnet und darum war das, was Dietmar schrieb, für mich so wichtig, daß ich es gerne zitiert habe.
netzwerkeln besteht für mich eben nicht nur aus e-mail schreiben oder bildchen fertigen, anderen mag anderes gefallen :-)
noch heute weiß ich von manchen dingen sooo wenig aber eines habe ich gleich von beginn gelernt:
"lerne deine grenzen und die des computers kennen und bewege dich innerhalb der dir bekannten wege so, daß es weder dir noch dem compi schadet!" :-)
dazu bedarf es erst mal nicht eines lehrers, denn den pc kennenzulernen, dazu brauche ich nur zu wissen, wo watt anzuklicken ist. :-)
z.bsp. das "?" oder unter "Ansicht" - "Explorerleiste" die "Tipps und Tricks"...vielleicht täglich nur eine stunde zu lesen und zu probieren, datt is pippileicht und schon bin ich zur netz-indianerin geworden :-)
daß es diese probs nicht nur bei den senioren hat, habe ich von meiner "wissenden" erfahren, die mich monatelang an den wochenenden eingewiesen hat. sie wurde vom Arbeitsamt aufgefordert als Dipl.Ing. einen weiterführenden kurs zur Programmiererin zu besuchen.
dieser kurs, der die steuerzahler ca. 10.000€ gekostet hat, wurde derart unprofessionell angeboten, daß sie während dieses jahres fast verzweifelt wäre, weil niemand...weder beim AA noch bei der schulleitung des DAA auf ihre beschwerden reagiert hat; also blieb sie ohne entsprechendes weiterführendes wissen "teilnehmend", damit so wenigstens gesichert blieb, daß sie ihre einkünfte nicht gefährdete.
also...mach watt draus und mach sie heiß, die senioren und vor allem die senioras, damit sie gierig werden, nach immer mehr wissen!
:-)
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schorsch
antwortete am 03.12.04 (09:42):
In jeder Schule wird ein möglichst grosses Allgemeinwissen gelehrt. Von diesem wird man in der Praxis dann gerade mal etwa 10 % benötigen oder anwenden. Neues kommt dazu, die 90 % aber gehen mangels Anwendung wieder dort hin, wo sie her gekommen sind: ins Nirwana.
Natürlich möchte auch ich, dass ich ein viel grösseres Wissen über den PC hätte - meine unbedarften Fragen im Forum weisen darauf hin. Aber mein Speicher im Kopf ist nun leider mal so konzeptiert, dass er zwar schnell etwas aufnimmt, aber mangels sofortigem und wiederholtem Gebrauch des Neuen dieses sehr schnell wieder vergisst.
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Dietmar
antwortete am 03.12.04 (11:25):
@schorsch Genau das ist der springende Punkt eines effektiven Lehrens und Lernens. Auch beim PC-Wissen muß man es verstehen, das Wesentliche, die Grundlagen, das allgemeine Prinzip zu vermitteln. Das was man immer wieder anwendet. Es gibt Leute, die meinen, man muß zweihundertfünfzig Tastenkombinationen auswendig lernen, um mit einer Textverarbeitung umzugehen. Das kann man nachschlagen, dazu ist unser Gedächtnis zu schade, um sich damit zu belasten. Da ich ein schlechtes Gedächtnis habe, habe ich mir angewöhnt, "Rezepte" für bestimmte Computeraufgaben in Kurzfassung aufzuschreiben und zu sammeln, darauf greife ich sehr oft zurück und gebe diese "Rezepte" auch an andere weiter. Aber das Grundlagenwissen das kann kein Anfänger vermitteln, weil er nicht die Übersicht besitzt und gar nicht weiß, was wirklich wichtig ist. Das kann nur ein erfahrener Lehrer, der die entsprechende Sachkenntnis besitzt und das unterscheidet einen guten Lehrer von einem "Fachidioten".
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MiTSCHUH
antwortete am 03.12.04 (12:24):
Hallo Dietmar,
du sagst du gibst deine Rezepte weiter, wärs denn mal Möglich sich deine Sammlung anzuschauen? :-)
Diese Rezeptsammlung finde ich eine Prima Idee, ich mache auch sowas in ähnlicher Form.
Gruß Michael
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Dietmar
antwortete am 03.12.04 (12:58):
@MiTSCHUH In unten angegebenen Link, ein Beispiel für eine Rezeptsammlung für WORD als ZIP-Datei zum Herunterladen. Diese Sammlung ist eigenlich ein persönliches Dokument und keine allgemeine Veröffentlichung, aber sie kann als Anregung dienen, sie ersetzt auch kein Lehrbuch. Die Sammlung ist als Mitschrift bei einem VHS-Kurs über WORD entstanden.
Internet-Tipp: https://www.scc-alzenau.de/wordab.zip
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MiTSCHUH
antwortete am 03.12.04 (14:10):
Habe mir das ganze mal angeschaut.
Das ist ein gute Idee zur Übung, jeder darf sich sein eigenes Kochbuch machen.
Das ist noch besser als alle Schriftlichen Vorlagen!-)
Man muss sich damit befassen, man hat direkte Übung, vor allem muss man bei der Erstellung das ganze Mehrfach wiederholen.
Und da man es selber schreibt hat man beim späteren "nochmal drüberschauen" keine Probleme mit der Entzifferung was man damit gemeint hat (nunja, sagen wir eher weniger ;-)
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MiTSCHUH
antwortete am 05.12.04 (20:19):
So, dann bedanke ich mich nochmal schön artig für die rege Teilnahme. Das Thema war sehr Aufschlussreich. Und sollten Saarländer hier anwesend sein, vielleicht trifft man sich ja mal in einem Kurs.
Bis denn.
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