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THEMA: Der Sudan, eine Tragödie
64 Antwort(en).
ricardo
begann die Diskussion am 30.05.04 (16:39) :
Wie schlimm die Situation im Sudan mittlerweile ist, erklärte Jan Egeland, der UN-Nothilfekoordinator für den Sudan, bereits am 23. April, als er meinte, das schlimmste humanitäre Drama der Welt spiele sich zurzeit weder im Irak noch in den palästinensischen Territorien ab, sondern in Darfur.
Natürlich wird das jetzt als Ablenkung gewertet, aber wenn die UNO das so sieht, ist es der Diskussion wert
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hl
antwortete am 30.05.04 (18:03):
[..] Heute toben in fast einem Drittel der 42 Staaten südlich der Sahara kriegerische Auseinandersetzungen. Was es früher in Afrika nicht gab: Die Armeen vieler Länder "spielen bei ihren Nachbarn Polizei" (so das Nachrichtenmagazin "Jeune Afrique"). Und zwar ohne Rücksicht auf Souveränität und Völkerrecht. [..] In Angola ist gerade die teuerste Friedensmission in der Geschichte der Uno zusammengebrochen. Mit einem Kostenaufwand von über einer Milliarde Dollar und zeitweilig 7000 Soldaten hatte die Weltorganisation seit 1994 versucht, die Feinde aus den Zeiten des Kalten Krieges miteinander zu versöhnen. Doch nun liefern sich die Armee der früher von Moskau unterstützten Regierung und die Streitkräfte der ehemals prowestlichen Unita unter Jonas Savimbi erneut offene Feldschlachten. 450 000 der elf Millionen Angolaner sind wieder auf der Flucht, 1,3 Millionen Menschen sind vom Hungertod bedroht. [..] Im Südsudan eskalierte der Bürgerkrieg in den letzten Monaten. Flugzeuge der Regierung bombardieren wieder Krankenhäuser im Rebellengebiet. 2,6 Millionen Menschen können nur überleben, weil sie über eine Luftbrücke mit Lebensmitteln versorgt werden. Truppen aus Senegal und Guinea griffen im vergangenen Juni in einen blutigen Machtkampf in Guinea-Bissau ein. Soldaten aus Südafrika und Botswana schlugen im September eine Revolte in Lesotho nieder, als die Opposition und Teile der Armee gegen die Regierung rebellierten. Somalia, wo sich auch nach dem gescheiterten Uno-Einsatz von 1992 bis 1994 verfeindete Clans bis aufs Messer bekriegen, ist ein No-Go-Land für Hilfsorganisationen [..] Afrika ist eine Katastrophe. Zwischen Sahara und Sambesi liegen 33 der 50 ärmsten Staaten der Erde. Der ganze Kontinent erwirtschaftet nur gut zwei Prozent des Weltsozialprodukts. Der sogenannte Schwarze Erdteil hat die höchste Säuglingssterblichkeit und die niedrigste Lebenserwartung der Welt. Von rund 600 Millionen Afrikanern südlich der Sahara sind 22,5 Millionen mit Aids infiziert. Jahr für Jahr sterben 3 Millionen an Malaria.
Die Rückständigkeit, die für das Elend verantwortlich ist, hat strukturelle und historische Ursachen. Zwischen Atlantik und Indischem Ozean lebt eine einmalige Vielzahl von Völkern und Stämmen, die Hunderte von Sprachen sprechen. Sie haben sich in der Vergangenheit selten zu Großreichen zusammengeschlossen und kaum urbane Kulturen entwickelt. Sie waren jahrhundertelang abgekoppelt von der restlichen Welt.
In diese Isolation brachen die Europäer rabiat ein. Erst verschleppten sie mindestens 13 Millionen Afrikaner als Sklaven nach Amerika. Dann teilten sie den Kontinent rücksichtslos untereinander auf. Viele künftige Konflikte waren damit programmiert. Der Krieg im (damals britisch beherrschten) Sudan zum Beispiel, dessen südliche Völker viel mehr mit ihren Brüdern in Uganda gemein haben als mit den nordsudanesischen Muslimen. [..] (Von HANS HIELSCHER) im Spiegeldossier "Afrika: Der vergessene Kontinent" HANS HIELSCHER
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hl
antwortete am 30.05.04 (18:20):
[..] Europäer und Amerikaner engagieren sich neuerdings wieder auf dem von Bürgerkriegen zerrütteten, von korrupten Eliten ausgeplünderten, von Hunger, Naturkatastrophen und Aids heimgesuchten Kontinent. Ist Afrika doch noch nicht verloren [..] Was der oberste Amerikaner hier bloß wolle, hatte Ugandas Tageszeitung "The Monitor" am Morgen vor Bushs Ankunft gefragt und die Antwort gleich mitgeliefert: "Diese Fünf-Tage-fünf-Nationen-Tour ist überwiegend ein PR-Unternehmen", Bush gehe es nach dem Irak-Einsatz ums Image. Nie zuvor habe er sich für die Belange Afrikas interessiert, wetterte das Blatt. [..] Der Präsident der USA macht einem durchaus umstrittenen Dritte-Welt-Führer seine Aufwartung: Immer wieder werden Oppositionelle in Uganda drangsaliert, willkürliche Verhaftungen gehören im angeblichen afrikanischen Musterstaat zum Alltag. Die Verfassung missachtend, denkt Museveni noch an eine dritte Amtszeit. Und dass sein Land Milizen finanziert und damit zu den Kriegstreibern im Kongo zählt, ist ein offenes Geheimnis.
Richtig ernst nimmt Museveni eigenen Angaben zufolge jedoch den Anti-Terror-Kampf. Und er hat auch den Krieg der USA gegen den Irak unterstützt. Damit steht er ziemlich allein in Afrika - aber dafür umso höher in der Washingtoner Gunst.
"Afrika mag wichtig sein, aber es passt nicht in unsere nationalen strategischen Interessen", hatte Bush noch vor zweieinhalb Jahren im Wahlkampf gesagt. Nun hatten Condoleezza Rice und Colin Powell ihn zur Reise durch fünf eher krisenarme, aus US-Sicht vorbildliche oder, wie Nigeria, strategisch bedeutsame Staaten animiert. Prompt wechselte Bush die Tonart: "Afrika liegt uns am Herzen, weil wir es als unsere moralische Pflicht betrachten, Hoffnung in Gegenden zu bringen, wo Verzweiflung herrscht."
Wie üblich geht es allerdings um ganz pragmatische Interessen. Die US-Regierung will
- mittelfristig 25 Prozent ihres Erdöls aus Afrika beziehen, derzeit sind es noch 16 Prozent;
- Märkte öffnen für amerikanisches Gen-Food, gegen das sich zum Beispiel die Europäer sperren;
- im Rahmen des Anti-Terror-Kriegs ein Netz von Militärstützpunkten knüpfen, die nur bei Bedarf genutzt werden und ein "zweites Afghanistan" verhindern sollen;
- sich im Gegenzug stärker bei der Aids-Bekämpfung engagieren;
- mit all diesen Initiativen die farbige Wählerschaft daheim ansprechen - jeder 8. US-Bürger ist schwarz, und nur jeder 13. schwarze amerikanische Wähler votierte vor zweieinhalb Jahren für Bush. [..]
Quelle: Spiegeldossier "Afrika: Der vergessene Kontinent" 29/2003
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ricardo
antwortete am 30.05.04 (18:28):
Wohlgemerkt: Die Europäer haben den Sklavenhandel nicht allein betrieben. Das waren in Afrika vorwiegend die Araber und die haben sich damit unter den afrikanischen Stämmen keine Freunde gemacht. Es ist weitgehend unbekannt, daß nicht nur die Europäer, sondern auch die Türken und die Araber kolonisiert haben. Die Sünden sind gleichmässiger über die Welt verteilt! Der Herr Hielscher macht sich das zu einfach!
Im übrigen war Afrika vor der Kolonisierung kein friedliches Land, es gab überall Kriege und wenig Entwicklung.
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hl
antwortete am 30.05.04 (18:34):
Wer sich speziell für den Sudan interessiert: es gibt auch hierzu ein Spiegeldossier:
SUDAN Horror statt Reichtum
Ein barbarisches Regime knechtet Afrikas größten Flächenstaat, den seit Jahren - weitgehend selbstverschuldete - Hungerkatastrophen und ein grausamer Bürgerkrieg erschüttern.
Seit 1983 sind durch die Kämpfe zwischen der arabisch-islamistischen Regierung im Norden und dem christlich-animistisch dominierten Süden und damit verbundene Hungersnöte etwa zwei Millionen Menschen umgekommen. Es ist auch ein Krieg um Öl, das dem Land Reichtum bescheren könnte und es doch in den Abgrund stößt"
https://www.spiegel.de/archiv/dossiers/0,1518,298628,00.html
Wie man sieht, auch hier ging und geht es um Macht und Öl!
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hl
antwortete am 30.05.04 (18:50):
Sehr empfehlenswert auch das neuere Dossier vom Mai d.J./SPIEGEL 22/2004
Öl: Die Quelle des Krieges
"Das Gold des Teufels" (ERICH WIEDEMANN )
Vor der Küste Westafrikas leisten die USA ihre eigene Art der Entwicklungshilfe: Sie beuten die dortigen Ölfelder aus.
[..] Unter den Gewässern vor der westafrikanischen Küste werden rund 105 Milliarden Barrel Erdöl vermutet. Die USA haben den Streifen von der Elfenbeinküste bis Angola zu ihrer "nationalen Interessenzone" erklärt. Spätestens ab 2015 soll Schwarzafrika ein Viertel des US-Ölbedarfs decken.
"Afrika liegt uns am Herzen, weil wir es als unsere moralische Pflicht betrachten, Hoffnung in Gegenden zu tragen, wo Verzweiflung herrscht", bekannte US-Präsident George W. Bush, als er im vergangenen Sommer zu einer Tour durch den Kontinent aufbrach. Doch wer hier wessen Hoffnungsträger ist, zeigt sich bereits. [..]
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Wolfgang
antwortete am 30.05.04 (19:33):
Ricardo's Ablenkungsmanoever wollen einfach nicht klappen. Das ist auch kein Wunder... Die Wirklichkeit kuemmert sich nicht um das Geschwaetz von Ideologen. ;-)
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mart
antwortete am 30.05.04 (20:14):
In Tunnels ist jedes Abweichen von der Geraden gefährlich.
:-)
Ist deshalb erst kurz vor Tunnelausgang das Licht am Ende zu sehen?
Ich nehme also erstaunt zu Kenntnis, daß es in Dafur um Öl geht:-))
:-)
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Wolfgang
antwortete am 30.05.04 (20:26):
Genaues Lesen schuetzt vor Unterstellungen:
"Seit 1983 sind durch die Kaempfe zwischen der arabisch-islamistischen Regierung im Norden und dem christlich-animistisch dominierten Sueden und damit verbundene Hungersnoete etwa zwei Millionen Menschen umgekommen. Es ist auch ein Krieg um Oel, das dem Land Reichtum bescheren koennte und es doch in den Abgrund stoesst."
Quelle... SUDAN: Horror statt Reichtum, SPIEGEL-Dossier, https://www.spiegel.de/archiv/dossiers/0,1518,298628,00.html, s. Link
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/archiv/dossiers/0,1518,298628,00.html
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mart
antwortete am 30.05.04 (21:36):
Nicht ablenken,
im Anfangsstatement war eigentlich von Dafur die Rede, dort finden jetzt ethnische Säuberungen bzw. der Genozid statt.
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Wolfgang
antwortete am 30.05.04 (22:12):
Von was angeblich "eigentlich" die Rede ist, spielt keine Rolle (es braucht sicher einen einschlaegig ausgebildeten Fachmann, der Ricardo's Motive fuer seine Beitraege freilegen kann)... Zum Thema, so wie ich es sehe: Der Sudan ist ein geradezu klassisches Beispiel fuer den Fluch der Rohstoffe.
In vielen Laendern, die reich an natuerlichen Ressourcen sind, profitieren die meisten Menschen nicht wirklich von diesem Reichtum. Es dominieren massenhafte Armut, korrupte Eliten, Ausbeutung durch multinationale westliche Konzerne und (vom Westen eifrig geschuerte) Konflikte bis hin zu Buergerkriegen.
Das Schlimmste, was einem Land passieren kann, sind bedeutende Erdoelfunde. Ab dann wird dieses Land fuer Westler 'interessant'... Das Schicksal des angeblich reichen Landes ist damit besiegelt.
Schon lange wird dieses Phaenomen als "resource curse" (also als "Rohstoff-Fluch") bezeichnet.
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hl
antwortete am 30.05.04 (22:12):
Wieso ablenken? DAFUR ist eine Provinz des Sudans.
"Seit 1983! sind durch die Kämpfe zwischen der arabisch-islamistischen Regierung im Norden und dem christlich-animistisch dominierten Süden und damit verbundene Hungersnöte etwa zwei Millionen Menschen umgekommen. Es ist auch ein Krieg um Öl, das dem Land Reichtum bescheren könnte und es doch in den Abgrund stößt"
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Wolfgang
antwortete am 30.05.04 (22:16):
Einige Links zum Phaenomen "resource curse" ("Rohstoff- oder Ressourcen-Fluch"):
The Resource Curse (by GEORGE SOROS) https://www.project-syndicate.org/commentaries/commentary_text.php4?id=1273
Heinrich-Boell-Stiftung DER RESSOURCENFLUCH / THE RESOURCE CURSE BASISTEXTE / BACKGROUND https://www.boell.de/de/01_event/2609.html
Internet-Tipp: https://www.boell.de/de/01_event/2609.html
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mart
antwortete am 30.05.04 (22:33):
hl,
Ist eine Diskussion über ein Thema möglich, bei dem man nicht bereit ist,sich zuerst mit der Geographie und den diversen Problemen eines Landes zu beschäftigen?
und einfach die copy Taste betätigt?
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ricardo
antwortete am 30.05.04 (23:18):
Mart Du hast recht, diesmal zieht die Ölfunzel nicht! Es geht um "ethnische Säuberungen, um mörderische Aktionen der arabisch islamistischen Bewohner, die gut bewaffnet den Minderheiten den garaus machen wollen. Der Sudan soll islamisch werden.- Es ist dies peinlich, weil die Weltöffentlichkeit einschließlich der UNO aus verschiedenen Gründen so gut wie keine Notiz davon nimmt.
Ich erspare mir in Hinblick auf die rüden Proteste, die Gründe zu nennen.. Aber das ist ja kein Geheimnis!
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mart
antwortete am 30.05.04 (23:21):
Achtung,
Diesmal geht es echt um Rassismus -
moslemische arabische Reiterhorden gegen seßhafte moslemische Schwarze.
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greisi
antwortete am 30.05.04 (23:29):
An Öl, Uran und Schmuckdiamanten klebt Blut. Weil diese Rescourcen total in den Händen macht- und geldgeiler Kartelle sind. Während jeder zivilisierte Mensch auf Schmuckdiamanten problemlos verzichten kann, man als vorrausschauener Staat aus der Kernenergie und damit dem Abbau von Uran als Energiequelle aussteigen kann, ist das mit dem Öl schwieriger. Wichtig wäre ein konsequenter Ausbau dezentraler, nachhaltiger Enerigiequellen, wie Wind, Erdwärme, Sonne, Wasser. Die Experten sind unterschiedlicher Meinung wie man in der Presse lesen kann, aber sicher wäre ein 100%ige Abkehr vom Öl als Energiequelle , wenn man nur wollte, innert weniger Jahrzehnte möglich. Wozu man sonst noch Öl bräuchte in der chemischen Industrie z.b. liesse sich evtl. durch das verölen von Abfällen decken.
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Wolfgang
antwortete am 30.05.04 (23:34):
Die wirtschaftliche Ursache fuer die afrikanischen Verwerfungen und Verheerungen und fuer die (Stellvertreter-)Kriege (vor allem fuer die Kriege ums Oel) sind der westliche Kolonialismus bzw. Imperialismus.
Zur Information empfehle ich eine Seite der 'Gesellschaft fuer bedrohte Voelker' (s. Link):
Oel heizt den Krieg im Sudan an (aus 'pogrom - bedrohte voelker', Nr. 210, Heft 3 / 2001, von ULRICH DELIUS)
Internet-Tipp: https://www.gfbv.de/voelker/oel/210/sudan.htm
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mart
antwortete am 31.05.04 (07:24):
Ich kann mich nur wundern, welcher Unwillen bei intelligenten Menschen besteht, sich mit Problemen auseinanderzusetzen.
Ist auch wohl schwierig bei einem Land mit der Größe von Sudan und bei Konflikten, die beim besten Unwillen nicht mit dem südsudanischen Öl in Verbindung gebracht werden können.
Rüttelt wohl ein wenig an einem so schön festgefügten Weltübelerklärungssystem?
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Wolfgang
antwortete am 31.05.04 (09:19):
Es ist in der Friedens- und Konfliktforschung gute Tradition, Kriege nicht im amgeblich 'Boesen' des Menschen zu suchen. Es ist auch gute Tradition, das angeblich 'Heilige' eines Krieges auf seine wirtschaftlichen Ursachen hin zu untersuchen.
Geht man im speziellen Fall so an die Sache heran, wird einem schnell klar, dass auch im Falle des Sudan der Ressourcen- bzw. Rohstoff-Fluch die Menschen dort heimgesucht hat.
Ursache und Wirkunng duerfen halt nicht miteinander verwechselt werden... Die Ursache seien der Q'ran bzw. die Bibel, sagen manche. Schaut genauer hin: Der angeblich 'heilige' Krieg entpuppt sich als Krieg gefoerdert und genutzt von Oelfirmen (unter ihnen CNPC (China), Petronal (Malaysia), Talisman Energy (Kanada), Lundin Oil (Schweden), TotalFinaElf (Frankreich) und OMV (Oesterreich)).
Internet-Tipp: https://www.gfbv.de/voelker/oel/210/sudan.htm
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mart
antwortete am 31.05.04 (10:34):
Ist immer noch nicht klar geworden, daß hier weder der Heilige Krieg noch der Koran eine Rolle spielen.
Sondern simpel und einfach, daß die eine ethische Gruppe eine andere masakriert, wobei beide Gruppen muslimischen Glauben haben.
Allerdings ist die Hautfarbe eine andere und die Lebensgewohnheiten.
Und die Lieblingsidee, die Ölfirmen sind an allem Elend schuld, wirst du - wenn du die Bereitschaft endlich aufbringen würdest, dich mit der Geographie zu beschäftigen, einfach ablegen müssen.
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Wolfgang
antwortete am 31.05.04 (10:51):
Auch das - die angeblich so miteinander verfeindeten Ethnien, die angeblich den Krieg wollten - ist Ursache mit Wirkung verwechselt. Tatsache ist, das bestaetigen eine Menge Untersuchungen der Friedens- und Konfliktforscher, dass Konflikte zwischen Ethnien von international agierenden westlichen Konzernen (nicht nur von Oelfirmen) benutzt werden, um Buergerkriege anzuzetteln.
Der Sudan ist ein Beispiel dafuer... Dort wurde systematisch der Buergerkrieg geplant und die Bedingungen dafuer (z. B. durch die militaerische Aufruestung der Region) wurden generalstabsmaessig geschaffen.
All das geschieht mit Hilfe und zum Nutzen und Frommen von CNPC (China), Petronal (Malaysia), Talisman Energy (Kanada), Lundin Oil (Schweden), TotalFinaElf (Frankreich) und OMV (Oesterreich)).
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seewolf
antwortete am 31.05.04 (15:43):
mart -
sicher ist das so ähnlich wie in Nordirland oder im Baskenland, wo die Leute sich auch ganz bestimmt wegen Öl oder im Interesse westlicher Konzerne schon jahrhundertelang gegenseitig die Häuser anstecken und sich ohne fremdes Zutun nie in die Haare bekommen hätten ...
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mart
antwortete am 31.05.04 (19:42):
Tritt eine Idee in einen hohlen Kopf, so füllt sie ihn aus - weil keine andere da ist, die ihr den Rang streitig machen könnte. (Charles-Louis de Montesquieu)
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ricardo
antwortete am 31.05.04 (22:15):
" wenn in uns irgendetwas nicht in Ordnung ist, so suchen wir die Ursachen dafür außerhalb unserer selbst und finden sie schnell: dahinter steckt der Franzose(Bushkrieger) dahinter die Juden (Sharonkrieger), dahinter Wilhelm (GWB)... das Kapital, Pech und Schwefel, die Freimaurer, das Syndikat, die Jesuiten – das sind Gespenster, aber wie sehr sie doch unsere Unruhe besänftigen!"
P.Tschechow in einem Brief
Die in Klammer hinzugefügten Begriffe sind von mir eingefügt :-))))
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BarbaraH
antwortete am 31.05.04 (23:34):
>>Der Reichtum des afrikanischen Kontinents könnte ein Segen sein, ein Quell des Wohlstands, ein Motor für den wirtschaftlichen Aufschwung. Tatsächlich aber sind Afrikas Bodenschätze für Millionen Menschen zum Fluch geworden. (...) Das Beispiel Sudan
Beispiel Sudan: Die islamischen Militärherrscher in Khartum, die gegen die Rebellen im animistisch geprägten Süden des Landes kämpfen, vertreiben die wehrlose Bevölkerung in den Ölgebieten am oberen Nil. Hunderttausende mussten vor den Kampfhubschraubern und mordenden Banden fliehen.
Dem Bürgerkrieg, der mit Unterbrechung seit 1956 tobt, fielen mindestens zwei Millionen Menschen zum Opfer. Der Streit um das Öl blockiert die Friedensverhandlungen, weil das Regime des Nordens nichts von diesem Reichtum abgeben will – obgleich die Ölfelder in Gebieten liegen, die zum Teil von Rebellen kontrolliert werden.
Nicht nur China, Malaysia und Russland mischen im sudanesischen Ölgeschäft mit, auch westliche Konzerne aus Schweden und Kanada haben dort investiert.<<
Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 17.06.2003 Goldgrube Afrika Die Paten des Krieges von Arne Perras https://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/985/12973/
Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/985/12973/
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mart
antwortete am 01.06.04 (06:45):
Deine Quelle von 17.6.2003 beschäftigt sich mit dem Nord/Südkonflikt (1,5 Mill. Getötete), wobei gestern ein Friedensabkommen unterzeichnet worden ist.
Ist es nicht typisch für vergessene, verdrängte und negierte Kriege, daß dieses Morden (bis jetzt ca. 10.000 Getötete und eine Million Vertriebene)nicht einmal in das Bewußtsein der reichen, satten und friedenbewegten Menschen eingedrungen ist?
Diesmal werden seßhafte, schwarze, muslimische Menschen von arabischen Reiterhorden offensichtlich mit Unterstützung der sudanesischen Regierung, massakriert und vertrieben.
Übrigens erreichte der von mir am 24.4.04 eingesetzte Thread 9 Antworten (von Karl, der sich für eine stärkere Unterstützung der UNO durch die USA ausspricht, Jeanny, Werner und Julchen)
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv6/a1614.html
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ricardo
antwortete am 01.06.04 (09:09):
Mart habe den Thread gelesen. Da wurde u.a. gesagt, die UNO würde durch die USA blockiert. Als ob die UNO nur darauf warten würde, einzugreifen. Dazu hat sie weder Macht noch Absichten dieser Art.
In Darfur gibt es bislang keine Ölvorkommmen. Hier wird aus durchsichtigen Gründen auf wirtschaftliche Ursachen des Völkermordes hingewiesen.
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Wolfgang
antwortete am 01.06.04 (11:44):
Ein paar Informationen zun Thema 'Sudan, eine Tragoedie'... Um was geht es ? - Es geht um Erdoel, Gold, Platin, Kupfer und Uran. Es geht darum, wer die Verfuegungsgewalt darueber hat. Und es geht darum, dass die von mir in frueheren Beitraegen genannten Oelfirmen Buergerkriegsparteien unterstuetzen und Nutzniesser des Buergerkriegs sind.
"Als Ursache des Krieges gilt die politische, wirtschaftliche und soziale Benachteiligung des Suedens [des Sudans] und in den letzten Jahren vor allem das Rohoel. [...] Seit August 1999 wird dieses Oel gefoerdert. Von den Oelexporten profitiert die Militaerregierung, die die Oelfelder kontrolliert. Das Geld aus den Oelgeschäften fliesst zu einem Grossteil in den Verteidigungsetat [korrekter waere es gewesen, von Kriegsetat zu sprechen]."
" 'Das [sudanesische] Oel ist Blutoel, das die Kriegsmaschine der Regierung unterstuetzt', sagte damals Donald M. Payne von den [US-]Demokraten. 'Schaendlich', nannte es der [US-]Abgeordnete Tom Lantos, dass auslaendische Firmen mit US-Geldern den 'Voelkermord' unterstuetzen. US-Unternehmen ist eine Betaetigung in Sudan verboten. "
Quelle der Zitate... Oel im Feuer des Krieges (von JONAS REST), FR, 08.01.2002
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mart
antwortete am 01.06.04 (12:56):
Im Loch hat offensichtlich nur Öl Platz - erinnert mich irgenwie an das kostbare Walrat
:-)
Bitte zeigt mir das Blutöl, daß die schwarzen Bauern fördern, nichtfördern, darauf Anspruch erheben oder sonstiges.
Und beweist, daß es beim Vertreiben und Ermorden der schwarzen muslimischen Ackerbauern um den Einfluß des Öl geht.
Ablenkungen, wie hier auf dem laufenden Band serviert werden, sind ärger als Demagogie, sie sind der Ausdruck von Voreingenommenheit oder absichtlicher Irreführung.
In diesem Land Sudan, das 4 Mal größer ist als Deutschland gibt es sogar Gegenden, wo kein es kein Öl gibt
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Gudrun_D
antwortete am 01.06.04 (13:17):
Mart
wenn Wolfgang aber nun gerade dort doch Öl sieht,wo eigentlich keines ist?:-)
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mart
antwortete am 01.06.04 (13:57):
Do kan ma nix mehra mocha.
:-)
Die Behandlung dieses Syndroms muß ich dafür zuständigen Leuten überlassen.
:-)
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Gudrun_D
antwortete am 01.06.04 (14:38):
aha, so,nach dem Motto: ..gehört mir nicht,geht mich nix an.......
Quelle für diesen Ausspruch nachlesbar unter Allgemein und gefunden;-)))
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mart
antwortete am 01.06.04 (15:43):
Versteh ich zwar nicht ganz, aber ich glaube doch, daß wir uns darüber einig sind, daß, wenn jemand etwas sieht, was nicht dort vorhanden ist, es einfach gröber fehlt.
:-)
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ricardo
antwortete am 02.06.04 (09:50):
Es geht nicht um Öl, es geht um verhungernde Menschen. Ich hoffe und wünsche, daß die jetzt sehr spät einsetzende Hilfsbereitschaft von der Sudan-Regierung nicht behindert wird.
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Wolfgang
antwortete am 02.06.04 (10:54):
Die sudanesische Bevoelkerung leidet unter dem Fluch der Rohstoffe (engl.: resource cursee). Die Ursache: Es ist unsere Art und Weise der Produktion und Konsumtion, unser unmaessiger, offensichtlich unstillbarer Energie- und Rohstoffhunger, was den Menschen in den sogenannten 'unterentwickelten' Laendern die Hoelle auf Erden macht. Der westliche 'american way of life' (ein anderes Wort fuer die Zerstoerung von Mensch und Natur) geht ueber Leichen.
In einem Linksruck-Beitrag wird der Leidensweg des Sudanesen so beschrieben:
[...]
Die Menschen im Sudan koennten reich sein: Es gibt Erdoel, Gold, Kupfer und Uran. Internationale Konzerne pluendern den Reichtum und helfen der arabischen islamistisch-konservativen sudanesischen Regierung, eine Bevoelkerungsgruppe gegen die andere auszuspielen und Widerstand zu unterdruecken.
[...]
Hunderttausende der in den ueber 200.000 Quadratkilometer großen Foerdergebieten lebenden Maenner, Frauen und Kinder hat die sudanesische Armee mit Unterstuetzung der Erdoelkonzerne getoetet oder vertrieben.
Die Bevoelkerung wehrt sich gegen den Ausverkauf des Erdoels und die Vernichtung ihrer Lebensgrundlagen. Die Zentralregierung greift auf einen in der Kolonialzeit begruendeten Konflikt zwischen dem christlichen Sueden und dem muslimischen Norden zurueck [...]."
Erdoelgewinne stecken auch in den Waffen, mit denen die Regierung Krieg in Darfur gegen die dort lebenden Bauern fuehrt. [...]
[...]
Vor zwei Jahren haben sich die Bauern in Darfur gegen die Ueberfaelle [der sudanesischen Armee] organisiert. Wie die Widerstandsorganisationen im Sueden des Sudan werfen auch sie der Zentralregierung die systematische Verelendung ihrer Region vor. Diese spielt die arabischen Nomaden gegen die ueberwiegend afrikanischen Bauern aus, um die Kontrolle ueber das an Uran und Schwermetallen reiche Darfur zu behalten.
Dem Magazin Africa Analysis zufolge haben in mehreren Doerfern Araber und Afrikaner Jahrhunderte lang friedlich miteinander gelebt. Das zeigt, dass ein Afrika von unten moeglich ist – allerdings nur gegen die Profitinteressen von IWF und Oelmultis.
Quelle... Sudan: Die gemachte Katastrophe, Linksruck Nr. 178, 26. Mai 2004
Internet-Tipp: https://www.project-syndicate.org/commentaries/commentary_text.php4?id=1273
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ricardo
antwortete am 02.06.04 (11:31):
Friedlich zusammen gelebt? Das ist zu bezweifeln. Der Sudan wurde von den arabischen Sklavenhändlern heimgesucht.
Afrika ohne Kolonien war kein Garten Eden! Es gab überall so wie auch bei den Indianern in Nordamerika erbitterte Stammeskriege.
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mart
antwortete am 02.06.04 (12:16):
Danke, ricardo,
daß du in deinem Beitrag vom 02.06.04 (09:50)
klargestellt hast, daß es um verhungernde Menschen geht.
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BarbaraH
antwortete am 02.06.04 (13:55):
Danke Wolfgang,
dass Du nicht müde wirst, uns über die wahren Hintergründe dieser Tragödie aufzuklären, denn nur wer die erkennt, könnte etwas zu ihrer Behebung beitragen.... es sei denn, er hätte gar kein Interesse daran.
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mart
antwortete am 02.06.04 (15:14):
Liebe Barbara,
Wolfgang hat zur Aufklärung dieser Tragödie fast nichts beigetragen,
er mußte ja wie andere hier sich zuerst einmal informieren, daß das jetzige Morden und Vertreiben nicht zum gerade (hoffentlich) beigelegten Konflikt im Südsudan gehört, der darauf beruhte, daß sich der muslimische Norden alle Einkünfte unter den Nagel riß und mit über 60% der Erdöleinkünfte Waffen kaufte, um weiterhin im Süden den Rest der christlichen und animistischen Sudanesen zu dransalieren und zu vertreiben.
Die Erklärung, warum die jetzige ethnische Säuberung des muslimischen, schwarzen Westen durch arabische muslimische Reiterhorden mit Unterstützung der sudanesischen Regierung erfolgt, bleibt er aber schuldig.
Ach ja, es würde dort Uran und Schwermetalle geben? kein Öl mehr ?
:-)
Deswegen wird die dort ansässigen Bauern massakriert.
Eine Erklärung, die jetzt sicher wieder ins Weltbild von einigen paßt.
Leider fehlt mir die Nennung der Bösen, die hinter den Arabern und der sudanesischen Regierung stehen!
:-)
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BarbaraH
antwortete am 02.06.04 (17:39):
Natürlich lebt es sich weitaus angenehmer, wenn man den dortigen Menschen einfach den Willen zum Frieden abspricht. Bodenschätze, womöglich noch welche, die die westliche Welt dringend braucht, ignorieren wir einfach. Wirtschaftsinteressen? Wir doch nicht. Wir wollen doch nur helfen.... diesen dummen, uneinsichtigen, unterentwickelten Menschen...
Ein paar Absätze aus dem unten aufgeführten Artikel im Hamburger Abendblatt:
>>Die Oldesloer Firma Thormählen Schweißtechnik AG hat einen Milliardenauftrag an Land gezogen. Das im Gleisbau tätige Unternehmen soll eine 2500 Kilometer lange Eisenbahnstrecke vom Süden des Sudan über Uganda bis nach Kenia bauen und anschließend auch betreiben. Das Volumen des Auftrags: gut eine Milliarde Euro. (...) Heute ist die Thormählen-Technik bereits für alle Hochgeschwindigkeitsstrecken vorgeschrieben. Sie soll den vom Bürgerkrieg geschüttelten Südsudan nach vorn bringen. "Der Wiederaufbau, insbesondere der Anschluss an die südlichen Nachbarstaaten und nicht zuletzt an einen vom Nordsudan unabhängigen Hafen, ist von entscheidender Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der Region", sagt Klaus Thormählen. Er ist zuversichtlich, dass eine Geberländerkonferenz die Baukosten bewilligen wird: "Der Südsudan verfügt über reichhaltige Bodenschätze, unter anderem Öl, Gold und Uran." (...) Noch allerdings - und das ist eine Unwägbarkeit im Eisenbahnprojekt - befindet sich der Sudan im 21. Jahr eines blutigen Bürgerkriegs. Eines Bürgerkriegs, in dem John Garang bislang Führer der christlich orientierten Rebellenbewegung SPLM/A ist, die den Süden des Landes weitgehend unter Kontrolle hat. Im Norden herrschen dagegen Islamistengruppen um den Präsidenten Omar al-Baschir. In dem Konflikt spielt der Streit um die Rohstoffschätze des Landes eine wichtige Rolle......<<
Eine "GEBER"-länderkonferenz soll also "helfen", "die wirtschaftliche Entwicklung der Region" voranzubringen.... Nein, mart, die Bodenschätze spielen wohl kaum eine Rolle. Die bösen Islamisten aus dem Norden ermorden die christlichen Bauern im Süden... Das kommt uns doch irgendwie bekannt vor...
Oder sollte dieser Religionskrieg vielleicht doch nur vorgeschoben sein, um den ge-BILD-eten Menschen Sand in die Augen zu streuen?
Quelle: Hamburger Abendblatt vom 21.05.2004 Eine Eisenbahn für Afrika Oldesloer Firma unterzeichnet Vertrag mit Sudan. Milliardenprojekt soll 500 Arbeitsplätze schaffen Von Alexander Sulanke https://www.abendblatt.de/daten/2004/05/21/297022.html
Internet-Tipp: https://www.abendblatt.de/daten/2004/05/21/297022.html
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Medea.
antwortete am 02.06.04 (17:57):
Die Bodenschätze des Südens spielen auch eine Rolle - aber was ist mit den dortigen Menschen, die diesen Teil des Landes auch seit Jahrhunderten bewohnen? Wieso müssen sie vertrieben oder in Massen getötet, sie geradezu ausgerottet und ihre Dörfer niedergebrannt werden? Alles mit Wissen und Billigung der sudanesischen Regierung, die ja, wie immer wieder zu hören ist, auch die vielen Hilfsgüter von humanitären Organisationen nicht ausliefern und verteilen läßt? Afrikanische Stämme werden massakriert, auch weil sie sich standhaft weigerten, den islamischen Glauben zwangsaufgedrückt zu bekommen - das dürfte wohl die schlimmste Form von Rassismus sein. Gerade neulich wieder im TV einen Film gesehen, wie arabische Sklavenhändler die schwarzen Menschen einfangen und mit Fußfesseln aneinander gekettet vorwärts trieben. Nein, hier geht es nicht nur um Öl und die anderen Bodenschätze, hier geht es ebenso um die Ausbreitung des Islam mit Feuer und Schwert.
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Medea.
antwortete am 02.06.04 (18:10):
Wie albern, hier ständig mit
ge-BILD-eten zu operieren.
Immerhin ein Blatt mit Millionenauflage, aus dem sich ein Teil der Bevölkerung informiert, zugegebenermaßen häufig reißerisch aufgemacht,
aber nicht jedem ist es gegeben, den SPIEGEL, die Frankfurter Rundschau, Frankfurter Allgemeine etc. zu "studieren", weil denen vorbehalten, die sich dann tatsächlich als die Gebildeten der Republik wahrnehmen.
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mart
antwortete am 02.06.04 (21:08):
"Sudan, das weltweit größte humanitäre Drama"
Wien - "Das humanitäre Drama im Sudan ist derzeit das größte der Welt.
"Weder im Irak noch in den Palästinensergebieten oder in Afghanistan ist die Lage so schlimm, obwohl uns die Kämpfe dort große Sorgen machen. Aber dort verhungert niemand, es gibt wenigstens medizinische Grundversorgung", meint der Norweger Jan Egeland, stellvertretender UN-Generalsekretär für humanitäre Angelegenheiten, zum STANDARD.
"Wenn menschliches Leben überall gleich viel wert ist, dann hat der Sudan unter allen unseren Aufgaben Priorität", betont der Norweger, der diese Woche Österreich besuchte: "Allein in der Darfur-Region gibt es laut unseren Zahlen rund eine Million Vertriebene. Dazu kommen mindestens 100.000 Menschen, die bereits in den Tschad geflüchtet sind. Vor dem UN-Sicherheitsrat habe ich bereits auf die ethnischen Säuberungen hingewiesen, die dort stattfinden". Christine Decker von der Caritas International kann die Einschätzung Egelands nur bestätigen. Via Satellitentelefon berichtete die Helferin dem STANDARD aus der Grenzregion zwischen dem Sudan und Tschad, dass eine Fläche so groß wie Deutschland praktisch menschenleer sei.
Hunderttausende Menschen seien mit Gewalt von den arabischstämmigen "Janjaweed"-Milizen (ausgesprochen "Dschandschaweed", übersetzt "die Berittenen") und der sudanesischen Armee vertrieben worden, weil sie eine schwarze Hautfarbe hätten.
"Diese Reitermilizen gehen immer im Verbund mit der Armee vor, berichten alle Flüchtlinge", erzählt Decker. Das Regime in Khartum habe die Reitermilizen in die Armee integriert.
Den Menschen in der Region sei durch Plünderungen die Lebensgrundlage entzogen worden, die Felder zerstört, die Brunnen zugeschüttet, meint Decker. Allein schon deshalb müssten sich die Flüchtlinge auf einen monatelangen Aufenthalt im Tschad einrichten, bei Temperaturen nicht unter 40 Grad Celsius."
Internet-Tipp: https://derstandard.at/?id=1672027
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BarbaraH
antwortete am 02.06.04 (23:33):
>>Das Interesse am Öl steht nach Ansicht von Beobachtern auch hinter dem Engagement Washingtons für den Frieden in Sudan. "Die USA wollen aus Port Sudan mit Hilfe einer neuen Pipeline eine Tankstelle für ihre Streitkräfte machen", schreibt L'intelligent. Besonders attraktiv ist aus amerikanischer Sicht das Öl im Golf von Guinea.
"Das Öl liegt so weit vor der Küste, dass die Afrikaner gar nicht merken, wenn es abtransportiert wird", zitiert The New Yorker einen US-Beamten. Fakt ist: Der Transport von Afrikas Westküste ist einfacher und sicherer als der Weg aus dem Persischen Golf.
Befürchtet wird, dass die oft bitterarme Bevölkerung von den Öleinnahmen kaum profitieren wird.<<
Quelle: Frankfurter Rundschau vom 03.06.04 Ausbeutung in Afrika https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/nachrichten_und_politik/thema_des_tages/?cnt=447444
Internet-Tipp: https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/nachrichten_und_politik/thema_des_tages/?cnt=447444
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ricardo
antwortete am 03.06.04 (08:38):
Ach es ist ganz offensichtlich Nur USA und Öl ist wichtig für den Krieg in dem Sudan! Na Potz Blitz! nun sieh mal an!
Alles andere würde hier Im ST doch wundern mir!
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mart
antwortete am 03.06.04 (08:41):
Barbara,
Wunderbar, daß nun auch in Dafur Erdöl off-shore gefunden wurde und vom Golf von Guinea wegtransportiert werden soll.
grins
:-)
Die Befürchtung, daß die Bevölkerung der versch. Länder rund um den Golf von Guinea nichts von den Erdöleinnahmen sehen, ist natürlich vollkommen berechtigt.
"Der Griff in die Ölkassen ist immer auch ein Motiv der gewaltsamen Konflikte um politische Macht. Angola, Kamerun und Nigeria, die einzigen Golf-Länder, die im Korruptionsindex von ´Transparency International` berücksichtigt sind, stehen seit Jahren in den ´Top 10`.
Die Weltbank schätzt für Angola die jährlichen Verluste durch Korruption auf US-$ 1 Mrd.. Eine Untersuchung in Nigeria wies nach, dass die gesamten US-$5 Mrd. ´windfall profits` aus dem Irak-Kuwait-Krieg an der Zentralbank vorbei auf illegale Konten geflossen sind. Kamerun zahlte früher Öldevisen am Staatshaushalt vorbei auf offshore- Konten ein, um die Ökonomie nicht zu überhitzen. Bei einer späteren Kontenüberprüfung waren viele Gelder verschwunden."
Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?G65B24678
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Wolfgang
antwortete am 03.06.04 (10:29):
Der Sudan ist ein Beispiel fuer den unmaessigen und unstillbaren Hunger des Westens nach Ressourcen.
Die sogenannte 'humanitaere Hilfe' fuer den Sudan ist keine selbstlose Hilfe... Dahinter stecken die wirtschaftlichen Interessen grosser Konzerne (nicht nur Oelkonzerne). Diese Interessen sind aber nicht die Interessen der allermeisten afrikanischen Menschen.
Nur eine kleine radikale und korrupte im Auftrag der Konzerne agierende und von ihnen alimentierte afrikanische Minderheit profitiert vom westlichen 'american way of life'. Auf der Seite der Deutschen Welle (DW) ist zu lesen (Quelle s. Link):
"Die US-Regierung ist an einer stabilen Lage im Sudan interessiert. Schliesslich stehen amerikanische Oel-Interessen auf dem Spiel. Und die sind laengst nicht auf den Sudan beschraenkt. 'Die USA haben ein vitales und - ein durchaus steigendes - nationales Interesse in West- und Zentralafrika'. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Untersuchung des Washingtoner Think-Tanks CSIS (Center for Strategic and International Studies). Afrika sei eine Schluesselregion, um die 'Diversifizierung der Energieversorgung' des Landes kuenftig abzusichern. Die Abhaengigkeit von Oellieferungen aus dem krisengeschuettelten Mittleren und Nahen Osten, in dem die Oelvorraete sich dem Ende zuneigen, soll verringert werden."
Wohl dem Land, das nicht in die Faenge der Konzerne und ihrer politischen Statthalter der Macht geraet !
Internet-Tipp: https://www.dw-world.de/german/0,3367,1503_A_1164917,00.html
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Wolfgang
antwortete am 03.06.04 (10:31):
Webtipp...
DW - 14.04.2004 Der Fluch des Oels Die USA nehmen Afrika als Erdoellieferanten immer mehr ins Visier. für einige Laender dort ist das Oel mehr Fluch als Segen. Korruptionsgelder westlicher Erdoelfirmen heizen die Machtkaempfe zusaetzlich an. Von STEFFEN LEIDEL https://www.dw-world.de/german/0,3367,1503_A_1164917,00.html
Internet-Tipp: https://www.dw-world.de/german/0,3367,1503_A_1164917,00.html
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mart
antwortete am 03.06.04 (11:12):
Doch noch einen Link gefunden?
daraus:
"Während die Weltöffentlichkeit des zehnten Jahrestages des Genozids in Ruanda gedenkt, findet nach Ansicht der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) an anderer Stelle Afrikas ein neuer Völkermord statt.
"Eine Million Menschen drohen im Sudan zu verhungern, weil die sudanesische Regierung humanitäres Völkerrecht missachtet und Hunger als Waffe einsetzt", heißt es in einer Stellungnahme des Generalsekretärs der Organisation, Tilman Zülch.
Die GfbV wirft arabischen Milizen - die das arabische Regime in Khartum angeblich unterstützen - Massentötungen und -vergewaltigungen in der westlichen Region Darfur vor. Kinder seien entführt, Vieh getötet und Dörfer geplündert worden. Sorgen bereitet der Konflikt auch den USA: Sie haben Personal in die Region gesandt, um die Verteilung von Hilfsgütern zu organisieren.
DIE "HUMNATÄRE Hilfe" ist jedoch NICHT GANZ SELBSTLOS.
Die US-Regierung ist an einer stabilen Lage im Sudan interessiert. Schließlich stehen amerikanische Öl-Interessen auf dem Spiel. Und die sind längst nicht auf den Sudan beschränkt.
"Die USA haben ein vitales und - ein durchaus steigendes - nationales Interesse in West- und Zentralafrika".
Oh je, dann darf also nicht geholfen werden?
Es könnte allerdings sein, daß auch einige Menschen in den betroffenen Gebieten Interesse an stabilen Verhältnissen haben - kommt mit irgendwie menschlich vor, vor allem da die jetzt verfolgten schwarzen Muslimen immer einen sehr friedfertigen Islam vertreten haben.
oder glaubst du, sie wünschen Verhältnisse, wie sie jetzt herrschen?
Oder glaubst du, die marodierenden arabischen Reiterhorden werden von der US bezahlt und angestiftet um stabile Verhältnisse herzustellen?
:-)
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Wolfgang
antwortete am 03.06.04 (11:28):
Die sudanesische Regierung ist eine Regierung der Konzerne... Und die schueren den Buergerkrieg und sponsorn ihn. Das tun sie, weil ihnen der Krieg nuetzt. In einem frueheren Beitrag nannte ich diejenigen Konzerne, die (mit-)verantwortlich sind fuer die sudanesische Tragoedie. Ich schrieb (am 31.05.04 (09:19)):
Geht man im speziellen Fall so an die Sache heran, wird einem schnell klar, dass auch im Falle des Sudan der Ressourcen- bzw. Rohstoff-Fluch die Menschen dort heimgesucht hat.
Ursache und Wirkunng duerfen halt nicht miteinander verwechselt werden... Die Ursache seien der Q'ran bzw. die Bibel, sagen manche. Schaut genauer hin: Der angeblich 'heilige' Krieg entpuppt sich als Krieg gefoerdert und genutzt von Oelfirmen (unter ihnen CNPC (China), Petronal (Malaysia), Talisman Energy (Kanada), Lundin Oil (Schweden), TotalFinaElf (Frankreich) und OMV (Oesterreich)).
Internet-Tipp: https://www.gfbv.de/voelker/oel/210/sudan.htm
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hl
antwortete am 03.06.04 (11:45):
"Der angeblich 'heilige' Krieg entpuppt sich als Krieg gefoerdert und genutzt von Oelfirmen (unter ihnen CNPC (China), Petronal (Malaysia), Talisman Energy (Kanada), Lundin Oil (Schweden), TotalFinaElf (Frankreich) und OMV (Oesterreich))."
So ist es, lieber Wolfgang. Leider wollen manche hier lieber die "arabischen Reiterhorden" anprangern statt den Realitäten ins Auge zu sehen und sie scheuen sich auch nicht, dafür die hungernden Menschen im Sudan zu instrumentalisieren, weil es gerade mal wieder in ihr Bild passt.
https://www.txvr.com/jn/images/JN0011SUINGA.jpg (Sudan 1993!)
Internet-Tipp: https://www.txvr.com/jn/images/JN0011SUINGA.jpg
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mart
antwortete am 03.06.04 (12:10):
Da capo?
In Dafur - fast 100 % muslimische Bevölkerung - schlachten Moslems andere Moslems ab.
In Dafur (mit der Größe von Deutschland) gibt es kein Erdöl, aber guten Ackerboden.
Nur nebenbei: Deine Liste der im Südsudan tätigen Ölfirmen ist veraltert und stimmt nicht mehr.
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BarbaraH
antwortete am 03.06.04 (12:14):
>>Barbara, Wunderbar, daß nun auch in Dafur Erdöl off-shore gefunden wurde und vom Golf von Guinea wegtransportiert werden soll. grins<< (mart)
Nicht nur Erdöl treibt die Gier der "GEBER"-Länder an. Ebenfalls verlockend sind im Sudan die Bodenschätze Uran, Gold und Kupfer. Natürlich muss man vorher etwas investieren, in Form von Hilfe für die dort ansässige Bevölkerung: Nahrungsmittelhilfe, medizinische Hilfe, Waffenhilfe....
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mart
antwortete am 03.06.04 (12:35):
Na schön, daß wenigstens du einsiehst, daß in diesem gigantischen Land von der Größe Mitteleuropas nicht überall Erdöl gefördert wird. Und das der Golf von Guinea und die umgebenden Länder mit Erdölförderung etwas weiter weg sind.
:-)
"Das sudanesische Militär und von der Regierung unterstützte Milizen begehen in der westlichen Region Darfur täglich schwere Menschenrechtsverletzungen. Durch Terrorkampagne der Regierung wurden bereits eine Million unschuldiger Zivilisten gewaltsam vertrieben und die Zahl steigt täglich an."
Georgette Gagnon stellvertretende Direktorin der Afrika-Abteilung von Human Rights Watch
Human Rights Watch hat die sudanesische Regierung aufgefordert, die Milizgruppen unverzüglich zu entwaffnen und aufzulösen und internationale Hilfsorganisationen zur humanitären Versorgung der Vertriebenen in die Region zu lassen.
"Die Regierung hat über 20.000 arabischstämmige Milizsoldaten rekrutiert und mit Waffen ausgerüstet und operiert zusammen mit diesen als "Janjaweed" bekannten Milizen bei den Angriffen auf Zivilisten der Stämme der Fur, Masaalit und Zaghawa.
"Im letzten Jahr sind beinahe eine Million Zivilisten aus ihren Heimatdörfern geflohen. Die meisten von ihnen werden in Dörfer oder Lager vertrieben, wo sie von den Milizen weiter getötet, vergewaltigt oder ausgeraubt werden.
"Aufgrund von Streitigkeiten über Land und die spärlichen Ressourcen gab es in Darfur bereits seit Jahrzehnten immer wieder Zusammenstöße der arabischen und afrikanischen Bevölkerungsgruppen.
"Der aktuelle Konflikt begann jedoch vor 14 Monaten, als sich zwei neue Rebellenorganisationen herausbildeten. Die Rebellenbewegungen SLM/A (Sudan Liberation Movement/Army) und JEM (Justice and Equality Movement) verlangten von der sudanesischen Regierung, die arabischen Gruppen in Darfur nicht länger mit Waffen zu versorgen und sich mit den anhaltenden Schwierigkeiten der unterentwickelten Region zu befassen.
"Die Regierung reagierte mit massiven Bombenangriffen, die zusammen mit den Überfällen der plündernden Milizen mehr als 800.000 Menschen aus ihren Häusern und weitere 110.000 Menschen in den benachbarten Tschad vertrieben haben.
"In ihrer Kampagne der verbrannten Erde haben die Regierungsarmee und die Milizen mehrere Tausend Zivilisten der Stämme der Fur, Zaghawa und Masaalit getötet, routinemäßig Frauen und Mädchen vergewaltigt, Kinder entführt und zehntausende Rinder und anderes Eigentum geraubt.
"In vielen Teilen Darfurs haben sie gezielt hunderte Dörfer niedergebrannt und Wasserstellen und andere Bereiche der Infrastruktur zerstört, um den ehemaligen Bewohnern die Rückkehr erheblich zu erschweren.
"Die Milizen ermorden nicht nur die Menschen, sie zerstören auch die Lebensgrundlage zehntausender Familien," sagte Gagnon. "Die Betroffenen sind die Bauern der Region. Wenn diese Misshandlungen nicht beendet werden und die Menschen keine humanitäre Hilfe erhalten, könnte es in wenigen Monaten zu einer Hungerkatastrophe kommen."
Und das sind keine ethischen Säuberungen?
Oder sind das keine ethischen Säuberungen, weil das bei Moslems (Sudan ist eine islamische Republik mit 80%Moslems) nicht sein darf?
Oder sind das keine ethischen Säuberungen, weil es in Euer Weltbild nicht hineinpaßt?
Und meine letzte Frage:
Ist für die ca.1 Mill. an vertriebenen schwarzer Menschen nicht wichtiger, daß geholfen wird - als als Bestätigung für eure vorgefaßte da-capo Meinung zu dienen, die West-Konzerne seien an ihrem Elend schuld?
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Wolfgang
antwortete am 03.06.04 (12:47):
Den Menschen in Afrika waere am besten geholfen, wenn sich die Westler und ihr unmaessiger und unstillbarer Hunger nach den Ressourcen Afrikas von dort zurueckziehen wuerden.
Viel Unheil haben die alten und neuen westlichen Kolonisatoren Afrika gebracht.
Von 'humanitaerer Hilfe' kann ueberhaupt keine Rede sein. Dieser Begriff ist Neusprech und besagt nichts anderes, als dass angeblich 'unterentwickelte' Menschen von uns Westlern, den angeblich 'entwickelten' Menschen, mit Waffengewalt in Not und Elend und Abhaengigkeit gebracht wurden und darin gehalten werden.
'Humanitaere Hilfe' - das ist Luege und Zynismus pur.
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mart
antwortete am 03.06.04 (13:13):
Das einzige, was mir klargeworden ist, daß du, Wolfgang, über Leichen gehen könntest.
:-)
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Medea.
antwortete am 03.06.04 (20:57):
Die Zusammenhänge sind viel zu verworren, um sie auf einen passenden Nenner zu bringen.
Was ich sehe, ist, daß hier nicht nach langatmigen Erklärungen gesucht werden sollte, sondern s o f o r t die Hilfslieferungen für die verhungernden Menschen des Südsudan anlaufen müssen, und zwar ohne die ständigen Behinderungen der Regierung im Norden. Es läge sehr wohl in der Hand der Regierung, den marodierenden Reiterhorden Einhalt in ihrem Morden zu gebieten und sie aufzulösen.
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Karl
antwortete am 03.06.04 (23:25):
@ mart,
angesichts der enormen menschlichen Tragödie, die sich im Sudan abspielt, finde ich deine sich wiederholende Privatfehde deplaziert. Es ist m. E. durchaus angebracht, auf die verheerende Rolle des Kolonialismus hinzuweisen.
@ Wolfgang,
auch auf die Gefahr hin als leichtgläubig gescholten zu werden, ich nehme Frau Heidemarie Wieczorek-Zeul die Ehrlichkeit ihres Bemühens ab, Hilfe zu leisten.
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Wolfgang
antwortete am 04.06.04 (08:23):
Ich moechte meine Gedanken zum Thema zusammenfassen:
Frueher waren afrikanische Laender kolonisierte Laender... Heute sind afrikanische Laender pro forma selbstaendig, aber de facto immer noch kolonisierte Laender.
Der sogenannte Rostoff-Fluch (engl.: resource curse) bringt afrikanischen Menschen die Hoelle auf Erden. Der unmaessige und unstillbare Hunger westlicher Menschen nach Ressourcen (vor allem, aber nicht nur nach Oel) und die ungeheure wirtschaftliche und militaerische Macht westlicher Konzerne und ihrer politischen Statthalter der Macht halten Afrika gefangen.
Diese Konzerne haben es drauf, Ethnien gegeneinander auszuspielen, Konflikte anzufachen, Buergerkriegsparteien mit Waffen aufzuruesten. Diese Konzerne und ihre politischen Statthalter der Macht entscheiden ueber Krieg und Frieden, Tod und Leben, je nachdem, was gerade in ihre Geschaeftspolitik passt. Oft genug entscheiden sie sich fuer Krieg und Tod, weil das Extra-Profite bringt.
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Wolfgang
antwortete am 04.06.04 (08:26):
Webtipps zum 'Kolonialismus' :
Frantz Fanon (1961). Ueber Gewalt. In: Die Verdammten dieser Erde https://www.hyperghetto.de/texts/fanon/ueber_gewalt/
ZEIT 38/2002 Apostel der Entkolonisierung Alice Cherki entdeckt Frantz Fanon neu Von RUDOLF WALTHER https://www.zeit.de/2002/38/Kultur/200238_p-fanon.html
Internet-Tipp: https://www.hyperghetto.de/texts/fanon/ueber_gewalt/
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ricardo
antwortete am 05.06.04 (11:31):
Mart Vielleicht nicht über Leichen, aber über viel Papier!
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mart
antwortete am 05.06.04 (12:15):
Papier ist geduldig
aber die Konsequenzen aus Wolfgangs
<<Von 'humanitaerer Hilfe' kann ueberhaupt keine Rede sein. Dieser Begriff ist Neusprech und besagt nichts anderes, als dass angeblich 'unterentwickelte' Menschen von uns Westlern, den angeblich 'entwickelten' Menschen, mit Waffengewalt in Not und Elend und Abhaengigkeit gebracht wurden und darin gehalten werden. 'Humanitaere Hilfe' - das ist Luege und Zynismus pur.<<
im Zusammenhang mit der Katastrophe in Dafur bedeutet ein Meer von Leichen.
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ricardo
antwortete am 06.06.04 (22:49):
Mart muß man das denn ernst nehmen?
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mart
antwortete am 06.06.04 (23:39):
für mich ist das aber wirklich ein echtes Problem.
(Weitere Ausführungen darüber erspare ich mir aber lieber.)
:-)
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