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THEMA:   Wahre Liebe, schwer definierbar

 25 Antwort(en).

Illona begann die Diskussion am 13.11.04 (14:52) :

Warum muss der Preis für eine Art der Liebe Angst, für die andere Langeweile sein?
In einer jungen, leidenschaftlichen Beziehung, die ja mit Aufregung und Kummer belastet ist, entsteht bald das Gefühl, es würde etwas sehr Wichtiges fehlen: Nämlich die Bereitschaft zur festen Bindung, die erst Ordnung, Sicherheit und Geborgenheit in das Gefühlschaos bringt.
Sind aber alle Probleme beseitigt und es ist eine echte Bindung entstanden, steht man bald voreinander und fragt, wo denn die Leidenschaft geblieben ist.
Man fühlt sich geborgen und zufrieden, aber eben auch um etwas „betrogen „, weil kein heißes Verlangen nach dem anderen mehr vorhanden ist.
Es muss also - nach der klugen Griechen Meinung - wirklich zwei Arten von Liebe geben, die einander auf Dauer ausschließen.
Oder gibt es doch beides in einem auf lange Sicht?


Karl antwortete am 13.11.04 (15:16):

M. E. Illona sind hier keine Erfahrungen zu verallgemeinern. Also von Langeweile verspüre ich nach über 30 Jahren Ehe nichts.


Illona antwortete am 13.11.04 (16:09):

Karl
All die vielen gescheiterten Beziehungen (steigende Scheidungsraten) ,die ursprünglich auf Leidenschaft beruhten, bezeugen, dass die Schlussfolgerung - genügend Leidenschaft = dauerhafte Beziehung - falsch ist.
Gemeinsame Interessen, gemeinsame Werte und die Fähiglkeit, sich auf gemeinsame Nähe einzulassen, sind notwendig,wenn sich die gegenseitige erotische Faszination mit der Zeit in eine verlässliche, stabile Beziehung verwandeln soll,die Bestand hat.
Hier findet keine Verallgemeinerung statt, hier sprechen Statistiken für sich.
Und um diesen Hintergrund geht es mir.
Ich freue mich aber,das es dir gelungen ist, beides zu vereinen.
Du hast sie also noch, " die Schmetterlinge im Bauch?"
(Denn das sind Zeichen der Eros - Liebe im Gegensatz zur Agape - Liebe)
Wie hast du diese Quadratur des Kreises hingekriegt?


Karl antwortete am 13.11.04 (16:37):

@ Illona,

ich habe mich nur an deinem Begriff "Langeweile" gestört, weil das die gewachsene und im Laufe der Zeit sich vertiefende Liebe denunziert. Letztere ist m. E. zudem kein Gegensatz zu "Eros", sondern der stabilisierende Unterbau.


Illona antwortete am 13.11.04 (16:51):

Karl
Mit Langweile meinte ich ,dass die Sicherheit und Geborgenheit , die eine solche Beziehung festigen, sie auch starr und leblos machen können, nicht müssen.
Denn die Spannung, die nicht durch Erregen und Erregtwerden, sondern durch Kennen und Gekanntwerden entsteht, ist so selten wie kostbar.
Es ist wohl die Furcht vor dem Unbekannten in uns, dass wir auf wahre Nähe kaum eingehen können, wie es sie nur in einer festen Bindung geben kann.


hugo1 antwortete am 13.11.04 (17:16):

hallo ilona :"In einer jungen, leidenschaftlichen Beziehung, die ja mit Aufregung und Kummer belastet ist, entsteht bald das Gefühl, es würde etwas sehr Wichtiges fehlen",,,,,,,,
hm ok nehmen wir mal an, die Aufregung legt sich allmählich etwas ( wurde bei uns ziemlich oft unterbrochen -diese Aufregungslegung- da wir 4 Kinder um uns hatten und dementsprechend nun Enkel da sind)
hm ok nehmen wir mal weiter an der Kummer,,,
,,nee muß ich nicht annehmen, auf uns selber und gegenseitig bezogener Kummer war nicht der Rede wert (es sei denn man überhöht künstlich geringfügige Anlässe)und wenns Kummer gab, dann betrafs uns gemeinsam und festigte das Zusammengehörigkeitsgefühl.
Aber die romanhafte, die selbstzerstörerische, krankhafte, oder total ausgeflippte Liebe ,,nee damit könnt ich nicht dienen. Eine seriöse, planerische, auf praktische alltägliche Realisierbarkeit ausgerichtete Lebensart-und Weise tut natürlich das Ihrige.
Ohne unbedingt total abgestumpft sein Leben zu fristen- (wie es einige gerne den Ehekrüppeln unterstellen wollen)- ohne jedoch einen Hürdenlauf von einem Höhepunkt zum Anderen anzupeilen ( wie es die heutige Werbung gerne vermitteln möchte),,,ists wohl zielfördernd, so langweilig dies auch klingen mag, eine Art Mittelweg auszuloten und auch danach zu leben. Wenn der Auschlag dieser Erwartungskurve nach oben begrenzt wird, ist auch ein nicht wieder regulierbarer Ausschlag nach unten vermeidbarer.
Letztendlich entscheidet wohl auch die Erwartungshaltung darüber ob es himmelhoch jauchzend oder zu Tode betrübt ausschlägt, oder in einen der Sache dienlichen Einklang mündet.
Also müssen sowohl Charakter und erweiterter Toleranzgrenze dafür sorgen, das nicht zwei gleiche Schuhe, aufeinandertreffen (mit 2 linken Latschen wirds problematisch) und definierbar ists sowieso nicht, höchstens verworren beschreibbar.*g*


Illona antwortete am 13.11.04 (18:01):

Hugo1
Die errenge Intensität eine anfänglichen Liebesaffäre ( mit all der verzehrenden Sehnsucht nach dem anderen, mit Erschütterungen, Unergründlichkeit, Verlustangst..) geht in eine wahre Partnerschaft über, an die sich zwei Menschen , die einander viel bedeuten, aufrichtig gebunden fühlen.Erfahrungen, die sie miteinander teilen, sind eine Quelle der Freude - die gemeinsamen Erinnerungen,das gegenwärtige Leben,die Zeit, die noch vor ihnen liegt.
Sie erlaubt jedem, selbstbewußter, kreativer und produktiver in allen Bereichen des Lebens zu sein.
Aber die Gesellschaft suggeriert uns in allen Filmen und Büchern über die wahre Liebe, dass eben " Leiden" zur Liebe gehört. Je größer das Leiden , umso gößer die Leidenschaft.
Eine ( normale ,gesunde)Liebes-Geschichte ohne Kummer, Intrigen, Betrug, Hass, Eifersucht , also nur mit Werten durchzogen, die Zuneigung, Verständnis, Klarheit, Sicherheit, gegenseitige Unterstützung und Wohlbehagen beinhalten, würde als " absolut langweilig" von niemandem angesehen und geglaubt werden.
Vielleicht sollte für jungen Paare ein Eheunterricht in Sachen Aufklärung dieser Art stattfinden.


Tobias antwortete am 13.11.04 (18:19):

Nicht schwer, wenn man zusammen im Einklang lebt und ich hoffe dies wird noch etwas andauern.

Einen schönen Sonntag wünscht euch Tobias


carla antwortete am 13.11.04 (19:36):

Das Wort "Liebe" ist so vielfältig und teilweise auch so mißbraucht,dass ich lieber konkret von Erotik, Anziehungskraft, Verführung, Sicherheit, Freundschaft, Sich Mögen usw. spreche.
Wenn Du jemand Junges fragst, was er unter Liebe versteht, bekommst Du eine ganz andere Antwort als wenn Du jemand Älteren fragst.
Was Du als leidenschaftliche Liebe am Anfang einer Beziehung bezeichnest, würde ich eher als Verliebtheit mit riesengroßer Anziehung und rosaroter Brille bezeichnen. Während später, wenn die große Leidenschaft ruhiger geworden ist, eher liebevolles Umgehen miteinander angesagt wäre.
Beziehungen gehen meiner Ansicht nach heute so schnell und häufig auseinander, weil die Leute ihre rosarote Brille aufbehalten möchten und darüber vergessen, daß die WIrklichkeit anders aussieht ohne diese Brille. Außerdem sind die "Weibchen" nicht mehr bereit, sich groß anzupassen. Warum auch: sie sind ja selbständig und können sich selbst ernähren? Dazu kommt in meinen Augen noch, daß diese jetzige Generation meistens im (relativen) Überfluß aufgewachsen ist, sie ist es gewohnt, daß ihr sehr viel einfach so zufliegt, Sparen ist ein Fremdwort, Rücksichtnahme findet oft eher von den Eltern gegenüber den Kindern als andersrum statt. Schlechte Voraussetzungen für eine funktionierende Beziehung mit Geben und Nehmen.


eko antwortete am 13.11.04 (19:38):

Meiner Meinung nach sind Liebe und Leidenschaft zwei Paar Stiefel, die wenig miteinander zu tun haben.

Es wird wohl wenige Menschen geben, bei denen die "Schmetterlinge im Bauch" lebenslang herumflattern.

Gewiß, der Anfang einer Liebesbeziehung ist häufig von überschäumenden Gefühlen geprägt, aber oft genug kehrt dann Langeweile ein, wenn die "Leidenschaft", das Verlangen, die Gier, nachlässt, was aber völlig normal ist.

Wenn dann die Beziehung sich nicht auf Übereinstimmung, Verlässlichkeit, Einfühlungsvermögen, gutem Willen aufbaut, ist schnell der Punkt erreicht, wo man sich nichts mehr zu sagen hat.

Weitaus beständiger sind nach meinen Beobachtungen Beziehungen, die anfänglich nicht aus einer Leidenschaft entstanden, sondern die allmählich sich aufbauten, ohne Überschäumen.

Eine 30 oder gar 40-jährige Ehe ist in meinen Augen noch lange kein Beweis für eine große Liebe. Wenn man hinter so manche Kulisse schaut, ist nur noch hohle Fassade vorhanden, ein Zusammenbleiben aus Gewohnheit, von Liebe und erst recht von "wahrer Liebe" ( was ist das eigentlich?) ist weit und breit nichts (mehr) zu sehen.


schorsch antwortete am 14.11.04 (10:05):

Bitte nicht verallgemeinern. Denn was für den einen Langeweile ist, ist für den anderen Geborgenheit und Sicherheit. Wer nur der Kurzweiligkeit und des erregenden Gefühles beim Sex heiratet - oder mit einem Partner zusammenlebt - ist falsch beraten und hätte besser darauf verzichtet.


Sofia204 antwortete am 14.11.04 (14:02):

wer sich der Langeweile und dem Zeitdruck nicht unterwirft,
fällt nicht der "Liebe" auf den Leim ;-)


Illona antwortete am 14.11.04 (14:38):

Also schorsch, wenn ich dann den Umkehrschluss ziehe, bedeutet das, man solle aus anderen Gründen und nicht nur
************************************
Wer nur der Kurzweiligkeit und des erregenden Gefühles beim Sex heiratet
************************************
deshalb heiraten.
Das wiederum beinhaltet ja, dass du dieses Gefühl nicht hattest, als du geheiratet hast.
Das kann aber kaum sein.
Also wandelt sich doch Leidenschaft in Langeweile, oder?
Wenn also in einer Beziehung , die zur festen Bindung gewachsen ist, Aufregung und Herausforderung lebendig bleiben sollen , muss sie sich auf etwas anderes als Sehnsucht und Frustration stützen.Es muss wohl eine andere Art von Nähe erwachsen, da Vertrauen und Ehrlichkeit ( Agape) mit Mut und Verletzbarkeit ( Leidenschaft) verbunden werden müssen.
Das scheint mir das Wichtigste und Schwierigste zu sein.sei


carla antwortete am 14.11.04 (16:58):

Wieso muß sich denn Leidenschaft in Langeweile umwandeln? Da gibt es doch auch andere Möglichkeiten... Vielleicht fallen die Partner nicht mehr so leidenschaftlich übereinander her (:-)), genießen aber dafür um so mehr ,daß sie Vertrauen zueinander haben, daß sie sich kennen, daß sie nicht ständig Angst haben müssen?
Außerdem verbinde ich Langeweile eher mit dem gegenseitigen Sich-Verständigen und -Verstehen. Schlimm finde ich Paare, die sich schweigend und stumpf z.B. im Restaurant gegenüber sitzen, weil ihnen nichts als Thema einfällt. Oder schlimm auch die Paare, in denen jeder seinen eigenen Weg geht, weil mit dem Partner keine gemeinsamen Unternehmungen mehr Spass machen. Das würde ich unter Langeweile einordnen...


Illona antwortete am 14.11.04 (17:15):

carla
Das war ja die Frage, weshalb aus der anfänglichen leidenschaftlichen Liebe die vertraute , ruhige, sichere , geborgene Liebe wird. Daher die zwei verschiedenen Arten der Liebe.Das ist nicht eine Altersfrage an Jahren des jeweiligen Menschen, sondern - wie ich meine - an Jahren der Beziehung.Junge Paare scheitern doch heutzutage schon im verflixten 3. und nicht mehr im 7. Jahr. Ich denke, dass es deshalb geschieht, weil sie eben die " Schmetterlinge im Bauch" vermissen. Anstatt mit einem Partner vieles zu erleben, erleben sie mit wechselnden Partnern immer das gleiche.


Felix antwortete am 14.11.04 (20:10):

Wie carla und andere richtig bemerkt haben, ist die Zuwendung zu einer andern Person eine sehr komplexe Sache. Einzelne Komponenten können vorherrschen, andere ganz fehlen. Das Ganze ist kein Zustand sondern ein Prozess und kann sich mit der Zeit ändern.
Als Komponenten gibt es z.B. die erotische Anziehung, die sexuelle Stimulation, das Geborgenheits- oder Schutzbedürfnis, die Hilfsbereitschaft oder der Pflegeinstinkt, die Erregtheit, die Lustempfindung, das Bedürfnis Gefühle und Empfindungen auszutauschen aber auch gestig-seelisch zu kommunizieren und vorallem nicht allein gelassen zu werden.
Diese Faktoren können nun in sehr unterschiedlichen Verhältnissen zueinander auftreten und sich auch verändern. In der Regel spricht man/frau dann von Liebe, wenn dabei ein positives Grundgefühl resultiert. Die Voraussetzungen dafür können individuell sehr unterschiedlich sein.
Verstärkend für dieses Glücksgefühl ist die Annahme, dass es andauern wird und das es gegenseitig vorhanden bleibt.
Das wäre eine Umschreibung der "Wahren Liebe".


jeanny antwortete am 14.11.04 (23:25):

ich glaube,wenn man jemanden von herzen liebt,und geliebt wird,

über viele jahre hinweg,wird die liebe tiefer und schöner,
je mehr man seinen partner kennt und respektiert.

dazu gehört,meiner meinung nach,damit die partnerschaft
einmalig und intressant bleibt ,einfühlungsvermögen,vor allem phantasie,
sich immer wieder etwas neues auszudenken,den anderen zum lachen zu bringen,
ihn zu überraschen,ihm zuzuhöhren.


Medea. antwortete am 15.11.04 (05:58):

Ja Jeanny -

den anderen zum Lachen zu bringen, miteinander lachen zu können, das ist für mich, neben all den anderen Dingen, die Felix aufgezählt hat, ein wichtiger Punkt für eine gute, von Liebe füreinander getragene Partnerschaft.


carla antwortete am 15.11.04 (07:58):

@ilona
die "anfängliche leidenschaftliche Liebe" ist vor allem Leidenschaft, Projektion eigener Wünsche, Selbstbestägigung und hat meiner Meinung nach mit der später möglichen Liebe nichts zu tun. Vielleicht ist sie auch nur ein Hormonüberschwall?
Es ist immer so eine Sache, über einen Begriff zu diskutieren, ohne ihn vorher genau zu definieren...


Illona antwortete am 15.11.04 (08:04):

carla
Begriffe wie "Wahrheit, Zeit , Realität, Liebe" lassen sich nicht genau definieren, wie du siehst.
Es geht nur um das Erhellen der Hintergrundwerte.


wanda antwortete am 15.11.04 (08:23):

mir ist das alles viel zu kompliziert. ich beantworte deshalb nur den ersten Satz: Der Preis für Liebe ist in erster Linie Liebe, Gegenliebe und nicht Langeweile oder gar Angst.


Usch antwortete am 15.11.04 (08:47):

ich habe den Eindruck, Ihr sucht alle verzweifelt nach Rezepten und hängt die Ehe an hehren Begriffen auf - mit dem Fazit, daß, wer sich die nicht erarbeitet, scheitert.

Gute Ratschläge für eine funktionierende Partnerschaft sind sinnlos, denn Ihr habt nicht berücksichtigt, daß Menschen sich ändern. Es ändern sich Ansichten, Temperamente, Interessen, Vorlieben und Gewohnheiten. Im besonderen Glücksfall ändert sich ein Paar parallel zueinander, die anderen Fälle machen sich entweder gegenseitig das Leben zur Hölle oder sie gehen mit Anstand auseinander.

Lt. Statistik scheitert jede dritte Ehe und die Dunkelziffer ist hoch. Denn in dieser Statistik nicht erfaßt sind Paare, die aus finanziellen Gründen getrennt leben oder solche, die sich zum gegenseitigen Wohl besser trennen sollten. Man sollte sich auch nichts vormachen lassen: Ich kenne etliche Ehepaare, die ständig damit resümieren, wie glücklich sie nach jahrzehntelanger Ehe noch sind und ich weiß zufällig, daß bei ihnen zu Hause die Kaffeetassen fliegen oder ER fremdgeht.


schorsch antwortete am 15.11.04 (09:36):

Wahre Liebe verzeiht alles, duldet alles, glaubt alles - ist also auch mit einer gehörigen Dummheit oder Naivität verbunden.....


carla antwortete am 15.11.04 (10:55):

Wenn das mal überhaupt Liebe ist und nicht eher Selbsthaß oder auf jeden Fall totale Unkenntnis der eigenen Bedürfnisse...


Senta antwortete am 15.11.04 (15:15):

Werden hier ein bißchen Erotik und Liebe durcheinander geschmissen?


Illona antwortete am 15.11.04 (15:52):

Senta
eben nicht, weil beides nicht dasselbe beinhaltet.
Erotik ( Eros):Leidenschaftliche Liebe= alle Gefühle wie alles verzehrende,übermäßige Sehnsucht nach dem Geliebten, der als geheimnisvoll, nicht klar fassbar wahrgenommen wird.Erregung, Extase, Spannung, Unergründlichkeit gehören hierzu.Die Stärke dieser Liebe misst sich an der Intensität des Begehrens,denke ich.Oft müssen große Hindernisse überwunden werden( z.B.betrogener Partner), daher ist Leid fast immer ein Teil dieser Liebe.
Vom Schlager bis zur Oper, vom Groschenroman bis zur klassischen Literatur wird diese perspektivlose , unreife Beziehung verklärt und verherrlicht.Wenn ein Sänger ( klassisch oder kitschig ) wehmütig klagt, er könne nicht aufhören , jemanden zu lieben, obwohl es doch so weh tut,dann glaubt man irgendwann, das diese Liebe so ist , wie sie sein soll.Wir akzeptieren Schmerz als Bestandteil der Liebe und halten ihn für positiv.
Es gibt aber nur wenig Beispiele dafür, wie einander ebenbürtige Menschen auf gesunde, reife,und ehrliche Art miteinander umgehen.Da hier keine Dramatik zu sehen ist, weil sie unaufdringlich ist, findet dies keinen Eingang in die Literatur und schon gar nicht in den heutigen Medien.
Eine Folge in den " Seifenopern ", in der alle fürsorglich miteinander umgehen, keine Lügen, keine Geheimnisse , niemand ,der sich zum Opfer machen läßt und niemand,der den anderen zum Opfer macht , keine Eifersucht,keine Ausbeutung, keine Drohungen, kein Sarkasmus, keine absichtliche Quälerei( alles Zeichen von gestörten Beziehungen)wäre als Kontrastprogramm undenkbar.
Zuschauer wollen keine Menschen sehen, die gewillt sind, auf der Grundlage offener Auseinandersetzung gesunde Beziehungen einzugehen und zu erhalten.
Das wäre die andere Art der Liebe ( Agape) , die aus der leidenschaftlichen Anfangsliebe entstehen müsste.