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THEMA:   Thomas Quastorff - Habt Ihr gestern gesehen?

 43 Antwort(en).

lola begann die Diskussion am 28.11.04 (11:46) :

Gestern Abend lief im 3sat ein Film, der den Sänger Thomas Quastorff mit seiner Geschichte, seinem energischen Willen, auf keinen Fall sich unterkriegen zu lassen und seinen erlangten Ergebnissen!
Mich hat der Film total fertig gemacht!Was sind wir Menschen doch hart und brutal, und wenn man das auf die Schergen von Adolf Hitler überträgt - man kann das gar nicht ertragen!
Was meint Ihr dazu?


Vorlesefunktion  carla antwortete am 28.11.04 (12:04):

Hallo Iola,Du meinst doch sicher den Thomas Quastoff, dessen Mutter in der Schwangerschaft Contergan geschluckt hat? Ich finde es phantastisch, daß er durch seine Begabung und sein Können eine solche Karriere hat machen können und daß er dadurch auch mit seiner schweren körperlichen Behinderung offensichtlich alles in allem sehr gut fertig wird.
Was aber hat das mit Hitlers Schergen zu tun?


Vorlesefunktion  lola antwortete am 28.11.04 (12:13):

Hallo, carla,

erinnerst Du es nicht, daß für Hitler Menschen mit Behinderungen unwertes Leben darstellten,diese Menschen böse beleidigt und letztlich umgebracht wurden?
Ja, der Thoma Quasthoff hat wirklich Unsägliches geleistet.
Und wenn er heute viel lacht und auch allerlei Blödsinn mitmacht, ich kann es mir einfach nicht vorstellen, daß man diese Behinderung irgendwann einfach zu überwinden in der Lage ist! - Nicht wahr, da wird es einem schon deutlich, was es für ihn bedeuten muss, wenn jeder sich zu ihm runterbeugen muss etc. etc.
Ich kann mir auch vorstellen, was seine Eltern durchzumachen haben!
Schon im "Normalen" wird das Leben ja keinem geschenkt! Aber daß in Deutschland soviel Neid bei ihm auf seinen Erfolg zum Ausdruck kommt, mir kommt es unverständlich vor!


Vorlesefunktion  Gudrun_D antwortete am 28.11.04 (12:55):

Ich habe diese Sendung ebenfalls -erlebt- !
Beeindruckend in jeder Weise ist,was dieser Mann zu geben imstande ist!
Eine Stimme so ausgereift und wohltuend,dass man darüber die körperliche Beeinträchtigung total vergessen kann.

Bewundernswert seine Einstellung und Haltung zu seiner schweren Behinderung!

Warum aber muss immer wieder dem Zuschauer die schwere Behinderung mit allen Unannehmlichkeiten so überdeutlich gezeigt werden??
Mir gefällt das nicht!
Und ein Mensch und Künstler von der Grösse eines Thomas Quasthoff hat es gar nicht nötig,sich so vorführen lassen zu müssen!
Es ist erschütternd,wie schwer das Schicksal ihn gezeichnet hat-muss das immer wieder gezeigt werden?

Ich empfinde es für diesen grossartigen Menschen und Künstler doch erniedrigend,dass immer wieder seine schwere Behinderung gezeigt wurde.
Einmal hätte gereicht!


Vorlesefunktion  Medea. antwortete am 28.11.04 (13:08):

Vielleicht erinnert Ihr Euch?

Ich hatte einige Male auf den großartigen Sänger Thomas Quasthoff aufmerksam gemacht -

bereits im Mai 1995 habe ich mir die Carl-Loewe-Balladen-CD, gesungen von Thomas Quasthoff, gekauft und seine wunderbare Stimme auch in vielen anderen Stücken erleben dürfen. Auch im Jazz ist er bemerkenswert.

Was steckt in diesem kleinen mißgestalteten Körper doch für Energie und Durchhaltewillen.
Der gestrige Film hat mich ebenfalls sehr berührt.


Vorlesefunktion  Mulde antwortete am 28.11.04 (13:15):

Gudrun
Bei allem Verständnis!
was wissen wir über das Wollen des Künstlers
und das "es muß gemußt werden"
seiner Agentur?
Geniessen wir den Kunstgenuß, das andere
ist oder wird gewollt.
auch bei diesem Prof.
Wird er nicht mehr erwähnt gefällt es einem
Künstler auch nicht.
Diese Art Menschen brauchen einen Bekanntheits grad



Vorlesefunktion  pilli antwortete am 28.11.04 (15:45):

nein lola;

leider nicht, da ich zu einer Vernissage eingeladen war.

aber zu den worten:

"Warum aber muss immer wieder dem Zuschauer die schwere Behinderung mit allen Unannehmlichkeiten so überdeutlich gezeigt werden??
Mir gefällt das nicht!"

möchte ich zum nachdenken anregen und provokant fragen:

warum denn nicht alles das zeigen?

sollte er seine behinderung im stillen stübchen hinter zugezogenen gardinen verstecken?

...

zeitgleich schaue ich auf 3sat den bericht:

"Jens von Sonntagnachmittag bis Freitagabend" an, einen

"Dokumentarfilm von Hans-Dieter Grabe,
Deutschland 1996"

und begleite anteilnehmend den kurzen lebensweg von Jens, die möglichkeiten der eltern und der mit der pflege betrauten menschen, die sein leben lebenswert machten.

ich zitiere:

"Bis zu seiner Geburt war Jens gesund. Doch die Geburt war kompliziert, Jens litt zeitweise unter Sauerstoffmangel und musste schließlich mit einer Saugglocke geholt werden. Nach der Geburt war er körperlich und geistig schwerstbehindert und ein Pflegefall. Als Jens neun Jahre alt war, drehte Hans-Dieter Grabe seinen Dokumentarfilm "Jens und seine Eltern". Sieben Jahre nach den Dreharbeiten beobachtete Hans-Dieter Grabe für "Jens von Sonntagnachmittag bis Freitagabend" erneut den Alltag des diesmal 16-Jährigen. Sein Leben hatte sich verändert. Nur noch an Wochenenden war Jens zu Hause bei seinen Eltern. Die übrige Zeit verbrachte er im Heim. Jens starb am 30. Oktober 2003. Er wurde 23 Jahre alt."

Internet-Tipp: https://www.3sat.de/


Vorlesefunktion  Miriam antwortete am 28.11.04 (15:52):

Mulde,

wenn es um Thomas Quasthoff geht, und da ich seinen Werdegang so gut wie möglich verfolgt habe, möchte ich dir doch wiedersprechen.

Es ist ein einmaliges Beispiel über wie sich Geist und Verstand, über Schicksal hinwegsetzen können.
Damit hat seine Agentur nichts zu tun. Und er ist ein Mensch mit einer so einzigartigen Lebensphilosophie und mit einem so grossen Herzen, dass man es nicht auf das Brauchen eines Bekanntheitsgrades reduzieren kann, und auch nicht darf!


Vorlesefunktion  schorsch antwortete am 28.11.04 (17:46):

Wenn ein Mensch mit der Intelligenz eines Thomas Quastorff sich "so vorführen lässt" (Gudrun_D), weiss er genau, was Sache ist. Ich denke, er ist sich auch voll bewusst, dass er im Rampenlicht steht. Aber Thomas Quastorff ist das gewöhnt und nimmt die Werbung, die ihm dabei geboten wird, gerne als Gegenleistung für sein "Vorgeführt-werden"..


Vorlesefunktion  Illona antwortete am 28.11.04 (17:52):

pilli
********************************
sollte er seine behinderung im stillen stübchen hinter zugezogenen gardinen verstecken?
*********************************

Ist nicht provokant, denn NEIN, sollte er nicht.

Was mir bis heute nicht einleuchtet, ist dieser immer wieder von fast allen Behinderten propagierte Satz:
" Ich will kein Mitleid !"
Warum bloß nicht? Ich denke : Mitleid kommt von Mitleiden und das kann doch nicht verkehrt sein.
Mitgefühl, welches sie dann doch gerade noch erlauben , habe ich eher mit den Hinterbliebenen bei einer Beerdigung.
Die Einstellung, sich doch bei gewissen Dingen helfen zu lassen und nicht empört " Danke, ich brauch keine Hilfe" abzuwehren, hat sich zum Glück etwas geändert.Man wird , zumindest hier - doch schon mal um Hilfe gebeten.


Vorlesefunktion  carla antwortete am 28.11.04 (18:02):

Ich denke, Thomas Quasthoff (so , und nicht anders heißt er :-))) zeigt ganz bewußt, wie er lebt, was er erreicht hat usw., um anderen Behinderten Mut zu machen. Und das tut er ja auch.


Vorlesefunktion  lola antwortete am 28.11.04 (18:12):

Ja, auch mir geht es so, daß ich nicht nur Mitleid empfinde, für die Realität, der dieser Mensch ausgesetzt ist, ich empfinde ein Bedürfnis zu helfen - bin aber unfähig!
Mein Sohn sah m.E. die Sache besser als ich! Ja, es ist fantastisch und bewundernswert,mit welch einer Energie und welch einem Zielbewußtsein, Thomas Quasthoff seinen Weg gegangen ist, aber - so mein Sohn - die für ihn entstandene Selbstverständlichkeit sollten wir auch als "Selbstverständlichkeit" annehmen, das bedeutet doch für ihn, daß wir ihm dadurch zeigen, wie stark wir ihn empfinden, wie er sein Ziel verfolgt! Ich denke schon, daß derartigen Menschen unser Zutrauen in ihre Art Kraft gibt und sie nicht in die Ecke des "Armen" drückt!
Aber man muss so etwas schon immer wieder durchdenken, vom Gefühl her neigen wir wohl mehr oder weniger dazu, derartige Menschen als hilflos zu bedauern! Na, und wir sehen es ja an Quatshoff, der hat Kraft!!! Bewundernswert!


Vorlesefunktion  Medea. antwortete am 28.11.04 (18:49):

Ja Kruzitürken -

da schreibt Ihr Gefühlsdusseliges über einen Menschen

und nicht einmal der Name stimmt!

Quastorff, Quatshoff ......,
Q u a s t h o f f ist der werte Name!

Und Mitleid ist wahrscheinlich das Allerletzte, was dieser Künstler von den Menschen erwartet.


Vorlesefunktion  pilli antwortete am 28.11.04 (19:10):

Illona :-)

eine sehr einfache überlegung führt dich vielleicht dahin, daß zu verstehen?

weil sie nicht leiden wollen!

z.bsp. laut einer veröffentlichung des "Allgemeinen Behindertenverband in Deutschland":

"Sagen Sie, dass wir mit unseren Beeinträchtigungen leben, lieben, arbeiten, feiern, trauern, schimpfen und anderes, jedenfalls am Leben teilnehmen und teilhaben. Uns auch einmischen", erklärte er gegenüber dem Presserat. Unter einem solchen Blickwinkel seien behinderte Menschen auch wesentlich leichter kritisierbar, und es brauche dann keine falsche Rücksicht auf die «ständig Leidenden» genommen zu werden. Heiniken fordert die Presse dazu auf, falsches Mitleid, das behinderte Menschen zu «Unberührbaren» mache, zu überwinden. Dabei könne sich die sehr positive menschliche Eigenschaft echten Mitgefühls freier entfalten. (hjr)

...

meine "neue kleine stadt", die hier entsteht, hat in einigen der häuser wohnungen, die in form einer WG menschen mit leichten der schweren behinderungen die möglichkeit bieten, selbständig und mit nur wenig betreuung
"mittendrin" zu wohnen, eben so wie oben schon zitiert:

"leben, lieben, arbeiten, feiern, trauern, schimpfen und anderes, jedenfalls am Leben teilnehmen und teilhaben"

da hat es reichlich raum, dass praktizieren zu können, aber weniger platz für die fürsorglichen und falschen hilfestellungen der menschen mit helfersyndromen.

nicht den menschen bemitleiden, der auf einen rollstuhl angewiesen ist, sondern es gilt m.e. wut zu entwickeln, dass dieser mensch gezwungen wird eben nicht barrierefrei leben zu können, weil viele, wenig intelligente architekten jahrzehntelang sie ausgeschlossen haben, vom leben ohne barrieren.

und nicht nur weil einige olle tanten das elend nicht anschauen können oder möchten, ist doch nicht der behinderte mensch dass problem sondern eben in diesem fall, die olle tante. soll sie ihr mitleid doch in die tonne kloppen, es schadet nur und wird meiner erfahrung nach, nicht gebraucht.

ich zitiere dir gerne die folgende aussage:

"Sie betonte im weiteren Gespräch, dass es eigentlich gar nicht möglich ist, vom Leben mit Behinderung zu berichten, denn "die Behinderten" gäbe es nicht. Es gibt nicht nur unzählige vollkommen unterschiedliche Behinderungen und deren Auswirkungen. Wie auch bei nichtbehinderten sind behinderte Menschen Individuen mit unterschiedlichen Lebensplanungen, Wünschen und Bedürfnissen."

sich dafür einzusetzen, das scheint mir effektiver zu sein, als da tränenchenverdrückend zu hocken und die mitleid-trommel zu schlagen!

:-)


Vorlesefunktion  Illona antwortete am 28.11.04 (19:50):

pilli,:-)
danke für deinen kompetenten Beitrag, aber dennoch:

keinerlei Überlegung wird mich je die Mitteilungen dieses Rates verstehen lassen, die cool klingen und wohl auch so sein sollen, aber eben für mich nicht "menschlich."
********************************
weil sie nicht leiden wollen!
********************************
Sollen sie ja auch und tun sie vielleicht auch nicht.

ICH leide für sie , auch wenn sie sich für ganz normal( was immer wir darunter verstehen mögen )halten.
Ich bewundere die Lebensleistung, die vielen fast alles an Kraft gekostet hat und immer wieder kostet und erlaube mir trotzdem, dieses als "Leid" zu sehen. Kein herablassendes Mitleid gemeinhin, sondern ein gefühltes Leid dafür, dass sie nicht all das haben können, was wir so selbstverständlich hinnehmen - weder tränenverdrückend noch mitleid-trommelnd , einfach nur " mitmenschlich"


Vorlesefunktion  Illona antwortete am 28.11.04 (20:03):

medea
*****Ja Kruzitürken -****
klingt auch cool und ein bisschen gefühlsdusselig!!

Sagst du uns, wenn du dich wieder etwas beruhigt hast, was dieser Künstler, dessen Namen du uns nun einzementiert hast, wirklich von uns erwartet. Denn Anerkennung , Respekt, Hochachtung, Bewunderung sind ihm schon sicher.Weshalb dürfen wir nicht von Mitleid reden, wenn wir es denn empfinden?
Ich meine nicht das "tränenverdrückende Mitleid" , welches ich für deine Aufregung über die falsche Schreibweise fühle.


Vorlesefunktion  Miriam antwortete am 28.11.04 (20:17):

Also wer da von Mitleid spricht und dies in Zusammenhang noch dazu mit Quasthoff, der hat wirklich nicht begriffen wie sein Werdegang verlaufen ist.
Welche Kraft und Intelligenz dahinter steckt. Warum Mitleid?

Vielleicht sollte man doch die Stimmen der Behinderten, die Mitleid zurecht nicht wünschen, ernst nehmen. Wenn nicht, dann schimmert doch noch etwas durch: wir wissen besser was die eigentlich benötigen...
Denn wir, als Nichtbehinderte, haben den besseren Durchblick....


Vorlesefunktion  Medea. antwortete am 28.11.04 (20:22):

Illona -

ich rege mich sehr selten auf :-)) -

auch nicht in meinem obigen posting, das war nur ein wenig Klartext .... ;-)

Ja, was erwartet nun der Thomas Quasthoff von seinen Mitmenschen?
Wenn ich den Film und seine Aussage gestern richtig verstanden habe, dann ist es das, was Du ihm ja schon entgegenbringst,
nämlich Anerkennung, Respekt, Hochachtung und Bewunderung.

Von Mitleid war da keine Rede -
aber wenn Du gerne mitleiden möchtest sei es Dir unbenommen.


Vorlesefunktion  pilli antwortete am 28.11.04 (20:42):

ein sehr informatives interview zu der von einigen diskutanten angesprochenen verbindung vom "hinzerren zu kommerz und karriere mittels ausspielung der behinderten-joker-karte" fand ich bei den "Stuttgarter Nachríchten"

vielleicht wird dann klarer, daß "Mitleid" nicht zu den eigenschaften zählt, die es wert sind, konserviert zu werden; ab damit in die tonne! :-)

...

"Man muss sein Inneres nach außen kehren"

Thomas Quasthoff ist ein herzlicher, offener, neugieriger Typ, der inzwischen längst zur Spitze der Liedsänger zählt. Dass man sich ihm trotzdem stets mit einer leichten Unsicherheit nähert, liegt an seiner Contergan-Behinderung, wodurch seine Arme verkümmert sind. Beim Interviewtermin nach seinem Auftritt bei der Schubertiade in Schwarzenberg schüttelt uns der Sänger aber ganz unbefangen und freundlich die Hand.

Herr Quasthoff, Sie haben einmal über sich gesagt: "Ich bin ein Asterix ohne Zaubertrank." Wie ist das gemeint?

Damit meine ich, dass es nicht eines Zaubers bedarf, um eine künstlerische Wahrhaftigkeit auf die Rampe zu bringen. Claudio Abbado oder Simon Rattle laden mich ein, weil ich künstlerisch etwas zu sagen habe. Das ist das Einzige, was wirklich zählt.

Sie sagten, Sie wollten wegen Ihrer Behinderung nicht zum Sensationsobjekt werden. Nun gibt es ja auch den Pianisten David Helfgott, der wegen seiner Behinderung regelrecht gepuscht und dann wieder fallen gelassen wurde.

David Helfgott ist ein tragischer Fall. Da ist ein Mann an die Öffentlichkeit gezerrt worden, der nicht gesund war und ist. Wenn er in den großen Konzertsälen dieser Welt auftritt, muss er sich natürlich auch an den besten Pianisten unserer Zeit messen lassen. Das konnte er aber nicht. Wenn Plattenfirmen jemanden nur wegen des Geldes lancieren, dann finde ich das in tiefstem Sinne verwerflich - menschlich und künstlerisch. Leute sollen an ihrer Leistung gemessen werden, an nichts anderem.

Die Welt kennt Sie als herausragenden Interpreten klassisch-romantischer Lieder und der großen geistlichen Werke von Johann Sebastian Bach. Der Oper sind Sie bisher eher aus dem Weg gegangen. Hat das mit Ihrer Behinderung zu tun?

Ich hatte nie ein schlechtes Verhältnis zur Oper. Ich habe immer nur gesagt: Ich möchte nicht Oper machen in einer Art und Weise, in der meine Behinderung sozusagen Mittel zum Zweck wird, eine Sensation auf die Bühne zu bringen. Andererseits gibt es immer noch Intendanten, auch in Deutschland, die sagen: Quasthoff können wir einem Fernsehpublikum nicht zumuten. So etwas gibt es auch im 21. Jahrhundert.

Trotzdem sahen wir Sie vergangenes Jahr als Don Fernando in Beethovens "Fidelio". Termine für den Amfortas aus Richard Wagners "Parsifal" stehen bereits in Wien an. Ein Sinneswandel?

Die Oper ist ein Genre, das ich sehr schätze. Trotzdem glaube ich, dass es richtig gewesen ist, so lange zu warten. Ich wollte mich erst so gut etablieren, dass ich nicht vor dem Nichts gestanden hätte, wenn mein Bühnenauftritt erfolglos gewesen wäre. Ich gehöre aber mehr in die Welt des Konzerts, des Oratoriums und des Liedes. Am meisten am Herzen liegt mir das romantische und spätromantische Repertoire. Leider ist es heute sehr schwer geworden, Säle nur noch mit Liederabenden zu füllen. Dabei sind gerade Liederabende ein so pures, intimes und schönes Genre!

Worauf kommt es Ihnen beim Lied an?

Ich versuche ganz bewusst, dieses Genre vom Nur-Intellektuellen zu befreien. Wir wollen als Sänger auch unterhalten, das Publikum einbeziehen. Uns macht unser Beruf auch einfach Spaß. Wir brechen nicht vor lauter Intellekt fast zusammen, sondern es ist unsere Aufgabe, diese politisch so schlimme Welt zumindest für den Teil der Menschen, der in unsere Konzerte kommt, etwas fröhlicher zu machen.

Internet-Tipp: https://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/805837


Vorlesefunktion  Illona antwortete am 28.11.04 (21:42):

miriam, medea , pilli
**********************
daß "Mitleid" nicht zu den eigenschaften zählt, die es wert sind, konserviert zu werden; ab damit in die tonne! :-)
**********************
Ist die Welt vielleicht gerade deshalb so wie sie ist, weil Altmodisches in die Tonne geworfen wird ?

Vielleicht habe ich auch wirklich nichts verstanden?
Oder will ich es nicht verstehen ?

Ich schwimme weiterhin gegen den Strom und erwarte nicht, dass sich deswegen die Fließrichtung des Wassers ändert.
Ich bin eine gute Schwimmerin und Einzelkämpferin, wenn es sein muss.


Vorlesefunktion  hl antwortete am 28.11.04 (22:04):

In einem Atemzug: " Beeindruckend in jeder Weise ist,was dieser Mann zu geben imstande ist! " " Warum aber muss immer wieder dem Zuschauer die schwere Behinderung mit allen Unannehmlichkeiten so überdeutlich gezeigt werden??
Mir gefällt das nicht!"

Quasthoff wurde nicht anders "vorgeführt" als andere Künstler auch.

Warum ist es unangenehm, ihn anzusehen? Weil sein Aussehen nicht der Norm entspricht?

Erniedrigend ist nicht sein - in meinen Augen - ganz natürliches Auftreten. Erniedrigend sind die Gedanken der anderen. Gedanken aus denen schlecht verborgener Ekel vor der Unvollkommenheit heraus zu hören ist.

Zum Mitleid: Mitleid bedeutet mitleiden und in diesem speziellen Fall wird wohl kaum jemand mitleiden. Mitgefühl wäre eher möglich, weil man sich schon vorstellen kann, wie schwer es für ihn ist, sich in einer Welt zu bewegen, die für grössere Menschen eingerichtet ist. Dieses Schicksal teilt er mit allen Rollstuhlfahrern.


Vorlesefunktion  Illona antwortete am 28.11.04 (22:16):

hl
wenn du mitfühlst, dass ein Blinder nicht die Schönheit dieser Welt sehen kann, wenn du mitfühlst, dass ein Tauber keine Musik hören kann, wenn du mitfühlst, was einem Rollstuhlfahrer bei einem Waldlauf entgeht......wo ist der kleine Schritt zum Mitleiden mit diesen Menschen, der so verpönt wird und klingt?
Du meinst also tatsächlich, dieser Künstler leidet nicht!!!
Er leidet ganz sicher wie wir alle auch, vielleicht sogar etwas mehr. Und ich habe Mitleid mit jedem, der leidet, warum darf ich es bei ihm nicht? Warum soll er es nicht brauchen?


Vorlesefunktion  hl antwortete am 28.11.04 (22:29):

@Illona
Es ist ein Unterschied ob du mit leidest oder Mitleid hast. Nein, ich leide nicht mit Herrn Quasthoff mit. Bestenfalls kann ich mitempfinden oder mitfühlen, wie er sich fühlt oder genauer, wie ich mich fühlen würde, wäre ich an seiner Stelle.

Mitleid, von Fremden und Aussenstehenden geäussert hat etwas herablassendes, heuchlerisches..

Alles meine ganz persönliche Meinung. Es bleibt dir unbenommen Mitleid zu haben mit wem auch immer.


Vorlesefunktion  Illona antwortete am 29.11.04 (05:27):

hl
Sicher, wenn es geheuchelt und herablassend ist; aber ich denke , das könnte ich wiederum "fühlend" sehr wohl unterscheiden ( als Betroffener )
Auch ganz persönlich gemeint.


Vorlesefunktion  Medea. antwortete am 29.11.04 (06:51):

Liebe Illona -

natürlich haben wir alle in uns generell das Gefühl von Mitleid, wäre es anders, wäre es schrecklich.

Ich leide mit den geschändeten, versklavten, vertriebenen Menschen in Dafur, mit den Tieren in den widerlichen Tiertransporten quer durch Europa, mit dem irakischen und dem afghanischen Volk, mit mißhandelten Frauen und Kindern ... etc.

Und wo ich kann, helfe ich mit meinen bescheidenen Mitteln, prangere an, spende, setze mich ein.
Die Kraft dafür wird m.E. aus dem Gefühl 'Mitleid' gespeist.

D a s darf auch niemals verloren gehen -
nur um auf Thomas Quasthoff zurückzukommen, wäre es aus meiner Sicht falsch.

Mitleid ist so etwas elementares - jeder sollte sich das bewahren.


Vorlesefunktion  Miriam antwortete am 29.11.04 (07:56):

Ich stelle mir manchmal vor, Thomas Quasthoff würde die Beiträge hier lesen....

Mehr Missverständnis gegenüber seiner Person, seinem Werdegang und siener Karriere als hier geäussert, ist kaum vorstellbar.


Vorlesefunktion  carla antwortete am 29.11.04 (09:01):

Hauptsache, Du verstehst ihn richtig, Miriam :-)...
Ich fürchte, wenn man eine "öffentliche" Person geworden ist, muß man auch mit Mißverständnissen und Spekulation über die eigene Person rechnen. Das gehört dazu, so unschön das sein mag.
Deshalb zurück zu dem Film über Th.Qu.: sicherlich hat er ihn authorisiert; schliesslich war er dabei und Hauptdarsteller.


Vorlesefunktion  schorsch antwortete am 29.11.04 (09:50):

Vielleicht liest ja Thomas Quasthoff unsere Postings, schmunzelt, schüttelt den Kopf und denk: "Also wirklich; alles Behinderte?"


Vorlesefunktion  bongoline antwortete am 29.11.04 (09:53):

Von dem großartigen Sänger möchte ich kurz weg und ein Erlebnis erzählen, was meine Einstellung zu Behinderungen ganz gewaltig geändert hat.

Die Mutterer Alm ist ein Skigebiet unmittelbar bei Innsbruck und ich habe es genossen, wenn ich meinen kleinen Sohn zur Schule gebracht hatte, gleich um 8.00 mit der ersten Gondel raufzufahren - keine Menschenseele auf der Piste, eine herrliche Ruhe - einfach ein Genuß.

Eines Tages mitten in der Abfahrt höre ich ein Geschrei "go go go ..... left left .... right right" ich denke mir, das darf doch nicht wahr sein, was schreien die da rum. Ich komme näher, sehe zwei Skifahrer hintereinander synchron die Piste runter fahren. Inzwischen ist es mir schon klar geworden, daß es sich hier um einen Vorläufer für einen blinden Skifahrer handelte,der sich an den Rufen orientierte. An der Talstation habe ich die beiden angesprochen, ob ich mich mit Ihnen unterhalten könne. Meinte der Blinde, er war Amerikaner "liebend gerne, nur bitte nicht in mitleidstriefender Art". Es handelte sich um einen Teilnehmer an der Behindertenolympiade. Dieses Gespräch, das wir dann noch in der Gondel bei der Bergfahrt weiterführten hat meine Einstellung gegenüber Behinderten dermaßen positiv verändert, ich möchte sagen, es war ein Gewinn für mich. Und einen Satz des blinden Skifahrers werde ich nie mehr vergessen – und ich habe den Rat auch dann bei meinem Sohn in die Tat umgesetzt:

Einem Behinderten tut nichts mehr weh, als wenn Leute ihn mit offenem Mund anstarren und dann verschämt wegschauen. Der Behinderte ist Mensch wie alle anderen auch. Wie angenehm wäre es für den Behinderten, wenn man ihn wie einen normalen Menschen ansehen würde und ihm ein Lächeln, ein freundliches Lächeln schenken würde, das ausdrückt – du bist einer von uns.

Meine Frage – das sagt mir ein Blinder – meinte er, ich sehe den offenen Mund nicht, ich sehe das verschämte Wegschauen nicht – aber ich fühle es vielleicht intensiver als ein sehender Behinderter.

Für mich war diese Begegnung, dieses Gespräch mit eines der wichtigsten in meinem Leben, weil ich daraus gelernt habe, Behinderungen mit den Augen der Behinderten zu sehen.


Vorlesefunktion  lola antwortete am 29.11.04 (11:36):

Eure Beiträge zeigen, wie ihr diesen fantastischen Sänger und Darsteller seht, und daß Ihr wie auch ich ihn bewundert!

Mich jedoch hat es in der Sendung etwas betroffen, daß er daraufhinwies:

Er sei ringsum zufrieden und glücklich - lediglich der Wunsch, auch eventuell eine Familie gründen zu können, das wünsche er sich noch!

Ja, kann man sich da nicht einfühlen? Es gibt nichts, was dieser Mann nicht mit seiner Kompetenz und Zielstrebigkeit zu unser aller Freude und Bereicherung erreicht hätte, aber kann man diesen Wunsch nicht verstehen? Wünschen wir alle ihm nicht dieses "Glück"???

Ich kann mir dennoch vorstellen, daß auch das ihm nicht eben leicht und so selbstverständlich gelänge, wie es mit Sicherheit ihm gelänge,wenn er nicht durch das Kontergan gezeichnet wäre!

Ich würde es ihm so wünschen!


Vorlesefunktion  mart antwortete am 29.11.04 (12:14):


Und ich bin sicher, daß Th.Qu.die richtige Partnerin finden wird.

Aber genau dasselbe wünsche ich allen anderen Menschen, gleich ob auf einem Gebiet besonders begabt oder nicht begabt.
Dieser Sänger hat offensichtlich die Kunst, die Liebe zur Kunst, die Anerkennung und Bewunderung vieler Menschen - und das ist schon einmal sehr viel.

<<wenn du mitfühlst, dass ein Blinder nicht die Schönheit dieser Welt sehen kann<< (Illona)
Vielleicht fühlt ein Blinder mit dir mit, weil du die klangliche Schönheit der Welt nicht so gut hörst wie er und er dich in dieser Hinsicht als einen "Gehörlosen" betrachtet.

Diese Beispiele könnten fortgesetzt werden.


Ich kannte ein Mädchen mit conterganbedingten verkümmerten Armen sehr gut. Weder sie, noch ihre Kameraden beachteten diese Behinderung, weil sie und ihre Umgebung derart natürlich, ohne Mitleidsgetue oder Mitleidsgeheische damit umgingen.
Und ihr werdet es nicht glauben, wenn man ihr z.B. beim Schreiben, beim Umblättern der Seiten eines Buches zusah (mit Armstummeln)dachte niemand an eine Behinderung, derartig selbstverständlich und geschickt erfolgten die Bewegungen.


Vorlesefunktion  Sofia204 antwortete am 29.11.04 (15:09):

das Mitleid kommt so leicht hervor,
wo man - sich vergleichend - meint, besser dazustehen.

umgekehrt wird ebenso die Hilflosigkeit leicht
mißverstanden,

beide Tugenden in diesem Stadium sind selten hoffnungslos, weil sie weiter entwickelt werden wollen ;-)


Vorlesefunktion  Illona antwortete am 29.11.04 (19:39):

**************************
<<wenn du mitfühlst, dass ein Blinder nicht die Schönheit dieser Welt sehen kann<< (Illona)
**************************
Ich habe heute drei Aufforderungen von Institutionen bekommen, die von mir wie immer eine Spende erwarten.
Nach genauem Studium eurer Antworten sehe ich eigentlich keinen Grund mehr- wenn ich denn euren Ansichten folgen wollte - auch nur einen müden Euro locker zu machen.
Mitleid ist ja nicht mehr " in" ,sozusagen nicht angebracht, also was wäre ein Grund für eine Spende?
Was unterscheidet demnach Mitleid( Mitgefühl) mit hungernden Kindern, mit Notleidenden in der Dritten Welt, mit Suchtkranken, mit SOS Kinderdorfbewohnern ( Kinder ohne Eltern), mit Flüchtlingen in Afrika usw.. mit dem von Menschen, die an einer schweren Behinderung leiden?
Gut, Herr Thomas Quastorff ( auf dass ich bloß den Namen richtig schreibe) braucht( laut eurer Aussage) kein Mitleid, weil er als hervorragender Künstler andere Gefühle auf sich vereinen kann. Aber was ist mit all denen, die als Behinderte ein armseliges Leben dahinfristen müssen, weil kein Vater Staat ihnen auch nur annähernd ausreichend hilft?
Weshalb werden immer öfter Behinderte Zielscheiben von jugendlichen Angreifern? Hat man vielleicht versäumt, ihnen so " sonderbare " Werte als da wären Barmherzigkeit,Anstand, Mitgefühl, Achtung ... beizubringen, vorzuleben,zu verinhaltlichen?
Give me shelter from the storm!!


Vorlesefunktion  carla antwortete am 29.11.04 (20:14):

Ilona :-))): Quasthoff heißt er...

Die Diskussion oben ging u.a. darum, daß Mitleiden niemandem etwas bringt, Mitfühlen schon. Und ich denke, wenn jemand mit einem Behinderten, Armen, Kranken usw. mitfühlt, wird er auch überlegen, wie er ihm sein Leben etwas erleichtern könnte. Eine Möglichkeit dazu ist eine Spende - direkt oder über eine Organisation.
Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit wird doch viel gesammelt. Ich finde es sehr erfreulich, daß auch viel gespendet wird. Der "Adventskalender" der Südd. Zeitung bringt jedes Jahr einen höheren Betrag zusammen.


Vorlesefunktion  pilli antwortete am 29.11.04 (20:31):

Illona :-)

warum dir schutz geben? deine meinung bleibt doch deine meinung, magst du nicht lesen, daß es andere hat? :-)

klar ist und bleibt für mich:

"Barmherzigkeit oder Mitleid"

möge gnädiglich verschenken, wer mag...für mich wäre es ein scheissgefühl, derart erhöht sitzend die nation damit zu bewerfen in der art, wie Prinz Karneval seine kamelle wirft.

ist es für dich nicht selbstverständlich, so weit wie es machbar ist, nicht mitleidig, sondern mitverantwortlich zu denken?

welch blöde worte schon begriffe wie "spenden/Spende" ist, wird klarer, wenn mal das Lexikon für Synonyme bemüht würde; u.a. finden sich da bezeichnungen wie:

"großzügig geben, gebefreudig, Geschenk, Gabe, Gönner sein"

nun ja...wer sowatt liebt und vorallem braucht.:-(

behinderte leben als minderheit und möchten sicherlich nicht ausgegrenzt oder versteckt sein. warum nicht als selbstverständlich empfinden, daß sie mitmischen möchten, mittendrin sein? dafür gilt es m.e. verständnis zu entwickeln und nicht nur mitgefühl zeigen und dann schnell wieder wech gucken! wem ist damit geholfen?

warum "spendest du für eine sache, die dir nicht persönlich bekannt ist; wer verlangt das? :-)

vielleicht mal die mitleid-tränchen aus dem äuglein wischen und dann schau dich mit offenen augen um und interessiere dich für eventuelle projekte oder vorhaben in deiner näheren umgebung. oftmals ist tätige hilfe sehr viel mehr gewünscht als nur geld.


Vorlesefunktion  Illona antwortete am 29.11.04 (21:12):

pilli
Du hast mir damit schon ein Stück weiter geholfen:
Eine Erklärung dämmert, warum die Welt so ist wie sie ist!


Vorlesefunktion  hl antwortete am 30.11.04 (15:29):

Für die Mitleidenden und Spender

Eine kleine Geschichte zum Nachdenken

Während seines Pariser Aufenthaltes ging Rilke täglich um die Mittagszeit in Begleitung einer jungen Französin an einer alten Bettlerin vorbei. Stumm und unbeweglich saß die Frau da und nahm die Gaben der Vorübergehenden ohne jedes Anzeichen von Dankbarkeit entgegen. Der Dichter gab ihr zur Verwunderung seiner Begleiterin, die selbst immer eine Münze bereit hatte, nichts.

Vorsichtig darüber befragt sagte er: "Man müsste ihrem Herzen schenken, nicht ihrer Hand."

An einem der nächsten Tage erschien Rilke mit einer wundervollen, halberblühten Rose. Ah, dachte das Mädchen, ein Blume für mich, wie schön! Aber er legte die Rose in die Hand der Bettlerin. Da geschah etwas Merkwürdiges: Die Frau stand auf, griff nach seiner Hand, küsste sie und ging mit der Rose davon.

Eine Woche lang blieb sie verschwunden.
Dann saß sie wieder auf ihrem Platz, stumm, starr wie zuvor.
"Wovon mag sie die ganzen Tage gelebt haben?" fragte das Mädchen. Rilke antwortete: "Von der Rose! (Überlieferung)


Vorlesefunktion  Illona antwortete am 01.12.04 (05:17):

carla
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Quasthoff heißt er...
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Da habe ich extra den Namen aus dem Thread kopiert und geglaubt, dass er dort richtig geschrieben steht und dann so etwas! :-)
hl
zu deiner Geschichte:
Ich sehe nichts, was daran nicht vollendet wäre.
Ich bin für beides.
Mein Motto für Geben in jeglicher Hinsicht:
" Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt......"


Vorlesefunktion  schorsch antwortete am 01.12.04 (09:37):

Zu hl`s Geschichte:

Vor bald 20 Jahren sass die Enkelin unserer Nachbarin mit dieser auf der Bank neben dem Haus und weinte bitterlich. Ich war gerade am Rasen mähen, stellte den Motor kurz ab, sammelte ein paar Gänseblümchen vom Rasen und dazu einige schöne Gräslein. Dann ging ich zur Bank und drückte das Sträusslein dem Mädchen lächelnd in die Hand. Ihr hättet dieses Gesichtlein sehen sollen: die Tränen versiegten und langsam zog ein Sonnenschimmer darüber.

Das Mädchen ist heute eine junge Frau - Architektin. Wenn sie mich sieht, huscht ein Nachklang dieses Lächelns noch heute über ihr Gesicht.....


Vorlesefunktion  lola antwortete am 03.12.04 (23:16):

Wenn ich Eure Beiträge hier so durchlese, dann bin ich schon erstaunt!
Es gibt nicht einen einzigen, der nicht sofort wusste, von wem ich berichte!

JEDER KANNTE DIESES SCHIKSAL UND DIESE SAGENHAFTEN
LEISTUNSERGEBNISSE

Ja, es war nicht gut, daß ich den Namen nicht "ordentlich" schrieb! Aber es war odentlich genug, deutlich zu machen, was ich sagen wollte!

Und dann gibt es da so viele Leute, die sich mit richtiger Begeisterung darüber aufregen mögen, daß ich mir diesen
Rechtschreiblabsus erlaubte!?

Ist eine derartige Nebensächlichkeit für Euch abwertend????

Offenbar war es das absolut nicht! Jeder kannte ihn, jeder hatte es mitverfolgt, was hier geleistet worden war!

Ich versteh die Menschen nicht, die immer nur meckern wollen, ohne daß auch nur irgendein Grund dazu gegeben ist!

Seid Ihr also "solche Menschen"????
Fragt die lola!


Vorlesefunktion  Gudrun_D antwortete am 04.12.04 (09:28):

Ärger dich nicht,lola,
jedem von uns unterlaufen hier schon mal Schreibfehler!
Trotz kontrolllesen mir auch-und dann steht es da und bleibt...na und?


Vorlesefunktion  lola antwortete am 04.12.04 (15:15):

Danke, Gundrun_D,

Nein, ärgern tut mich so etwas überhaupt nicht! Ich denke nur, daß die Schreibenden sich damit so kleinkariert und albern darstellen! Was wichtig ist - ja, daß sollte gesagt sein! Aber hier machen diese Leutchen den Eindruck, als wenn Sie es nötig hätten, sich mal richtig rauszustellen!?
Und ich finde, damit machen sie sich selber so verdammt dämlich! Tut das nötig? Für wen wäre das wichtig!
Es machte so den Eindruck, als wenn sie sich so furchtbar wichtig fühlen - dabei sind sie so nur lächerlich! Und ich meine, sie sollten das mal durchdenken!


Vorlesefunktion  Illona antwortete am 04.12.04 (15:46):

Iola,
das ist vielleicht gar nicht so schlecht gemeint gewesen wie du unterstellst. Ich werde jezt bestimmt immer an die richtige Schreibweise denken, eben weil es hier zu diesem Ausbessern und wieder falsch Schreiben kam.
Ich glaube nicht, dass sich jemand wichtig fühlt und ich fand medeas "Kruzitürken" besonders lustig, zumal es nichts genutzt hat.
Was glaubst du, wie oft ich ins outlook gehe und dort die Rechtschreibung überprüfe( macht es automatisch) und dennoch passieren Fehler. Du bist damit nicht allein.
Also bleib cool und mach dir gar nix draus.


Vorlesefunktion  carla antwortete am 05.12.04 (11:12):

Von Thomas Quasthoff gibt es eine Autobiographie:
"Die Stimme":
"Kurzbeschreibung
Thomas Quasthoff ist einer der erfolgreichsten und ungewöhnlichsten Sänger der Gegenwart. Obwohl die Musikhochschule Hannover dem contergangeschädigten Bariton mit der Begründung, er könne nicht Klavier spielen, ein Gesangsstudium verwehrte, stand sein Berufswunsch fest.

Heute werden seine CD-Veröffentlichungen regelmäßig von der internationalen Fachpresse ausgezeichnet, er hat mehrere Wettbewerbe und hoch angesehene Preise gewonnen und eine Gesangsprofessur inne.

In seiner Biografie erzählt Thomas Quasthoff von seinen großen internationalen Erfolgen, von Konzertatmosphäre, Reisen und Plattenaufnahmen, aber auch von seinem Handicap, den Kämpfen, die seine Eltern mit den Behörden führen mussten, der Ausgrenzung. In der niedersächsischen Kleinstadt ist das Leben mit Behinderung nicht einfach. Doch Thomas Quasthoff panzert sich mit Witz und musischem Talent.

Ein intelligenter und humorvoller Einblick in die Welt eines Ausnahmekünstlers."
Kostenpunkt: 24,-- €

Internet-Tipp: https://tinyurl.com/545n9