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THEMA:   Der Völkermord im Süden Sudans im Namen Allahs?

 108 Antwort(en).

Felix begann die Diskussion am 25.07.04 (16:46) :

Schon viele Jahrzehnte lang spielt sich im Süden des Sudans eine wahre Tragödie ab, ohne dass die Weltpolitik entsprechend darauf reagiert. Die sonst so schnell zu Interventionen bereite Weltmacht USA scheint an dieser Region wenig Eigeninteresse zu bekunden ... ist im Vergleich zum Irak auch energie-strategisch kaum von grosser Bedeutung.
für die islamische Welt ist es eine unverzeihliche Schande, dass dort unter dem fadenscheinigen Deckmantel des Islams die schrecklichsten Gräueltaten an der wehrlosen schwarzen Bevölkerung ausgeübt werden. Es sind Verbrechen, die auch nach dem Koran niemals zugelassen würden.
Als Einstieg und zum erlangen eines ähnlichen Informationsstandes, wäre es wünschenswert, wenn alle, die sich hier beteiligen wollen, zuerst einmal diesen Link studieren könnten.
Es ist sicher nicht die einzige Informationsquelle, aber eine relativ deutliche.

Internet-Tipp: https://www.gfbv.de/voelker/afrika/sudan.htm


mart antwortete am 25.07.04 (17:19):

Es geschieht nicht unter dem Deckmantel des Islams, - das habe ich schon vor sehr langer Zeit ausgeführt.

Dieser Genozid hat mit Religion nichts zu tun.


Felix antwortete am 25.07.04 (17:45):

Du hast Recht mart.
Es geht nicht um die Religion. Tatsache ist aber, dass die Regierung eher als fundamentalistisch islamististisch einzustufen ist und die Aktivitäten dieser muslimisch-arabischen Mordgesellen unterstützt oder weitgehend billigt.
Hier noch weitere Links:

Interessante Meldungen über den Sudankonflikt:
<https://www.netzwerk-afrika-deutschland.de/land/sudan.htm>

Oelinteressen:
<https://derstandard.at/>

Sicher spielen die Erdoelvorkommen im Südsudan auch eine Rolle!


ricardo antwortete am 25.07.04 (18:15):

Da werden wieder viele laut aufschreien, wenn sich die USA einmischen!
Und dann?
Ja dann heißt es daß in der Krisenregion nach Öl gebohrt wird, und sie nur deshalb eingegriffen haben.


Und wenn die USA NICHT eingreifen?
Ja dann heißt es, weil es da kein Öl gibt, fehlt das Interesse!


Karl antwortete am 25.07.04 (21:28):

Muss alles auf den Konflikt von Diskutanten hier im ST bezogen werden oder ist wirkliche Hilfe gewünscht?

Hilfsorganisationen rufen unter dem Kennwort „Sudan“ zu Spenden für die rund 1,2 Millionen Flüchtlinge auf, die vor der Gewalt in Darfur geflohen sind.

Spendenkonten im Überblick, meist sind auch Online- Spenden möglich:

Diakonie-Katastrophenhilfe: Konto 502-707, Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70 (www.Diakonie-katastrophenhilfe.de).
Caritas international: Konto 202, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00 (https://spende.Caritas-international.de).
UNICEF: Konto 300 000, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00 (www.unicef.de).
Deutsches Rotes Kreuz: Bank für Sozialwirtschaft, Konto 41 41 41, BLZ 370 205 00 (www.drk.de).

Aktion Deutschland Hilft: Konto 10 20 30, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 20 500 (www.Aktion-deutschland-hilft.de).
Deutsche Welthungerhilfe: Konto 1115, Sparkasse Bonn, BLZ 380 500 00 (www.welthungerhilfe.de).

Ärzte ohne Grenzen: Konto 97 0 97, Sparkasse Bonn, BLZ 380 500 00 (www.aerzte-ohne-grenzen.de).

Kindernothilfe: Konto 45 45 40, KD-Bank Duisburg, BLZ: 350 601 90 (www.kindernothilfe.de).

Malteser Hilfsdienst: Konto 120 120 120, Deutsche Bank, BLZ 370 700 24 (www.malteser.de).

Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?L549213E8


mart antwortete am 25.07.04 (22:26):

<<Den Menschen in Afrika waere am besten geholfen, wenn sich die Westler und ihr unmaessiger und unstillbarer Hunger nach den Ressourcen Afrikas von dort zurueckziehen wuerden.

Viel Unheil haben die alten und neuen westlichen Kolonisatoren Afrika gebracht.

Von 'humanitaerer Hilfe' kann ueberhaupt keine Rede sein. Dieser Begriff ist Neusprech und besagt nichts anderes, als dass angeblich 'unterentwickelte' Menschen von uns Westlern, den angeblich 'entwickelten' Menschen, mit Waffengewalt in Not und Elend und Abhaengigkeit gebracht wurden und darin gehalten werden.

'Humanitaere Hilfe' - das ist Luege und Zynismus pur.<<

Hoffentlich nur eine Einzelmeinung zur Hilfe im Sudan vom
03.06.04 (12:47)(Wolfgang)


hl antwortete am 25.07.04 (23:04):

Nein, keine Einzelmeinung!

<<Den Menschen in Afrika waere am besten geholfen, wenn sich die Westler und ihr unmaessiger und unstillbarer Hunger nach den Ressourcen Afrikas von dort zurueckziehen wuerden.

Viel Unheil haben die alten und neuen westlichen Kolonisatoren Afrika gebracht.

Von 'humanitaerer Hilfe' kann ueberhaupt keine Rede sein. Dieser Begriff ist Neusprech und besagt nichts anderes, als dass angeblich 'unterentwickelte' Menschen von uns Westlern, den angeblich 'entwickelten' Menschen, mit Waffengewalt in Not und Elend und Abhaengigkeit gebracht wurden und darin gehalten werden.

'Humanitaere Hilfe' - das ist Luege und Zynismus pur.<<

Dieser Kommentar von Wolfgang entspricht auch voll und ganz meiner Meinung.


Medea. antwortete am 25.07.04 (23:15):

Könnte ein militärischer Druck des Westens auf Khartun endlich dazu führen, die marodierenden arabischen Janjaweed-Milizen unter Kontrolle zu nehmen, um die schwarzafrikanischen Menschen in den Flüchtlingslagern vor ihnen zu schützen?
In Großbritannien wird derzeit darüber nachgedacht, daß die sudanesische Regierung garantieren müsse, daß die Hilfkonvois die hungernden Flüchtlinge ungehindert erreichen und die marodierenden Milizen entwaffnet werden.

Geschieht das nicht, schließt Tony Blair ein bewaffnetes Eingreifen nicht aus. Der Westen steht in der moralischen Pflicht, auch die EU müsse sich stärker engagieren und sich überall dort einschalten, wo eine Wiederholung der Massaker von 1994 in Ruanda drohe.


BarbaraH antwortete am 25.07.04 (23:44):

In der Tat handelt es sich bei dem Beitrag von Wolfgang um keine Einzelmeinung. Ich teile sie ebenfalls.

Wolfgang hat sich bereits in der ca. zwei Monate zurück liegenden Diskussion unter dem Thema "Der Sudan, eine Tragödie" die Mühe gemacht, den Unterschied zwischen Ursache und Wirkung dieses Völkermords aufzuzeigen.

Vielleicht sollten wir die genannte Diskussion noch einmal nachlesen, damit hier nicht alles wiederholt werden muss.
Sie ist unter folgendem Link zu finden:

/seniorentreff/de/diskussion/archiv6/a1716.html

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv6/a1716.html


Miriam antwortete am 26.07.04 (00:10):

Amnesty International verurteilt Khartoum der Verbrechen gegen die Menschheit

Der Konflikt, der im Darfour (die Region im Westen des Sudan) in Februar 2003 zwischen der schwarzen Bevölkerung und den arabischen Janjawid-Milizen ausgebrochen ist, hat bis jetzt etwa 10.000 Leben gefordert. Ausserdem rechnet man eine Million Vertriebene und ca 100.000 Flüchtlinge nach Tschad.

Amnesty International hat am 19.07 die Sudanesische Regierung der Verbrechen gegen die Menschheit angeklagt.
In einem vorlaüfigen Bericht von 35 Seiten, der den Titel trägt " Die Vergewaltigung als Kriegswaffe im Darfour" wird über zahlreichen Vergewaltigungen an Frauen gesprochen.
Es handelt sich dabei um "illegale und systematische Angriffe" gegenüber schwarzen Frauen, seitens der sudanesischen Armee und der Milizionären. Die Vorgehensweise scheint festgelegt zu sein : Männer werden umgebracht, Frauen vergewaltigt, Dörfer werden niedergebrannt. Die Ernten werden vernichtet, das Vieh entweder entwendet oder getötet.
"Diese Vergewaltigungen der Menschenrechte sind systematisch durchgeführt durch die Milizionären in Zusammenarbeit mit der Sudanesischen Armee und der Luftwaffe und richten sich hauptsächlich gegen die Ethnien der Four, Masalit und Zaghawa sowie auch anderer Landwirtschaftlichen und Hirtenvölker die im Darfour leben."

Amnesty International wurde meistens der Besuch in Flüchtlingslagern im Sudan verweigert. So wurden die Ermittlungen hauptsächlich in den Camps im Tschad durchgeführt.


Karl antwortete am 26.07.04 (00:25):

Warum Allah hier ins Spiel gebracht wird, verstehe ich nicht. Kann mich jemand aufklären? Meines Wissens sind die Vertreiber und die Vertriebenen Moslems, so dass die Religion wohl keine Rolle spielt. für manche hier scheint der Islam aber an allem Schuld sein zu müssen.


BarbaraH antwortete am 26.07.04 (00:35):

Ein weiterer Artikel der Gesellschaft für bedrohte Völker, der bereits in der kürzlichen Diskussion genannt wurde:

Öl heizt den Krieg im Sudan an
USA und EU könnten westliche Konzerne im Südsudan bremsen

https://www.gfbv.de/voelker/oel/210/sudan.htm

Internet-Tipp: https://www.gfbv.de/voelker/oel/210/sudan.htm


Felix antwortete am 26.07.04 (01:31):

Karl,
wenn ich lese:
" ...Die Militärjunta hat den Völkermord an den Südsudanesen 1992 zum "Heiligen Krieg" (Jihad) erklärt. "

so hat das schon etwas mit im Namen Allahs zu tun.

Unter den Opfern hat es Christen und Anhänger verschiedener afrikanischer Religionsgemeinschaften und eben auch Muslime, die aber nicht so radikale Fundis sind.

Ob es sich wirklich so verhält, kann ich nicht beurteilen. Die Berichte weisen aber in Richtung einer Radikalisierung des Islams hin.


Felix antwortete am 26.07.04 (02:05):

Auch hier könnt ihr etwas über die Hintergründe und den chronologischen Verlauf des Sudankonfliktes erfahren.
Auch hier wird eindeutig von einem "Heiligen Krieg" gesprochen.
In wie weit solche religiösen Begründungen nur zur Mobilisation und Manipulation der Massen dienen, also Machtinstrumente darstellen ... oder ob Glaubensinhalte oder missionarischer Eifer dahinter steht, kann man nur erahnen.
Denken wir nur an die kirchlich sanktionierten Eroberungsfeldzüge in der Zeit der von Europa ausgegangenen Kolonialisierungen.

Internet-Tipp: https://www.koo.at/bilder/positionen_sudan.pdf


Medea. antwortete am 26.07.04 (07:47):

Warum die Dinge im Sudan so sind wie sie sind - das ist die eine Sache -
eine andere aber, als internationale Staatengemeinschaft tatenlos zuzusehen, wie dort ganze Völker abgeschlachtet werden - und das seit Jahrzehnten.......

Es läßt sich doch nicht mehr rückgängig machen, was vorzeiten durch eine unselige Kolonialpolitik ihren Ursprung nahm - jetzt, und zwar ganz schnell - muß dem Morden und den Greueltaten Einhalt geboten werden.

Die Afrikanische Union (AU) sollte eine Führungsrolle bei der Lösung dieses Konflikts übernehmen - und zwar umgehend,
die Versicherungen aus Khartun, gegen die Milizen vorzugehen, scheinen mir mehr als halbherzig zu sein. Auch die Vorwürfe von dort, daß sich die Bemühungen der Staatengemeinschaft gegen den Islam richteten, entbehren der Grundlage.
Aber es drängt sich schon die Frage auf, was wird dort für ein Islam praktiziert, dem inzwischen Millionen Menschen aus allen Religionen zum Opfer gefallen sind und täglich fallen.

Nach dem Bericht der Menschenrechtsorganisationen ist mehr als einmal mit der Begründung zum Morden aufgerufen worden, einen "Heiligen Krieg" zu führen. Dort wird es belegt und ist wohl schlecht wegzudiskutieren.


Medea. antwortete am 26.07.04 (08:08):

Daß die Ölvorkommen im Süden zudem nicht zur Konfliktvermeidung, sondern zur Konfliktanheizung beitragen, ist ein wesentlicher Punkt im ganzen Dilemma.
Die ölfördernden Konzerne sind hier ebenfalls in die Pflicht zu nehmen.


Miriam antwortete am 26.07.04 (08:20):

Der Konflikt im Sudan ist so vielschichtig, dass hier unterschieden werden muss zwischen echten Interessen und vorgetäusten Gründen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es fast nichtmehr möglich zwischen diesen beiden Kathegorien zu unterscheiden.

An und für sich geht es ursprünglich in diesem Konflikt hauptsächlich um Ressourcen, also um das fruchtbare Land im Süden, um das Wasser, aber auch um Öl. Der Jihad wurde bewusst erklärt, um auf diesem Wege eine Verschärfung der Konflikte zu erziehlen. Wenn auch diese Verlagerung auf eine religiöse Ebene als Strategie eigesetzt wurde, ist sie zum jetzigen Zeitpunkt Bestand des Konfliktes geworden.


mart antwortete am 26.07.04 (09:47):

Dieser jetzige Konflikt findet in Dafur statt, einem Gebiet von der Größe Frankreichs.

Dort hat man bis jetzt keine Erdölfunde bez. andere für den Westen wichtige Bodenschätze gemacht - es könnte allerdings vielleicht dennoch dort Erdöl geben.

Der bisher in den Medien behandelte Konflikt betrifft die Erdölprovinzen im Süden. Also etwa in der Entfernung Frankreich - Süditalien. Der soll angeblich eher beigelegt worden sein.

Es geht hier um die Verdrängung, Verjagung, Vergewaltigung, Zerstörung von Dörfern und landwirtschaftlicher Gebiete der schwarzen seßhaften Bevölkerung durch arabische Reiterhorden, die von der Zentralregierung in Karthum angeblich unterstützt werden.

Es geht um ethische Säuberungen, um Bauernland und Weidegründe.


mart antwortete am 26.07.04 (10:02):

Sudan:
Vergewaltigung als Waffe gegen Frauen in Dafur

(Die Presse) 20.07.2004

Amnesty International macht Regime in Khartum für die Verbrechen in der Krisenregion verantwortlich.



"LONDON (ag.). Hunderte Frauen und Mädchen in Dafur seien in den letzten Monaten von arabischen Milizen systematisch vergewaltigt worden, schlägt ein aktueller Bericht der Menschenrechtsorganisation "amnesty international" Alarm. Die Massenvergewaltigungen würden gezielt eingesetzt, um die schwarzafrikanische Bevölkerung in der westsudanesischen Region zu terrorisieren, zu erniedrigen und zu vertreiben.




Durch mindestens 250 Zeugenaussagen wurden die Verbrechen bisher dokumentiert. Frauen seien Hände und Füße gebrochen worden, bevor sie öffentlich und vor ihren Familien vergewaltigt worden seien, berichteten traumatisierte Opfer. Achtjährige Mädchen, schwangere und betagte Frauen müssten die Tortur über sich ergehen lassen. Viele Frauen seien auch entführt worden und zu Sex-Sklavinnen arabischer Milizen gemacht worden.


Amnesty International macht die sudanesische Regierung für die Verbrechen gegen Frauen verantwortlich und appelliert an die internationale Gemeinschaft, stärkeren Druck auf Khartum auszuüben. Das Regime in Khartum hat wiederholt abgestritten, in die Vertreibung der schwarzafrikanischen Bevölkerung aus Dafur verwickelt zu sein. Erst am Wochenende wurden Friedensbemühungen wieder auf Eis gelegt. Laut UNO-Angaben sind in Dafur mittlerweile 1,2 Millionen Menschen auf der Flucht, 30.000 sind getötet worden."








Wolfgang antwortete am 26.07.04 (10:15):

Jetzt haben sie wieder eine Region entdeckt, der 'Frieden' gebracht werden soll. Der Sudan ist ins Visier der alten neuen Kolonisatoren gerueckt. Deshalb wird der Sudan seit Jahren vom Westen destabilisiert und werden 'Befreiungssarmeen' aufgeruestet.

Um Weideland und Wasser geht es den westlichen Kolonisatoren weniger... Und afrikanisches Leben interessiert die Kolonisatoren nur insofern, als dass damit ein erstklassiger Werbetraeger fuer die angebliche Notwendigkeit neuer militaerischer Einsaetze zur Verfuegung steht.

Eher geht es den Kolonisatoren um Investitionen (z. B. in eine milliardenschwere Eisenbahnlinie) und um Rohstoffe (z. B. um Oel).

Kein Wunder also, dass die westlichen Kolonisatoren ihr liebstes Kind haetscheln und pflegen, auf dass es wachse und gedeihe: der Krieg... der gut funktionierende und immerwaehrende Profitbringer.


ricardo antwortete am 26.07.04 (10:52):

Mart
Aber weil die Invasoren dort nun mal Araber sind, ist das lange kein Thema gewesen.
Ich habe meine zugegeben provokante Äußerung oben mit der Frage Öl oder kein Öl gemacht, und bin jetzt doch verblüfft, wie das Thema Bodenschätze wieder mal alles andere überwuchert.

Kann man sich noch Menschen oder Staaten vorstellen, die nicht nur Öl im Kopp haben?
Und kann man Hilfe nur mit der Begründung ablehnen, sie käme von "Kolonialstaaten"?

Wohlgemerkt waren in Nordafrika bis zum heutigen Tage auch muslimische Eroberer nicht untätig.
Frage:
Gibt es den schlimmen Kolonialismus ( Europa) und weniger Schlimmen( andere Verursacher, auch islamische Eroberer)?


schorsch antwortete am 26.07.04 (10:57):

Immer wenn in der Welt Konflikte ausgetragen werden, die die Medien füllen, ergreifen sofort Ganoven in anderen Ländern die günstige Gelegenheit, möglichst unbemerkt ihr eigenes Süppchen zu kochen. Und die westlichen Medien und Regierungen schielen begeistert auf jene Konfliktorte, wo irgendwelche Profite zu holen sind oder befürchtet wird, dass diese Konflikte zu uns getragen werden könnten. Dort aber, wo die Unterdrückten scheinbar keine Gefahr für uns bedeuten, weil diese Völker keine Waffen haben, mit denen sie uns bedrohen könnten, schauen wir nur noch mit geschlossenen Augen hin. Erst wenn jemand ihnen gefährliche Waffen in die Hand drückt, werden sie für uns zur Gefahr. Dann aber überbieten wir uns mit Einmischung....


Felix antwortete am 26.07.04 (15:47):

Hier noch die Geschichte des Sudans im Überblick.
Um die jetzige Konfliktsituation zu verstehen, muss man die geschichtlichen Ereignisse zur Kenntnis nehmen.
Die Mitschuld der Kolonialmächte ist offensichtlich. Sture religiöse Ausrichtungen erschweren ein friedliches Zusammenleben zusätzlich.
Eigenlich können wir Schweizer dankbar sein, dass wir uns vor fremden Mächten frühzeitig befreien konnten ... und obwohl wir aus verschienen Ethnien, Sprachregionen und Religionen zusammengewürfelt sind, fanden wir eine politische Form, friedlich in einem Staatsgebilde zusammen auch Krisenzeiten zu überleben.
Diese Lösung wünsche ich allen Krisengebieten dieser Welt.. Und bitte es soll keiner kommen ... dies sei z.B. im nahen Osten oder in Afrika p r i n z i p i e l l unmöglich!

Internet-Tipp: https://www.areion.de/sudanc.html


mart antwortete am 26.07.04 (16:01):

In diesem Link ist der Dafur-Konflikt überhaupt nicht angesprochen.


Miriam antwortete am 26.07.04 (16:19):

Hallo Felix,

die Frage stellt sich aber, ob in der heutigen Welt-Konstellation so eine "Eidgenossenschaft" oder auch eine andere form der Koexistenz noch realisierbar ist. Du siehst auch im Sudan, wie "gekonnt" man der ganzen Problematik den religiösen Aspekt übergestülpt hat, der dann auch nichtmehr von den eigentlichen, Ursprungsbeweggründen zu unterscheiden ist.

Was ich damit sagen will : die Manipulation in der Politik ist heute so umfassend und leider (im negativen Sinne) so gekonnt, dass das eigentliche Interesse der Völker - und dies brigst Du ja zum Ausdruck wenn Du Deine Wünsche für die Krisengebiete der Welt artikulierst- sicherlich nicht vorne anstehen.

Ein wichtiges Thema welches Du da eingebracht hast, seit gestern lese ich darüber - ich muss gestehen, dass ich erst jetzt begriffen habe was alles in diesen Krisenherd aufeinander prallt!


Renate2 antwortete am 26.07.04 (23:55):

Also, mart,

es handelt sich Deiner Ansicht nach um einen ganz gewöhnlichen Genozid?
Der ja, wenn mich nicht alles täuscht, hauptsächlich und genauer betrachtet, ausschliesslich, das Ziel hat, "fremde Bevölkerungen" aus einem bestimmten Gebiet zu vertreiben. Altbekannt in der Geschichte, ich erinnere an den
- Genozid der türkischen Kurden and den Armeniern,
- die grausame Vertreibung der Sudetendeutschen (hier bin ich in der Wortwahl sehr vorsichtig) und der anderen deutschstämmigen Bevölkerungsteile im heutigen neuen Beitrittsgebiet zur EG,
- die Genozide der 90er Jahre im ehemaligen Jugoslawien,
- der ständige Versuch, in Palästina ein stabiles Israel zu schaffen, (noch vorsichtiger)
- und ganz zu schweigen von den grausamen Kriegen in Afrika, die unter den angewurzelten Volksstämmen vor sich gingen und lange Zeit als "Stellvertreterkriege" des Kalten Krieges herhalten mußten.

Sind sie nicht alle - ausnahmslos - Ergebnisse des Imperialismus des vorletzten Jahrhunderts? und dessen Konsequnzen? Und der willkürlichen, überheblichen Grenzziehungen durch deren Mächte? Sprich, Großbritannien, Portugal, Spanien und Frankreich, spärlich der USA und nur in Ansätzen versucht, dem durch das deutsche Reich, eher schon durch Habsburg?

Müssen wir nicht heute, um den Ursachen wirklich näher zu kommen, die längst durch viele Hollywoodmythen und sonstigen Veröffentlichungen verklärten Geschichtsverfälschungen deutlich benennen, die Verursacher anprangern und ebenso zur Rechenschaft verpflichten, wie das seit Jahrzehnten hierzulande gehandhabt wird?

Die islamische oder auch arabische Ausdehnungsideologie existiert schon seit tausend Jahren. Und ist leider bis zum heutigen Tage leider immer wieder in diesen Imperialismusspielen benutzt und gleichzeitig mißbraucht worden. Sie wurde lange Jahrhunderte an ihrer Ausdehnung gehindert, weil das europäische Ausland technologisch überlegen war. Dies ist nun Vergangenheit.

Was wundern wir uns also heute????????
Renate


abdu antwortete am 27.07.04 (01:00):

es ist strategisch wichtig fuer den heutigen alltaeglichen weltimperialismus einen kriesenherd hinter AEGYPTEN zu instalieren.wirtschaflich gesehenist es aber so:wuerde im sudan ein demokratisches system herrchen und bleibt der sudan fuer 5 bis zehn jahre krisenfrei,so reicht die ernte des sudans ,die ganze arabische welt zu ernaehren.[seit 1956 hat israel/usa/london daran jahr fuer jahr gearbeitet dies nicht zu ermoeglichen]denn sonstbegegnt man hunger in somalia/tchad/aethipia nicht mehr.der voelkermord im sudan(dar four ist nicht im sueden sudans)geschieht nicht im namen allahs,sondern(..klar und deutlich )im interresse israels und der usa..das bedeutet aus der logik:im namen der gegner gottes(sprich:der menschheit)..die sudanesische regierung,die ja nur weiterregieren moechte,ist dem geschehen machtlos..sogar beim versaendnis der bald kommenden imperialistischen kriminalitaet..die 2 regierungen von libyen und aegypten verfolgen alles was passiert mit grosser sorge..denn eines der ziele ist die nationale sicherheit libyens und aegyptens permanent unter bedrohung zu halten..diese kriese ist in london/tel aviv/waschington erdacht und schon in vollzug..unrecht passiert niemals im namen allahs..auch wenn man den satz mit fragezeichen beendet..hat man schon vermittelt,das sowas mit einverstaendnis der araber oder der moslems passiert..wie so?die araber werden am meisten bei dieser neuen attacke(nach dem irak)verlieren..arrogante sadisten und rassisten aus europa sollen niemals einem afrikaner rassismus vorwerfen..das ist das wort ,was ein sudaneser am meisten hasst.


Felix antwortete am 27.07.04 (01:29):

@ abdu

aha ... also nicht die fundamentalistischen Islamisten wollen auch aus dem Sudan einen "Gottesstaat" machen? Dahinter steht nach deiner recht wirren Annahme Israel, England und die imperialistische USA?
" ...diese kriese ist in london/tel aviv/waschington erdacht und schon in vollzug..unrecht passiert niemals im namen allahs...." behauptest du stink frech ... ohne uns dafür einen Beleg anzugeben.
Es sind bewiesenermassen arabische Muslime, die Dörfer niederbrennen, Schwarze ermorden und Frauen vergewaltigen.
Viel verlogener könntest du hier nicht auftreten ... du erweist damit deinem Volk und deinem Glauben einen schlechten Dienst.
Schaust du uns alle eigentlich für Vollidioten an?


julchen antwortete am 27.07.04 (06:29):

.....wirtschaflich gesehenist es aber so:wuerde im sudan ein demokratisches system herrchen und bleibt der sudan fuer 5 bis zehn jahre krisenfrei,so reicht die ernte des sudans ,die ganze arabische welt zu ernaehren...........

Wow Abdu, waere das wohl der Grund warum
die Sudanesen ausgerottet werden?

Weil ein krisen, sprich Sudanesen, freier Sudan die
ganze arabische Welt ernaehren koennte?

Na ist das nicht eine interesserante Wendung...
oder habe ich das mal wieder voellig verkehrt ausgelegt? *)


Karl antwortete am 27.07.04 (07:57):

Zumindest dieser eine Satz ist von dir, Julchen, schlechtmöglichst interpretiert worden (nicht ungewohnt von dir). Ansonsten kann ich auch die Empörung von Felix verstehen. Abdu, es ist eben schwerer, sich auch einmal an die eigene Nase zu fassen als die Schuldigen immer nur auswärts zu suchen.


Medea. antwortete am 27.07.04 (09:08):

abdu, abdu,
was schreibst Du da bloß?
Der Völkermord im Sudan geschieht nicht im Namen Allahs (?)
- leider auch, da mehrere Male (siehe Link) zum djihad gegen die Bevölkerung aufgerufen wurde -
sondern nach Deiner Meinung im Interesse Israels und der USA?
Ich faß es nicht, geht denn die Realität so an Dir vorbei?

Erstmals hat nun die Europäische Union der Regierung des Sudan wegen der Menschenrechtsverletzungen in der Provinz Dafur offen mit Sanktionen gedroht. Nach einem gestrigen Treffen der EU-Außenminister in Brüssel sagte der amtierende niederländische Ratsvorsitzende Bernard Bot:
"Sie (die sudanesische Regierung) weiß sehr wohl, daß die Drohung von Strafmaßnahmen gegenwärtig ist."
Sollte die Regierung in Khartum ihre mit den Vereinten Nationen eingegangenen Verpflichtungen nicht erfüllen, "werden wir natürlich erneut zusammenkommen, um zu sehen, welche Sanktionen angemessen sind".

Inzwischen schätzen die UN die Zahl der bislang in Dafur Getöteten nun deutlich höher ein als zuvor. Bis zu 50. 000 Menschen könnten es sein und mehr als eine Million Menschen der schwarzafrikanischen Bevölkerung wurden bisher vertrieben.

Mir geht das alles viel zu langsam, jeder mitempfindende Mensch sieht, daß das Morden, Vergewaltigungen und Vertreiben weitergeht, Tag für Tag ......

Wieso sind dann noch lange Verhandlungen vonnöten, wo eigentlich sofort eingegriffen werden müßte.??


mart antwortete am 27.07.04 (10:30):



Ich habe eigentlich nicht gesagt, Ruth, daß Entwicklungen der Vergangenheit und insbesondere der europäische und der arabische Kolonialismus keinen Einfluß und tiefere Erklärung für gegenwärtige Entwicklungen hat.

Ich hatte nur bemerken wollen, daß so wie in den vergangenen Threads, als dieses Thema aufgerollten, keine Reaktion kommt. z.B. Fortsetzung- eine Tragödie, indem ich auf mein Anfangsposting


<<.......
"Wie konnte so lange das Elend im größten Land des schwarzen Kontinents ein weißer Fleck sein im allgemeinen Bewusstsein? - Die erschreckende Ignoranz des Westens für diese bedrückende Situation resultiert daraus, dass dem Westen des Sudans keine sicherheitspolitische oder ökonomische Bedeutung zukommt. Ja, zynisch ausgedrückt, bietet Dafur nicht einmal eine Variante jenes "Krieges der Kulturen", welche den Süden des Sudans ?medientauglich? macht. Was gehen einen die Massaker und das Elend in Dafur an, wenn der Irak brennt."......
26. 5. 2004 Irmgard Karwatzki - Mitglied des Deutschen Bundestags in der Debatte über den Sudan"

die Antwort bekam:
<< Afrika hat leider zusätzlich auch noch südlicher eine große Problemzone. Es droht eine Hungersnot, von der viele Millionen betroffen sind. Ursache sind u. a. der hohe Prozentsatz an Aidsinfizierten und Misswirtschaft. Millionen von Kindern wachsen im südlichen Afrika ohne Eltern auf und viele sind bereits als Neugeborene infiziert. Ein Brennpunkt ist Swasiland, ein sogenanntes "Homeland" und aus Südafrika ausgegliedert.<<

oder andere Antworten auf das Aufmerksammachen auf diese Katastrophe bezogen sich wie im Mai darauf, daß ständig die Konflikte in Dafur mit denen im Südsudan, die tatsächlich sowohl religiöse als auch wesentlich mehr Gründe in der Nutznießung des dortigen Erdölreichtums haben, verwechselt werden.

In Dafur geht es meines Erachtens tatsächlich um einen Genozid, der die Auslöschung einer Bevölkerungsgruppe zum Ziel hat.
Ein solcher Völkermord zielt lt. Brockhaus auf Vernichtung von nationalen, religiösen oder durch ihr Volkstum bestimmte Gruppen. In seinem Verlauf kommt es meist zur Entrechtung dieser Gruppen. Ihre Lebensbedingungen werden so erschwert, daß sie eine körperliche Zerstörung zur Folge haben.

Anders als militärische Konflikte oder Bürgerkriege, bei denen es um das Erlangen politischer Macht oder deren Verteidigung geht, ist ein Genozid der Angriff auf eine einzelne ethnische Gruppe.
Die Grenzen wischen kriegerischen Auseinandersetzungen und Genoziden sind freilich fließend.

Die Meinungen von Wolfgang, hl, und Barbara, daß jede humanitäre Hilfe für die betroffene (schwarze) Bevölkerungsgruppe abgelehnt werden muß, finde ich ehrlich gesagt und im tatsächlichen Wortsinn -- ZUM KOTZEN.


Wolfgang antwortete am 27.07.04 (11:12):

Du luegst ja schon wieder, 'Mart'... Denn ich bin nicht der Meinung (und die anderen sind das sicher auch nicht), dass Hilfe abzulehnen sei. Ich weise aber darauf hin, dass 'humanitaere Hilfe' (das ist das weit verbreitete Neusprech fuer militaerisches Eingreifen) keine Hilfe ist, sondern der zynische Versuch, auch noch das Elend der Opfer auszubeuten, das von den westlichen Kolonisatoren erst erzeugt wurde.

Wann endlich hoert der Weisse Mann auf, Kriegsstrukturen und Kriegsgruende fuers Einmarschieren und Waffen-Verkaufen und Waffen-Ausprobieren zu schaffen ?

Wann endlich laesst der Weisse Mann seine gierig-schmierigen Finger von Afrikas Ressourcen ?

Wann endlich zieht der Weisse Mann - der Kolonisator - ab aus Afrika und laesst den Afrikanern ihr Land und laesst sie dort eigenverantwortlich schalten und walten und ihr Leben nach ihrem Willen und nach ihren Kulturen gestalten ?

Wann endlich hoeren die Scheinheiligen auf, von 'humanitaerer Hilfe' zu reden, wo sie doch profitbringenden Krieg meinen ?


mart antwortete am 27.07.04 (11:21):

Du lügst ja schon wieder "Wolfgang", das Elend der schwarzen nun verjagden, vergewaltigten, ermordeten Ackerbauern wird von arabischen Reiterhorden in Zusammenarbeit mit der sudanesischen Regierung vollbracht.

Aber es ist schön, daß du dich doch aufraffen kannst, wenigstens "echte" humanitäre Hilfe zuzulassen.

Du könntest dich bei der Regierung in Khartum einsetzen, daß Hilfslieferungen zu ihren Zielgebieten kommen.


BarbaraH antwortete am 27.07.04 (11:35):

mart,

Du unterschlägst ein weiteres Mal die Infragestellung dieser sogenannten "humanitären Hilfe". Vielleicht solltest Du endlich einmal den ersten Teil der von Dir zitierten Aussage Wolfgangs zur Kenntnis nehmen. Wolfgang schrieb:

>>Den Menschen in Afrika waere am besten geholfen, wenn sich die Westler und ihr unmaessiger und unstillbarer Hunger nach den Ressourcen Afrikas von dort zurueckziehen wuerden.

Viel Unheil haben die alten und neuen westlichen Kolonisatoren Afrika gebracht.

Von 'humanitaerer Hilfe' kann ueberhaupt keine Rede sein. Dieser Begriff ist Neusprech und besagt nichts anderes, als dass angeblich 'unterentwickelte' Menschen von uns Westlern, den angeblich 'entwickelten' Menschen, mit Waffengewalt in Not und Elend und Abhaengigkeit gebracht wurden und darin gehalten werden.

'Humanitaere Hilfe' - das ist Luege und Zynismus pur.<<

In der vor zwei Monaten geführten Diskussion wurde von uns bereits auf die Hintergründe hingewiesen, u.a. von mir mit einem Artikel aus der Süddeutschen Zeitung vom 17.06.2003:

Goldgrube Afrika
Die Paten des Krieges
Westliche Firmen unterstützen afrikanische Warlords durch den Kauf von Öl, Edelhölzern und anderen Bodenschätzen.
Arne Perras
https://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/985/12973/

Aber natürlich erscheint es weitaus barmherziger, den Spendenaufrufen zu folgen, ein paar Euro zu überweisen, und die Augen vor den Ursachen dieses Elends, nämlich der Ausbeutung des Landes bzw. des gesamten Kontinentes zu verschließen. Auf Dauer geholfen wird den leidenden Menschen dadurch kaum. Im Gegenteil: der Blick (der Medien) wird von den Ausbeutern abgelenkt, sodass diese ihr Werk unbehelligt fortsetzen können.

Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/985/12973/


Wolfgang antwortete am 27.07.04 (12:26):

Das Spendenunwesen widert mich an... Schon immer haben die Nutzniesser der Kolonisierung (also der Unterdrueckung und Ausbeutung der angeblich 'un-' oder 'unterentwickelten' Welt zugunsten der angeblich 'entwickelten' Welt) gespendet und ob des 'Ungluecks' des 'armen Negers' heuchlerisch Krokodilstraenen geheult.

Was den Menschen Afrikas helfen wuerde, waere der vollstaendige Rueckzug des Weissen Mannes. Vollstaendig, das heisst, mit all seinen Unterdrueckungswerkzeugen - von Waffenlieferungen ueber Investitionen in Projekte, die nur ihm nuetzen bis hin zu den wie Pilze aus dem Boden schiessende hauptsaechlich westliche GOs und NGOs, deren Funktionaere sich am Elend auch noch eine goldene Nase holen wollen.

Freilich: Ohne den Kampf gegen das westliche US-dominierte Imperium UND gegen seine regionalen korrupten Statthalter der Macht UND gegen den westlichen 'american way of life' - das ist der Weg der weltweiten Verschwendung und Zerstoerung - und seinen nicht-nachhaltigen Strukturen wird das nicht gehen.

Wie hiess es einmal vor langer Zeit zu sozialdemokratischen Zeiten: Diesem System keinen Mann und keine Mark !


mart antwortete am 27.07.04 (13:46):

Ich geb es ja zu, meine Tränen über die Menschen in Dafur sind heuchlerische Krokodilstränen,

dennoch meine ich, daß vielleicht humanitäre Hilfe gleich aus welcher Gegend auch immer, gleich von welcher Organisation auch immer, am besten natürlich von der Zentralregierung in Khartoum, Menschen vor dem Tod bewahren könnte.

Ich würde auch Wasseraufbereitungsanlagen aus Österreich nicht unbedingt als Durchsetzung des American way of life sehen, etc.

Vielleicht ein Kompromißvorschlag:

Zuerst einmal ein paar hunderttausend Menschenleben mit humanitärer Hilfe retten

und dann

kannst du denn Kampf gegen das westliche US-dominierte Imperium UND gegen seine regionalen korrupten Statthalter der Macht UND gegen den westlichen 'american way of life' - fortsetzen.

:-))


Medea. antwortete am 27.07.04 (14:08):

Natürlich ist hier erst einmal humanitäre Hilfe angebracht und zwar muß sie sofort erfolgen, sollen nicht noch Tausende im Sudan krepieren müssen .......

Danach könnt Ihr Euch um das Kaisers Bart streiten und um die diversen Ursachen dieser mißlichen Situation, die nicht nur vom weißen Mann, sondern in hohem Maße auch von Arabern, (die als Semiten doch wohl auch zur weißen Rasse gehören (?)), herbeigeführt wurden.

Das Spendenunwesen mag einen anwidern, zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind diese hilflosen Menschen nunmal darauf angewiesen, um überhaupt überleben zu können.

Daß es generell nötig ist, die mannigfachen Ursachen anzuprangern und zu beseitigen zu versuchen, liegt doch auf der Hand - aber genau vor dieser Tatsache werden weltweit
die Augen verschlossen, da es dann an die jeweiligen Pfründe geht.


BarbaraH antwortete am 27.07.04 (14:19):

mart,

im von mir genannten Artikel der Süddeutschen Zeitung heißt es u.a.:

>>Dem Bürgerkrieg, der mit Unterbrechung seit 1956 tobt, fielen mindestens zwei Millionen Menschen zum Opfer. Der Streit um das Öl blockiert die Friedensverhandlungen, weil das Regime des Nordens nichts von diesem Reichtum abgeben will – obgleich die Ölfelder in Gebieten liegen, die zum Teil von Rebellen kontrolliert werden.

Nicht nur China, Malaysia und Russland mischen im sudanesischen Ölgeschäft mit, auch westliche Konzerne aus Schweden und Kanada haben dort investiert.<<

In einem seit fünfzig Jahren währenden Morden rufst Du dazu auf, erst einmal das Leben einiger Menschen zu retten, bevor man sich an die Beseitigung der Ursachen macht.

Es ist immer richtig, auch nur das Leben eines einzigen Menschen zu retten. Wissen sollte ein barmherziger Spender jedoch, dass dadurch nichts, aber auch gar nichts zur Beseitigung der Ursache dieses jahrzehntelangen Mordens unternommen wird. Kurzfristig wird man einige Menschen retten können, langfristig werden weiterhin Millionen von Menschen die Ausbeutung ihres Landes bzw. Kontinents mit unendlichem Leid bezahlen müssen.

Bilder des Grauens, besonders die von leidenden Kindern, werden dazu genutzt, die Portemonnaies der Wohlhabenden zu öffnen. Wäre es nicht weitaus nutzbringender für die betroffenen Menschen, anhand der Bilder auf die Ursachen ihrer Qual hinzuweisen und ihnen zu helfen, ihre Peiniger endlich zum Teufel zu jagen?


BarbaraH antwortete am 27.07.04 (14:51):

>>Aus Sicht der USA und der EU dagegen stellt Darfur lediglich einen Nebenschauplatz dar. Von grundsätzlichem Interesse bleiben für die global Mächtigen geostrategische Überlegungen. Vor allem die USA, die am Aufbau einer von ihnen dominierten Militärachse zwischen Westafrika und dem Horn von Afrika arbeiten, orientieren ihre Sudan-Politik an einem gesicherten Zugriff auf die umfangreichen Ölfelder. Diese befinden sich überwiegend im christlich-animistisch-schwarzafrikanischen Süden, der in den vergangenen zwei Jahrzehnten zwischen der Sudanesischen Volksbefreiungsarmee (SPLA) und den Truppen der Zentralregierung heftig umkämpft war. Die Südregion inklusive der Ölprovinz Oberer Nil erhielt durch einen umfassenden Friedensvertrag Ende Mai einen autonomen Übergangsstatus für sechs Jahre, an dessen Ende die Bevölkerung über eine mögliche Unabhängigkeit der Region abstimmen soll. Die USA hatten in Blick auf die Ölreserven darauf gedrängt.
(...)

Die historisch kurze Geschichte des Staates Sudan könnte absehbar an ihr Ende kommen. Künstliche Grenzziehungen aus kolonialistischer Vergangenheit stehen zur Disposition. Heute zugespitzte soziale und ökonomische Konflikte, wachsende Armut sowie die Aussicht auf einen Ausweg durch Öl, werden auf ethnische und religiöse Gegensätze heruntergerechnet.<<

Quelle: junge Welt vom 05.07.04
Sudan im freien (Zer-)Fall
von Gerd Schumann
https://www.jungewelt.de/2004/07-05/008.php

Internet-Tipp: https://www.jungewelt.de/2004/07-05/008.php


mart antwortete am 27.07.04 (14:55):

Liebe Barbara,

Ich kann nur das wiederholen, was ich schon sehr oft geschrieben habe.

Beschäftige dich mit der Geographie von Sudan, mit der Größe des Landes, mit den Erdölfeldern und darüber wo sie liegen, mit den pipelines, mit anderen Bodenschätzen und dann kannst du profunder über Dafur mitreden.

Auch die Süddeutsche Zeitung ist nicht das Evangelium, und es scheint sich dort noch nicht herumgesprochen zu haben, daß es außer dem Konflikt Norden Süden, wo es um die Einkünfte aus dem Erdölgeschäft und die Aufoktruierung einer muslimischen Geselllschaftsordnung für christliche und animalistische Menschen geht, auch noch andere Konfliktherde gibt. Die Vertreibung von seßhaften Muslimen in Dafur durch muslimische Reiterbanden mit Unterstützung der Zentralregierung ist erst jüngsten Datums.

Es paßt aber offensichtlich in das Weltbild vieler diese zwei Konflikte zu vermengen, und die Schuld dafür dem Westen zuzuschieben.


mart antwortete am 27.07.04 (15:18):


Interview: Harald Neuber

Neuer Bürgerkrieg in Sudan: Warum bleiben die UN untätig?

jW sprach mit Gerhart Baum (FDP), von 2001 bis 2003 UN-Sonderbeauftragter für den Sudan

· Der FDP-Politiker und ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum war von 2001 bis 2003 UN-Sonderbeauftragter für den Sudan. Das Mandat wurde nicht verlängert. Am gestrigen Freitag wurde die Haltung zum Bürgerkrieg in Sudan im Sicherheitsrat der UN beraten.
·
·

F:
· Spricht der Umstand, daß das Mandat des UN-Sonderberichterstatters im vergangenen Jahr ausgelaufen ist, nicht für eine Unterbewertung der Sudan-Krise innerhalb der Vereinten Nationen?
·
·

In der UN-Menschenrechtskommission hat im vergangenen Jahr eine Mehrheit gegen die Verlängerung des Mandats gestimmt – es war aber eine knappe Mehrheit. Der Sudan hat sich gegen meine Feststellungen gewandt und behauptet, die Menschenrechtslage habe sich verbessert. Als sich die Krise in der westlichen Provinz Darfur in diesem Jahr aber deutlich verschärft hat, ist auch die Kritik innerhalb der UN deutlicher geworden. Das hat sich dann ja auch unlängst in dem Beschluß gezeigt, der von der Menschenrechtskommission gefaßt wurde. Immerhin wird wieder eine Beobachtung der Ereignisse im Sudan empfohlen.
·
·

F:
· Welche Bilanz ziehen Sie denn aus den drei Jahren Ihrer Arbeit in den UN als Sonderberichterstatter?
·
·

In dem Konflikt zwischen der Zentralregierung im Norden und den Rebellen im Süden des Landes sind unter dem massiven internationalen Druck Fortschritte gemacht worden. Seit 2002 besteht mit einem Waffenstillstandsabkommen zumindest die Aussicht auf den Abschluß eines formellen Friedensabkommens zwischen diesen beiden Lagern.

F: Die aktuellen Meldungen aus dem Sudan hören sich weniger optimistisch an.
·
·

Das Problem ist derzeit, daß sich in der nordwestsudanesischen Provinz Darfur ein neuer Konflikt entwickelt hat.

Internet-Tipp: https://www.jungewelt.de/2004/05-08/015.php


BarbaraH antwortete am 27.07.04 (15:19):

Wie schon desöfteren gesagt, mart:
einmal in Ruhe über Ursache und Wirkung nachdenken.....

Das Ergebnis könnte dann allerdings wieder nicht in Dein Weltbild passen.

Zur Größe und Geschichte des Landes:
Der Sudan ist das größte Land Afrikas, sieben mal so groß wie Deutschland. Seine Grenzen wurden in kolonialistischer Vergangenheit willkürlich gezogen. Seit dem 1. Jan. 1956 ist es unabhängig. Seit diesem Datum tobt dort ein Bürgerkrieg, dem bisher mindestens zwei millionen Menschen zum Opfer fielen. Ob es da Zusammenhänge gibt? Ob die Menschen in diesem Land mit den willkürlich gezogenen Grenzen noch immer nicht unabhängig sind?


mart antwortete am 27.07.04 (15:24):

Fortsetzung

F:
· Wie kann es sein, daß im Schatten von Friedensverhandlungen ein neuer Konflikt entsteht?

·
·
Die Konfliktparteien haben zu wenig Aufmerksamkeit darauf verwandt, alle Regionen des Landes in den Friedensprozeß einzubeziehen. Es fehlt das Verständnis dafür, daß dauerhafter Frieden nur möglich ist, wenn regionale Autonomie und Minderheitenrechte gewahrt werden. Diese Aspekte sind bei den Friedensverhandlungen zu kurz gekommen.
·
·

F:
· In den USA und in Europa wird derweil eine sogenannte humanitäre Intervention diskutiert. Wäre eine Besetzung der Provinz Darfur unter internationaler Regie aber eine Lösung?
·
·

Nein, eine Besetzung wäre militärisch auch gar nicht zu leisten. Notwendig ist die Überwachung des Waffenstillstandes, der bis heute nicht vollständig eingehalten wird. Dazu braucht man das Land nicht zu besetzen. Nötig sind vielmehr Beobachtermissionen. Deswegen ist das Angebot von Kofi Annan, Blauhelme in die Region zu entsenden, nicht abwegig. Der Waffenstillstand muß kontrolliert und die humanitäre Hilfe muß koordiniert werden. Das Ziel kann nur sein, den inzwischen eine Million Flüchtlingen die Rückkehr in ihre Dörfer zu ermöglichen.
·
·

F:
· Anfang des Jahres haben Sie sich gegen eine Beteiligung der Bundeswehr an einer internationalen Mission ausgesprochen. Haben Sie Ihre Meinung dazu inzwischen also geändert?

·
·
Ich habe nach wie vor Zweifel, ob eine militärische Intervention zum Erfolg führen würde. Wichtig ist der Druck auf die Verhandlungsparteien und die Überwachung ihrer Vereinbarungen.
·
·

F:
· Der Konflikt wird gemeinhin als religiös motiviert dargestellt. Trifft das zu?
·
·

Im Westsudan werden wir Zeugen von ethnischen Auseinandersetzungen zwischen muslimischen Afrikanern und muslimischen Arabern. Mit Religion hat das nichts zu tun.

F:
·
· Vor der UN-Menschenrechtsorganisation hat auch der US-Vertreter »ethnische Säuberungen« beklagt. Also werden neben religiösen Motiven auch die ethnischen Unterschiede ins Feld geführt. Sudans Erdölressourcen als Konfliktursache anzusprechen scheint ja geradezu ein Tabu zu sein
·

Dieser Ölreichtum spielt natürlich eine Rolle, das Öl ist aber nicht die Ursache des Konfliktes Es hat den Konflikt angeheizt und verschärft. Während der Nord-Süd-Verhandlungen zwischen Rebellen und Regierung hat aber auch diese Verteilungsfrage eine Rolle gespielt. Auch hier wurde die Region Darfur ausgegrenzt

Internet-Tipp: https://www.jungewelt.de/2004/05-08/015.php


Medea. antwortete am 28.07.04 (07:22):

Die EU hatte Khartum Sanktionen angedroht, wenn nicht endlich ein Eingreifen gegen die mordenden und vergewaltigenden Janjaweed-Reitermilizen stattfindet. "Konflikt" wird diese Tatsache genannt, die bisher rund 50 000 Menschen das Leben kostete.
"Angedroht" ja - aber wo bleibt das sofortige Handeln?
Mit Drohgebärden ist doch Khartum nicht zu beeindrucken und ob der Weltsicherheitsrat überhaupt eine scharfe Resolution zustandebringt, ist die Frage - aus Eigeninteresse werden sich China und Rußland artig zurückhalten und auch die USA scheinen es nur halbherzig zu tun.
Warum nennt keiner beim Wort, was in Dafur wirklich geschieht, nämlich ein Völkermord -
und offiziell wird nur von "Konflikt" gesprochen?
Konsequenterweise müßten UN-Friedenstruppen in die Provinz, warum wird davor so zurückgescheut?

Hat die Welt bereits vergessen, daß vor zehn Jahren eine halbe Million vornehmlich Tutsis, aber auch Hutus von den eigenen Leuten abgeschlachtet wurden?
Das Weltgewissen ist wahrlich nicht sehr ausgeprägt und sehr vergeßlich .....


Miriam antwortete am 28.07.04 (10:00):

Um sich einen Überblick der aktuellen Lage im Sudan zu verschaffen hat die Hilfsorganisation USAid Satellitenfotos angefertigt und diese ausgewertet.

Diese Auswertung zeigt, dass in rund 400 Dörfer in Darfur 65.000 Lehmhütten niedergebrannt wurden. Andere Hilfsorganisationen entdeckten 30 Massengräber. Es seien auch Brunnen und Abwasserkanäle zerstört worden.

Die Zahl der Flüchtlinge im eigenen Land beträgt mitlerweile eine Million Menschen, allein im Camp Kalma bei Nyala (dies ist im Süddarfur) wird die Zahl der Flüchtlinge mit 60.000 angegeben, es fand also eine Verdoppelung statt.

Auch die Zahl der Toten muss nach oben korrigiert werden, mitlerweile sprechen die Hilfsorganisationen von dreissig- bis fünfzigtausend Opfer.

Und die Regierung in Khartum?
Die betont ihren Willen zur Kooperation mit der Afrikanischen Union und mit der Internationalen Gemeinschaft. Die Realität jedoch sieht anders aus, denn die Regierung unterstützt weiterhin die arabischen Reitermilizen Janjaweed. Wenn die Regierung ihren Willen zur Entwaffnung "aller Bewaffneten in Darfur" erklärt, meint sie eigentlich die Befreiungsarmee (SLA), die für die Rechte der verfogten schwarzen Bevölkerung eintritt, sowie die Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit (JEM).

Zusammengefasst : die Regierung rekrutiet und bewaffnet weiterhin die arabischen Reitermilizen und entwaffnet die gegen sie aktiven Rebellen, die für die Rechte der Schwarzen Bevölkerung einstehen. Eine ethnische Säuberung ist von der Regierung erwünscht.


schorsch antwortete am 28.07.04 (10:03):

@ medea: "...Warum nennt keiner beim Wort, was in Dafur wirklich geschieht, nämlich ein Völkermord -
und offiziell wird nur von "Konflikt" gesprochen?..."

Du nennst die Anwort selber, und ich interpretiere sie: So lange die UNO das Problem verniedlicht, so lange kann sie verheimlichen, dass sie ein Papiertiger ist. Und: Wenn sie mal zugäbe, dass es sich um Völkermord handelt, müsste sie Truppen hinschicken. Woher aber soll sie die nehmen, wenn die Erfahrung schon X-mal gezeigt hat, dass die angeschlossenen Staaten keine schicken werden.....


BarbaraH antwortete am 28.07.04 (21:18):

>>Ölfirmen investieren Milliarden im Sudan

Khartum (AFP) - Der Sudan hat mit europäischen, asiatischen und einheimischen Firmen einen Milliarden-Vertrag über die Erschließung seiner Ölfelder abgeschlossen. Das Konsortium Petrodar unterzeichnete am Sonntag Vereinbarungen mit Firmen aus Frankreich, Großbritannien, Russland, China, Malaysia, den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie mit mehreren sudanesischen Unternehmen, wie die Zeitung al-Sahafa berichtete. Die Aufträge haben demnach einen Wert von mehr als 1,7 Milliarden Dollar (etwa 1,4 Milliarden Euro).

Die mehr als 15 beteiligten Unternehmen sollen dem Bericht zufolge die Ölfelder von Melut in der Region Oberer Nil im Süden des Sudan sowie die Felder am Weißen Nil im Zentrum des Landes ausbauen. Pipelines sollen gebaut werden, ein neuer Hafen am Roten Meer und ein Telekommunikationsnetz. Mit der Zusammenarbeit mit ausländischen Unternehmen will der Sudan seine Ölexporte ausweiten. Angestrebt wird eine Erhöhung der täglichen Produktion um 200 000 Barrel auf 500 000 Barrel, wie al-Sahafa berichtet. Die Reserven des nordostafrikanischen Landes werden auf zwei Milliarden Barrel geschätzt, wovon 700 Millionen Barrel nach Angaben von Behörden nachgewiesen sind. Der Sudan ist nicht Mitglied der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec).<<

Quelle: Süddeutsche Zeitung
Nr.172, Mittwoch, den 28. Juli 2004 , Seite 7


BarbaraH antwortete am 28.07.04 (21:25):

>>Reaktion auf Sanktionsdrohungen der EU

Sudan sperrt sich gegen Kritik
Regierung in Khartum bestellt deutschen und britischen Botschafter ein / USA bereiten Resolutionsentwurf vor

Von Michael Bitala

Nairobi - Die sudanesische Regierung hat die Kritik der Weltgemeinschaft bezüglich der Lage in der Krisenregion Darfur zurückgewiesen und speziell gegen die Haltung Deutschlands und Großbritanniens protestiert. Wie am Dienstag bekannt wurde, bestellte sie tags zuvor die diplomatischen Vertreter beider Länder ein und teilte mit, dass beide Staaten eine Gefahr für die nationale Sicherheit des Sudan darstellten. Berlin solle ¸¸seine feindselige Haltung mäßigen". Außenminister Joschka Fischer (Grüne) bekräftigte die Sanktionsdrohungen der Europäischen Union. ¸¸Das Töten muss ein Ende haben", forderte Fischer am Dienstag in Berlin. Am Montag hatten die EU-Außenminister sich für eine Bestrafung des Sudan ausgesprochen, falls Khartum die Janjaweed-Miliz weiter unterstützt. In Darfur kämpfen zwei schwarzafrikanische Rebellengruppen gegen die Janjaweed. Seit Beginn des Konflikts im Februar 2003 starben dabei nach UN-Schätzungen 50 000 Menschen.
(...)

Der deutsche UN-Botschafter Gunter Pleuger sagte, das Regime müsse umgehend seinen guten Willen unter Beweis stellen und die Luftangriffe stoppen, mit denen es die Janjaweed unterstützt. ¸¸Wenn die Regierung etwas unternehmen will, warum sagt sie dann nicht ihrer Luftwaffe, dass sie die Bombardements einstellen soll? Das wäre doch so einfach."

Sudans Regierung ist seit längerer Zeit über die Haltung Deutschlands verärgert. Die Bundesrepublik war eines der ersten Länder, das den Vertreibungsfeldzug international anprangerte. Der für Auswärtige Beziehungen zuständige sudanesische Staatsminister Nadschib al-Cheir Abdul Wahab protestierte gegen die ¸¸harte Haltung". Die Bundesregierung erlaube Rebellen aus Darfur, von deutschem Boden aus ¸¸feindselige Aktivitäten" zu entfalten.<<

Quelle: Süddeutsche Zeitung
Nr.172, Mittwoch, den 28. Juli 2004 , Seite 7


mart antwortete am 28.07.04 (22:40):

Und hier meldet die Süddeutsche Zeitung folgendes:



Sudans Präsident: Kritik ist Kampagne gegen den Islam

"Die schweren Vorwürfe gegen seine Regierung hätten nicht das Ziel, die Lage in der Konflikt-Region Darfur zu verbessern, sondern die Ausbreitung des Islam zu verhindern. ..


Der sudanesische Präsident Omar Hassan al-Beschir hat den internationalen Druck auf sein Land wegen der Flüchtlingskrise im Westen des Landes als Angriff auf den Islam dargestellt.

Das wahre Ziel der „internationalen Kampagne“ gegen seine Regierung sei nicht die Verbesserung der Lage in der Region Darfur, sondern die Verhinderung der Ausbreitung des Islam in seinem Land, zitierte die regierungsnahe Tageszeitung El Anbaa am Samstag aus einer Ansprache Beschirs.

Seine Regierung werde sich weiterhin an die islamische Rechtsprechung halten, ein Beispiel für sozialen Zusammenhalt geben und „die Menschen aus der Dunkelheit zum Licht des Islam bringen“, sagte Beschir demnach nach dem Freitagsgebet in der zentralen Region El Gesira.

Bei einem Gespräch mit dem niederländischen Außenminister Ben Bot wies der sudanesische Außenminister Mustafa Osman Ismail am Samstag die Resolutionen des US-Kongresses zurück, der das Vorgehen der arabischen Milizen in Darfur als Völkermord betrachtet. .."




War nicht etwas dergleichen zu erwarten?



Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/972/35937/


Medea. antwortete am 29.07.04 (07:44):

Morden im Namen Allahs?

Leider seit Jahrhunderten nichts Neues .....

Die Neunmalklugen werden jetzt wieder damit kommen:

'Morden im Namen des Christentums?' -
Auch das ist geschehen, wird nicht bestritten ....

hier geht es aber um die derzeit aktuelle Situation im Sudan, speziell in Dafur.


BarbaraH antwortete am 29.07.04 (08:38):

Hier geht es um die Ausbeutung und seine Folgen des von Kolonialmächten künstlich geschaffenen Sudans seit seiner "Unabhängigkeit"


Wolfgang antwortete am 29.07.04 (10:01):

Die Scharfmacher wollen wieder einen Krieg. Als neues profitbringende Schlachtfeld haben sie sich den Sudan ausgesucht. Vor allem deutsche PolitikerInnen (vorneweg GRUENEN-Politikerin und Staatsministerin im Auswaertigem Amt KERSTIN MUELLER) betaetigen sich als Kriegstreiber.

Ihr Lockmittel heisst 'humanitaere Hilfe'.

Wir wollen den sudanesischen Menschen helfen, so ihre Marketing-Kampagne fuer den Krieg. Das hoert sich schoener an als etwa: Wir wollen, dass die Thormaehlen Schweisstechnik AG ungestoert eine Eisenbahnlinie bauen kann.

Und die GeBILDeten plappern wie auf Kommando das Humanitaere-Hilfe-Gesaeusel fleissig nach...


mart antwortete am 29.07.04 (11:06):

Deinen erleuchtenden und erklärenden Worten

"stehen brutale Tatsachen gegenüber:
in den Lagern entlang der Westgrenze des Sudan und im Tschad vegetieren hunderttausende Menschen dahin und sind vollkommen auf Hilfe - aus Europa und den USA - angewiesen. Unter dem Eindruck der dramatischen Lage hat Deutschland unterdessen in einer Sofortmaßnahme der betroffenen Flüchtlinge um 20 Millionen Euro aufgestockt. Berlin fordere Sudan erneut auf, ihre Zusage einzuhalten, die Reitermilizen zu entwaffnen, so Vize- Regierungssprecher Steg.


Die perfide Strategie der Vertreibung geht bisher voll auf. "Die meisten wollen nie wieder zurück in ihre Dörfer", erklärte ein Sprecher des Deutschen Roten Kreuzes der WELT. Das Regime hätte somit erreicht, was es seit Jahrzehnten bereits anstrebt: eine weiter fortschreitende Arabisierung des größten Flächenstaates Afrikas und eine Zerschlagung jeglicher Strukturen. Schon seit Jahrzehnten kämpfen die SPLA-Rebellen im christlich-animistischen Süden gegen Regierungstruppen aus dem arabischen Norden. Angriffe von Moslems auf Moslems blieben daher lange unbemerkt. "


Welt - Artikel erschienen am Do, 29. Juli 2004

Es ist erschütternd, wie Menschen fanatisiert durch ihre Ideologien, über Leichen gehen können.

Internet-Tipp: https://www.welt.de/data/2004/07/29/311481.html


schorsch antwortete am 29.07.04 (11:14):

@ Wolfgang: "...Die Scharfmacher wollen wieder einen Krieg. Als neues profitbringende Schlachtfeld haben sie sich den Sudan ausgesucht. Vor allem deutsche PolitikerInnen (vorneweg GRUENEN-Politikerin und Staatsministerin im Auswaertigem Amt KERSTIN MUELLER) betaetigen sich als Kriegstreiber..."

Solltest dich schämen Wolfgang, die Tatsachen so zu verdrehen. Deine Meinung wäre also: Augen zu und die Mörder weiter morden lassen?


Wolfgang antwortete am 29.07.04 (11:48):

In grotesker Art und Weise versuchen die Kriegstreiber, Ursache und Wirkung zu vertauschen. Aehnlich wie im Falle Jugoslawien, aehnlich wie im Falle Afghanistan, aehnlich wie im Falle Irak erzeugen sie erst das Chaos in dem Mord und Totschlag gedeihen und spielen sich nachher als Problemloeser auf.

Auf die schon Ermordeten packen sie weitere Ermordete drauf. Regelmaessig fallen sie dabei auf die Nase und erreichen nicht ein einziges ihrer propagierten Ziele (die nicht ihrem wirklichen Ziel entsprechen).

'Hoch' und 'heilig' kommen ihre Kriegsgruende daher. Dabei haben sie nur ein unheiliges Ziel: Profit. Ihre angebliche 'humanitaere Hilfe' ist ihnen Mittel zu diesem Zweck.

Und die Claqueure klatschen Beifall angesichts eines neuen Krieges. Es sind dieselben Claqueure, die auch schon Beifall fuer die anderen Kriege geklatscht haben.

Deren Dummheit waechst... 'Die Oesterreicher werden aus Schaden dumm.', sagte KARL KRAUS nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg. Diese Einschaetzung ist aktueller denn je. Setze fuer 'Oesterreicher' Westler, und du bist nah dran an der Wahrheit.

Internet-Tipp: https://www.dhm.de/lemo/html/biografien/KrausKarl/


mart antwortete am 29.07.04 (12:02):

Wolfgang,

dir ist wirklich nicht zu helfen.

Zum Glück sind deine Ansichten derartig fanatisch, verdreht und verworren, derartig unmenschlich, sodaß du außer Wirrköpfen nur wenige von deinem Modell einer heilen und gerechten Welt überzeugen wirst können.

Nur selten sind die Absichten eines Weltverbesserers derartig klar ausgedrückt wie bei dir:-)


Wolfgang antwortete am 29.07.04 (12:38):

Hoeren wir auch im gegenwaertigen Geschrei der Kriegstreiber auf leise, aber dafuer vernuenftige Stimmen... Ich moechte deshalb auf das Friedensgutachten 2004 verweisen. Die Herausgeber faellen ein vernichtendes Urteil, was die Kriege des Westens betrifft - den angeblichen 'humanitaeren Hilfen' und angeblichen 'Befreiungen'.

Was fuer den Fall Irak gilt, ist uebertragbar auf andere Konfliktherde. Ich zitiere:

"Der militaerisch relativ leicht erzielte Sieg im Irak droht in eine schwere politisch-moralische Niederlage des Westens umzuschlagen. Kriegfuehrung und militaerisches Handeln demokratischer Staaten stehen heute, ein Jahr nach dem schnell erklaerten Ende des Krieges, noch mehr auf dem Pruefstand, als dies in den weltweiten Protesten gegen die Kriegskoalition im Fruehjahr 2003 bereits sichtbar geworden war. Geblendet von der Hybris einer praezedenzlosen militaerischen Ueberlegenheit hatte die Bush-Regierung alle Warnungen vor den unabsehbaren Folgen eines voelkerrechtswidrigen Krieges in den Wind geschlagen. Jetzt herrscht zwischen Euphrat und Tigris das Chaos."

Und weiter:

"Der Westen und seine Vormacht haben einmal mehr die ihm in der islamischen Welt entgegengebrachten Ressentiments bestaerkt und damit eine Besorgnis erregende Eigendynamik von Krieg, Besatzung, Widerstand und Vergeltung heraufbeschworen. Die gesamte Region ist heute noch weniger stabil als vor dem Irak-Krieg, auch wegen der prekaeren Lage in Palaestina. Freiheit und Demokratie für Greater Middle East - solche Ankuendigungen klingen gegenwaertig hohl, kooperationsbereite Partner in der arabischen Welt sind brueskiert. Wenn man nicht weiss, wie man die Voraussetzungen fuer Frieden schaffen kann, soll man keine Kriege fuehren."

Die einleitende Stellungnahme der Herausgeber des Friedensgutachtens 2004 (aus dem die von mir verwendeten Zitate stammen) kann hier gelesen werden:

https://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/science/gutachten04.html

Internet-Tipp: https://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/science/gutachten04.html


mart antwortete am 29.07.04 (17:40):

Sudan: Auftragstäter
Musa Hilal ist der Anführer der Dschandschawid-Milizen in der Darfur-Provinz. Zum ersten Mal spricht der mutmassliche Völkermörder mit einem Journalisten.

Den folgenden Bericht über eine zentrale Figur der sudanesischen Milizen haben wir der Schweizer Wochenzeitung WoZ entnommen.


Von Ruedi Küng, Khartum

Musa Hilal habe in Mistariha sein Hauptquartier aufgeschlagen, rund 150 Kilometer westlich von al-Fascher, dem Hauptort der Provinz Nord-Darfur. Das schreibt die gut informierte Zeitschrift «Africa Confidential». Mohamed Baraka, Parlamentsabgeordneter aus Darfur, bestätigt dies in der sudanesischen Hauptstadt Khartum. Die Reise wird also per Flugzeug ins 800 Kilometer entfernte al-Fascher führen, dann weiter auf der Strasse nach Kebchabija, und schliesslich folgen noch 35 Kilometer Piste.

Musa Hilal sei der Anführer der arabischen Dschandschawid-Milizen, die in Darfur, in Sudans Westen, all die Gräueltaten verübt haben und noch immer verüben, heisst es. Ungezählte Aussagen von Opfern zeichnen das gleiche, schreckliche Bild der Dschandschawid, die zu Pferd und mit Gewehren bewaffnet Dörfer überfallen, die Hütten niederbrennen, Habe und Vieh stehlen, Männer töten und auch Frauen und Kinder; die massenhaft Frauen vergewaltigen, auch jetzt noch, wenn diese die Lager verlassen, um Wasser oder Brennholz zu holen. Heute sind riesige Landstriche in Darfur, das so gross ist wie Frankreich, entvölkert, und hunderttausende, vor allem Frauen und Kinder, leben in Lagern bei grösseren Ortschaften.

Doch die Reise nach Mistariha zu Musa Hilal, der hinter all diesem Schrecken stehen soll, endet im klimatisierten Büro von Sumia al-Hadi Ahmed in Khartum. Journalisten benötigen im Sudan eine Reiseerlaubnis, wenn sie die Hauptstadt verlassen wollen, und erst recht, wenn es sie nach Darfur drängt. Ahmed, die für die Beschaffung solcher Dokumente zuständig ist, bedauert jeden Tag neu, dass sie unser Dokument von der allmächtigen Staatssicherheit noch nicht erhalten habe.

In Khartum lässt sich immerhin etwas über Musa Hilal in Erfahrung bringen. Er sei Mitte dreissig, und ein Frauenheld, der keine Nacht ohne Frau verbringe. Er stamme vom Stamm Um Dschallul ab, schreibt «Africa Confidential». Er wird uns später sagen, dass er von seinem Vater, der vor 25 Jahren starb, den Titel des Scheichs der Mahrija-Gruppe (und nicht der Um Dschallul) im arabischen Volk der Reseigat geerbt hat. Von seiner Odyssee als Häftling nach Port Sudan ganz im Osten des Landes und weiter nach Wad Medani südlich von Khartum erzählt er nichts. Musa Hilal war im Februar 2003 vom damaligen Gouverneur von Nord-Darfur, Ibrahim Suleiman, unter der Anklage inhaftiert worden, er töte nichtarabische Leute. Doch er hat einflussreiche Stammesfreunde, darunter Abdullah Ali Safi ed-Din en-Nur, ehemaliger Major der Luftwaffe, ehemaliger Norddarfur-Gouverneur und heutiger Staatsminister im Verteidigungsministerium. Der liess Hilal aus dem Gefängnis holen und Gouverneur Suleiman, der ihn inhaftiert hatte, absetzen. Denn er und weitere Mächtige des Regimes hatten andere Pläne mit dem Gefangenen. Musa Hilal sei der eigentliche Verbindungsmann zwischen den Dschandschawid und der Regierung, sagt der Parlamentarier Mohammed Baraka. Er sei das Werkzeug der Regierung, um die Fur, die Zaghawas, die Massalit und andere eingeborene, das heisst nichtarabische Völker Darfurs, niederzuschlagen. Er habe das Kommando über die Dschandschawid, vor allem im Gebiet von Kebchabija. "

Internet-Tipp: https://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Sudan/kueng.html


mart antwortete am 29.07.04 (17:42):

Fortsetzung:

"Glückliche Umstände führen schliesslich zur Begegnung. In blendend weisser Dschalabija und ebensolchem Turban sitzt er uns gegenüber, in einem kleinen Büroraum in Khartum. Er behält sein Handy im Auge und wirkt nervös, doch vielleicht ist er bloss ungeduldig. Zu Journalisten hat er noch nie gesprochen. Seine Antworten fallen ausführlich aus, und die Übersetzung aus dem Arabischen ist umständlich. Musa Hilal setzt zu einer Verteidigungsrede an:

Nicht sie, die Araber, seien die Angreifer, vielmehr seien sie von Banditen - Schmuggler und Hijacker nennt er sie auch - angegriffen worden, von Zaghawas zuerst, dann auch von Fur, Massalit und anderen nichtarabischen Gruppen. So hätten diese Kapital angehäuft, um Krieg gegen die Araber und die Regierung zu führen. Als im Frühling 2003 Rebellen al-Fascher und andere Städte besetzten, habe die Regierung die arabischen Milizen zu Hilfe gerufen und sie zu Einheiten der Armee gemacht, erklärt Musa Hilal in verblüffender Offenheit.

Denn genau diese enge Verbindung und Zusammenarbeit mit den Dschandschawid bestreitet das Regime in Khartum hartnäckig. Sie seien gute Kämpfer, sie kennten das Gebiet, und sie wüssten besser als die regulären Soldaten, wie man mit diesen Leuten umgehen müsse, fährt Hilal fort. Er werde heute als Anführer der Dschandschawid angesehen. Von Gräueltaten seiner Leute, von Tötungen und Massenvergewaltigungen, will er nichts wissen;

er sagt nur: «Vielleicht machen reguläre Soldaten solche Dinge.» In den Dörfern versteckten sich Rebellen mit ihren Waffen, deshalb brenne man sie nieder. «Es ist Krieg, da kann es geschehen, dass Frauen und Kinder getötet werden, aber nicht mit Absicht», ergänzt er.
Und mit der gastfreundlichen Einladung, wieder zu kommen und ihn in Darfur zu besuchen, verabschiedet sich Musa Hilal, der Scherge des Regimes im Alltagskleid des friedlichen Sudanesen."

Aus: WOZ, 24. Juni 2004

Internet-Tipp: https://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Sudan/kueng.html


abdu antwortete am 29.07.04 (23:44):

ACHTUNG: MAXIMALE TEXTLAENGE VON ETWA 500 WOERTERN UEBERSCHRITTEN! GEHEN SIE ZUM KUERZEN ZURUECK ACHTUNG: MAXIMALE TEXTLAENGE VON ETWA 500 WOERTERN UEBERSCHRITTEN! GEHEN SIE ZUM KUERZEN ZURUECK


abdu antwortete am 30.07.04 (00:00):

also gut ..immerhin habe ich meine meinung gesagt..auch wenn sie hier nicht erscheinen kann.zu FELIX:dein beitrag war unhoeflich..unanstaendig!zu WOLFGANG:vielen dank fuer deine beitraege..ich muss dich heute alleine (barbarah is ja da)versuchen lassen.ich war abwesend,weil ich in der wuesste war,um naeher zu erfahren,was dort eigentlich los ist.man soll,ware man europaer,die geschichte afrikas lesen,bevor man ueber den sudan redet.unter diesem thema habe ich hier viel psychlogie gelesen..viele vorurteile,dass ich jetzt erleichtert mich fuehle,dass mein beitrag nicht gedruekt wurde..schwarz/weiss/schwartz/weiss/schwartz/weiss..mach es gut barbarah(im namen allahs!)


Medea. antwortete am 01.08.04 (08:56):

Der Sudan hat die UN-Resolution akzeptiert, wie heute ap meldet. Er will sie nun doch zum Krisengebiet Dafur anerkennen, das kündigte das Außenministerium gestern an, obwohl tags zuvor die Regierung in Khartum sie noch zurückwies. Außenminister Osman Ismail sagte jetzt, dies sei gegenstandslos geworden, wenn man die Resolution genau betrachtet, gebe es keinen Grund, sie abzulehnen.

Kann der Regierung in Khartum getraut werden?
Das wird sich zeigen, wenn jetzt schnellstens die arabischen Milizen entwaffnet werden.


BarbaraH antwortete am 01.08.04 (09:56):

>>"Die Augen der Welt blicken auf das Drama", mahnt der Vorsitzende des EU-Außenministerrats, der Niederländer Bernard Bot. Und diese Welt sieht, neben allem menschlichen Unglück, vor allem wirtschaftliche Interessen in Gefahr.

Russland hat gerade erst zwölf MiG-29-Kampfflugzeuge nach Khartum verkauft. Renault sicherte sich ein Quasimonopol für Überlandbusse. Korea ist Hauptimporteur von Pkw. Arabische Staaten führen Fleisch in großem Stil aus dem Sudan ein und haben nicht zuletzt die Sorge, die USA könnten eine weitere arabische Regierung kippen, diesmal mit Hilfe der Uno.

In erster Linie aber sind es Ölreserven, geschätzte zwei Milliarden Fass, die das Land zum Brennpunkt machen. für die Ölfelder namens Block 6 beispielsweise, das auch den Süden Darfurs durchzieht, hat die China National Petrol Corporation die Lizenz erhalten. Vergangene Woche wurde ein 1,4-Milliarden-Euro-Deal mit dem europäisch-asiatischen Konsortium Petrodar unterzeichnet.

Solche Geschäfte brauchen stabile politische Rahmenbedingungen. Joschka Fischers klare Ansage, man könne Darfur "nicht sich selbst überlassen", ist deshalb keine Phrase, sondern ein Programm. Ausufernde Unruhen und eine Regierung, die ihren eigenen Staat nicht im Griff hat, sind Gift für profitablen Handel.<<

Quelle: SPIEGEL ONLINE vom 01.08.04
Tod im Geisterhaus
RÜDIGER FALKSOHN, JAN PUHL, THILO THIELKE
https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,311188,00.html
https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,311188-2,00.html

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,311188,00.html


mart antwortete am 01.08.04 (11:24):

Die Auswahl deiner Zitierungen, Barbara, erstaunt mich immer wieder.

:-))


Wolfgang antwortete am 01.08.04 (12:25):

Im SPIEGEL-Artikel werden also die wirtschaftlichen Interessen fuer die ploetzlich erwachende Sehnsucht nach einer 'humanitaeren Intervention' (das ist Neusprech fuer einen Angriffskrieg) genannt... Rohstoffe, Investitionen, Absatzmaerkte...

Eine auf Kapitalverwertung zielende, wachsende und weltweite Wirtschaftsordnung erzeugt beides zugleich: die Labilitaet und die (nicht immer per offenem Krieg hergestellte) Stabilitaet. Eines bedingt das Andere. Das Eine ist unter den gegebenen wirtschaftlichen Bedingungen nicht ohne das Andere zu haben. Es geht in aller Regel um den Profit der Kolonisatoren und - wenn ueberhaupt - nur am Rande um die Wohlfahrt der kolonisierten Menschen. Und Extraprofite gibt es fuer die Kolonisatoren der Branchen und Industrien des Krieges mit Waffen (die zunehmend auch das politische Sagen haben).

Es bleibt das Problem der Verkaufe des Kriegfuehrens zum Zwecke des Profits. Dafuer eignen sich Sprachschoepfungen wie zum Beispiel 'humanitaere Intervention', 'Friedenserzwingung', 'Friedenserhaltung'...

Merke: Neusprech (vgl. Link) bestimmt zunehmend die Verkaufe von kolonialen Kriegen. GeBILDete werden zunehmend fitter im Neusprech.

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Neusprech


seewolf antwortete am 01.08.04 (14:10):

laaaaaach -

BEVOR ein erster "Kolonisator" den afrikanischen Kontinent betreten hat, galten dort wohl schon die sogenannten (von wem eigentlich?) Menschenrechte - und sind dann erst zunehmend verletzt worden :-)


BarbaraH antwortete am 01.08.04 (15:27):

@ seewolf

Welche Rechte galten denn zu der Zeit in den heute so wohlhabenden Ländern? Um nur eines zu nennen: das Recht, Menschen zu Sachen zu machen und mit ihnen reichlich Geld zu scheffeln: das Sklavenrecht.

Vielleicht informierst Du Dich einmal darüber, auf welchem fruchtbaren Boden unser Wohlstand gewachsen ist. Anstatt fruchtbar könnte man auch furchtbar sagen.

Kleine Informationshilfe:
Der Dreieckshandel
Im Merkantilismus zeigten sich auffallende Parallelen zwischen Soldaten- und Sklavenhandel
https://www.kriegsreisende.de/soeldner/gluecksritter/sklavenhandel.htm

Internet-Tipp: https://www.kriegsreisende.de/soeldner/gluecksritter/sklavenhandel.htm


Medea. antwortete am 01.08.04 (16:49):

Sklavenhandel - sprich Menschenhandel
hat es in anderen Kontinenten bereits gegeben, bevor ein
europäischer Mensch - Konquistador/Eroberer/Weltreisender etc. - diesen Boden betrat.

So geschehen bei den südamerikanischen Hochkulturen, den alten Ägyptern, den schwarzafrikanischen Königreichen, in China
etc.

Menschen wurden zu Sachen gemacht und mit ihnen Handel getrieben - ach ja, die alten Griechen und die alten Römer waren da ja auch keine Ausnahme .....
Die geschlagenen Troer wurden als Kriegsbeute mitgeschleift und verschachert.....


schorsch antwortete am 01.08.04 (16:59):

Der kleine Unterschied im modernen zum alten Sklavenhandel:

Früher bekamen die Sklaven gerade mal Brot und Kleider die sie zum Überleben brauchen. Benötigte man die Sklaven nicht mehr, wurden sie entweder verkauft, oder, wenn sie keiner mehr wollte, getötet.

Heute gibt man den Sklaven gerade mal so viel Geld, dass sie zwar überleben, aber niemals auf einen grünen Zweig kommen können. Benötigt man sie nicht mehr, verkauft man den Betrieb, für den sie ihr Leben geopfert haben....oder man stellt sie auf die Strasse.....


Miriam antwortete am 01.08.04 (17:41):

In einer Sendung des WDR von Freitag, 30.7 um 22:00, die der aktuellen Lage im Sudan gewidmet war, berichtete Hans-Josef Dreckmann, ehemaliger Afrika Korrespondent des ARD über die Lage im Sudan. Ich möchte hier nur zwei der Aspekte wiedergeben, da diese sich auf den Sklavenhandel beziehen.

1. H.-J. Dreckmann wies darauf hin, dass dieser interne Krieg überhaupt nicht auf Glaubensfragen reduziert werden darf, dieser Aspekt kam erst später hinzu.

2. Ein sehr wichtiger Punkt : es geht unter anderem auch um den Menschenhandel der durch die arabische Bevölkerung betrieben wurde und im Rahmen dessen die Angehörigen der schwarze Bevölkerung als Sklaven verkauft wurden. Eine wichtige Quelle, die zum Reichtum der arabischstämmigen Bevölkerung beigetragen hat.


Wolfgang antwortete am 01.08.04 (17:45):

Kurz (warum sprichst Du es nicht aus, Medea): Der Mensch war immer des Menschen Feind...

Wenn das so waere (in dieser Pauschalitaet ud Totalitaet bestreite ich das), dann waeren alle derzeitigen Kriege dieser Welt durch den Menschen selbst zu erklaeren (und nicht etwa durch die von Westlern geschaffenen derzeit vorherrschenden wirtschaftlichen Strukturen, die bestimmte politische und militaerische Strukturen nach sich ziehen).

Der Mensch als des Menschen Feind... Diese Denkfigur wird gerne benutzt, um die aktuellen Machtstrukturen zu konservieren... Die Machtstrukturen, die assymetrisch sind, und die Menschen in wenige reiche Menschen und in viele arme Menschen verwandeln.

Deshalb muss gefragt werden:

Wem nuetzen 'humanitaere Interventionen' ? - Warum sind es gerade diejenigen, die Not und Armut und Instabilitaet zuerst geschaffen haben, weil sie davon profitieren, und die dann behaupten, per Angriffskrieg (das wahre Wort fuer das Neusprech von den 'humanitaeren Interventionen') koenne die Not und die Armut und die Instabilitaet beseitigt werden ?


Miriam antwortete am 01.08.04 (17:53):

Nocheinmal wenigstens als Zusammenfassung zu lesen - ich hatte es aber bereits 17:41 geschrieben.
Versucht es diesmals nicht zu überlesen :

Der Sklavenhandel mit der schwarzen sudanesischen Bevölkerung wurde durch die arabischstämmige sudanesische Bevölkerung betrieben und hat letzteren ein beachtliches Reichtum beschert.


BarbaraH antwortete am 01.08.04 (19:23):

Auf diesen Beitrag von seewolf erlaubte ich mir, auf den damaligen Umgang unserer Vorfahren mit Menschen allgemein hinzuweisen.

>>laaaaaach -

BEVOR ein erster "Kolonisator" den afrikanischen Kontinent betreten hat, galten dort wohl schon die sogenannten (von wem eigentlich?) Menschenrechte - und sind dann erst zunehmend verletzt worden :-)<< (seewolf)

Wenn jemand meint, sich derart verächtlich über Menschen anderer Kulturbereiche stellen zu können, sollte wohl ein Wissen über die damals dort herrschenden Verhältnisse vorhanden sein. Weiß überhaupt irgend jemand darüber zu berichten, in welchem sozialen Gefüge diese Menschen damals lebten, bevor ihre Kultur durch die Kolonialmächte zerstört wurde?

Ich wage zu bezweifeln, dass diese damals und heute noch Mächtigen ethisch über diesen Menschen standen.


Wolfgang antwortete am 01.08.04 (19:26):

Aber das erklaert doch nicht, warum dem Sudan mit 'humanitaerer Intervention' gedroht wird... Solche moeglicherweise auch fuer die eigene Seite blutigen Interventionen werden von den westlichen Maechtigen nur inszeniert, wenn eigene wirtschaftliche und daraus abgeleitete politische Interessen auf dem Spiel stehen.

Eine naive Vorstellung ist es, zu glauben, hier ginge es um die Wohlfahrt bedrohter Menschen... Nein: Die Not der Menschen ist die Verkaufe fuer den Krieg (an dem dann zusaetzlich noch verdient wird und Extra-Profite gemacht werden koennen).

Der 'Fluch der Ressourcen' trifft eben auch Sudan. Wehe dem Dritte-Welt-Land, das interessant wird fuer international agierende Konzerne und ihre Regierungen.


Wolfgang antwortete am 01.08.04 (19:28):

Mein Beitrag bezieht sich auf den Beitrag von 'Miriam' vom 01.08.04 (17:53).


Medea. antwortete am 01.08.04 (23:32):

Wolfgang und Barbara -

unterstellen wir einmal, daß 'der westliche Mensch' in seinem Machthunger ganz Afrika vor Zeiten unterjocht hat,
dann bleibt doch immer noch die derzeitge Situation im Sudan und speziell in Dafur bestehen, daß von den jetzigen arabischen Machthabern in Khartum Völkermord an der schwarzafrikanischen Bevölkerung betrieben wird.

Was möglicher Weise aus der Vergangenheit resultiert, trifft jetzt viele Tausende von unschuldigen Menschen, die von einer korrupten, das unterstelle ich einmal, eigenen Regierung ausgerottet werden, um die eigenen Herrschaftsgelüste zu festigen. Da wird bewußt über Berge von Leichen marschiert und das Ganze wird dann "als innere Angelegenheit" höhnisch abgetan.

In meiner 'Naivität' werde ich dennoch dafür sprechen, daß die Völker, nicht nur der Westen, zu humanitärer Hilfe in dieser verzweifelten Lage verpflichtet sind.

Sollen die Opfer weiter krepieren, weil die Zeit mit der Aufbröselung evtl. Hintergründe vertan wird?


BarbaraH antwortete am 01.08.04 (23:48):

>>Sollen die Opfer weiter krepieren, weil die Zeit mit der Aufbröselung evtl. Hintergründe vertan wird?<< (Medea.)

Sie werden weiter krepieren, wenn die Hintergründe nicht aufgedeckt und die Ursachen für ihre Misere abgestellt werden.


Wolfgang antwortete am 01.08.04 (23:52):

Du wirst Dich noch etwas gedulden muessen, Medea, denn eine militaerische Intervention ist vorerst sowieso nicht angesagt. Das hat etwas damit zu tun, dass zur Zeit kein einziges Land bereit ist, Soldaten zu stellen. Selbst die deutsche Regierung nicht, obwohl doch dessen Regierung am lautesten nach einer militaerischen Intervention geschrien hat.

Das Risiko eines westlichen Scheiterns einer militaerischen Intervention waere mindestens genau so gross, vielleicht groesser, als das, was wir derzeit im Irak erleben. Eine neue Lunte anzuenden an einem neuen Pulverfass waere Wahnsinn. So wahnsinnig ist nun doch der haerteste Verantwortliche unter den Interventionisten nicht.

Kein Mensch, der klar bei Verstand ist, geht derzeit dieses enorme Risiko ein.

Es bleibt also Zeit fuer UNO-gestuetzte diplomatische Loesungen unter Beteiligung der sudanesichen Regierung. Das ist sowieso der einzig erfolgversprechende Weg, die Not der betroffenen Menschen vielleicht zu loesen.


Medea. antwortete am 02.08.04 (07:52):

Wolfgang
Du bist ein Tartuffe - ;-))
es ist nicht meine Idee, eine evtl. militärische Aktion des Westens im Sudan anzudenken, es war eine Überlegung aus England, die ich lediglich widergab.
Ich plädiere aber nachhaltig für eine Entwaffnung der mörderischen Milizen, die von Khartum aus erfolgen muß.

Teufel auch - bringe nicht falsche Zungenschläge in die Diskussion. Ich schreibe nicht für Krieg, sondern für friedliche Lösungsmöglichkeiten. Wenn 'Entwaffnung' bei Dir Krieg impliziert, dann sage ich mal ganz simpel:
den marodierenden Horden müssen von Seiten der Regierung die Gewehre und weitere Schießprügel weggenommen werden, damit sie nicht noch mehr Unheil anrichten ......

Das ist so für gewöhnlich nicht meine Ausdrucksweise, aber vielleicht leichter verständlich ... ?? ;-))


Wolfgang antwortete am 02.08.04 (08:18):

Entwaffnung, so sie von aussen per Militaer bewerkstelligt werden soll, gegen den Willen der sudanesischen Regierung, und das hat Mr. BLAIR als sinnvoll hingestellt, waere eine militaerische Aktion... Deutlicher: Es waere eine Krieg (getarnt mit dem schoen anzuhoerende Begriff von der 'humanitaeren Intervention').

"Falls Grossbritannien in seinem ehemaligen Kolonialgebiet Sudan einmarschieren sollte, waere dies der sechste Krieg aus moralischen Gruenden, den Tony Blair seit seiner Wahl 1997 fuehrt.", ist in folgendem WELT-Artikel des britischen Schriftstellers JOHN LAUGHLAND zu lesen (s. Link)

Altmodischer Kolonialismus
Humanitaere Interventionen, wie sie fuer den Sudan gefordert werden, sind verlogen und erfolglos
Von JOHN LAUGHLAND
https://www.welt.de/data/2004/07/30/311808.html

Ich denke auch: Es wird Zeit, dass intelligentere und friedlichere Loesungen als die Scheinloesungen der Hau-drauf-Interventionisten eine Chance bekommen.

Internet-Tipp: https://www.welt.de/data/2004/07/30/311808.html


Karl antwortete am 02.08.04 (09:27):

@ Wolfgang,

ich bedanke mich auch für diesen Link und empfehle ihn zu lesen.


mart antwortete am 02.08.04 (09:30):

Ich würde mich nicht unbedingt auf John Laughland berufen

:-))


schorsch antwortete am 02.08.04 (11:20):

@ Wolfgang: "...Es bleibt also Zeit fuer UNO-gestuetzte diplomatische Loesungen unter Beteiligung der sudanesichen Regierung. Das ist sowieso der einzig erfolgversprechende Weg, die Not der betroffenen Menschen vielleicht zu loesen...."

Richtig Wolfgang: Wenn man so lange wartet, bis der und die letzte schwarze SudaneserIn tot ist, dann liegt die friedliche Lösung bereits auf dem Teller, den man der UNO präsentieren kann mit dem Spruch: "Seht her, wir haben das Problem gelöst - ihr könnte ruhig weiterschlafen - und Resolutionen verfassen...!"


Medea. antwortete am 03.08.04 (09:07):

Die Welt schaute zu, als in Deutschland der Holocaust geschah -
die Welt schaut wiedermal zu -
auch hier wird hemmungslos gemordet, wenn auch in kleinerer 'Stückzahl' ... :-((

Was bringt es mir da, ständig über die 'Hintergründe', die ja bekannt sind, informiert zu werden? - und das große Schlachten geht weiter .....


Wolfgang antwortete am 03.08.04 (12:19):

Ein typisches Beispiel dafuer, wie der Holocaust instrumentalisiert wird, um Angriffskriege zu rechtfertigen.

Auch interessant ist Deine Wortwahl, Medea... 'Was bringt es mir' schreibst Du. Geht es Dir darum, was es DIR bringt ?

Du wirst Dich damit abfinden muessen, dass derzeit niemand, auch die BUSH-und BLAIR-Krieger nicht, Soldaten in ein unkalkulierbares militaerisches Abenteuer schicken wird. Ein Angriffskrieg seitens der 'humanitaeren' Interventionisten ist erst einmal vom Tisch.

Die Zeit sollte genutzt werden, um diplomatische Loesungen zu finden, und um praktische Hilfe vor Ort (z. B. vom Roten Kreuz in Zusammenarbeit mit dem Roten Halbmond) zu leisten. Das ist in diesem Fall sinnvoller.


mart antwortete am 03.08.04 (15:14):

Schön, Wolfgang, daß du dich doch auch noch mit dem Gedanken an eine humanitäre Hilfe anfreunden konntest.


Medea. antwortete am 03.08.04 (15:20):

Oh mein Wolfgang - :-)) -

fast bin ich es müde, immer zu wiederholen, daß i c h generell eine Kriegsgegnerin bin - und meine Vorstellungen von 'humanitärer Hilfe' sind nicht kriegerischer Art ....

Aber 'müdemachen' gilt nicht, vielleicht ist es auch das, was du bezweckst, dieses Weib Medea damit mundtot zu machen, indem Du (ganz auf die feine Wolfgangart) Dinge in den Raum stellst, die so von mir nicht gemeint oder gesagt sind? ;-))


"Die Zeit sollte genutzt werden, um diplomatische Lösungen zu finden, und um praktische Hilfe vor Ort (z.B. vom Roten Kreuz in Zusammenarbeit mit dem Roten Halbmond) zu leisten. Das ist in diesem Fall sinnvoller."

Ja, Herrschaftszeiten:
da bin ich doch mit Dir vollkommen einer Meinung.....


Wolfgang antwortete am 04.08.04 (01:18):

Eine klare Aussage... Ich finde es natuerlich prima, Medea, wenn Du, wie ich auch, fuer diplomatische Loesungen der Krise bist und fuer praktische Hilfe vor Ort, und Du Dich ausdruecklich gegen eine 'humanitaer' genannte militaerische Intervention stellst. *freu*

Zur Kenntnis nehmen musst Du allerdings, dass viele PolitikerInnen (z. B. der Herr BLAIR) dies gerade nicht wollten. Die wollten Soldaten schicken und einen neuen Krieg beginnen.

Fuer diplomatische Loesungen und praktische Hilfe vor Ort hatten diese PolitikerInnen nichts uebrig.

Aber jetzt sind sie erst einmal ruhig, weil ihr kriegerischer Plan keine Chance hatte, die UNO-Gremien zu passieren. Dauerhaft Ruhe geben werden sie aber wohl nicht. Meine Befuerchtung: Sie werden einen neuen Anlauf versuchen, damit sie doch noch irgendwann zu ihrem Angriffskrieg kommen.


mart antwortete am 04.08.04 (09:30):



Afrikanische Union berichtet von Verbrennungen in Darfur

29. Jul 2004

https://www.netzeitung.de/ausland/297998.html

Verbrannte Häuser in einem Dorf in der Region Darfur
Foto: AP

Arabische Milizen haben in der sudanesischen Region Darfur Männer, Frauen und Kinder bei lebendigem Leib verbrannt.

Eine Kommission der Afrikanischen Union (AU) hat in der sudanesischen Krisenregion Darfur Hinweise auf neue Gräueltaten von arabischen Milizen an Zivilisten gefunden.

Nach dem Bericht eines Teams der AU, das eigentlich den Waffenstillstand zwischen der Regierung in Khartoum und zwei Rebellengruppen überwachen soll, haben Janjawed-Milizen mehrere Dörfer überfallen und Zivilisten ermordet"


Aber ach, auf den einschlägigen Seiten im Internet ist ja zu finden, daß diese mörderischen, rassistischen Horden von der USA und dem Mossad angehetzt, bezahlt und bewaffnet würden.

Wie sag ich immer, wenn es nicht so traurig wäre, müßte man über die Kampagnen der Antiimperialisten und Antiwestler einfach lachen.


BarbaraH antwortete am 04.08.04 (11:25):

Als Sommerlektüre empfehle ich das Buch "Salzstädte" von Abdalrachman Munif. Der Roman zeichnet ein Wüstengemälde über die Wirkung der Moderne und die Wurzeln des westlich-arabischen Konflikts.

>>Abdalrachman Munif, einer der bedeutendsten arabischen Schriftsteller, schildert in "Salzstädte" den Beginn des Erdölzeitalters Anfang der 1930er-Jahre, als die ersten westlichen Ingenieure auf der arabischen Halbinsel erschienen. Der Stammesfürst Abdal Asis ibn Saud hatte 1927 die Macht Herrschaft an sich gerissen, gestützt von den Briten. Aber es waren die Amerikaner, die sich 1933 in einem Konzessionsvertrag mit ihm die Ölförderrechte sicherten. Innerhalb weniger Jahre wurden Millionen Menschen wie von einem Sandsturm in die Moderne geschleudert.

In Munifs Roman bricht diese Umwälzung über das paradiesische Wadi al-Ujun herein. Bisher hatte das Wasser den Rhythmus im Dorf bestimmt: den Wechsel von Dürre und Feuchtigkeit, Isolation und Belebung. Jetzt gibt das Öl den Takt vor, mit Motoren, Maschinen, Arbeitszwängen. Die Wadi-Bewohner müssen umsiedeln.
(...)

Munif macht die Amerikaner nicht zu Teufeln. Sie kalkulieren kühl und effektiv und ziehen um ihre klimatisierten Unterkünfte, Swimmingpools und Supermärkte einen Zaun. Das Öl wollen sie, sonst nichts. Munifs Protagonisten sind die Einheimischen: Männer, die ihre Ratlosigkeit mit scharfzüngigem Klatsch im Kaffeehaus überspielen. Mädchen, die immer länger auf Heiratskandidaten warten. Wüstensöhne, festgesetzt in umzäunten Arbeitscamps. Es gibt nichts - und der Schmerz darüber dringt aus jeder Zeile -, das sie alle dem Fremden entgegenzusetzen hatten.

Mit dem Öl kamen die Hast, die Fremdbestimmung, der Neid - das Bild ist die Botschaft. Die despotischen Verhältnisse in den heutigen Golfstaaten, ihre vom Geld deformierten Machtcliquen sind Spätfolgen.<<

Quelle: Hamburger Abendblatt vom 31. Juli 2004
Als der Sieg des Öls begann
Von Irene Jung
https://www.abendblatt.de/daten/2004/07/31/323913.html

Internet-Tipp: https://www.abendblatt.de/daten/2004/07/31/323913.html


mart antwortete am 04.08.04 (11:40):

kleine Frage

- was hat das mit den ethischen Säuberungen in Dafur zu tun?


"Es gibt nichts - und der Schmerz darüber dringt aus jeder Zeile -, das sie (erg. die Wüstensöhne) alle dem Fremden entgegenzusetzen hatten."

Nun gerade ihre Werte, die eben offensichtlich nicht auf Geld beruhen, seien eben die wahren Werte und könnten dagegengesetzt werden.:-)

Dann aber mit voller Konsequenz, die aus der Verachtung der westlichen Welt folgt.


Nur die Rosinen herauspicken wird wohl nicht funktionen.



Übrigens ist das Buch "Salzstädte" wirklich sehr interessant und lesenswert -

Es erinnert mich allerdings an die romantische Verklärung des Landlebens vergangener Jahrhunderte bei uns:-)


mart antwortete am 04.08.04 (12:10):

Pardon, Korrektur nötig, da sonst sinnverdrehend

nicht ethischen Säuberungen, sondern ETHNIschen Säuberungen in Dafur

:-)


Wolfgang antwortete am 04.08.04 (12:40):

Der 'Weisse Mann', besser, seine vorherrschende Wirtschaftsordnung in Gestalt von den dazu passenden kriegerischen, erobernden, raubenden, zerstoerenden, kurz: kolonialen Charaktermasken, hat Verheerungen angerichtet (nicht nur bei den Kolonisierten, sondern auch bei den Kolonisatoren selbst).

Was wir heute erleben, sind die Folgen des Versuchs des 'Weissen Mannes', sich die Welt gewaltsam zu unterwerfen, und nach seinem Bild zu gestalten.

Der Versuch kann als gescheitert angesehen werden. Weltweit wehren sich Menschen gegen die Zumutung ihrer Unterdrueckung und gegen die Zumutung ihrer Auspluenderung und Ausbeutung.

Es wird lange dauern und viel Blut kosten, bis diese Erkenntnis auch bei den Westlern Gemeinplatz geworden ist, und die bei ihnen vorherrschende Meinung gebrochen ist, der Westen habe eine erfolgreiche und deswegen nachahmenswerte Wirtschaftsordnung anzubieten.

Internet-Tipp: https://www.perlentaucher.de/buch/15599.html


mart antwortete am 04.08.04 (17:10):

Im Augenblick wehren sich landbebauende seßhafte Schwarze gegen räuberische Nomaden. Der Versuch hier eine Säuberung und einen Völkermord durchzuführen, scheint durchaus von Erfolg gekrönt zu sein.

Das rassistische Regime in Khartum scheint mit dieser Entwicklung gar nicht unglücklich zu sein.

Es wird nicht lange dauern, aber viel Blut kosten bis der Sudan die völkische Zusammensetzung und den Glauben hat, den eben ein Gottesstaat von Allahs Gnaden haben soll.


benin antwortete am 18.08.04 (19:05):

Dieser Genozid, und das ist er, hat mit dem Islam, jedenfalls einer bestimmten Auslegung, sehr wohl zu tun. Der Staatspräsident des Sudans Omar al-Bashir hat persönlich erklärt, das alles diene der Ausbreitung des Islams und die EU wolle mit ihren Protesten nur ihn und die Islamisten des Sudans an dieser Ausbreitung hindern. Die arabischen Islamisten des Sudans legen den Koran und den Hadith demnach so aus: Isalmisieren heisst morden, vergewaltigen, vertreiben und versklaven der "Ungläubigen", die nicht freiwillig zum Islam übertreten. Das ist sicher nicht im Sinne des Propheten Mohammed gewesen. Das ist düsteres Altertum pur, wie es leider damals auch von der christlichen Kirche, resp. Teilen davon, praktiziert wurde.


abdu antwortete am 24.08.04 (21:46):

das wort ISLAMISIERUNG gibt es in der arabischen trminologie nicht..es gibt keine schritte seits der regierung von khartum irgend jm zu"islamisieren"..die streitenden staemme dort sind alle islamischen staemme ..saghawa sind moslems..maidub sind moslems..masalit sind moslems..kummar,masiria,zrigat sind moslems..es geht um soziologische streitigkeiten,die durch duerre und minder qualifikation der hauptstadt,verstaerkt wurden..libyen und aegypten helfen jetzt vehement die phlegmatische verwaltung in khartum um probleme zu loesen,die malta schon schneller haette loesen koennen..vorallem mussen die menschen jetzt antibiotika,trinkbares wasser,nahrung bekommen..dann folgt die sippen zurueck in ihre heimat zu bringen in einer art,wo dieser stamm durch den anderen sich nicht benachteiligt fuehlt..die entwaffnung von ginjauid und seine zwei gegner bewaffneten fronten geht langsam voran[die jinjauid miliz hat zwei gegner:eine bande von zagawa,die behaupten,sie seien keine araber und araber soellten aus dar fur raus/die zweite bande ist von angehoerigen des stammes maidub..sie kampfen gegen jinjauid aus der gleichen behauptung ,die ihnnen von westlichen agenten und misionaeren erzaehlt wurde...in wirklichkeit sind die saghawas und die maidubs ethnologisch und rassisch arabischer herkunft..die westliche propaganda schwoert, es gehe hier um zwangsislamisierung..wir in der 3. welt sind an den luegen des westens gewoeht,das wir diese laessig taeglich anhoeren..der macht apparat in westlichen laendern[staat/polizei/banken/firmen/media] lebt anscheinend..arbeitet anscheinend..lacht anscheinend ..ist barmherzig..anscheinend..humanitaer..anscheinend!


mart antwortete am 25.08.04 (21:54):

Wenn es das Wort "Islamisierung" im Arabischen nicht gibt, heißt das wohl nicht, daß es dieses Phänomen nicht gibt.-))

Und es hat dieses natürlich auch noch nie gegeben.:-)

Jeder, der anderes belegt ist ein westlicher bezahlter Propagandafritze:-)

Ein Zeichen des Selbstbetrugs und des in den Sack-Lügens wie in vielen anderen Bereichen. So wird sich die arabische Welt wohl nie am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen können.


mart antwortete am 25.08.04 (22:08):

Aus einem Interview des Standards mit Michael Zach
(Michael Zach ist Afrikahistoriker und stellvertretender Institutsvorstand am Institut Afrikanistik in Wien. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt im Nordosten Afrikas, insbesondere im Sudan)


derStandard.at:

Die Afrikanische Union hat schon die Entsendung von Soldaten angekündigt. Könnte der Konflikt im Falle einer Intervention auf andere afrikanische Länder übergreifen?

Zach:

Natürlich besteht die Gefahr. In diesem Zusammenhang stellt sich aber auch eine kuriose Frage:

sollte eine Intervention nicht nur von einer rein afrikanischen, sondern von einer rein islamisch-afrikanischen Armee getragen werden?

Denn beide Konfliktparteien sind Moslems, wobei auch der Islam im Sudan von unterschiedlichen religiösen Bruderschaften getragen wird, die auch in Rivalität zueinander stehen. Es wäre daher gar nicht schlecht, wenn es eine islamisch-afrikanische multinationale Streitmacht oder UNO-Truppe wäre. Es würde sicherlich Ressentiments wecken, wenn es eine von Europäern oder Amerikanern dominierte Intervention wäre.

Bei Europäern könnte man sehr leicht wieder das Propagandamittel spielen, "der Kolonialismus wiederholt sich". Nach dem Motto: "Wir sind jetzt 48 Jahre unabhängig, und nach nur fast einem halben Jahrhundert sind sie wieder da. Und wieder schreiben sie uns was vor".

Man sollte Afrika mehr zutrauen. Wir kennen alle die Probleme, die auf dem Kontinent vorherrschen. Aber man sollte auch hier - eventuell in einer Verbindung der OAU mit der UNO - ein Konzept erarbeiten, und sich nicht zu lange damit zeitlassen. Das würde ich als die probatere Lösung sehen.

derStandard.at:
Wie sollte ein solcher Einsatz finanzierbar werden, gerade angesichts der enormen Verschuldung der meisten afrikanischen Staaten?

Zach:
Der sollte von der internationalen Staatengemeinschaft getragen werden. Ich denke, Menschenleben zu retten, mehr oder weniger ein ganzes Volk, muss es wert sein."




Auch ich glaube, Afrika muß langsam aus der Rolle des Pubertierenden herauswachsen und versuchen seine Probleme selbst zu lösen.

Internet-Tipp: https://derstandard.at/?url=/?id=1755245


rolf antwortete am 25.08.04 (22:46):

mart,
warum machst du das Thema durch die smilies lächerlich?


abdu antwortete am 26.08.04 (00:05):

nein MART:dass der westen vorhat,uns wieder zu imperialisieren ist kein selbst betrug..ISLAMISIERUNG gibt es nicht als begriff..gibt es nicht als phaenomen..das ist zionistische propaganda..eine volksverhetzung gegen den islam..nochmal MART:NEIN,du kennst afrika nicht..du kennst die afrikaner nicht..du kennst die probleme dort nicht..die sache DAR FUR ist rein afrikanisch ..so sollen sich weisse raushalten..sonst errichten sie nur einen neuen afganistan oder irak..kufi anan soll als maitre in irgend ein schweizer loxus hotel fungieren..bleibt es bei uns..so ist das problem in hoechestens SECHS monaten geloest..mischen sich die imperialisten ,ausbeuter und rassisten ein ,so wird eine misere entstehen,die jahre andauert..aus einem seminar der uni-tripolis[werden die amerikanischen besatzer heute den irak verlassen..so brauchen iraker SIEBEN jahre um ruhe und ordnung im irak wieder herrchen zu lassen.also zionisten mussen sich raushalten..das habe ich hier in libyen und in khartum sehr deutlich zum ausdruck gebracht..bitte zieht eure MOSSAD leute aus mossoul ,kirkuk und bagdad zurueck..sie taugen nicht.einfach nieten!


Felix antwortete am 26.08.04 (00:57):

@ abdu

du behauptest:
"....ISLAMISIERUNG gibt es nicht als begriff..gibt es nicht als phaenomen..das ist zionistische propaganda..eine volksverhetzung gegen den islam."

Aha .... wie nennst du dann den mit dem Schwert verbreiteten Islam? Oder brauchst du etwa eine geschichtliche Belehrung, wie sich diese Religion auf der Erde verbreitet hat?

Nach allen kriegerischen Eroberungen durch muslimische Feldzüge erfolgte die *........* der besiegten Bevölkerung.

Du kannst nach Belieben: Bekehrung, Missionierung, Indoktrination oder eben Islamisierung einsetzen!

Wie ihr das schlussendlich nennt ist Nebensache!


Medea. antwortete am 26.08.04 (06:16):

@ abdu

daß das Problem in Dafur in ca. 6 Monaten gelöst ist, will ich Dir gerne glauben :

denn dann gibt es wohl nichts mehr zu lösen, weil die bedrohten Menschen dort endgültig dem Genozid zum Opfer gefallen sind ....


Medea. antwortete am 27.08.04 (07:57):

Wie zu erwarten war, will sich Sudans Regierung nicht an das UN-Ultimatum zur Lösung des Konflikts in Darfur halten.

"Die Frist stört uns überhaupt nicht", sagte Madschsub al Chalifa Ahmad, Unterhändler der Regierung bei den Friedensgesprächen in Abuja.

Die UN hatte Ende Juli gefordert, binnen 30 Tagen die Gewalt einzudämmen.

(ap vom heutigen Tage).


abdu antwortete am 27.08.04 (21:54):

FELIX: DU und nicht ich brauchst sicher eine geschichtliche belehrung ..wer hat die buecher verfasst..jene buecher,die euch weisse schulkinder so viel quatsch und luegen eingetrichtert haben..die araber haben mit dem schwert nur arabischem boden zurueck erobert ..und zwar mit gewalt..in den nicht arabischen gebieten ebenten sich die werte des islams den weg..nigeria(150 milionen)indonisien..pakistan..mali/niger/burkina/mauritanien/senegal/gambia/tchad/bangla desh/usbekstan/guinea/indien/kasachistan/philippinen/malisia/sri lanka/kinia/eritria/somalia/afganistan ..wann haben die araber die voelker dieser laender mit schwerten gezwungen moslems zu werden..die islamischen staaten sind 56 staaten..es gibt noch 34 staaten,wo die haelfte(40 bis 55%)der bevoelkerung moslems sind ..es gibt noch 21 laendern mit beachtlicher islamischer minderheit(10 bis 20%)..es gibt kein einziges land auf der welt ,das keine moslems in seiner demographie hat..der islam ist in 172 laendern der welt..zahl(1300 milionen)...manche europaer entdeckten rechtzeitig die beschissenheit der schulbuecher in europa..sie zogen sich selbst sehr mutig eine gehirnwaesche..und haben von anfang begonnen/selbst lernen..eure schul system ist unterentwicklt..und braucht ein reform? globalismus kann nur einen sinn haben,wenn die westlische welt gegen sich selbst aufsteht..eine kulturrevolution..sonst bleibt die welt bei dem selben spiel..der westen und die (anderen)..dies kostet den weissen auf dauer ENERGIE..(BEISPIELE:die roemer/GB,das zu zwerg britanien geworden ist)...wir kennen euch/ihr kennt uns nicht/ihr kennt ,was ihr kennen wollt..das ist ein epidemischer fehler..ein historischer..also lies mal felix die wahre geschichte,nicht die geschichte,die du lesen magst.


abdu antwortete am 27.08.04 (22:06):

bei einer meinungsumfrage ,die die in arabisch erscheinender tagszeitung AL-ARAB stellte(al-arab erscheint in londen/3 milionen leser)..http//www.alarabonline.org [warum glaubst du,interresiert sich der WESTEN fuer die auseinandersetzungen und noete in DAR FUR(sudan).
antworte der leser:25.2% wegen dem sudanesischen erdoel
14.1% aus moralischen gruenden
40.1% um den sudan zu teilen(teile+herrche)
20.6% um den arabischen standpunkt zu schwaechen.


abdu antwortete am 27.08.04 (22:16):

zu MEDEA: ein genocide ist ,was heute im irak und im von israelischen terroristen und rassisten bestzten palaestina passiert..ein genocide entstand in hiroschima..in vietnam..in afganistan..in algerien(1831 bis 1962:1.2 milionen tote) in libyen(1911 bis 1945:800 tausend tote)..die rot indianer..die ankas nicht zu vergessen ..die zolo in sued afrika...ueberall seit den vandalen wo der westen eine hand legte gab es tot misere und zerstoerung(milionen im ersten und noch mehr milionen im zweiten weltkrieg..)jougoslavien ist ein beispiel fuer die guten taten des westens.nato/pentagon/israel sind menschenfresser..killer.


mart antwortete am 27.08.04 (23:16):


Abdu, wieso entschuldigen oder rechtfertigen die üblen Taten des Westens, Nato/Pentagon/Israels, diese von dir als Menschenfresser und Killer bezeichneten Organisationen und Menschen, die bösen Taten der Regierung im Sudan?

Selbstreflexion ist gefragt, abdu, - du zeigst aber nicht einen Hauch davon in deinem hier für mich sichtbar werdenden Weltbild der Guten und der Bösen.

Ein jordanischer Journalist sieht jedenfalls vor allem Probleme der arabischen Welt offenkundig werden:

"Warum haben die Machthaber nichts zum Schutz der friedfertigen Bevölkerung in Darfur unternommen, die den Preis für den törichten Aufstand zahlt, der eine neue Wunde in der arabischen Welt aufreißt, die frühzeitig hätte behandelt werden können?

"Und wie lange bleiben wir noch Gefangene der Verschwörungstheorie, die auf einem so gefährlich hohen Level angekommen ist [ö], dass wir mittlerweile glauben, alle unsere Katastrophen wären von außen produziert und wir könnten gar nichts tun, um sie noch in den Anfängen zu stoppen.

Ist dies eine weise Theorie für einen politisch gebildeten Araber?"
(Der jordanische Autor Batr Muhammad Ali Wardum)


Medea. antwortete am 28.08.04 (09:53):

Hallo abdu -
Felix hat mit allem recht, was er geschrieben hat und der Verlauf der Geschichte ist für mich ebenfalls kein Feld mit weißen Flecken.

Es war, wie es war - an der Wahrheit kann hier nicht viel
herummanipuliert werden.

Vielleicht läßt Du auch einmal eine andere Sichtweise auf die Vergangenheit zu?

Ich bestreite doch auch nicht die vielen Fehler, die in Laufe der Jahrhunderte von Europa ausgehend, gemacht wurden und den Anteil an einigem Elend in der heutigen Zeit.
Aber verantwortlich für das heutige, derzeitige Morden an der negroiden/schwarzstämmigen Bevölkerung im Süden des Sudans, hier besonders in Darfur, ist doch die Regierung in Khartum, die das zuläßt und noch unterstützt .....