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THEMA: UNO - Menschenrechtskommission hat getagt
9 Antwort(en).
mart
begann die Diskussion am 24.04.04 (15:58) mit folgendem Beitrag:
Menschenrechtsorganisationen kritisierten, die Kommission sei unfähig gewesen, schwere Menschenrechtsverletzungen anzuprangern.
Während der Jahresversammlung der Menschenrechtskommission der UNO hatten die Delegierten aus 53 Ländern Menschenrechtsverletzungen in Nordkorea, Israel, Kuba, Turkmenistan, Weißrussland und Birma kritisiert.
Resolutionen gegen China, Russland wegen Tschetscheniens und Iran gab es nicht.
Eine Resolution zu den El-Kaida-Gefangenen auf Guantánamo wurde von Kuba auf Bemühung der USA und EU zurückgezogen.
Auch zur Lage der Menschenrechte im Irak gab es keine Resolution.
Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat die sudanesische Regierung beschuldigt, Morde, Vergewaltigungen und Vertreibungen zu Unterstützen. In der Wüstenregion tobt seit Februar 2003 ein Konflikt, bei dem mindestens 10 000 Menschen getötet wurden. Etwa 750 000 sind auf der Flucht.. Rund 130000 Menschen sind über die Grenze in den Tschad geflohen, wo sie ein erbärmliches Leben in Lagern fristen. Laut Vereinten Nationen nimmt die Zahl der Vertriebenen, die aus verwüsteten Dörfern in die Städte der Region flüchten, stetig zu.
„Das Risiko eines Völkermords bleibt in beängstigender Weise real“, hatte Annan erst vor wenigen Wochen beim Gedenken an den Genozid in Ruanda gesagt.
Aber eine formelle Verurteilung des Sudan wegen schwerer Verletzungen der Menschenrechte in der Darfur-Region ist am Freitag in der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen gescheitert.
Quellen: diverse Zeitungen -------
Braucht die UNO nicht dringend eine Erneuerung, um nicht den letzten Rest an Glaubwürdigkeit auch noch zu verlieren?
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Karl
antwortete am 24.04.04 (18:38):
Vor allem bräuchte die UNO die vorbehaltlose Unterstützung und nicht die Obstruktion der USA. Würde die USA ihr Gewicht über die UNO einbringen, hätte die UNO wesentlich mehr Möglichkeiten als heute.
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mart
antwortete am 25.04.04 (01:04):
Die USA hat sich für eine Verurteilung Sudans eingesetzt!- Sie wurden ziemlich allein im Regen stehen gelassen. Wo stand da eigentlich die EU?
Aber was solls, es sind na nur etliche Tausend Menschen da unten.
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jeanny
antwortete am 25.04.04 (08:18):
wo bleibt eigentlich die stimme der AKP.staaten.
hab meine freundin auf sitzungen rund um den globus begleitet.bei diesen zusammenkünften geht es hauptsächlich um wirtschaftliche intresse.
wäre es nicht angebracht,dass die länder die zu diesen staaten gehören nicht auch ihre meinung, äussern,und gräueltaten wie jetzt im sudan verurteilen würden.
schliesslich gehört auch sudan zu dieser vereinigung.
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werner
antwortete am 26.04.04 (23:13):
@Karl - irgendwie verstehe ich Dein Verständnis von der UNO nicht. Einesteils scheinst Du sie, trotz der unzähligen Flops welche diese Organisation schon verbrochen hat, als den alleinigen Heilsbringer zu betrachten. Sie ist Dir nicht stark genug und in Deinem obigen Beitrag gibst Du, wie soll es anders sein, den USA die Schuld an der Schwäche der UNO. Du verlangst allen Ernstes die USA sollten ihr Gewicht in die UNO einbringen, bist aber einer der Ersten, der schreit wenn die USA ihr Gewicht einbringen. Diese Organisation ist so gut wie die Mehrheit ihrer Mitglieder und deshalb behaupte ich immer wieder, seit dankbar, dass wir nicht von der UNO beschützt werden. Srebrenica, Ruanda und Millionen anderer Opfer lassen grüssen.
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julchen
antwortete am 27.04.04 (05:35):
Jeanny, zwischenzeitlich ist es kein Geheimnis mehr, dass die UNO sehr wohl wirtschaftliche Interessen menschlichen Interessen vorgehen laesst.
Und dies seit langer Zeit getan hat.
So, wie ich das verstehe, kommen da Nachrichten auf uns zu, die ziemlich blamabel fuer die UNO ausschauen koennten.
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mart
antwortete am 29.04.04 (14:56):
Unter dem untenstehenden Link ist Der Völkermord in Darfur
Dokumentation: Der UN-Report im Wortlaut abzurufen:
"Die Schweigespirale um den Völkermord im Sudan wurde in den vergangenen Tagen von internationalen Medien durchbrochen, die westlichen Regierungen aber bleiben in Deckung, ebenso wie die Vereinten Nationen. Die EU-Außenminister sprachen auf ihrem Treffen am Montag nur außerhalb der Tagesordnung über diesen größten aktuellen Skandal der Völkergemeinschaft. Die Volksabstimmung in Zypern hatte Vorrang.
Das wahre Ausmaß des Verbrechens in Darfur geht aus dem Bericht der Organisation Human Rights Watch von Anfang April hervor, den wir hier dokumentieren, sowie aus dem Report der Vereinten Nationen über deren eigene Recherchen. Dieser offizielle Bericht der Weltorganisation ist aus politischen Gründen nach wie unter Verschluss. Der Text liegt der ZEIT und einigen anderen internationalen Zeitungen vor, wir haben darüber berichtet. Wir stellen den Originalwortlaut (englische Fassung) zur Verfügung:"
Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2004/18/un_sudan
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werner
antwortete am 29.04.04 (16:30):
@julchen - zum Beispiel die verschwundenen Millionen aus dem Lebensmittel für Öl Programm im Irak. Ich glaube nicht, dass die Irakis die UN als den grossen Friedensengel begrüssen, wohl wissend, dass der begründete Verdacht besteht, dass einige Milliönchen von UN-Angestellten inklusive dem Sohn von Kofi Annan eingesackt wurden. Sorry mart - das Thema ist eigentlich Sudan. Ich wollte julchen nur beipflichten. Lenke auch nicht mehr ab.
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mart
antwortete am 29.04.04 (16:42):
Gehört doch haarscharf zum Thema, oder nicht?
Ich habe nur selten etwas gegen Seitenwege, sie münden sehr oft wieder in den Hauptweg ähnlich den meandrierenden Bächen; ich habe aber etwas gegen beabsichtigtes Ablenken auf andere Pfade; dafür stehst du aber sicherlich nicht:-)
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julchen
antwortete am 30.04.04 (06:55):
Genau Werner und Mart... ..und dann war da noch die klitzekleine Sache mit Frankreich..... ..den Oelvertragen und dem Schmiergeld und warum Shirak -haste nicht gesehen - auf einmal ein "Gewissen" hatte.
Aber warten wir auf die Zeitungen :)))
Es verspricht interessant zu werden.
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