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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   für einen globalen Marshallplan

 78 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 25.08.04 (19:49) :

"Die vier reichsten Amerikaner besitzen derzeit mehr Geld als eine Milliarde der ärmsten Menschen in dieser Welt. Ist das ein Rezept für eine bessere Welt? Die USA geben momentan innerhalb von 32 Stunden mehr Geld für das Militär aus als die Vereinten Nationen für ein ganzes Jahr zur Verfügung haben. Ist das ein Rezept für eine bessere Welt? Die Industrienationen verbrauchen an einem Tag eine Menge an Kohle, Gas und Öl, für die Mutter Natur 500.000 Tage benötigte, um sie zu erschaffen. Ist das ein Rezept für eine bessere Welt in der Zukunft? Mit diesem Szenario ist es für jeden Menschen offensichtlich, dass die heutige globalisierte Welt auf dem falschen Weg ist." Soweit Franz Alt (s. Linktipp).
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Der globale Marshallplan, für den sich immer mehr Wirtschaftsprofessoren stark machen, möchte die Probleme des heutigen aus dem Ruder laufenden Wirtschaftssystems lösen. Das derzeitige Wirtschaftssystem zerstört die Umwelt, da die in den Industrienationen gegebenen Standards und Gesetze bewusst in den Entwicklungsstaaten umgangen werden. Das derzeitige Wirtschaftssystem hält zudem die Entwicklungsländer arm, um Lohndumping betreiben zu können und die Bevölkerung in den entwickelten Ländern (das sind wir!!) verliert eben deshalb zuerst die Vollbeschäftigung und dann ihren Lebensstandard, während nur wenige Prozent der Wirtschaftsoberschicht ihre Gewinne mehrt.

Ein erfolgreiches Gegenmodell wird z. B. durch die EU-Erweiterung praktiziert. Hier müssen die neu aufgenommenen Staaten die Normen der EU anerkennen, d. h. die Konzerne dürfen nicht (zumindest in der Theorie) Umweltgesetze und Sicherheitsbestimmungen in den neu aufgenommenen Ländern umgehen.

Ein globaler Marshallplan könnte den Zerfall der Sozialsysteme und den Rückgang des Lebensstandards auch bei uns stoppen helfen. "Das Geld ist da, der politische Wille ist es nicht. In keinem Jahrhundert hat die Menschheit so viele materielle Werte angehäuft wie in den letzten hundert Jahren – doch Hunger plagt die Welt bis heute. Es gibt immer noch zwei Milliarden Menschen, die versuchen müssen, mit weniger als zwei Dollars pro Tag zu existieren."

Was sollen diese Menschen von der Exportnation Deutschland kaufen?

"In dieser Situation haben die Initiatoren des globalen Marshall-Plans ein realistisches Konzept für eine bessere Welt ausgearbeitet – basierend auf einer weltweiten ökosozialen Marktwirtschaft und gegründet auf hundertprozentig erneuerbare Energien."

Ich würde mich freuen, wenn der Inhalt der angegebenen Webseite diskutiert werden könnte und nicht wieder reflexhaft z. B. über "Ach so der Franz Alt" die Sachinformation verhindert würde.

Internet-Tipp: https://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Art-eineWelt/4988.php


Karl antwortete am 25.08.04 (19:54):

Weitergehende Informationen zu dem globalen Marshallplan und den Initiatoren findet man auch hier:

Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?Z2FD52229


Wolfgang antwortete am 26.08.04 (00:31):

Was innerhalb eine Volkswirtschaft gilt, gilt auch zwischen den Volkswirtschaften: Ohne Kaeufer koennen die Anbieter ihren Mehrwert nicht realisieren.

Gerade treibt eine weltweite Deflationspolitik (die gleiche, die auch innerhalb Deutschlands zu beobachte ist) die potentiellen Kaeufer und die Staaten und die sozialen Sicherungssysteme in den Ruin.

Es ist, als habe ein Wahnsinn die Wirtschaftsfuehrer und ihre politischen Agenten befallen... Der Wahnsinn hat einen Namen: Kostensenkung per Lohndumping, am besten per Freisetzung aller zweibeinigen Kostentraeger.

Der Wahnsinn hat allerdings Methode. Fuehrt er doch betriebswirtschaftlich gesehen zu immer hoeher steigenden Profiten.

Volkswirtschaftlich gesehen kann das nicht gut gehen. Solch ein System ist nicht nachhaltig. Im Gegenteil: Es ist selbstzerstoererisch.

Derweil klatschen allzuviele Menschen den Wahnsinnigen noch Beifall und fordern noch niedrigere Loehne, noch niedrigere Renten, noch niedrigere Arbeitslosenunterstuetzungen, noch schlechtere und noch unsicherere Jobs.

Viel zu viele plappern das nach, was ihnen die Wahnsinnigen einreden: Sparen (bei den Kosten, also Verschwendung bei den Profiten) sei gut... Die ersten Anzeichen fuer eine Weltwirtschaftskrise sind schon da.


schorsch antwortete am 26.08.04 (09:01):

Es hat weder zu viel, noch zu wenig Geld und Güter auf der Welt; sie sind nur falsch verteilt!


greisi antwortete am 26.08.04 (18:25):

Ja, klasse, endlich eine Gute Nachricht.
Dieses Projekt gehört übrigens zu den vielen Projekten, die versuchen die Gesellschaft auf eine neue stabilere Ebene zu bringen.
Einen treffenden Vergleich habe ich mal gelesen:
Die Welt ist wie ein baufälliges veraltetes Haus. Die Bewohner fangen an es zu reparieren und zu stützen, aber eigentlich sollte man ein ganz neues Haus bauen, das eine bessere Architektur und bessere Materialien hat.
Jetzt sehen wir wie die alte Welt, die alte Ordnung schön langsam zusammenbröselt. Zeit sich am Bau des neuen Hauses zu beteiligen.

Eine von meinen perönlichen Baustellen findet sich übrigens im Link unten.

Internet-Tipp: https://www.terra-network.de/


julchen antwortete am 27.08.04 (06:44):

.....Die Welt ist wie ein baufälliges veraltetes Haus. Die Bewohner fangen an es zu reparieren und zu stützen, aber eigentlich sollte man ein ganz neues Haus bauen, das eine bessere Architektur und bessere Materialien hat.
Jetzt sehen wir wie die alte Welt, die alte Ordnung schön langsam zusammenbröselt. Zeit sich am Bau des neuen Hauses zu beteiligen.

...Des Teufels Advokat hier:

...bevor man nich weiss, warum das alte Haus
am broeseln ist...ist der Bau eines neuen hauses
nicht lediglich ein heftpflaster???
Wenn 'bautechnische Fehler" nicht ausgearbeitet werden,
wie lange bevor das neue Haus dann auseinanderfaellt?

Ach, Entschuldigung, das wurde ja gesagt :
"bessere Architektur und bessere Materialien....."


ricardo antwortete am 27.08.04 (08:30):

Die Welt ist schön
so wie sie ist
von einer besseren wird immer geträumt. aber
wenn man die Weltverbesserer ranläßt
die machen mehr kaputt als ganz!

Heute ein Hauch von Frieden über dem Irak!
Vielleicht brechen auch dort ruhigere Zeiten an!
Den Terroristen würde das garnicht schmecken:-)))))


greisi antwortete am 27.08.04 (10:15):

Jemand muss schon von schwerer innerer Blindheit geschlagen sein um zu behaupten die Welt ist schön, angesichts der verheerenden Bilanz der Gegenwärtig dominierenden Ordnungen.

10-tausende sterben täglich an Mangel- und Fehlernährung, die natürlichen Resourcen des Planeten verarmen immer noch mit steigender Geschwindigkeit.

Immerhin es gibt Gegenbewegung. Der Niedergang wurde verlangsamt. Die vor 30 Jahren vom "Club of Rome" prognostizierten Entwicklungen konnten zu einem erheblichen Teil gebremst und abgemildert werden. Es gilt all diese Aktivitäten zu unterstützen und zu verstärken, kreativ zu sein und neues entwickeln, um noch in unserer Zeit eine Kehrtwende einzuleiten.

Dies kann man aber nicht von den Ewig-Gestrigen Träumern erwarten. Lasst sie schlafen, lasst die geistig Toten ihre Toten begraben.


ricardo antwortete am 27.08.04 (11:08):

Ach greisi
dein altes Weltsicht-Haus bröselt aber ganz schön
Kannst du mir die Quelle angeben, nach der täglich "zehntausende an Mangelernährung sterben"?
Und wo hat nach deiner Ansicht nach der Club of Rome eigentlich recht behalten?
Wir leben natürlich nicht im Paradies, aber im Gesamten ist gerade in den letzten Jahrzehnten vieles besser geworden, nicht nur in old Europe!
Du Löcher im Käse seher!


BarbaraH antwortete am 27.08.04 (12:23):

"Die Welt ist schön
so wie sie ist" (ricardo)

>>....mehr als eine Milliarde Menschen beziehen ihr Trinkwasser aus verschmutzten Quellen, Brunnen, Teichen oder Flüssen. (...) Jedes Jahr sterben etwa 1,8 Millionen Menschen an Durchfallerkrankungen, die meisten davon sind Kinder unter fünf Jahren.<<

Quelle: UNICEF
https://www.unicef.de/presse.html

Internet-Tipp: https://www.unicef.de/presse.html


Karl antwortete am 27.08.04 (15:24):

Der Club of Rome wurde hier schon oft geschmäht. Ich habe darauf schon einmal geantwortet (am 10.07.04 (23:10):

Soviel Ignoranz macht mich fassungslos. Das Buch "Die Grenzen des Wachstums. Club of Rome. Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit" von Dennis L. Meadows, Donella H. Meadows, Erich. Zahn
in den 70er Jahren war für mich ein Schlüsselerlebnis. Es hat mit Schwarzseherei einfach nichts zu tun, wenn man nüchtern die Begrenztheit der Resourcen analysiert.

Es gehört zur größten Resource des Menschen die Zukunft mit seiner Vernunft wenigstens partiell vorauszuberechnen. Nur so kann er intelligent handeln und Problemen aus dem Weg gehen. Intelligentes Handeln bedeutet schon per Definition die Konsequenzen seines Handelns vorauszusehen.

Der "Club of Rome" hat dies versucht und wenn einige seiner Prognosen nicht eingetroffen sind, dann teilweise weil er sie gemacht hat. Dieses Buch wurde doch als Warnung geschrieben, um gegenzusteuern. Das Buch hat in der Tat eine so breite Wirkung entfaltet, dass die Welt nach dem Bericht des "Club of Rome" begonnen hat, eine andere zu werden. Dieses Buch hat einen Bewusstseinswandel eingeläutet - nicht bei allen natürlich, aber bei der Jugend.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv6/a1790.html


ricardo antwortete am 27.08.04 (15:58):

Karl
Das ist doch übertrieben
Die Welt ist nicht eine andere geworden und der Club hat auch mit seiner Schwarzmalerei nicht viel bewirkt.
Pessimisten neigen zur Resignation, und DAZU hat der Club of Rome beigetragen:
"Wenns schon so schlimm ist, was soll dann noch eine Anstrengung wert sein!"
So erlebe ich den Pessimismus.
Man sieht es auch an den olympischen Spielen deutlich, eine Mannschaft, die mit hängenden Schultern in das Match geht , die hat schon verloren!

Dennis Meadows scheint ziemlich beleidigt zu sein, daß all seine düsteren Prognosen nicht eintrafen, u.a. sollte das Öl bereits im Jahr 2000 am Ende sein und alle Rohstoffe sich aus Gründen des Mangels extrem verteuern.
Da das Angebot gewachsen ist trat das Gegenteil davon ein.

Ich weise nochmals auf die wichtigste Resource unserer Zeit hin:
Das ist die Intelligemz des Menschen, der bislang noch mit einer jeden Herausforderung zu Rande kam.
Und da es viele Menschen braucht, um diese Herausforderungen zu bestehen, sollte man sich nicht fürchten vor Zahlen!
Gerade die Länder mit wenig Menschen leiden heute mehr unter Mangel als die mit wachsender Bevölkerung.

Barbara
Dass es immer noch viele Menschen mit mangelhafter Wasserversorgung gibt ist sicher ein Problem.
Aber die ganze Welt deshalb für schrecklich zu halten ein noch Größeres.

In den Letzten Jahrzehnten ist auch in den Entwicklungsländern der Anteil der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser deutlich gestiegen, und wird weiter steigen.
Es braucht gemeinsame Anstrengungen um auch diesem Mangel abzuhelfen, Resignation hilft dabei überhaupt nicht weiter!


Karl antwortete am 27.08.04 (16:27):

@ ricardo,

also das Buch "Die Grenzen des Wachstums" hat bei mir keineswegs Pessimismus ausgelöst, sondern eher Begeisterung darüber, dass zunehmend intelligentere mathematische Weltmodelle zur Verfügung stehen, um globale Entwicklungen abzuschätzen. Die von dir beschworene menschliche Intelligenz kann nur dann richtig genutzt werden, wenn dieser Ansatz einbezogen wird. Es ist wenig intelligent, keine kritische Abschätzung der noch vorhandenen Resourcen zu machen.


rolf antwortete am 27.08.04 (17:37):

Wenn ein Anteil von 1 % auf 2 % steigt, ist es eine deutliche Steigerung, nämlich um 100 %; steigt er von 99 % auf 100 % ist es nur noch ein gerinfügige Steigerung von rd. 1 %. Ob das für die Betroffenen auch so ein Unterschied ist?
Was haben die verliebenen (im Extrembeispiel 98 %) von der DEUTLICHEN Steigerung?


ricardo antwortete am 27.08.04 (18:21):

Rolf
Der Anteil der Menschen in der dritten Welt mit ausreichender Trinkwasserversorgung stieg von etwa 30% in den siebziger Jahren auf etwa 80 % im Jahr 2000.
Und das trotz der enormen Zunahme der Bevölkerung in der gleichen Zeit.
Es zeigt sich hier, daß mehr Menschen auch mehr leisten.
Die Versorgung in den bevölkerungsschwachen Gebieten ist am schlechtesten, da zu wenig Investitionskraft vorhanden.

Der große Irrtum bei Malthus und auch bei Meadows ist die Unterschätzung menschlicher Leistungsfähigkeit und daher das Schüren von Ängsten btr die Zunahme der Bevölkerung.

Wir in Europa werden noch allzu bald erleben wie sich der Mangel an Nachwuchs in unseren Breiten auf die Volkswirtschaft auswirkt.
Mit Schaudern denke ich noch an die Zeit zurück, als alle Welt vor Kinderreichtum gewarnt hat.
Jetzt haben wir den Salat!


rolf antwortete am 27.08.04 (19:18):

Danke ric,
das war die Reaktion, die ich erhofft habe.
Angaben wie deutliche Steigerung, ohne Angaben vom Stand vorher - nachher sind mir einfach zu wenig aussagefähig, klingen wie Politikergeschwafel. Das können wir doch getrost den Politikern überlassen, die auch mal reden wollen, ohne was zu sagen zu haben.


BarbaraH antwortete am 27.08.04 (19:30):

Dieser von Karl vorgestellte globale Marshall Plan steht für eine weltweite öko-soziale Marktwirtschaft. Ich finde die Idee faszinierend, da hier ein Leben im Einklang mit der Natur angestrebt wird. Endlich ein Hoffnungsschimmer, dass sich auf unserem Globus doch noch etwas zum Positiven hin verändern könnte....

So könnten die umweltfreundlichen Möglichkeiten der Energiegewinnung durch Nutzung der Sonnen- und Windkraft z.B. ein Segen für wirklich jeden einzelnen Menschen dieser Welt sein. Im Gegensatz zur Atomkraft ist diese Technik ungefährlich und technisch überschaubar. Kleine Handwerksbetriebe übernehmen die Wartung vorort und schaffen dadurch sogar noch Arbeitsplätze.

Den großen Multis, die heute die Energieversorung unter ihrer Kontrolle haben, wird das allerdings gar nicht schmecken. Aber Windrad für Windrad, bzw. Solarzelle für Solarzelle schreitet der Fortschritt voran.

Internet-Tipp: https://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Akt-Surftipp/4170.php


ricardo antwortete am 27.08.04 (22:28):

Rolf
Ich habe sowohl die Schriften von Herrn Meadows als auch die seiner Gegner gelesen.
Mir sind nun mal die Menschen sympathischer, die hoffnungsvoll in die Zukunft schauen und das ohne Illusionen.
ich bin froh, daß meine Kinder das auch tun!
Und die Enkel sollen schließlich keinen Mangel leiden.
Schönes Wochenende
wünscht allen Ric corleone


werner antwortete am 27.08.04 (23:56):

also was wir brauchen ist ein neuer Mensch. Schaffen wir uns ab oder erziehen wir uns um. Hoops..da war doch was?
Mir ist das Alles zu allgemein.
Nach dem Ende des real existierenden Sozialismus hat sich nun ja schon etliches verändert.
Warum in vielen Ländern die Versorgung der Bevölkerung nicht ausreichend ist, müsste man Land für Land erörtern. Und wir kämen wohl zu vielen unterschiedlichsten Erkenntnissen. Kriegsfolgen, Kolonialfolgen, kommunistische, faschistische und Militaer-Diktaturen auch Ausbeutung durch Grosskonzerne und die mehr oder weniger erfolgreiche Überwindung dieser Übel oder so einfache Übel wie die Vernichtung der Natur durch Ziegenherden. Wie halt die Entwicklung der Welt mal langsam, mal schnell vor sich geht. Das mit dem neuen globalen System durch den neuen globalen Menschen, also das sehe ich nicht so einfach.
Ganz schwer wird das Ganze wenn man es ein bisschen individueller betrachtet. Also wenn ich das mal so sehe, dass der Karl (oder auch jemand anders) X-mal mehr verdient wie die Ärmsten in unserem Land oder nur in seiner Stadt oder in seiner Strasse und dann einen städtischen Marshall Plan erstellen würde, dass die Anderen dann auch so viel oder Karl so wenig verdienen wird... Also ich bin in meinem geistigen Gefängnis so erzogen, dass ich mein Geld mit meiner Familie teile. Aber was mein Nachbar verdient weiss ich nicht mal. Und dabei bin ich nicht einmal ein gleichgültiger Mensch.


Wolfgang antwortete am 28.08.04 (00:58):

Das Gerede vom 'neuen' Menschen ist ein G'schmarre. Die Menschen sind schon OK, so, wie sie sind. Und den 'neuen' Menschen wird es nie geben.

Was wir allerdings brauchen, sind andere wirtschaftliche dezentrale Strukturen. Besonders brauchen wir eine nachhaltige, saubere, sichere und preiswerte Energiebasis.

Solche nachhaltigen, praktisch unendlichen, sicheren und kostenlosen und ueberall vorhandenen Energietraeger gibt es: Sonne, Wind, Wasser...


Wolfgang antwortete am 28.08.04 (01:00):

Was alles moeglich ist...

Bioenergiedorf Juehnde
Ein Dorf setzt auf Bio... Wissenschaftler der Universitaet Goettingen und Einwohner des Dorfes Juehnde wollen die Strom- und Waermeversorgung komplett auf den erneuerbaren Energietraeger Biomasse umstellen - das erarbeitete Wissen soll zum Leitfaden für andere Doerfer werden.
https://www.bioenergiedorf.de/

Internet-Tipp: https://www.ecofreak.de/inhalt.html


werner antwortete am 28.08.04 (09:41):

Wolfgang - warum gibt es die DVD Recorder erst jetzt? Weil noch nicht genügend Videorekorder verkauft wurden. Warum gibt es wohl noch benzingetriebene Autos? Warum senkt die Opec die Preise? Um eine Entwicklung in Richtung anderer Energien zu bremsen und noch ein wenig zu verdienen. Das sind doch alles keine neuen Weisheiten, die Du da bringst.


Wolfgang antwortete am 28.08.04 (10:45):

Ich bringe gerne noch einige Informationen... Zum Beispiel die ueber das Ende der Erdoel-Zeit.

Der Club of Rome hatte vor ueber 30 Jahren (falls der Weg der Energieverschwendung weitergegangen wird) das Foerdermaximum fuer einen Zeitraum rund um das Jahr 2000 prognostiziert. Mittlerweile ist diese Prognose nicht nur von anderen Studien bestaetigt worden, sondern kann in realiter auch beobachtet werden (eine Grafik dazu gibt es auf meiner Website ecotrip.de, s. Link).

Was versteckt sich hinter dem Begriff 'Foerdermaximum' ? - Ab diesem Zeitpunkt geht die gefoerderte Menge Erdoel zurueck. Das ist ein einmaliges historisches Ereignis, nachdem die ganze Zeit vorher die gefoerderte Menge Erdoel Jahr fuer Jahr zunahm.

Folge: Die Preise fuer Erdoel und fuer Erdoelprodukte steigen (ceteris paribus); Erdoel und Erdoelprodukte werden letztlich unbezahlbar.

Weitere Folge: Sonne, Wind, Wasser... - nachhaltige, praktisch unendliche, sichere und kostenlose und ueberall vorhandene Energietraeger - treten an die Stelle der zur Neige gehenden und immer teurer werdenden bisher fuehrenden Energietraeger.

Eine neue dezentrale Energiewirtschaft erzwingt gewaltige gesellschaftliche (das heisst, auch wirtschaftliche und politische) Veraenderungen.

Wer noch ein paar Jahrhzehnte vor sich hat, wird Augenzeuge dieser spannenden Zeit mit wahrhaft revolutionaeren Veraenderungen.

Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/inhalt.html


hugo1 antwortete am 28.08.04 (10:56):

@ werner ,,du sagst es: "Aber was mein Nachbar verdient weiss ich nicht mal. Und dabei bin ich nicht einmal ein gleichgültiger Mensch."
,,genau diese Denkweise, dieses Verhalten, war so ziemlich der Erste von vielen kleinen Kulturschocks nach der Wende.

in einem VEB hatte Jeder Arbeiter/Angestellter die Möglichkeit sich über die Löhne und Gehälter seiner Kollegen und Vorgesetzten zu informieren.
Es gab Tariflohntabellen, Gehaltstabellen, Lohngruppenlisten usw.
Beiträge für Gewerkschaften u.ä. wurden lohnabhängig kassiert, und Beitragslisten waren nicht top secret, waren also allgemeinzugänglich.
Da wurde nicht gemunkelt, verdächtigt, vermutet was der Nachbar verdiente, das hat man gewußt.
Als der Sohn von meinem damaligem Chef seinen in den Westen gezogenen Freund besuchte, überredete dessen Chef ihn bei Ihm ( ein Hotel) als Koch anzufangen.
OK nicht übel dachte sich der gelernte Koch und stimmte zu.
,,menschenfreundlich machte der neue Chef ein -auf den ersten Blick saugutes- Angebot, schickte sofort ein Lieferauto mit um die Möbel zu holen, zahlte sogar ein Ausfall-Übergangsgeld der Verluste wegen Kündigung der alten Arbeitsstelle,,und alles schien in Bester Ordnung.

Einige Monate später-die beiden Freunde arbeiteten in der gleichen Küche jeweils als verantwortlicher Koch, jedoch in gegenläufigen Schichten.
As sie an einem Ruhetag einen ausgiebeigen Schwatz machen konnten, kam die Sprache auch auf den Verdienst.
,Großes Erstaunen, der "Alte Koch" bekam ein fast doppelt so hohes Gehalt, für gleiche Arbeit, gleiche Verantwortung.
,,,eine Nachfrage beim Chef ergab für den Neuen die Antwort: Na Du hast ja beim Einstellungsgespräch nicht mehr verlangt und für den "Alten" eine Abmahnung wegen geschäftsschädigendem Verhalten, er hätte nicht über Lohnfragen plaudern dürfen. *g*


ricardo antwortete am 28.08.04 (11:22):

Schon wieder kündigt W. ein Revolutiönchen an!
Nachdem sich der Osten in der BRD wieder beruhigt hat ist er auf der Suche nach neuen Möglichkeiten.
Frage:
Hat es eigentlich schon mal eine Revolution gegeben ohne verheerende Folgen für die armen Völker, die betroffen waren?
Ich glaube noch nie!


Karl antwortete am 28.08.04 (11:42):

Es ist nur noch deprimierend zu lesen, wie ignorant Fakten weggewischt werden und versucht wird, mit immer den selben Witzchen die Diskussion ins Lächerliche zu ziehen. Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich auch meine Witzchen darüber machen.


Wolfgang antwortete am 28.08.04 (12:04):

Ich denke, Karl, dass die Ignoranz des Ricardo auch daher kommt, dass er nicht mehr viel Zeit vor sich hat. Es gibt dieses Phaenomen.

Das sollte uns nicht beeindrucken. Informationen ueber die sich abzeichnende andere Welt und ueber die aktuellen revolutionaeren Veraenderungen sind spannend. Ihre Verbreitung ist wichtig.

Fuer mich ist es eine Bereicherung, darueber mehr zu erfahren und eine Pflicht - wenn es irgend moeglich ist und in meinem Rahmen -, diese Informationen auch anderen zugaenglich zu machen.

Internet-Tipp: https://www.ecofreak.de/inhalt.html


Wolfgang antwortete am 28.08.04 (13:12):

Ich habe dieses Thema zum Anlass genommen, etwas ueber MEADOWS et al. zu schreiben bzw. Informationen zusammenzustellen. Auf meiner Website ecotrip.de koennt ihr mehr ueber die gerade vor unseren Augen ablaufende Umwelt-Revolution erfahren (s. Link):

In memoriam: DONELLA MEADOWS
https://www.ecotrip.de/Aktuell/01_2004/aktuell_01_2004_fenster_meadows.html

Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/Aktuell/01_2004/aktuell_01_2004_fenster_meadows.html


werner antwortete am 28.08.04 (13:32):

Karl, ich kann Deinen Kommentar nicht nachvollziehen. Das ist keine Revolution sondern die Entwicklung der Welt. Wenn Ricardo sich mockiert weil Wolfgang schon wieder Revolution wittert, so kann ich das nachvollziehen. Jeder denkende Mensch kann sich vorstellen, dass das Öl mal zur Neige geht. Manche Menschen gehen mit dem Wort 'Revolution' hausieren.


Karl antwortete am 28.08.04 (13:43):

Werner, man sollte auf das Wort "revolutionär" nicht so paranoid reagieren. Dieses Wort wird auch bei neuen Automodellen gebraucht. Aus obigem Zusammenhang geht eindeutig hervor, dass Wolfgang meint, dass durch das zur Neige Gehen des Öls schwerwiegende Veränderungen bevorstehen. Wer außer jenen, die nur noch einen Tunnelblick haben, könnte das abstreiten.

Diese Umwälzungen (das ist jetzt meine Meinung) bergen zudem durchaus auch die Gefahr neuer Kriege und vielleicht auch von Revolutionen. Der Verteilungskampf wird ja schon jetzt nicht mit friedlichen Mitteln ausgetragen.


BarbaraH antwortete am 28.08.04 (14:00):

>>Wer noch ein paar Jahrhzehnte vor sich hat, wird Augenzeuge dieser spannenden Zeit mit wahrhaft revolutionaeren Veraenderungen.<< (Wolfgang)

revolutionär = (staats-)umwälzend

Wolfgang hat auf sachliche Art und Weise die Umwälzungen dargelegt, die die Umstellung der Energiegewinnung von Öl auf Wind, Wasser und Sonne für die Wirtschaft und jeden Einzelnen auf der Welt bedeutet. Wer die Notwendigkeit dieser Wende verleugnet, verhält sich wie die Lemminge, denen die Bereitschaft zu einem kollektiven Massenselbstmord nachgesagt wird.

So wird aus "wahrhaft revolutionären Veränderungen":

>>Schon wieder kündigt W. ein Revolutiönchen an!
(...) Hat es eigentlich schon mal eine Revolution gegeben ohne verheerende Folgen für die armen Völker, die betroffen waren?
Ich glaube noch nie!<< (ricardo)

>>Wenn Ricardo sich mockiert weil Wolfgang schon wieder Revolution wittert, so kann ich das nachvollziehen<< (werner)

Diese für das Gros der Menschen durchaus positiven "revolutionären Veränderungen" werden zu einer (negativbesetzten) Revolution umfunktioniert.

Da frage ich mich doch, wer hier eigentlich mit dem Wort "Revolution" hausieren geht. Vielleicht denkst Du noch einmal darüber nach, werner?

Zum Schlaumachen:
https://www.ecofreak.de/inhalt.html

Internet-Tipp: https://www.ecofreak.de/inhalt.html


mart antwortete am 28.08.04 (14:26):

Wie Wolfgang die Einführung von erneuerbaren Energien sieht, hat er selbst am 12.12.01 (08:52)erläutert.
/seniorentreff/de/diskussion/archiv7/a80.html


<<Nicht die kostengünstigste und für die Menschen sauberste und für die Natur schonendste Technik setzt sich von alleine durch, sondern die profitabelste.

Nicht die dezentralste, demokratischste Technik schafft es von alleine, sondern die ZENTRALSTE, DIKTATORISCHSTE, bestehende Machtstrukturen festigende. Der Verweis auf die gestalterische Kraft von Wissenschaft und Technik ist Bestandteil der Ideologie der zur Zeit Herrschenden. -

AM ANFANG JEDER TECHNISCHEN REVOLUTION STEHT DIE ENTMACHTUNG DER ALTEN MACHTHABER UND DIE ABSCHAFFUNG IHRER PRIVILEGIEN.
DAS ABER IST EINE POLITISCHE AUFGABE, DIE KEINESFALLS DEN POLITIKERN ÜBERLASSEN WERDEN DARF.>>

Ist das nicht eine eindeutige Erklärung, wie die "wahrhaft, revolutiolären Veränderungen" von Wolfgang gemeint sind?


ricardo antwortete am 28.08.04 (14:49):

Mart
Pssst!
Der bringts fertig und schafft unsere "Machthaber" ab !
Da kennt der nix!


Karl antwortete am 28.08.04 (15:13):

@ mart,

Feststellung: Das Geschrei stammt von Dir. Bei Wolfgang liest sich das ruhiger:

"Am Anfang jeder technischen Revolution steht die Entmachtung der alten Machthaber und die Abschaffung ihrer Privilegien. Das aber ist eine politische Aufgabe, die keinesfalls den Politikern überlassen werden darf."

Ist es nicht wirklich so, dass die jetzigen Energiekonzerne, die auf Kernkraft und Öl und Kohle ausgerichtet sind, entmachtet werden müssen, damit ihr Widerstand gegen die alternativen, dezentralen Energieformen aufhört?

Wolfgangs Analyse "Nicht die kostengünstigste und für die Menschen sauberste und für die Natur schonendste Technik setzt sich von alleine durch, sondern die profitabelste. Nicht die dezentralste, demokratischste Technik schafft es von alleine, sondern die zentralste, diktatorischste, bestehende Machtstrukturen festigende" ist wesentlich tiefer gehend als das Gebrabbel anderer. Nur ein tiefgehender Wandel in den Köpfen der Bevölkerung kann hier langfristig Wandel bringen.


Karl antwortete am 28.08.04 (15:23):

Nachtrag. Ich würde in Wolfgangs Satz nur ein "allein" einfügen und dann hat das in meinen Augen seine Ordnung: ""Am Anfang jeder technischen Revolution steht die Entmachtung der alten Machthaber und die Abschaffung ihrer Privilegien. Das aber ist eine politische Aufgabe, die keinesfalls den Politikern allein überlassen werden darf."


werner antwortete am 28.08.04 (15:31):

Also Karl zwischen einer werbewirksamen Ankündigung eines neuen Automodells und Wolfgangs gesellschaftspolitischen Revolutionen kann ich sehr wohl unterscheiden. Und selbst Du musst wohl einsehen, dass Wolfgang hier nicht eine schicke neue Gesellschaft ankündigt sondern Revolution in der Art wie ich diesen Begriff gelernt habe. Nämlich als Unterschied zur Evolution.
Wie hier mit grossem Pomp angekündigt wird, dass in der Zukunft das Öl weniger wird ist schon lachhaft. Laufen doch schon jetzt Wasserstoff getriebene Autos. Gibt es doch schon jetzt Anfänge mit Rapsöl und wer weiss was noch alles kommt. Dazu brauche ich wirklich keine Revolution. Mein Gartenhäuschen läuft jetzt schon voll auf Solarstrom. Na und! Muss ich jetzt in meinem Garten eine Revolution beginnen? Wolfgangs Ankündigungen liegen in dieser Richtung ähnlich wie seine machtvollen Demonstrationen und die neue Linkspartei welche allen Lemmingen das fürchten lehren wird. Kann man das nicht etwas gelassener betrachten? Vor allem in unserem Alter. Kann man als Rentner oder zumindest in der Nähe dazu, erwarten, dass alles so geblieben ist wie zu unserer Schulzeit? Ich halte es für einen Schmarrn. Wir haben die sogenannten wilden 60er und 70er erlebt, 16 Jahre CDU Regierung unter Kohl und jetzt schon wieder etliche Jahre Schröder, den Niedergang des Kommunismus und jetzt muss ich mich auf eine Revolution vorbereiten weil morgen das Öl zu Ende geht? Es gibt eine technische Entwicklung welche auch dem vorauszusehenden Ende der Erdölvorkommen Rechnung tragen wird. Na und? Das erinnert mich an die Umfragen aus den Zeiten als man aus Angst vor der Atombombe keine Kinder in die Welt setzen wollte.


werner antwortete am 28.08.04 (15:35):

Die Entmachtung der Machthaber war schon immer ein Traum der Machtlosen. Das wird wohl mit den richtigen Machthabern -und ich meine nicht die kleinen Politiker- nicht gelingen. Oder sollte es in der Geschichte wirklich mal was ganz Neues geben?


Karl antwortete am 28.08.04 (15:52):

@ werner,

entschuldige, dass ich das etwas anders sehe. Wie Du bin ich auch der Meinung, dass prinzipiell mit Hilfe (!) von Wissenschaft und Technik Lösungen bereitstehen oder noch gefunden werden. Trotzdem - die Entwicklung geht sehr schnell und eine Entwicklung, die sich überschlägt, kann revolutionäre Züge annehmen. Vor allem für diejenigen, die die Kausalketten nicht mitverfolgt haben, ist plötzlich etwas Neues, Revolutionäres da.

Das Versiegen von Öl und Kohle, das viele von uns nicht mehr erleben werden, ist trotzdem bereits heute erkennbar, da die mittlere jährliche Erschließung neuer Vorkommen seinen Zenit überschritten hat, was sich in Preissteigerungen niederschlägt. Die Kernenergie feiert deshalb zwar in einigen Regionen ihr Comeback, aber nur, weil die Energiekonzerne sich hiermit hoffen ihre Macht zu erhalten.

Die alternativen Energien Sonne, Wind, Wasser haben eine völlig andere Qualität, da sie dezentral zur Verfügung stehen und deshalb völlig andere Wirtschaftsformen begünstigen als die nur in Großprojekten zentral realisierbare Kernenergie oder Ölförderung. Darin liegt das revolutionäre Potential, d. h. der Umstieg auf diese Energieformen wird auch das Wirtschaften und die Gesellschaften revolutionieren. Small is beautiful.


mart antwortete am 28.08.04 (15:53):

<<Am Anfang jeder technischen Revolution steht die Entmachtung der alten Machthaber und die Abschaffung ihrer Privilegien<<

Keinesfalls stand am Anfang irgendeiner technischen Revolution die Entmachtung. Neuerungen setzten sich durch weil besser, erfolgreicher, kostengünstiger; weil es Idealisten gibt, die trotz anfänglicher Nachteile an neue Techniken glauben und sie umsetzen; weil Vertreter alter Techniken aussterben und nicht deshalb, weil sie um einen Kopf kürzer gemacht wurde; weil junge Menschen nachkommen, die von den Möglichkeiten neuer Technologien begeistert sind und sie anwenden, verbessern und natürlich auch, weil sie glauben, damit ein Geschäft zu machen.

Dazu gehört allerdings auch, daß Naturwissenschaften und Technik nicht so verächtlich gemacht werden, wie es oft von den Eiferern getan wird - Die Konsequenzen davon werden heute sehr deutlich gespürt - gute Maschinenbauer werden inzwischen verzweifelt gesucht, ...

Übrigens, ich lebe hier und in Ungarn vollkommen energieautark - und das ohne Entmachtung irgendwelcher Menschen und ganz ohne revolutionäres Geplärr.


Karl antwortete am 28.08.04 (15:59):

@ mart

"nicht deshalb, weil sie um einen Kopf kürzer gemacht wurde", vielleicht ist es dieses Bild von "Revolution", das Dich so vehement gegen das Wort "Revolution" aufbringt. In meinem Sprachgebrauch ist eine Revolution auch eine schnelle, überraschende Entwicklung. Das Köpferollen ist bestenfalls noch symbolisch zu verstehen.


BarbaraH antwortete am 28.08.04 (16:11):

Die Energiemultis werden ihre Geschäfte einstellen, weil junge Menschen von der neuen Technologie begeistert sind und sie anwenden....

Glaubst Du wirklich, was Du da geschrieben hast, mart?


werner antwortete am 28.08.04 (16:14):

@Karl - es mag ja durchaus ehrenwert sein wie Du Wolfgangs Schlagworte verteidigst aber ich glaube, abgeklärte Teilnehmer sehen das schon so wie es gemeint ist.
Übrigens small is beautiful mag ja für mein Gartenhäuschen und für marts Wohnstätten durchaus zutreffen aber für Produktionsstätten grossindustrieller Dimension wird das wohl nicht so leicht anwendbar sein. Aber das ist zum Glück nicht meine Sorge.
Die Entwicklung ist vielleicht schnell aber doch nicht überraschend. Mir würde in diesem Fall eine schnelle Entwicklung oder Evolution genügen.
Diese marktschreierischen Ankündigungen treffen einfach nicht zu.


werner antwortete am 28.08.04 (16:16):

@BarbaraH - ich habe zumindest noch nicht gehört, dass die Energiemultis gegen den öffentlichen Nahverkehr kämpfen. Nur so als kleines Beispiel.


ricardo antwortete am 28.08.04 (16:34):

<Das Köpferollen ist bestenfalls noch symbolisch zu verstehen.>


Na und wie war das denn in Kambodscha (Pol Pot Regime), in Vietnam nach der Machtübername der Vietcong
In Kuba durch Fidel Castro und nicht zu vergessen Maos Kultirrevolution.
Da muß man doch dem Gedächtnis etwas nachhelfen!
Da rollten Köppe und wie!!!


Karl antwortete am 28.08.04 (16:38):

@ werner,

also in diesem Thread waren die Äußerungen von Wolfgang nicht marktschreierisch. Geschrien hat bestenfalls Mart. Ihr habt halt Euren Feind, o.k. dann lebt damit, aber macht nicht jede Diskussion kaputt. Ich würde sehr gern wieder zur inhaltlichen Diskussion des Themas zurückkehren.

Der globale Marshallplan würde zwar "revolutionäre" Veränderungen im globalen Wirtschaftssystem verlangen, aber eines seiner Ziele wäre es ja gerade, Kriege und Revolutionen (Terrorismus) durch den Abbau von Ungerechtigkeiten zu verhindern.

Der globale Marshallplan bedeutet (ich zitiere):

Ökologische Standards für eine tragfähige Wirtschaft
Die Wurzeln des Terrorismus ohne Krieg zu beseitigen
Ein neues Weltwirtschaftswunder zu erreichen, basierend auf einer solaren Weltwirtschaft
Überwindung des Hungers in der Welt

Eine solare Weltwirtschaft bedeutet Millionen neuer Arbeitsplätze, so wie es auf diesem zweiten Weltforum für Erneuerbare Energien nachgewiesen wurde, mehr Umweltschutz, mehr Sicherheit. Die wichtigste politische Frage des 21. Jahrhunderts wird sein: Krieg für Öl oder Frieden durch die Sonne? Nur eine hundertprozentige Kehrtwendung zu erneuerbaren Energien kann Konflikte um die verbliebenen Ressourcen der Welt verhindern. Unser Konzept ist es, Europa an die Spitze einer weltweiten Bewegung zur Realisierung dieses ökosozialen globalen Marshall-Plans zu setzen. Die USA selbst haben nach dem zweiten Weltkrieg gezeigt, dass solch ein Marshall-Plan erfolgreich implementiert werden kann. Mit weniger als zwei Prozent ihres eigenen Bruttosozialprodukts haben die USA klar demonstriert, dass Europa, das total zerstört war, wieder aufgebaut werden konnte.

Warum sollte ein solcher Erfolg heute nicht auch möglich sein?"

Internet-Tipp: https://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Art-eineWelt/4988.php


Karl antwortete am 28.08.04 (16:42):

@ Ricardo,


wenn man nichts versteht, sollte man vielleicht manchmal schweigen? Ich habe nicht gesagt, dass es keine blutigen Revolutionen gegeben hat, sondern dass im heutigen Sprachgebrauch "revolutionär" auch etwas anderes bedeuten kann.


mart antwortete am 28.08.04 (16:58):

Barbara, kurze Antwort auf deine Frage von 16:11 unter diesem Link.

Ich denke, es könnte für alle interessant sein.

Internet-Tipp: https://www.aachener-stiftung.de/assets/pdf/forum_1_vahrenholt.pdf


BarbaraH antwortete am 28.08.04 (17:01):

Wissenwertes zum Thema Energiegewinnung ist auf den Seiten des Trägers des Alternativen Nobelpreises, Hermann Scheer, zu lesen:

>>Die Pro-Atom-Argumentation besteht aus einer zweifachen Ausblendung: Faktenwidrig werden die wirtschaftlichen Vorteile gepriesen, die Risiken bagatellisiert oder als technisch lösbar deklariert. Gleichzeitig werden die erneuerbaren Energien als unwirtschaftlich denunziert und ihr Potenzial marginalisiert, um die Unverzichtbarkeit der Atomenergie behaupten zu können.

Zu diesem Argumentationsmuster gehört, die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zu verharmlosen. Auch Gero von Randow schreibt in der ZEIT (Nr. 31/2004), es habe dort nur 45 Tote gegeben und gerade einmal 2000 registrierte Fälle von Schilddrüsenkrebs. Das sind Zahlen interessengebundener Institutionen. Unabhängige Untersuchungen wie die des Münchner Strahleninstituts haben 70000 Todesopfer einschließlich verzweifelter Selbstmorde ermittelt und erwarten Zehntausende weiterer Spätopfer.

(...)

Die Atomenergienutzung ist das Resultat einer gigantischen politischen Subventions- und Privilegierungsmaschine. für Forschung und Entwicklung der Atomenergie spendierten die OECD-Regierungen bis 1973 über 150 Milliarden Dollar (nach heutigen Preisen), für erneuerbare Energien dagegen praktisch nichts. Zwischen 1974 und 1992 waren es nochmals 168 Milliarden Dollar, für erneuerbare Energien dagegen nur 22 Milliarden. Die üppige Atomförderung der EU wird dabei gar nicht mitgezählt, und die französischen Zahlen sind bis heute geheim. Zusammen mit den vielfältigen Markteinführungshilfen und den Fördermitteln der Nicht-OECD-Länder, allen voran denen des einstigen Sowjetblocks, liegt die gesamte Staatsförderung bei mindestens einer Billion Dollar – die für die erneuerbaren Energien dagegen lediglich bei 50 Milliarden.<<

Quelle: www.hermann-scheer.de
https://www.hermann-scheer.de/artikel.php?type=energiepolitik&uid=83&action=show

Internet-Tipp: https://www.hermann-scheer.de/artikel.php?type=energiepolitik&uid=83&action=show


mart antwortete am 28.08.04 (17:32):

aus Karls wichtigem Link:

"The wind is changing

+ 02.08.2004 + Auch Energiekonzerne sind lernfähig. Noch vor 10 Jahren haben die Energieriesen alternative Energien eher belächelt und in Großanzeigen behauptet: "Im 21. Jahrhundert können wir nicht mehr als sechs Prozent des Stroms aus Erneuerbaren Quellen gewinnen." Heute haben Shell und BP Solarfabriken gebaut, planen Offshore-Windparks und unterstützen Biomasseprojekte..."

Politiker denken kurzfristig, - Ölmultis und andere gr. Konzerne sind besser imstande sehr langfristige Konzepte zu erstellen. Deshalb ist es vorrangige Aufgabe der Politik durch geeignete Rahmenbedingungen diesen Prozeß zu fördern (am besten differenziert und nicht wie jetzt mit dem Gießkannenprinzip), wenigstens nicht zu behindern und eine Aufgabe der Menschen sehe ich darin nicht nach Entmachtung zu schreien, sondern zu verstehen, daß zur Weiterentwicklung der ja bereits vorhandenen Technologien bzw. zur Entwicklung neuer Technologien die Potentiale gr. Multis sehr gefragt sind, selbst wenn sie den in vielen Ohren verbrecherisch klingenden Namen SHELL oder SIEMENS tragen.


Internet-Tipp: https://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Akt-News/5133.php


ricardo antwortete am 28.08.04 (18:04):

Karl
Das kann man aus deinem Beitrag aber nicht entnehmen. Der Gebrauch des Wortes ist zentral auf diese blutigen Ereignisse ausgerichtet. Wenn das Wort noch andere Inhalte hat, dann sind die aber in keriner Weise von besonderer Bedeutung.
Jeder weiß was mit Revolution in der Hauptsache gemeint ist.
Und du weichst nur in flache Gewässer aus!
Es ist auch alles andere als fair, wie man es bei dir zur Genüge kennt, immer dem anderen Mangel an Verstehen zuzuordnen statt einer klärenden Erwiderung.
Duden:
Revolution = gewaltsamer Umsturz der bestehenden politischen oder sozialen Ordnung.
Umstürzende Neuerung ist als Nebenbedeutung erwähnt.

Auch Werner hatte das in meinem Sinne verstanden.


Karl antwortete am 28.08.04 (18:17):

Ricardo,


ich schrieb am 28.08.04 (15:59): "In meinem Sprachgebrauch ist eine Revolution auch eine schnelle, überraschende Entwicklung. Das Köpferollen ist bestenfalls noch symbolisch zu verstehen."

Deine Aussage "Das kann man aus deinem Beitrag aber nicht entnehmen. Der Gebrauch des Wortes ist zentral auf diese blutigen Ereignisse ausgerichtet" ist deshalb eine dümmliche Lüge mit extrem kurzen Beinen.


Karl antwortete am 28.08.04 (18:24):

@ mart,

ja, hätten wir nicht um Begriffe gestritten, könnte ich mir auch vorstellen darüber zu diskutieren. Im Gegensatz zu Wolfgang sehe ich nämlich durchaus die Möglichkeit, die Konzerne zum Umdenken zu bewegen, wenn die Politiker die richtigen Gesetze machen, die "Profit" und "kostengünstigst" miteinander versöhnen. Es ist notwendig, dass die Politik die Umweltkosten per Gesetz und Umlagen voll in den Preis einer Ware integriert. Es kann nicht sein, dass die Konzerne und Manager den Profit haben und die Umwelt (das sind wir alle) die Kosten tragen. Wenn das Verursacherprinzip für Umweltschäden voll realisiert ist, wird die "(R)evolution" in die richtige Richtung laufen.


rolf antwortete am 28.08.04 (18:58):

In meinem Duden steht bei Revolution nur: (staats)umwälzend!
Von rollenden Köpfen oder blutigen Ereignissen steht da nichts.


mart antwortete am 28.08.04 (19:31):

Ob der Duden gerade das richtige Nachschlagwerk ist?:-)

Allgemein
"Eine Revolution bezeichnet in der Soziologie einen meist gewalttätigen und immer radikalen Umsturz (-versuch) der bestehenden politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse innerhalb kurzer Zeit, der von einer organisierten (nicht notwendig geheimen) Gruppierung von Neueren getragen wird und die Unterstützung größerer Bevölkerungsteile findet (vergleiche: Elite, Masse (Soziologie), Massenbewegung).

Wenn ohne radikalen sozialen Wandel nur eine Organisation oder ein eng verknüpftes soziales Netzwerk (gegebenenfalls mit relativ geringfügiger Massenbasis) die Revolution unternimmt, bezeichnet man dies als Staatsstreich oder, insbesondere unter Beteiligung des Militärs, als Putsch. Hier wird der "Revolutions"-Begriff oft anschließend als Rechtfertigung genutzt..."

Geht das wirklich ohne Blutvergießen? Geben nicht alle Revolutionen der Vergangenheit ein anderes Bild?

Traumtänzer, die meinen, Revolutionen erfolgen friedlich, und sehr oft fressen die Revolutionen ihre Kinder:-)

Allerdings hat Karl erklärt in welchem Sinne er das Wort revolutionär hier verwendet; ich zweifle nur ernsthaft daran, daß Wolfgang das ebenso meint.

:-(

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Revolution


BarbaraH antwortete am 28.08.04 (20:26):

Wind und Sonne kann verhältnismäßig einfach von jedem genutzt werden. Natürlich versuchen Multis alles, um das Geschäft in ihren Händen zu behalten. So wird inzwischen von einer Verschandelung der Landschaft, ja sogar von einer Gefahr für Zugvögel durch Windräder gesprochen, während sich niemand über die hässlichen und gefährlichen Überlandleitungen der Stromlieferanten aufregt.

Das Gießkannenprinzip ist in diesem Fall schon ganz richtig. Warum sollten die Multis die öffentlichen Fördergelder einstreichen und nicht der Nachbar für seine Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach oder Bauer Piepenbrink für das Windrad auf seinem Acker? Gerade die Dezentralisierung der Energieerzeugung wird einen positiven Wandel bringen.

Warum muss mein Strom -zig km weit transportiert werden, wenn die Solaranlage auf dem Dach ausreichen würde?


BarbaraH antwortete am 28.08.04 (20:30):

Wer die Schönheit eines in die Natur integrierten Windrades auf sich wirken lassen möchte, klicke folgende Seite an:

https://www.ecofreak.de/inhalt.html

Internet-Tipp: https://www.ecofreak.de/inhalt.html


Wolfgang antwortete am 28.08.04 (21:39):

Ich moechte auf die m. E. nach voellig richtige Analyse von MEADOWS et al. in ihrem Buch 'Beyond the Limits' verweisen.

Das Buch schliesst mit den folgenden Worten:

"Wir haben jetzt wiederholt betont, dass die Welt nicht vor einer vorausbestimmten Zukunft steht, sondern dass sich mehrere Moeglichkeiten ergeben. Man kann waehlen: Ein Gedankenmodell lautet, dass diese begrenzte Welt de facto doch keine Grenzen habe. Wenn man sich fuer dieses Modell entscheidet, fuehrt das noch weiter ueber die Grenzen hinaus und, nach unserer Ansicht, zum Zusammenbruch.

Die Grenzen sind real und eng, so sagt das zweite Gedankenmodell. Es ist nicht mehr genuegend Zeit vorhanden; die Menschen koennen sich nicht bescheiden und nicht verantwortlich handeln. Wenn sich die Menschheit fuer diesen Gedankengang entscheidet, dann kommt es auch so — bis zum Zusammenbruch.

Nach dem dritten Gedankenmodell sind die Grenzen ebenfalls real und eng, aber noch ist Zeit, wenn auch keine mehr zu verlieren. Es gibt genug Energie, Ressourcen, Geld, Umweltkapazitaet und menschliche Faehigkeiten, um einen Wandel einzuleiten, die dritte grosse Revolution der Menschheit: die Umwelt-Revolution."

So weit der Buchauszug... Wie gesagt: Das ist auch mein Gedankenmodell, das dritte Gedankenmodell... Ich wiederhole aus meinem frueheren Beitrag: Auf meiner Website ecotrip.de koennt ihr mehr ueber die gerade vor unseren Augen ablaufende Umwelt-Revolution erfahren (s. Link):

In memoriam: DONELLA MEADOWS
https://www.ecotrip.de/Aktuell/01_2004/aktuell_01_2004_fenster_meadows.html

Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/inhalt. html


Wolfgang antwortete am 28.08.04 (21:47):

Noch eine Anmerkung: Wenn die Kriege der BUSH- und der PUTIN-Krieger ums Oel nicht waeren, haetten wir eine recht friedliche Umwelt-Revolution.

So aber, fuerchte ich, werden deren Kriege gegen den drohenden Verlust ihrer (Oel-)Machtbasis diese Revolution ziemlich blutig begleiten.

Dadurch aufhalten laesst sich diese Revolution allerdings nicht. :-)


ricardo antwortete am 28.08.04 (22:21):

Karl
<In meinem Sprachgebrauch ist eine Revolution AUCH eine schnelle, überraschende Entwicklung. Das Köpferollen ist bestenfalls noch symbolisch zu verstehen." >

In deinem Sprachgebrauch
aber ALLGEMEIN ist nicht dein Sprachgebrauch sondern wie mir hier auch bestätigt wurde ein anderer.
Man kann doch nicht die subjektive Bedeutung über die objektive stellen
zumal W. etwas derartiges wie du es siehst bestimmt NICHT gemeint hat.

Und zügle dich mal, es ist ungezogen so wie du zu reden!
Das würdest du sicher nicht wagen, einem Studenten zu sagen!
Oder etwa doch?


BarbaraH antwortete am 28.08.04 (23:01):

>>Es gibt genug Energie, Ressourcen, Geld, Umweltkapazitaet und menschliche Faehigkeiten, um einen Wandel einzuleiten, die dritte grosse Revolution der Menschheit: die Umwelt-Revolution.<< (Donella Meadows... von Wolfgang zitiert)

Wie wär's, ricardo, wenn Du endlich hinnehmen würdest, dass eine andere Art von Revolution (Umwälzung) gemeint ist, als die in Deinem Kopf herumspukende:

die Umwelt-Revolution, bedingt durch die zur Neige gehenden Bodenschätze unserer Welt.

Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/Aktuell/01_2004/aktuell_01_2004_fenster_meadows.html


werner antwortete am 28.08.04 (23:01):

Während Wolfgang sich seine Welt in Gedankenmodellen vorstellt -anders scheint es wohl nicht zu funktionieren- und Karl seine Definition von Revolution verteidigt habe ich gerade in Arte eine Geo Bericht über Trinkwasseraufbereitung gelesen. Ein Unternehmer aus Bayern (woher sonst? frage ich) exportiert seine Erfindung mit der man für 3500 USD seiner eigene Aufbereitungsanlage aufs Haus stellen kann, die nicht nur verschmutztes Süsswasser sondern auch Salzwasser locker unter Zuhilfenahme von Solarenergie in Trinkwasser verwandeln kann. So verwirklichen kleine Unternehmer ohne viel Aufhebens technische Möglichkeiten zur Wasserbereitung ohne gleich mit Revolution und Denkmodellen einer zukünftigen Gesellschaftsstruktur hausieren zu gehen. Das meine ich mit Gegensatz zu marktschreierisch. Auch frage ich mich immer noch wo bei Karls Revolutionsbegriff das Überraschende liegen soll, da doch die Entwicklung bereits in vollem Gange ist.


werner antwortete am 28.08.04 (23:02):

Korrektur: Sorry, es muss heissen in Arte gesehen und nicht gelesen.


Karl antwortete am 29.08.04 (08:55):

@ Ricardo und Werner,

es ist nicht meine Definition, sondern mein (und nicht nur mein) Sprachgebrauch. Als revolutionär werden viele Entdeckungen in den Wissenschaften bezeichnet, z. B. die Entdeckung der Doppelhelix durch Watson und Crick, die Entdeckung der monoklonalen Antikörper durch George Köhler etc. Ebenso werden technische Entwicklungen als revolutionär bezeichnet, z. B. die Einführung des Internet, des Handies - und auch die Ausbeutung der Sonnenenergie durch Solaranlagen hat dieses Attribut verdient.

Als ungehörig empfinde ich diejenige Art der Diskussionsführung, die anderen den eigenen eingeschränkten Gebrauch eines Begriffes überstülpen will, obwohl eindeutig klar gemacht wurde, wie er zu verstehen ist.

Als ungehörig empfinde ich es, sich dafür nicht zu entschuldigen und stattdessen immer weiter nachzutreten.

Ich habe übrigens auch keine Hemmungen einem Studenten, der mich anlügt zu sagen, er sei ein Lügner, wenn ich es belegen kann.


Karl antwortete am 29.08.04 (09:31):

Wenn wir uns wieder der Sache zuwenden, sehe ich sogar Chancen, dass wir uns gemeinsam auf das von Wolfgang bevorzugte dritte Modell der Meadows einigen können:
"Nach dem dritten Gedankenmodell sind die Grenzen ebenfalls real und eng, aber noch ist Zeit, wenn auch keine mehr zu verlieren. Es gibt genug Energie, Ressourcen, Geld, Umweltkapazitaet und menschliche Faehigkeiten, um einen Wandel einzuleiten, die dritte grosse Revolution der Menschheit: die Umwelt-Revolution."
Alle, selbst Ricardo z. B. mit seiner Betonung der menschlichen Fähigkeiten, haben Elemente genannt, die hier von Bedeutung sind. Wir sollten nur aufhören, Dinge abzulehnen, nur weil Wolfgang sie in die Debatte geworfen hat. Das ist in meinen Augen unwürdiges und kindisches Sandkastenverhalten.


ricardo antwortete am 29.08.04 (09:52):

Aber Karl
Bezeichnest du mich jetzt auch noch als Lügner?
Das ist ja wohl das Allerletzte!
Wo bitte habe ich denn GELOGEN?
Wenn solche ungeheuerlichen Beschuldigungen vorgebracht werden, dann müssen sie auch belegt werden!
Also wo bleibt dein Beleg?


werner antwortete am 29.08.04 (11:25):

Warum braucht Ihr eigentlich für alles gleich ein Modell? Ist das was deutsches?


rolf antwortete am 29.08.04 (11:29):

Wem der Schuh paßt,der zieht in sich an.


Wolfgang antwortete am 29.08.04 (13:11):

Wir muessen aus 24 Millionen Gebaeuden in Deutschland 24 Millionen kleine Solarkraftwerke machen... Der Satz ist nicht von mir (koennte aber auch von mir sein, jedenfalls stehe ich hinter dieser Idee); FRANZ ALT hat den Satz gesagt.

Was fuer manche immer noch wie eine Utopie klingt, ist technisch relativ leicht zu bewerkstelligen und rechnet sich - dank der ausgehenden und damit teuer werdenden fossilen und atomaren Energietraeger.

Technisch und wirtschaftlich gibt es also keine Probleme, der Widerstand gegen den Sonnenweg ist politischer Art. Die derzeit Herrschenden verlieren naemlich ihre entscheidende Machtbasis durch einen konsequenten Sonnenweg.

Als Sonntagslektuere moechte ich meine Website ecofreak.de empfehlen mit dem aktuellen Thema 'Erneuerbare Energie' und vielen Links zum Sonnenweg:

https://www.ecofreak.de/inhalt.html

Internet-Tipp: https://www.ecofreak.de/inhalt.html


ricardo antwortete am 29.08.04 (13:13):

Ach, ziehst DU dir den etwa an?


seewolf antwortete am 29.08.04 (14:10):

OK - Wolfgang - ich möchte anfangen.

Wo finde ich ein qualifiziertes Berechnungs-Modell bzw. -Gerüst, um anhand von Gebäudefläche, Dachfläche, beheizungsbedürftiger Fläche, derzeitigem Stromverbrauch, derzeitigem Gasverbrauch, derzeitigem Brauchwasseranfall (mehr Parameter erforderlich?) die Energieversorgung umzuplanen und die erforderliche Investitionssumme zu ermitteln?

Frage ist ernstgemeint.


Wolfgang antwortete am 29.08.04 (15:07):

@Seewolf... Es gibt eine Menge Software auf diesem Gebiet. Praktisch jede Software hat einen Nachteil: Sie ist sehr teuer. Eine Ausnahme kenne ich (vielleicht gibt es aber noch mehr Ausnahmen), das ist das EID-Software Paket (wird kostenlos angeboten vom Zentrum fuer umweltbewusstes Bauen e. V. (ZUB), s. Link).

Wer mit solcher Software arbeitet, sollte uebrigens ziemlich viel einschlaegiges Wissen mitbringen. Natuerlich muessen auch die einzugebenden Daten erst einmal ermittelt werden.

Ich habe das alles von meinem Architekten erledigen lassen. Herausgekommen ist ein Niedrigenergiehaus das - bei rund 150 qm Wohnflaeche - letztes Jahr nur rund 900 Euro fuer Waerme (incl. fuer Warmwasser) verbraucht hat.

Mehrkosten beim Bau des Hauses: Keine 5 Prozent mehr als bei einem Nicht-Niedrigenergiehaus.

Es lohnt sich also, einen Architekten aufzusuchen.

Internet-Tipp: https://141.51.43.66/


werner antwortete am 29.08.04 (15:19):

Wolfgang - jetzt kommen wir der Sache doch schon näher. Warum also diese grossartigen Ankündigungen. Ende der Machthaber - Revolution und ich weiss nicht was. Hat Dich beim Hausbau ein Ölkonzern bedroht oder sonstwer behindert? Es ist doch eine normale Entwicklung ohne Entmachtung der Mächtigen. Auch musstest Du Dein Haus nicht so bauen, hättest Du es nicht gewollt oder überzeugender gefunden. Hast Du zum Hausbau ein Gesellschaftsmodell zu Rate gezogen? Doch wohl nicht.


Wolfgang antwortete am 29.08.04 (15:25):

Eins schliesst anderes nicht aus... Wusstest Du das nicht, 'Werner' ? ;-)


seewolf antwortete am 29.08.04 (16:03):

Wolfgang - danke.


mart antwortete am 29.08.04 (17:12):

Aber es ist eine politisch günstige Strategie das eine mit dem anderen zu verbinden:-)

Da hätte man gleich auch die ökobewegten Menschen mit ins Boot genommen:-)


hugo1 antwortete am 29.08.04 (19:03):

hallo wolfgang,,,gehst Du bei deinen Empfehlungen für ein Solardach o.ä davon aus das es noch längere Zeit Fördermittel dafür gibt und was würde passieren wenn jeder der derzeit sonnenenergetisch Strom erzeugt, diesen nur für sich selber nutzen dürfte,,würde sich das heutzutage schon rechnen ?
Die Beispiele die mir bekannt sind - und wo sichs so halbwegs lohnt- da wurde mit sehr hohen Subventionen und mehrfachen Fördermittel gerechnet, und sämtlicher Strom wird ins Netz für den doppelten oder dreifachen üblich zu bezahlenden Preis eingespeist
vielleicht wirst du lieber von Einspeisevergütung Ringgeschäften sprechen als von Subventionen (die bekommen ja Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke auch ,,z.Z wollen sogar die GUD Kraftwerksbauer eine Gassteueraussetzung von 10 Jahren )
,,trotzdem wirds nicht einfach sein die Kosten-Nutzenrechnung für Seewolf sein Haus rüberzubringen.
Von: Satteldach 45 Grad Neigung über 100% ige Südausrichtung,,,bis Kreditzinshöhe müssen wohl viele Faktoren berücksichtigt werden, da reicht Enthusiasmus und guter Willen und Ökotripideologie nicht aus,,,*g*


Wolfgang antwortete am 29.08.04 (19:56):

Das, Hugo, rechnet sich auf jeden Fall heute schon - energetisch sowieso, aber oft auch wirtschaftlich.

Allerdings sind die Bedingungen dermassen unterschiedlich, dass in jedem Einzelfall ein Architekt zu Rate gezogen werden sollte. Die sind mittlerweile gut ausgebildet (auch, was die Foerderungen fuer per erneuerbare Energietraeger produzierten Strom betrifft).

Wieder kann ich nur von meiner eigenen Entscheidung berichten... Auf eine Installation von Solarmodulen habe ich verzichtet, obwohl auch diese Investition sich fuer mich gerechnet haette. Das Geld, das ich dafuer damals zur Verfuegung hatte, habe ich in einem Windparkfonds als Beteiligung investiert. Dort bringt es mir viel mehr, ist aber auch mit einer hoeheren Unsicherheit angelegt.

Das muss halt jede(r) fuer sich selbst entscheiden. Mit dem eigentlichen Thema - dem globalen Marshallplan - hat das aber nur entfernt zu tun. Ich will auf keinen Fall das Thema kaputtmachen und private Schwaenke in den Vordergrund stellen.

Fakt ist: Der Zug der Sonnen-Revolution ist in Fahrt gekommen und wird schneller... Viele Menschen ueberall auf der Welt springen jetzt auf und verlassen den immer langsamer werdenden altersschwachen Zug der ausgehenden fossilen und atomaren Energietraeger. *freu*

Internet-Tipp: https://ecofreak.de/inhalt.html


webmaster antwortete am 29.08.04 (20:11):

Beide fehlplazierten Beiträge von Ricardo auf seinen Wunsch gelöscht.

@ bernhard

Deine Aufforderung auch alle anderen nicht sachbezogenen Beiträge zu löschen, habe ich auch gelöscht, möchte aber antworten: Als Webmaster steht es mir nicht zu zu beurteilen, wer das Thema verfehlt hat. Die Grenze würde ich zu subjektiv ziehen und deshalb ist das kein Kriterium.


mart antwortete am 30.08.04 (11:26):

Seewolf,

Zu deiner Frage:


"Förderung Vor-Ort-Energieberatung

für eine Gebäude-Energieberatung gibt es Förderungen vom Bundeswirtschaftsministerium. Z. B. für ein Einfamilienhaus 300,- ä, verbleibender Eigenanteil 150,- ä zuzüglich Mehrwertsteuer auf den Gesamtbetrag.
Bedingung ist eine überwiegende Wohnnutzung und Baugenehmigung vor 1984; neue Bundesländer vor 1989.

Das Förderprogramm ist vorerst befristet bis Ende 2004, wird jedoch eventuell verlängert.

Die maximale Höhe des Beratungskosten-Zuschusses ist abhängig von der Wohnungszahl, Sie können ihn der nachfolgenden Tabelle entnehmen (Stand Juni 2004)....."


Folgender Link erscheint mir sehr informativ und weiterführend:

https://www.sdu-architekten.de/Bilder/flyer_beratung.pdf

https://www.sdu-architekten.de/energieberatung04_vor_ort_beratung.htm

Internet-Tipp: https://www.sdu-architekten.de/Energieberatung02.htm