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THEMA:   Religion und Toleranz?

 13 Antwort(en).

werner begann die Diskussion am 19.05.04 (00:19) :

Viel wurde hier im ST über Religion und Toleranz geschrieben. Häufig wurde Religion auch als Begründung für Toleranz benutzt. Sicher kann man dafür Beispiele finden. Ich bin einmal den anderen Weg gegangen und habe hier ohne Kommentar 8 Texte kopiert, 4 aus dem Koran und 4 aus der Bibel welche nicht gerade Toleranz predigen. Natürlich gibt es auch andere Texte aber auch die folgenden sind Teil der 'Heiligen' Schriften und können nicht weggeleugnet werden. Sollen wir uns danach richten? Natürlich nicht...

„ ... Wahrlich in die Herzen der Ungläubigen werfe ich Schrecken. So haut ein auf ihre Hälse und haut ihnen jeden Finger ab.“

O die ihr glaubt! Nehmet nicht die Juden und die Christen zu Freunden. Sie sind Freunde gegeneinander. Und wer von euch sie zu Freunden nimmt, der gehört fürwahr zu ihnen. Wahrlich, Allah weist nicht dem Volk der Ungerechten den Weg

"Der Lohn derer, welche sich wider Allah und seinen Gesandten (Mohammad) empören und sich bestreben, nur Verderben auf der Erde anzurichten, wird sein, daß sie getötet oder gekreuzigt oder ihnen die Hände und Füße an den entgegengesetzten Seiten abgehauen oder daß sie aus dem Lande verjagt werden."

„Sie wünschen, dass ihr ungläubig werdet, wie sie ungläubig sind, und dass ihr ihnen gleich seid. Nehmet aber keinen von ihnen zum Freund, ehe sie nicht auswanderten in Allahs Weg. Und so sie den Rücken kehren, so ergreifet sie und schlagt sie tot, wo immer ihr sie findet; und nehmet keinen von ihnen zum Freund oder Helfer.“

Hiermit fange ich an: Ich liefere dir Sihon und sein Land aus... Der Herr, unser Gott, lieferte ihn uns aus... wir weihten die ganze männliche Bevölkerung, die Frauen, die Kinder und die Greise der Vernichtung; keinen ließen wir überleben, wie der Herr, unser Gott, es angeordnet hatte.

Du wirst alle Völker verzehren, die der Herr, dein Gott für dich bestimmt. Du sollst in dir kein Mitleid mit ihnen aufsteigen lassen...; außerdem wird der Herr, dein Gott, Panik unter ihnen ausbrechen lassen, so lange, bis auch die ausgetilgt sind, die überleben konnten und sich vor dir versteckt haben.

So wie der Herr seine Freude daran hatte, auch Gutes zu tun und euch zahlreich zu machen, so wird der Herr seine Freude daran haben, euch auszutilgen und euch zu vernichten.

Meine Pfeile mache ich trunken von Blut, während mein Schwert sich ins Fleisch frisst - trunken vom Blut Erschlagener und Gefangener.

Ich darf noch anmerken, dass in beiden Büchern kein Mangel an weiteren Suren und Bibelversen dieser Art wäre. Soweit zum Thema Religion?


iustitia antwortete am 19.05.04 (07:48):

Dass man aus jedem Buch der Welt Aggressionen, Tötungswillen genauso wie Liebesvorstellungen herauslesen kann - was besagt das...?
Oder glaubt "werner" realistisch, dass irgendein Gott - oder der G o t t überhaupt? - diese Bücher, die ja auch historisch und sprachlich-literarisch voneinander abhängen, von "Gott" diktiert wurde?
Der Gott dieser Bücher - genauso wie Pantokrator Bushs Gottes-Rückgriff, d.h. Missbrauch, ist die Vorstellung von Männern über G o t t, mit dem sie ihre emotionalen, sexuellen und materiellen Bedürfnisse durchsetzen wollen - d.h. es sind Gottes-b i l d e r, mehr nicht. Ja, es sind interessante, im Vergleich mit anderen; und da sind viele andere mythologische Vorstellungen friedlicher, herrlicher, naturnäher als das, was im Abendland, aus dem Mittelmeerraum heraus, sich entwickelt hat: Logik, Technik und Kampfmittel.
Ja, es gibt in der Bibel und ihren Fortsetzungen bezaubernde, "göttlich-ideale" Ideen und Szenen. Gottes Geschichte mit den Menschen ist nicht zu Ende! Lessing, T.Mann, B. Brecht und viele Lyriker sind weitere Dichter in dieser Folge. Genau benannt, muss ich natürlich schreiben: Es gibt noch immer, in allen Kulturen und zukünftigen Zeiten, Menschen (Dichter-innen, Propheten, aber kaum Theologen), die die menschlich angeborenen Ideen von Schönheit, Liebe und Wahrheit weiterentwickeln...
"werners" Kompilation mit dem Männerkrampf und Terror-Quatsch ist für mich keine solche zukünftig-phantasievolle Weiterlieferung, d.h. lebendige Tradition in Freundlichkeit und Menschlichkeit. Es riecht eher nach dem, was auch häufig in der Bibel steht: Im Krieg (Männer setzen gerne hinzu: und in der Liebe) ist alles erlaubt. - Ja, das ist auch in der Bibel zu belegen...
Spricht aber nicht gegen die utopische Vorstellung von Liebe, Heimat und Friede.


hl antwortete am 19.05.04 (07:56):

Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

Sura 109 Übersetzer: Ahmadeyya

1 Sprich: "O ihr Ungläubigen!
2 Ich verehre nicht das, was ihr verehret,
3 Noch verehrt ihr das, was ich verehre.
4 Und ich will das nicht verehren, was ihr verehret;
5 Noch wollt ihr das verehren, was ich verehre.
6 Euch euer Glaube, und mir mein Glaube."


1. Korinther 13

1. Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle.
2 Und wenn ich weissagen könnte und wüßte alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, also daß ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts.
3 Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib brennen, und hätte der Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze.
4. Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie blähet sich nicht,
5 sie stellet sich nicht ungebärdig, sie suchet nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu,
6 sie freut sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber der Wahrheit;
7 sie verträgt alles, sie glaubet alles, sie hoffet alles, sie duldet alles.
8. Die Liebe höret nimmer auf, so doch die Weissagungen aufhören werden und die Sprachen aufhören werden und die Erkenntnis aufhören wird.
9 Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser Weissagen ist Stückwerk.


Clasina antwortete am 19.05.04 (09:47):

Was über die Liebe gesagt wird,
finde ich wunderschön.
Grüßle
Clasina


schorsch antwortete am 19.05.04 (10:01):

Schon so oft habe ich mit Zeugen Jehovas ohne Erfolg darüber diskutiert, dass alles, was in der Bibel steht, von Menschenhand mit Menschenverstand geschrieben wurde. Sie aber, die Zeugen Jehovas, sind der Meinung, die Bibel sei entweder von Gott selber geschrieben, oder zumindest von ihm diktiert worden. Dass sie von Menschen zuweilen in furchtbarem Zorn, ohne Gottes Wille geschrieben wurde, lassen sie nicht gelten. Und auch nicht, dass bei jeder Bibelübersetzung die Meinungen und Deutungen der jeweiligen Übersetzer massgebend für das Resultat verantwortlich waren....


Joerg antwortete am 19.05.04 (10:48):

Jemand schrieb oben:
"utopische Vorstellung von Liebe, Heimat und Friede"

Eine solche Vorstellung sehe ich allenfalls in 'heute aktuell', und nicht einmal da und schon gar nicht generell als zukunftsträumerisch an.

Diese "Vorstellung" als "utopisch" zu bezeichnen, bedeutet für mich Negativismus, Nihilismus, Pessimismus, Pauschalierung.

Oder sind "Liebe", "Heimat" und "Friede" tatsächlich nirgendwo mehr existent?


Guten Tag,
das war der Jörg am Mittwoch


ricardo antwortete am 19.05.04 (11:11):

iustitia
Nach dem vielen Männerkrampf sollte man die Frauen endlich mal bestimmen lassen!
Glaubst du im Ernst, dass der Friede dann einkehren würde?¿?¿?¿
Ich befürchte, daß sie nur andere und zum Teil tückischere Mittel einsetzen würden, um ihre Macht zu sichern.
Friedlicher?
Nie im Leben!


carla antwortete am 19.05.04 (12:22):

Solange zwischen Mann und Frau nach dem Beispiel von ricardo und uistitia ständig die Polarität gepflegt wird statt das mögliche ergänzende Potential zu nutzen, wird es weder von der einen noch von der anderen Seite z.B. Frieden geben.


ricardo antwortete am 19.05.04 (12:58):

Carla
Frieden haben die Menschen schon immer gesucht.
Es ist eben nur zu menschlich daß sie ihn nicht finden können.
Und das liegt wohl nicht nur am der Polarität zwischen Mann und Frau.
Und Hand aufs Herz:
Wäre es denn wünschenswert, die Unterschiede zu harmonisieren?
Eine schreckliche Vorstellung!


hugo1 antwortete am 19.05.04 (18:07):

da bin ich doch stark im Zweifel, ob "Religion und Toleranz" bezogen auf die Betrachtung und Stellung gegenüber anderen Religionen Sinn macht ?
Natürlich haben gläubige Menschen oft die Ilussion, den Wunsch, das Bestreben, mit Ihren Nachbarn- gleich welcher Weltanschauung - friedliche auskommen zu wollen und können.
Durch die "Oberen" einer jeglichen Religion kann das jedoch niee auf Dauer erlaubt, gutgeheissen oder geduldet werden.
,,Mit dem Anspruch, die einzig Wahre zu sein, dem wahrhaftigen Gott zu dienen, werden alle Anderen Glaubensrichtungen zwangsläufig für falsch und minderwertig abgestempelt. Daraus ergeben sich wiederum alle bisherigen Kontroversen, von einfachen Abschottungen der jeweiligen Gruppen,,, bis hin zu Katastrophalsten Exzessen in der Weltgeschichte.
Nicht die Gläubigen (z.g.t. aus Unkenntnis, Dummheit oder Zufall einer bestimmten Religion verfallen) sind ursächlich Schuld an den Verbrechen der Menschheit, sondern diejenigen die die Religion als Machtinstrumente einsetzen,,, das wird auch nicht relativiert durch vereinzelte Duldung karitativer Tätigkeiten der Gläubigen oder humanistischer Hilfe als Nebenprodukt bei Missionierungsaktivitäten,,

,sicher liest das ein streng Gläubiger sehr ungern und da er in Glaubensfragen eigentlich niemals tolerant sein darf, wird er solche Meinungen sogar als ketzerisch einstufen müssen.
,übrigens sind viele Gläubige in der heutigen Zeit,,-und das ist es was auf ein wenig Humanisierung der Menschheit hoffen lässt, bereit sich den "hohen strengen Normen ihrer Religion" ein wenig zu versagen und im Alltag auch gedankliche und praktische Kompromisse zuzulassen.


werner antwortete am 19.05.04 (18:40):

Ist dann Toleranz Sünde?
Warum gab es nie Bestrebungen diese menschenverachtenden Teile aus diesen 'Heiligen' Büchern zu entfernen wenn man sich so menschenfreundlich gibt?
Der ST ist toleranter als Koran und Bibel?


hugo1 antwortete am 19.05.04 (19:58):

,,,aus Sicht des Totalitarismus, egal welcher Weltanschauung auch immer, ist Toleranz sicher eine Sünde

,,,aus Sicht des "Frömmsten, der mit seinen Nachbarn in Frieden leben möchte ist Toleranz ein Muß.

,,,Wenn alle Beiträge, in den Heiligen Büchern gestrichen würden, die nicht unumwunden nur das Verstehen, das Miteinander, das Friedliche beschreiben, gestrichen würden, wären diese Bücher nur noch dünnblättrige, langweilige, keine Predigt mehr füllende Broschüren.

,,,gar keine Frage:::sicher ist der ST um ein Vielfaches toleranter als,,,
ich würde sogar behaupten er ist Neutral,
, Geruchsneutral, PH-Wert neutral, bündnisfrei, fast kostenneutral, fast unabhängig, also was das virtuelle Gebäude anbetrifft doch sehr neutral.
Was die thematisierten Inhalte nicht sein sollten, denn dann wäre der ST ein "Schlafmittel" *g*
,,Neutralität hat aber auch Ihre Haken. Man kann nur neutral sein gegenüber 2 anderen, die sich gerade in die Wolle kriegen.
Neutralität besitzt in der Praxis auch keine Schutzfunktion. Sie kann sogar mehr Opfer fordern als Partei ergreifen (siehe Balkan die letzten 20 Jahre, siehe Hutu und Tutsi Konflikt etc.)


iustitia antwortete am 19.05.04 (23:14):

2000 Jahre Christentum - und die Frauen nur in den dienenden, erbötigen Rollen....! Auch heute sitzen die frauen unterm Kreuz und weinen -. wie in Gibsons Affentanz-Blutfilm: Fau nur putzend, weinend, aufsammelnd, pflegend...
*
Es wäre doch 'n Versuch wert, mütterliche Typen für allgemeine, Führungsaufgaben zu motivieren. Viel kaputtzumachen ist ja nicht.
Es ist so dum und einfach - Entschlüsse zu fassen und durchzusetzen, wenn nicht so viele arschige Parteien ihr Geld aus dem allgemeinen Geldtopf reinholen wollne, so viele dumme Zeitungen täglich Emotionen schüren - und die volle Fernsehbrühe der Privaten jederzeit (fast 24 Stunden) ausgeschüttet würden.
Außerdem glaube ich, dass man auf den Bundespräsidenten verzichten kann; der kostet mit Amt und Stab und Reisen ungefähr 29 Mill. ä im Jahr.
Nötige, gescheite Reden würde ich auch halten, vor den Fischen im Kühlregal bei ALDI.
Wo darf ich mal üben... ? - Antonius!


Felix antwortete am 20.05.04 (02:36):

Es lohnt sich auch zu diesem Thema mit dem ST Google die Beiträge in den Archiven z.B. mit dem Stichwort <Religion> durchzusehen.
Ein Thema, dass mich besonders bewegt hatte, war die Frage, wie weit die Religionen dazu missbraucht werden können, kollektives Aggressionsverhalten (z.B. Kriege) zu ermöglichen.
Im Zusammenhang mit Toleranz sieht es für die meisten Religionen und Glaubensgemeinschaften schlecht aus. Zwar findet man in den heiligen Schriften auch wunderschöne Forderungen zur toleranten Haltung .... aber in der faktischen Auswirkung den Andersgläubigen gegenüber genau das Gegenteil.


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