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THEMA:   Gedanken zum Tod

 9 Antwort(en).

giuly888 begann die Diskussion am 10.11.04 (16:08) :

Hallo zusammen, ich bin zwar erst 24 und weiß auch nicht ob das was ich hier gerade tue richtig ist! und jeder der sich angegriffen oder verletzt fühlt: Es tut mir leid!
warum schreibe ich: mein papa ist gestorben! warum schreibe ich hier: weil ich nie Großeltern hatte! und ich habe gerade das bedürfniss mich mit älteren menschen die schon so viel erlebt haben auszutauschen! ist soetwas verwerflich?
ich würde so gerne wissen wie ältere menschen den tod sehen? haben sie angst davor? ich habe oft das gefühl jüngere menschen trauern ganz anders, so voll angst und panik! mir macht diese endgültigkeit angst! ich denke über meinen eigenen tod nach und frage mich:ist es schlimm, ist es wie einschlafen, tut es weh und was passiert danach? Vielleicht war ich naiv, aber bis zu diesem tag habe ich nie darüber nachgedacht dass soetwas passieren kann, ich muss dazu sagen mein vater war gesund und er starb an dem plötzlichen herztod mit 62! und in dem moment dachte ich die welt müsse stehen bleiben! ich war so sauer weil einfach alles ganz normal weiterging, weil das selbe banale frensehprogramm lief, weil die menschen aus der strasse mich anlachten! und jetzt fühle ich einfach nur leere und vermisse den besten berater den ich je hatte!
danke für eure antworten g.


Karl antwortete am 10.11.04 (18:11):

Hallo giuly888,

niemand mit der Erfahrung des eigenen Todes kann dir antworten. Deinen Schmerz über den Verlust des Vaters oder der Mutter können aber sicher viele nachvollziehen. Das Gefühl, dass alles normal weitergeht, ist in der Tat verstörend, aber so wird es auch nach unserem eigenen Tod sein und darin sehe ich einen Trost. Ich würde nicht wollen, dass die Welt still steht, nur weil es mich nicht mehr gibt. Ich möchte, dass meine Familie normal weiterlebt, dass die Menschen, die ich geliebt habe, glücklich sind, dass die Dinge, die ich getan habe, weiterwirken, - kurz, dass nicht spurlos mit mir auch das verschwindet, was mir lieb und teuer war. Dein Vater würde wollen, dass du mit beiden Beinen auf der Erde bleibst und dein Leben lebst. Der Schmerz darf bleiben, aber er darf nicht von dir Besitz ergreifen. Er ist die Erinnerung, in der das, was dir dein Vater war, weiterwirkt.


Tobias antwortete am 10.11.04 (20:27):

Giully, er lebt doch in dir weiter und wird in deinen Kindern weiterleben. Er ist ein Bestandteil von dir und du solltest diese Teile auch wieder weitergeben.

Auch alte Menschen freuen sich auf das Kommende obwohl sie dem Ende immer näher kommen.

Vor dem Tod habe ich keine Angst, die Angst ist eher, wie man zum letzten Herzschlag kommt.


Felix antwortete am 11.11.04 (01:50):

Hallo giuly888,

ich weiss ... ich kann dich nicht trösten ... aber verstehen kann ich dich wohl. Ich habe letztes Jahr meine geliebte Frau verloren ... sie fehlt mir sehr.
Nicht ihr Tod war das Schlimmste für mich, sondern das qualvolle Sterben. Auch ich fürchte mich nicht vor dem Tod ... sondern vor einem solchen Leidensweg.
Ich wünsche dir eine mitfühlende liebe Umgebung, die dir deinen Schmerz erträglich macht.


Gerdest antwortete am 11.11.04 (04:09):

@ giuly888

Warum ist so wenig vom Glauben an Gott und Sein Reich hier die Rede? Dieser Glaube läßt keine Angst vor dem Tod mehr zu, sagt doch Jesus: "Wir werden sein wie die Engel im Himmel".
Für mich sind meine verstorbenen Angehörigen ständig gegenwärtig, sie begleiten mich bis zu meinem eigenen Tod. Dann werden wir uns wiedersehen.


Medea. antwortete am 11.11.04 (05:33):

Liebe giuly888

In den letzten zwei Jahren habe ich zwei liebe Menschen verloren, meinen Vater und mein Tantchen - beide waren sehr viel älter als Dein Vater und ihr Tod kam nicht so plötzlich, aber ein großer Schmerz war da.

In der Familie sprechen wir viel von den beiden, sie sind uns gegenwärtig mit all ihren liebenwerten und all den skurilen und schwierigen Seiten ihrer Persönlichkeiten.

Ich glaube, es ist wichtig, sie in den Gedanken am Leben zu erhalten und nicht in Vergessenheit gleiten zu lassen.
Für die Verarbeitung von Schmerz braucht man viel Zeit -
nimm sie Dir.


schorsch antwortete am 13.11.04 (12:49):

Lebe deine Trauer so, wie du möchtest, dass einmal um dich getrauert wird.....


Sonnenblume antwortete am 13.11.04 (13:06):

Liebe giuly888, es schmerzt immer, wenn wir einen lieben Menschen verlieren. Lebe deine Trauer,eines morgens wirst du wach werden und es wird nicht mehr so weh tun.
Ich weiß es aus Erfahrung.
Alles Liebe und Gute, Sonnenblume

Auf der anderen Seite des Weges

Der Tod ist nichts,

ich bin ich, ihr seid ihr.
Das, was ich für euch war, bin ich immer noch.
Gebt mir den Namen, den ihr mir immer gegeben habt,
sprecht mit mir, wie ihr es immer getan habt.
Gebraucht nicht eine andere Redensweise,

seid nicht
feierlich oder traurig.

Lacht über das, worüber
wir gemeinsam gelacht haben.

Betet, lacht, denkt an mich,
betet für mich, damit mein Name im Hause ausgesprochen wird,
so wie es immer war, ohne irgend eine besondere Bedeutung,
ohne Spur eines Schattens.

Das Leben bedeutet das
was es immer war,

der Faden ist nicht durchgeschnitten.


Warum soll ich nicht mehr in euren Gedanken sein,
nur weil ich nicht mehr in eurem Blickfeld bin?


Ich bin nicht weit weg, nur auf der anderen Seite des Weges.

Verfasser unbekannt




giuly888 antwortete am 17.11.04 (12:03):

vielen dank für eure lieben und tröstenden worte!das mit der trauer ist wie achterbahn fahren, mal ist es deutlich zu spüren dass es bergauf geht und an andreren tagen geht es so tief bergab dass man gar nicht mehr positiv denken kann! ich glaube am schlimmsten finde ich das gefühl ihn loslassen zu müssen und die gewissheit dass es nie mehr so wird wie es war!trotzdem bin ich dankbar 24 jahre so einen wunderbaren vater gehat zu haben!und seine liebe ist für mich immernoch da! liebe grüße giulia


Ernst antwortete am 17.11.04 (15:09):

Trauer ist hell und warm,
lass dich einhüllen,
sie wird Erinnerung werden.