Zur Seniorentreff Homepage Die Foren 

Neues ChatPartnersuche (Parship)FreundeLesenReisen LebensbereicheHilfe


Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Landrückgabe für Selbstversorger

 11 Antwort(en).

glad begann die Diskussion am 06.05.04 (21:28) :

Hallo,
die Mehrheit der deutschen sind "Landlose".
Auch wer ein Häuschen hat, kann von dem Land, auf dem es steht seltenst leben. Weizen Obst Milch etc. braucht einiges mehr an Fläche, um davon mehr oder weniger leben zu können.
Zur Zeit des römischen Reiches, las ich, gab es für Familien 4 Hektar Land für ebendiesen Zweck, durch die Herrschenden z.Vfg. gestellt.
In Venezuela fand jüngst selbiges nach Protesten derer statt, die ihr dasein nicht mehr als Bittsteller fristen wollten, und die Landverteilung bekanntermassen sich nicht nur dort sehr einseitig darstellt.
Deutschland schickt sich an, alles was seit Jahrzehnten als "soziales Netz" Einzug in unser Denken gehalten hat, aufzugeben.
Den Menschen wird letztendlich nicht mal mehr Geld gegeben, das einfachste singuläre überleben zu sichern.
Statt Familie und Gemeinschaft, als Sozialschmarotzer noch durch den Kakao gezogen, auf Almosen angewiesen, weil ein Grundrecht bislang verwehrt ist.
Das Grundrecht auf Land!
Das Grundrecht, welchem es jedem Individuum ermöglicht, von dem zu leben, was es selbst "bestellt".
Der Ertrag als Jäger und Sammler bleibt in einem durch Zäune tausendfach zerteilten Land und Androhung auf Strafe bei "Wilderei" ja vorhersehbar aus.
Somit bleibt dem Heer der "Arbeitslosen" ja schlichtweg gar keine andere Wahl, sich lautstark für das Grundrecht auf Land, zur Eigenversorgung einzuspannen, sich damit aus der Gemeinschaft der "Bittsteller" verabschieden zu dürfen.
Wo, ist dies jetzt also zu beantragen? ;-)
Gruß Glad


hugo1 antwortete am 06.05.04 (22:15):

hallo glad,,,,,dir kann geholfen werden.

,ich bin mir zwar nicht sicher, wie ein in Sachen Landwirtschaft unbedarfter Stadtbürger mit einer vielleicht 100 km entfernten Agrarnutzfläche seinen Lebensunterhalt einschliesslich Familie unter den gegenwärtigen marktwirtschaftlichen Wettbewerbs-und Brüsselvorschriften sichern könnte.
Jedoch am Landbesitz sollte es nicht liegen, den kannste viel einfacher als gedacht realisieren. (und das nicht nur in Argentinien, Kanada, Australien usw,,sondern fast vor der Haustüre).
Hier bei uns im Osten Deutschlands gibts besonders viele blühende ( Disteln, Nesseln, Quecken,,,,,)Felder usw.

Bitte melde Dich bei der:
Koordinierungsstelle für den Land- und Forstflächenverkauf
bei der Oberfinanzdirektion Magdeburg
-Forstinspektion Nord-

Postfach 203
30002 Hannover

Tel.-Nr.: 0511 - 101 – 2318
E-Mail: Poststelle.FI-N@FI-N.bfinv.de

Internet-Tipp: https://www.bundesforst.de/produkte/flaechenverkauf.htm


radefeld antwortete am 07.05.04 (06:52):

Das sehe ich auch so. Wer wirklich WILL, bekommt auch Land! Das ist das Problem nicht. Ob er sich denn davon wirklich ernähren könnte, ist die andere Frage. Und Leben? Dazu gehört doch wohl noch etwas mehr. Und schon muss der Austausch funktionieren, muss man etwas VERKAUFEN können. Gegen die Konkurrenz! Bliebe vermutlich ein sehr einfaches, dafür aber echt arbeitsintensives Leben- wen es glücklich macht.........
Ich kenne übrigens einige Leute, die die Arbeitslosigkeit nicht als das Ende aller Träume er- und gelebt haben. Die also nicht ECHT ARBEITSLOS waren, einfach, weil sie sich mit einer Beschäftigung für sich selbst, das ist nämlich KEINE SCHWARZARBEIT, abgefunden und beglückt haben. Sie bewiesen jedenfalls, dass der wirkliche Glücksschmied immer der Mensch selbst ist.


Karl antwortete am 07.05.04 (08:40):

Das "Grundrecht auf Land" wird bei der weltweiten Verstädterung und wachsenden Überbevölkerung (trotz des Geburtenrückgangs bei uns) kaum durchzusetzen sein. Die Rückkehr zum "Jäger und Sammler" Dasein ist uns verwehrt.

Internet-Tipp: https://www.zum.de/Gentechnik/Bevoelkexpl.html


werner antwortete am 07.05.04 (08:48):

Ich will ja nicht gleich in die Landwirtschaft einsteigen aber ich habe eine andere, in meinen Augen, Erfolgsmeldung: Wenn unser Familienleben weiterhin Schule macht, dann geht das Bäckerhandwerk ganz schön den Bach runter. Seit Weihnachten haben wir kein Brot mehr gekauft. Backmaschine! Spitzensache! Besser als beim Bäcker und immer frisches Brot. Ist doch schon mal ein Anfang, oder?


hugo1 antwortete am 07.05.04 (11:19):

hallo werner, willkommen im Club der Brotbackfans ,,,und wenn Du mir noch auf die Schnelle einen Brotbackautomaten empfehlen kannst, der diese blöden im Teig steckenden und nachher ein unansehnliches, unpraktisches Loch im Brotboden verursachende Knethaken rechtzeitig zurückzieht oder so ähnlich,,dann bekommste von mir sofort einige besondere Tips, wo Du günstig relativ große Ackerflächen in Deutschland und in den Masuren erwerben kannst.*gg*
Ps. wie kommst Du denn damit gedanklich, bezogen auf Deinen Bäcker um die Ecke klar,,? haste auch so ein schlechtes Gewissen, wenn der frische Brotduft soooo schön aus der Küche strömt ?

und Karl,,,,eigentlich sollte man tatsächlich meinen, das bei Zunahme der Weltbevölkerung der zum Anbau von Lebensmitteln benötigte Boden unter den Füßen knapp wird,
, doch so wie ich die lezten 5 tausend Jahre in Erinnerung habe, wuchs die Weltbevölkerung ständig, aber die Produktion von eßbaren Produkten ging noch schneller vonstatten, so das sogar Pämien für Stillegung von Flächen, Abbau von Butterbergen und Vernichtung von Überproduktion bezahlt werden müssen.
(sicher ist mir klar, das es hier ein weltweites unmoralisches, inhumanes Ungleichgewicht gibt)
In Asien, Südamerika, Afrika stellen sich die Flächenbesitzverhältnisse von brauchbaren Nutzböden natürlich ganz anders dar.


werner antwortete am 07.05.04 (11:22):

hugo 1 - auf eine Karriere als Grossgrundbesitzer - oder Wolfgangs gesellschaftlicher Entwicklung folgend als Landjunker - muss ich wohl verzichten. Unsere Brotbackmaschine macht auch diese Löcher.


schorsch antwortete am 07.05.04 (11:34):

Nicht gewusst? Es gibt in Gärtnereien und Warenhäusern mit Gartenutensilien gerollte Rasenmatten. Diese kann man kaufen, in der Guten Stube ausrollen, befeuchten - und schon hat man sein eigenes Land..... (;--))))

Spass beiseite.

Vor Jahrtausenden wohnte der Mensch in Höhlen. Mit der Zunahme der Bevölkerung wurden diese Höhlen zur Mangelware. Ein findiger Kopf kam auf die Idee, einen Teil seiner Höhle an eine Familie gegen einen Beuteanteil zu "vermieten". Und schon war das Zweiklassensystem Vermieter/Mieter erfunden. Es dient heute noch der Bereicherung einiger Weniger.....


Wolfgang antwortete am 07.05.04 (12:08):

das thema gibt mir den anlass, ein messkonzept, das konzept des 'oekologischen fussabdrucks' erneut vorzustellen (s. link).

um die 'schuhgroesse' unseres 'fussabdrucks' zu ermitteln, wird der materielle verbrauch eines einzelnen Menschen oder von menschengruppen auf jene flaechen umgerechnet, die noetig sind, um diese verbraeuche zu realisieren.

waere zum beispiel der schweizerische fussabdruck weltstandard, dann wuerden wir rund 2,6 erden benoetigen, damit alle genausoviel produzieren bzw. konsumieren koennten.

trauriger spitzenreiter sind die usa mit fast 6 erden.

fazit: die botschaft, dass alle menschen dieser welt bei gehoeriger entwicklung den standard der '1.' oder '2. welt' erreichen und halten oder sogar ausbauen koennen, ist eine irrlehre.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv7/a138.html


glad antwortete am 07.05.04 (21:11):

Hallo,
danke für die schnelle Antwort.
Ich sehe es also etwas abstrakt.
Wenn die Industriearbeiter einst von den Firmengründern vor 200 Jahren von den englischen Feldern gelockt wurden und im geregelten Industriearbeitstag ihr Einkommen zu sichern, wir aber heute durch Automatisierung die Arbeitskraft "Industriearbeiter" nicht mehr brauchen, kann (muß?) dieser ja zurückgehen wo er herkam, um seinen Lebensunterhalt zu sichern.
Da der "Sozialstaat" ihn "vor die Tür" setzt muß er sich logischerweise nach Land umschauen, was bleibt ihm sonst? Eine Verbrecherkarriere?
Unsere Hochkultur neigt sich (s.Gegenwart) dem Ende zu und in der Ermangelung eines hochkulturellem Intellektes der "Besitzenden" ist dieser Prozess unumkehrbar.
99,999% der menschlichen Daseinsform auf Erden war "Selbstversorgung" , so wird es auch in Zukunft (s. Russland Lebensmittel oder Deutschland- Brennstoff Holz) sein.
Die ganze schöne "Mechanisierung" und "Automatisierung" war für die Katz´weil sich der "Landneubesitzer" nichts davon leisten kann. Zwar werden ihm die Banken Kredite vollmundig versprechen, aber durch die mathematische Verunmöglichung der Komplettrückzahlung des Betrages zzgl. Zins (s. dritte Welt) wird er ehrer sein Land wieder verlieren statt die Maschinen je bezahlt haben.
Und 7 Tage Woche auf dem Feld ist mit körperlich schwerer Arbeit wirklich kein Zuckerschlecken. Schade, daß es erkennbar keine Alternativen gibt! Oder weiss jemand eine?
Gruß Torsten


jako antwortete am 08.05.04 (02:17):

Ich lebe in einem sehr kleinen Dorf. Die Bewohner waren ursprünglich alle Bauern. Als sie ihre Höfe aufgaben, erhielt sich aber jede Familie ein mehr oder weniger großes Stück Land, um eigenes Gemüse anzubauen und Kleintiere zu halten. Nun sind diese Leute alle alt und ihre Gärten verwildern. Ihre Kinder und Kindeskinder kaufen alles im Supermarkt - warum sich denn die Hände schmutzig oder den Rücken krumm machen (in der Freizeit lockt die Spaßgesellschaft mit ihren unzähligen Angeboten).
Aus dieser Beobachtung heraus sehe ich einen allgemeinen Trend, der zurück zum Landleben und zur Selbstversorgung führt, als utopisch an.

Was nützen die besten Ideen und Projekte, wenn es keine Menschen gibt, die gewillt sind, sie umzusetzen? Die paar Ausnahmen, die es gibt, bestätigen nur die Regel.


hugo1 antwortete am 08.05.04 (10:48):

jako,,,,,Gärten verwildern und Enkel kaufen im Supermarkt,,da haste vollkommen recht. Das scheint jedoch ein Zeichen von wachsendem Wohlstand zu sein.
Je reicher die Bewohner eines Landes sind, desto seltener wird man Gemüseprodukte in Haus-bzw Vorgärten zu sehen bekommen.
Das scheint soweit zu gehen, das es z.T. überhaupt keine Gartenzäune mehr gibt, die gesamte Fläche pflegeleicht mit Rasen begrünt wird, höchstens ein paar Koniferen o.ä. geduldet werden und hinter dem Haus der Platz für Grillpartys, Hollywoodschaukel
und Swimming Pool umfunktioniert ist.
So ähnlich findet man vor allem den wärmeren Süden der USA vor.
Je ärmer die Menschen, desto wichtiger und umfangreicher werden Selbstversorgergärten. Das geht (z.B. in Russland) soweit, das die Menschen bis über 100 Km am Wochenende zu ihren Datschen fahren. Das geht z.B. in Rumänien soweit, das sie -auch größere Haustiere- mit im Haus unterbringen und sogar Schweine auf dem Balkon gehalten werden.
Sowas ist in reicheren Ländern -schon aus hygienischen Gründen- unvorstellbar.
,,ich hab übrigens 2 Gärten,,jedoch keinesfalls um die tägliche Vollverpflegung zu sichern, sondern um mich zu erfreuen , zu relaxen und die tägliche Ration Bewegung an frischer Luft zu sichern *gg*