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THEMA:   Interessen der Jungen wahren... Deshalb: Wahlrecht fuer 14-Jaehrige ?

 94 Antwort(en).

Wolfgang begann die Diskussion am 13.11.03 (00:08) mit folgendem Beitrag:

Deutschland vergreist... Immer mehr Alte werden immer aelter. Dafuer wird es immer weniger Junge geben. Das hat Auswirkungen auf die Wahlergebnisse.

Damit die Interessen der Jungen auch kuenftig gewahrt bleiben, schlaegt ANTJE VOLLMER - Bundestagsabgeordnete und Vizepraesidentin des Deutschen Bundestages - vor, zuerst 16-Jaehrigen und dann 14-Jaehrigen das (aktive) Wahlrecht zu geben.

Ich bin dafuer. Ihr auch ?


tiramisusi antwortete am 13.11.03 (00:40):

da sei gott vor. sonst wird kübelböck auch noch kanzler.


BarbaraH antwortete am 13.11.03 (01:07):

Tatsache ist, dass die Interessen der jungen Menschen in unserem Land zu wenig berücksichtigt werden. Eine Million Kinder lebt von Sozialhilfe. Die PISA-Studie hat aufgedeckt, dass gerade Kinder aus den unteren sozialen Schichten auch in der Schule stark benachteiligt sind. Da die Unternehmen immer mehr Ausbildungsplätze abbauen, wird es für junge Menschen immer schwieriger, eine Lehrstelle zu finden.

Wie sollen jungen Menschen zuversichtlich ihr Leben planen und eine Familie gründen, wenn ihnen die finanzielle Sicherheit durch einen Arbeitsplatz fehlt? Politiker sollten in der Lage sein zu erkennen, dass unser Land ohne Nachwuchs keine Zukunft hat. Warum ist dieses Kernproblem nur vor den Wahlen ein Thema?

Gegen ein Wahlrecht für 16- oder gar 14-Jährige hätte ich nichts einzuwenden. Noch besser wäre es, Kindern das Wahlrecht ab ihrer Geburt zu erteilen. Die Eltern könnten die Stimmen der Kinder solange in Vertretung abgeben, bis die Kinder dazu in der Lage sind, was heute mit 18J. der Fall wäre. Erst wenn die Stimmen von Kindern bei einer Wahl ein Gewicht haben, werden sich Politiker ihrer Probleme annehmen... was im Interesse für uns alle wäre.


tiramisusi antwortete am 13.11.03 (01:18):

aus einer webseite zum thema wahlrecht für kinder:

"politische Entscheidungen wirken sich häufig erst zeitverzögert aus Manchmal erst nach Jahrzehnten Stoibers Lösung, für die Flutkatastrophe die Schulden zu erhöhen, belastet vor allem künftige Generationen
Weil also jüngere Menschen mehr von politischen Entscheidungen betroffen sind als ältere, sollte das Wahlrecht nur bis zu einer gewissen Altersgrenze zB 60 Jahre gehen und dann sollen die Alten nicht mehr wählen.Dafür die Jugendlichen ab 14!!"


jawoll und die rente wird gleich mit abgeschafft. Arbeitsdienst für Senioren und Entmündihgung der Eltern ab 60 ...


julchen antwortete am 13.11.03 (06:47):

Wahrecht mit 14???

die wissen ja nicht was sie morgens anziehen wollen mit 14...............

Glaubt irgendwer ernsthaft dass Wahlrecht mit 14 der
verfahrenen Karre aus dem Dreck hilft?


mart antwortete am 13.11.03 (08:39):

Es gibt sicher welche, die meinen, die Stimmen der 14-jährigen abschöpfen zu können. Könnt ihr euch die zielgruppengerechte Werbung + angesprochene Thematik dafür nicht vorstellen ?


Irina antwortete am 13.11.03 (08:43):

"tiramisusi antwortete am 13.11.03 (00:40):
da sei gott vor. sonst wird kübelböck auch noch kanzler."

Na und?
Vielleicht könnten die Deutschen dann wieder lachen. :-)


tiramisusi antwortete am 13.11.03 (09:34):

kannst du ernsthaft über das kleine mediengeile quetscherentchen lachen?


Tobias antwortete am 13.11.03 (10:20):

Mein Vorschlag zur Änderung des Wahlrechts wäre:
Jeder Bürger/in in Deutschland hat eine Stimme und das Alter spielt dabei keine Rolle. Bis zur Vollendung des 16. Lebensjahr stimmen die Eltern für das / die Kind / Kinder ab.

Den Parteien geht es um Stimmen und daraus ergibt sich eine Ungleichbehandlung von Stimmberechtigten und nicht Stimmberechtigten. Eines von vielen Beispielen ist Studenten und Kinder. Die Kindergartenplätze kosten pro Monat mittlerweile 85,00 bis 90,00 Euro.
Im Verhältnis dazu sind die Semestergebühren lächerlich. Mit der Krankenversicherung sieht es ähnlich aus.


Wolfgang antwortete am 13.11.03 (11:03):

Mit der Loesung, ALLEN das Wahlrecht zu geben (was die Eltern fuer ihre Kinder sagen wir bis zum 14. Lebensjahr 'verwalten') kann ich mich auch anfreunden. Wichtig ist m. E., dass etwas gegen die drohende Dominanz der Alten getan wird.


BarbaraH antwortete am 13.11.03 (12:19):

>>Wichtig ist m. E., dass etwas gegen die drohende Dominanz der Alten getan wird.<<

Vorallem, weil es ganz in ihrem Interesse wäre, denn ohne junge Menschen in lohnenden Arbeitsverhältnissen wird der Rententopf kaum gefüllt werden können, aus dem wir ernährt werden wollen.

Die Gefahr besteht, dass aus falschem Egoismus Rentner-Lobbyisten mit Scheuklappen dieses nicht erkennen. Nur wenn es jungen Menschen gut geht, wenn das Recht auf Bildung auch Kindern mit Schwächen zugestanden wird, wenn bei Förderkursen, Sprachkursen, Kinderkrippen, Ganztagsschulen nicht ständig aufgrund angeblich leerer Kassen eine Entwicklung im Interesse der Jugend boykottiert wird, werden wir weiter eine Chance auf einen gesicherten Lebensabend haben.


Medea. antwortete am 13.11.03 (12:59):

Ein immer jünger werdendes Wahlvolk schützt doch nicht vor der Vergreisung ... :-))
Politische Entscheidungen - gefällt von 14- bis 16-Jährigen und das bei unserer Fun- und Spaßjugend - werden dementsprechend ausfallen.
Ich sehe dann und wann in Mittagstalkshowen, das Publikum dürften Mitwirkende und Zuschauer zwischen 16 und 20 Jahren sein. Was da als Spiegelbild unserer Heranwachsenden rüberkommt, ist mehr als erschreckend. Das Vokubular mangelhaft oder nur in primitiver Ausdrucksweise, häufig wird sich der Fäkalsprache bedient. Viel mehr scheint in diesen Köpfen nicht vorhanden zu sein.
Aber bald ist ja Karneval - dazu paßt dann das Thema "Wahlrecht für 14-Jährige" .... :-))


Wolfgang antwortete am 13.11.03 (13:13):

Mag es sein, Medea, dass die Mittagstalkshows extra fuer die Alten gemacht werden, damit die dort ihre Vorurteile bestaetigt sehen ?


Irina antwortete am 13.11.03 (13:23):

"tiramisusi antwortete am 13.11.03 (09:34):
kannst du ernsthaft über das kleine mediengeile quetscherentchen lachen?"

Nein, aber darüber --> mediengeiles quetsche-rentchen


tiramisusi antwortete am 13.11.03 (13:25):

wie geringschätzig hier ältere über alte schreiben, ist schon merkwürdig. die alternative zur seniorenpartei kann ja wohl kaum das kinderwahlrecht sein.
dem wahlrecht steht staatsbürgerliche pflicht entgegen und die wollt ihr doch wohl kaum kindern aufdrücken. anstatt das man sie endlich wieder länger kind sein lässt, sollen sie sich jetzt auch noch mit staatsbürgerkunde auserhalb der schule beschäftigen? mit welcher partei wollt ihr sie denn wohl ködern - müllers spasspartei? oder mit germanischen jungschargruppen, wie es sie leider zu hauf wieder gibt und wo man ihnen wenig gutes mit auf den weg geben wird ...

mich beschleicht der verdacht, dass sich das ältere ausgedacht haben, die sich der verantwortung gegenüber den jungen leuten entziehen wollen. alte, die sich würdig verhalten, werden von der nachwachsenden generation im schulpflichtigen alter auch respektiert aber wenn sie keine würdevollen eltern haben und keine werte vermittelt kriegen, wird es ihnen an respektlosigkeit auch nie mangeln.

die kinder sollte man kinder sein lassen und das so lange wie möglich und statt immer mehr generationstrennende schranken aufzubauen wäre ein gemeinschaftlich denken und handeln sicher angebrachter als schuldzuweisungen an die alten und verantwortungsabgabe an die jungen.

"Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten soll. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer
betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer. "
Sokrates (470 - 399 v. Chr.), griechischer Philosoph


Mechtild antwortete am 13.11.03 (13:33):

Ich halte es für eine Nonsencediskussion.. Bei einer Wahlbeteiligung die knapp über 50% erreicht, kann man doch nicht mehr davon reden, das alle Bevölkerungsgruppen per Wahl ihre Meinung zur Politik ausdrücken. Viele Teile der Bevölkerung gehen nicht mehr zur Wahl, weil sie nicht glauben, dass sie durch die Wahl Einfluss auf die Politik nehmen können. Kinder deren Eltern nicht zur Wahl gehen, werden sicher auch nicht zur Wahl gehen. Die anderen wählen, was ihre Eltern wählen oder aus Protest das Gegenteil. Ich glaube nicht, das es die Wahl sehr beeinflusst. Es sei denn man kann Wählerstimmen bei Ebay ersteigern.


BarbaraH antwortete am 13.11.03 (15:16):

Vielleicht würde ein Wahlrecht ab Geburt nicht sehr viel am Wahlergebnis ändern. Ich hoffe jedoch, dass diejenigen, die gewählt werden wollen, sich dann mehr um die Probleme der jungen Menschen kümmern würden. Vielleicht würde sich das Bewusstsein über die Bedeutung von Kindern überhaupt ändern.

Ich gebe zu: große Hoffnung habe ich nicht. Wahrscheinlich würden auch dann die entsprechenden Themen lediglich vor den Wahlen die Gemüter erhitzen... :-(


tiramisusi antwortete am 13.11.03 (15:24):

warum nicht gleich wahlrecht für das ungeborene kind, barbarah. oder schon für den süssen gedanken, ein kind zu zeugen? vielleicht können wir bald so eine art ablasszettel kaufen, optionsscheine auf zukünftige kinder, mit denen man dann mehr stimmrecht und mehr fin. unterstützung und weniger steuern hat - und wenn man die option bis zum tag x nicht eingelöst hat, muss man zurückzahlen und darf 3x nicht wählen.


Irina antwortete am 13.11.03 (15:40):

Die Wähler sollten Wähler wählen, die das Wahlrecht haben, das Alter der Wähler zu wählen.
:-)

Irina


tiramisusi antwortete am 13.11.03 (17:08):

irina: das war so weit der intelligenteste beitrag, den ich zu dem thema gelesen habe -hab dank :.))


schorsch antwortete am 13.11.03 (17:21):

@ BarbaraH: "...Die Eltern könnten die Stimmen der Kinder solange in Vertretung abgeben, bis die Kinder dazu in der Lage sind, was heute mit 18J. der Fall wäre...."

Das heisst also, dass ein Vater, der ungehemmt ein Dutzend Kinder in die Welt setzt und nur gerade da ein "Meister seines Fachs" ist, 13 Stimmen hätte?


Medea. antwortete am 13.11.03 (17:53):

Ich fürchte Schorsch, sooo ist es gemeint ....
dann wird nicht mehr kraft deines Verstandes (sofern vorhanden :-) ),
sondern
kraft deiner Lenden gewählt.....
- schöner Schweinkram - gröhl


BarbaraH antwortete am 13.11.03 (18:22):

Ja, Schorsch, in etwa wäre es so, allerdings würde ich Wert darauf legen, dass Mutter und Vater das Wahlrecht für ihre Kinder ausüben sollten. Ob nun in diesem Fall jeder 6 1/2Stimmen, oder allgemein bei ungerader Kinderzahl die Mutter oder aber der Vater eine Stimme mehr haben sollte, das sind doch Fragen, die zu lösen sein müssten.

Ich weiß nicht, warum jemand, der in der heutigen Zeit 13 Kinder in die Welt setzt, dieses als "ungehemmt" tun sollte. Meiner Meinung nach verdienen Paare mit vielen Kindern alle Hochachtung, denn es gehört viel Kraft dazu, junge Menschen ins Leben zu begleiten. Gäbe es in unserer Gesellschaft mehr von diesen Eltern , hätten wir nicht die Probleme einer rasant alternden Gesellschaft.


Tobias antwortete am 13.11.03 (18:45):

Medea "gröhl" weiter aber ich bin stolz auf meinen vier Kinder. Die Drei die noch leben sind rechtschaffene und fleißige Bürger dieses Staates.
Schweinkram und mit den Lenden abstimmen ( geistig soweit vorhanden :-)) sind Worte von einer Frau die ich anders eingeschätzt habe. Aber irgendwann wird ein Fass immer leer.


heinzdieter antwortete am 13.11.03 (19:23):

Ich empfehle gleichzeitig mit der Einschulung der sechsjährigen, vielleicht auch schon der vierjährigen "Mitbürger" (Kinder)das Wahlrecht zu
verleihen.
Das wäre doch der Geck des einundzwanzigsten Jahrhunderts.


Medea. antwortete am 13.11.03 (19:50):

Himmel, Tobias -
bist Du ein solcher Sauertopf ? :-))

Dieses Thema erscheint mir! derart absurd, da kann ich doch nicht ernsthaft bleiben ... .-)

Es tut mir auch leid, daß Du dich nun in mir verschätzt hast - doch jede Sache hat ihre zwei Seiten ...
Beim nächsten Regen läuft das Faß wieder voll ;-)),
- nun laß das Brummeln nach .....


tiramisusi antwortete am 13.11.03 (20:14):

barbara: gehemmt bekommt man keine 13 kinder ...


pilli antwortete am 13.11.03 (20:16):

lach...Medea...wenn Tobias nun noch im hohen alter andenkt, seine kinderzahl auf insgesamt "13" zu erhöhen...dann brauchts halt fleißiges wedeln...mit was und wem auch immer...lach

denn...von "13" wurde berichtet. was zählen da schon "4"?

irgendwann aber ist auch sein fässle leer bis auf den grund und nix geht mehr...:-) da gibts die gut gefüllte lende halt nur noch geschmort oder gebraten! :-)


seewolf antwortete am 13.11.03 (21:14):

pilli -

für "fässle leer" gibt es doch sicher (bald) den "Nachfüll-Beutel" ...

... ansonsten "besorgt" man sich den Nachwuchs eben wie es manche Lesben machen :-)


funk antwortete am 13.11.03 (21:24):

Hat nicht mancher rechte Politiker als leidenschaftlicher Linker begonnen? Das Wahlrecht der Jungbürger würde die Chancen der Linken verbessern.


Wolfgang antwortete am 13.11.03 (22:51):

Wenn ich lese, was SENIorinnen hier von sich geben, wird es hoechste Zeit, dass das Wahlalter drastisch gesenkt wird. - Das mit den 14 Jahren hat seinen Grund: Mit 14 werden Jugendliche in Deutschland strafmuendig. Ab diesem Alter haelt man sie fuer einsichtsfaehig genug, dass sie ihr Fehlverhalten erkennen. Sollten sie dann nicht auch so einsichtsfaehig sein, eine Partei ihrer Wahl zu waehlen ?


BarbaraH antwortete am 13.11.03 (23:04):

Die Forderung nach einem Wahlrecht für Kinder ab Geburt ist kein Scherz. Aufgrund eines Antrages namhafter Politiker sämtlicher Parteien wird sich der Bundestag in Kürze damit befassen müssen:

>>Seit Jahren wird die Einführung des "Familienwahlrechts" diskutiert. Jetzt haben sich Politiker aller großen Parteien zusammengetan, um das Wahlrecht für Kinder einzufordern.

Der Antrag der mehr als 40 Abgeordneten fordert die Bundesregierung auf, einen Gesetzesentwurf zur Einführung des "Wahlrechts ab Geburt" vorzulegen. Demzufolge sollen Eltern für jedes minderjährige Kind eine zusätzliche Stimme bekommen - eine Familie mit zwei Kindern hätte dann ebenso viele Stimmen wie vier kinderlose Erwachsene. Damit soll Familien mehr politisches Gewicht verliehen werden. 13,8 Millionen zusätzliche Stimmen würde die erforderliche Verfassungsänderung derzeit bringen.

In der Begründung des Antrages heißt es: "Wer Kindern und Jugendlichen das Wahlrecht vorenthält, stellt einerseits die prinzipielle Gleichheit der Staatsbürger infrage und leistet andererseits einer Politik Vorschub, die zu einer Verlagerung von Lasten auf die nächste Generation tendiert." Zu den Unterzeichnern zählen Politiker aller großen Parteien, wie etwa Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD), Vizepräsidentin Antje Vollmer (Grüne) und Cornelia Pieper (FDP). Der Antrag hat mit Familienministerin Renate Schmidt und Alt-Bundespräsident Roman Herzog prominente Unterstützer gefunden.<<

https://www.brigitte.de/frau/familie/familienwahlrecht/

Ein weiterer Internet-Tipp zum Thema:
https://www.humboldt-forum-recht.de/4-2000/index.html

Internet-Tipp: https://www.brigitte.de/frau/familie/familienwahlrecht/


seewolf antwortete am 13.11.03 (23:34):

Man schaue einmal nach, in wievielen Gemeinden und Städten es bereits eine "Jugendvertretung" oder einen "Kinder- und Jugendbeirat" gibt...

Hier haben junge Leute aktive Mitgestaltungsmöglichkeiten in der Kommunalpolitik. Diese gehen weit hinaus über ein reines "Wahlrecht".

Als Beispiel für viele Kommunen in Schleswig-Holstein verweise ich auf die Stadt Reinbek (Link unten)

Internet-Tipp: https://www.reinbek.de/jugend7.htm


Wolfgang antwortete am 13.11.03 (23:51):

Das Eine schliesst ja das Andere nicht aus, seewolf... Jugendvertretungen und -beiraete sind eine gute Sache. Kein Mensch will, dass man damit aufhoert. Bei dem Wahlrecht-Vorschlag aber geht es um viel mehr. Es droht die Gefahr, dass die Alten mit ihrer wachsenden Stimmenmehrheit ihre Interessen auf Kosten der Jungen durchsetzen. Dieser Gefahr muss begegnet werden.


Medea. antwortete am 14.11.03 (07:36):

pilli und seewolf: ich schmeiß mich weg vor Lachen .....

Wolfgang:
Einsichtigkeit mit 14????
Meine jahrzehntelangen Erfahrungen als Schöffin vermitteln da ein anderes Bild.
21jährige sind nämlich auch nicht "einsichtig" oder häufig ziemlich begrenzt in dieser Frage - für sie wird dann das Jugendstrafrecht angewandt.....
Die Richter hoffen immer noch auf solche Einsichtigkeit.... und da sie nicht gestorben sind, so hoffen sie noch lange ... ;-))


pilli antwortete am 14.11.03 (08:04):

Medea. :-)

julchen schreibt doch, was 14jährige überwiegend interessiert:

"was ziehe ich heute an ?"

:-)))))


Irina antwortete am 14.11.03 (08:07):

"tiramisusi antwortete am 13.11.03 (17:08):
irina: das war so weit der intelligenteste beitrag, den ich zu dem thema gelesen habe -hab dank :.))"

Das sollte es auch sein, tiramisusi. Auf diese Weise wollte ich meine Intelligenz mit der deinen messen :-))). Ich sehe, es ist angekommen ~~freu~~.

Irina


Tobias antwortete am 14.11.03 (09:25):

Sollte das Wahlrecht einmal für alle deutsche Staatsbürger wahr werden, stellt sich mir die Frage, wie sollte man Hunde behandeln.
Wenn so ein Hund von kinderlosen Ehepaaren oder Alleistehenden, komm her zu Mama und Papa gerufen wird, sollte dann dieser Wau Wau mit einer halben oder viertel Stimme abgefunden werden ?


schorsch antwortete am 14.11.03 (09:58):

....und natürlich müsste das Stimm- mit dem Wahlrecht einhergehen. Das heisst also, dass z.B. in einem Gemeinderat 15 Kinderwagen stehen und der Vorsitzende interpretiert das Geplärr nicht etwa als Ausdruck von Hunger, sondern als Zustimmung für seine Voten....


BarbaraH antwortete am 14.11.03 (10:17):

Es geht um 13,8 Millionen zusätzliche Stimmen....

Stimmen, die unsere Gesellschaft durch ein kinderfreundliches Umfeld zukunftsfähig machen könnten. Endlich eine ausreichende und kompetente Kinderbetreuung, damit sich gut ausgebildete junge Frauen und Männer ihren Kinderwunsch trotz Berufstätigkeit erfüllen können. Ganztagsschulen, in denen der ganze Mensch gefördert und gefordert wird.

Gerade junge Menschen aus sozialen Brennpunkten brauchen Erfolgserlebnisse, Anerkennung ihrer Mitschüler, Lehrer und Eltern, damit ihr Selbstbewusstsein wachsen kann. Eine Schule, die den ganzen Menschen fördert, trägt zu weniger Kriminalität bei... auch das käme der ganzen Gesellschaft zugute.

Das sind nur einige Themen, die Jugendliche und ihre Eltern bewegen. Sie kommen in unserer alternden Gesellschaft eindeutig zu kurz. 13.8 Mio. Stimmen könnten unsere Gesellschaft zum Besseren hin verändern....


Wolfgang antwortete am 14.11.03 (10:26):

Wie ignorant manche Alten sind und welche Vorurteile sie gegenueber Jungen haben, Barbara, kannst Du hier im Thema lesen aber auch allerorten hoeren. Diese Ignoranz zeigt m. E. am Deutlichsten, dass den Jungen ihre eigene Stimme gegeben werden muss. Ich fuerchte, von den Stimmen der Alten haben sie nicht viel Gutes zu erwarten. :-(


Irina antwortete am 14.11.03 (11:09):

Da hast Du recht, Wolfgang.

"Neue-Deutsche-Kinderpartei" --- NDKP.
(Der Parteivorsitzende ist ein Schüler eines Berliner Gymnasiums.) :-))

Irina


Mechtild antwortete am 14.11.03 (11:51):

Die NDKP gründen wäre eine typisch deutsche Methode das Problem fehlende Kinderbetreuung, fehlende Ganztagsschulen usw. anzugehen. Nicht das Problem wird angegangen, sondern es wird ein Verein gegründet, der sich um das Problem zu kümmern hat. Alle die das Problem nicht haben sind zufrieden, denn es gibt ja jemand der zuständig ist. Nur für die Betroffenen hat sich nichts geändert.
„Wenn Du nicht mehr weiterweist, gründe einen Arbeitskreis.“


mart antwortete am 14.11.03 (12:06):

Als erstes Ziel schlag für diese Jugendpartei vor:

entfernt die Jungen aus dem schädlichen Einflußbereich der Alten, von denen sie nichts Gutes zu erwarten haben.
Natürlich muß ein entsprechendes Aussortierprogramm her um die gutwilligen Alten von den schlechtwilligen Alten zu trennen. Die Altersgrenze setzen wir von 30 aufwärts an, kann aber natürlich bei extremen Fällen von Unbelehrbarkeit nach unten geschoben werden.

Das zweite Ziel, die Ganztagsschule, wird sehr schnell als nicht von der Mehrheit der Jungen erwünscht, fallengelassen.

Das dritte Ziel, Abitur für alle, wird sehr schnell eingeführt, da viele Alte hier Unterstützend wirken.

Das vierte Ziel, Pensionsvorsorge ab 10 Jahren, wird zur Finanzierung den unbelehrbaren Alten zur Einzahlung überlassen.

Das Recht, unbelehrbare Eltern gegen bessere auszutauschen, wird postwendend als Grundrecht (mit Hilfe des Menschenrechtsgerichtshofes) eingeführt.

Das Recht auf Markenklamotten und ein monatliches Etat für das soziale Lernen mit Hilfe des Handys wird lange diskutiert, aber aufgrund des erbitterten Widerstands der unbelehrbaren Alten, aufgeschoben.

.....


BarbaraH antwortete am 14.11.03 (12:40):

Das Gute ist, dass junge Menschen älter werden. Es ist eine Frage der Zeit, wann sie sich für die Ignoranz der jetzt Verantwortlichen gegenüber ihrer Probleme rächen können.

Mir wäre lieber, die jetzt Verantwortlichen würden sich endlich ihrer Verantwortung bewusst werden, würden alles tun, damit die Jungen aufgrund fundierter Bildung die Probleme der Zukunft werden schultern können.

Finnland, das in der PISA-Studie vorbildlich abgeschnitten hat, gibt seine jungen Menschen in die Hände der besten Pädagogen, die eher die menschliche Einstellung der hiesigen Sozialarbeiter haben.

Kinder sind das Wertvollste einer Gesellschaft. Wenn wir das endlich erkennen und dementsprechend handeln würden, sie nicht mit dummen Vorurteilen und Verallgemeinerungen diffamieren würden, bräuchten wir uns vor der gemeinsamen Zukunft nicht zu fürchten....


tiramisusi antwortete am 14.11.03 (13:39):

oja den kindern die NDKP.
und den alten die NDAP
und bald gesellt sich bei beiden wieder ein S dazu..

Forderung der Kinderpartei:
SENIORENKLAPPEN an Altenheimen, an denen man anonym seine Eltern/Grosseltern entsorgen kann.

Jeder Bürger hat sich einem Gesundheitscheck und diversen Untersuchungen auf Erbkrankheiten usw (DNA) zu unterziehen, an Hand der ergebnisse wird seine voraussichtliche Lebenserwartung errechnet. An Hand dieser Daten wird der Rentenversicherungsbeitag festgelegt. Die gesamte Rente wird mit erreichen des 60. Lebensjahr bis zum Ende des voraussichtlichen Todesjahr komplett ausgezahlt. Die Rentner müssen mit dem Geld auskommen und haben sich mittles der kleinen Todespille von der staatlichen aktiven Sterbehilfe Berlin (ASB) zu entleiben.
Wer sich weigert, wird mit Birgen Air als lebendiges Schutzschild in Kriegsgebiete geflogen.
Lehrer, die Schüler sitzen lassen, werden von den Schülern ausgepeitscht.
Schöne, neue Welt ...


Irina antwortete am 14.11.03 (14:37):

... und g e a r b e i t e t wird nur zwischen dem 55. und dem 60. Lebensjahr.
Dafür werden die Renten erhöht.

Irina


mart antwortete am 14.11.03 (15:22):

Im Augenblick wird in Österreich folgendes diskutiert - zwar nur von der konservativen schwarzen Partei ausgehend -- aber das Buhlen um Jungstimmen kann ja nicht schaden:

Eine Jahr in der Schule wiederholen soll erst dann sinnvoll sein und verlangt werden dürfen, wenn in zwei Fächern "Nicht Genügend" und die Hälfte der anderen Fächer "Genügend" ist!

Freiwillig, wenn die Eltern oder die eigenberechtigten Schüler es verlangen, darf aber auch auf ihr Ansuchen hin ein Schuljahr wiederholt werden, wenn nur 2 "Nicht genügend" sind und weniger als die Hälfte der übrigen Noten ein bloßes Genügend sind.

Schularbeiten sollen korrigiert und unbenotet zurückgegeben werden, erst nach der Korrektur durch den Schüler soll benotet werden dürfen. --- und eben nur die Fehler, die schlampigkeitshalber nicht verbessert worden sind.

Es gibt also einen reichen Fundus an ernsthaft vertretenen Ideen, - es braucht nicht unbedingt eine Jugendpartei, es genügt eine Regierungspartei, die an der Macht bleiben will.


BarbaraH antwortete am 14.11.03 (18:26):

Das Wiederholen einer Klassenstufe hat kaum einem Kind je genützt. Es wird als demütigend empfunden, als demotivierend, als Katastrophe....

>>Eigentlich ist es ganz einfach: Finnland ist ein kleines Land, jedenfalls gemessen an der Zahl der Einwohner – da darf man einfach niemanden zurücklassen. So formuliert es jedenfalls Jukka Sarjala, der Präsident des Zentralamts für Unterrichtswesen. In diesem einfachen Satz steckt die ganze Philosophie der finnischen Schule.

In diesem Satz steckt aber auch der grundsätzliche Gegensatz zur deutschen Schule, die von nichts so besessen ist wie von der Angst davor, dass ein Kind auf der „falschen“ Schule sei. In Finnland muss die Schule für die Kinder geeignet sein, in Deutschland die Kinder für die Schule.
.......
Die Finnen sind überzeugt, dass ihre guten Ergebnisse mit der gemeinsamen Schule für alle zusammenhängen: weil sie auf diesen Schulen nicht die Möglichkeit haben, Schüler an andere, angeblich „geeignetere“ abzugeben, müssen sie sich eben um alle kümmern. Wenn in Finnland eine Schule gut sein will, muss sie sich darum kümmern, dass ihre Kinder gut sind. Wenn in Deutschland eine Schule gut sein will, muss sie nur dafür sorgen, dass die Kinder abgeschoben werden, die die Durchschnittswerte belasten.
......
Niemanden abstempeln, sondern helfen, etwas zu lernen: wie der Staat mit seinen Schulen umgeht, so die Schulen mit ihren Schülern. Die Finnen glauben nicht an Quantitäten. Zwar haben die Schulen Ganztagsangebote, und der gemeinsame Mittagstisch ist überall sichergestellt – aber die Stundentafel sieht dennoch weniger Stunden (855) vor als die deutsche Schule (909). Der Zeitaufwand für Hausaufgaben ist geringer als bei uns, Ergänzungs- und Nachhilfeunterricht außerhalb der Schule weit seltener als in Deutschland.
Es ist eine Koalition der Vernunft.<<

Zensuren gibt es übrigens an den meisten finnischen Schulen erst ab Klasse 7.

Internet-Tipp:
Koalition der Vernunft
Warum in finnischen Schulen vieles anders ist
https://www.gew.de/wissen/zeitschriften/e-w/2002/2002-5/s-23.htm

Internet-Tipp: https://www.gew.de/wissen/zeitschriften/e-w/2002/2002-5/s-23.htm


mart antwortete am 14.11.03 (22:26):

Nachdem Japan und Korea in den beiden anderen untersuchten Kategorien (mathematische und naturwissenschaftl. Kenntnisse) an der Spitze der untersuchten Staaten liegen und auch in den sprachlichen Fähigkeiten weit vor Deutschland, könnte man genauso argumentieren, daß das japanische Schulsystem so hervorragend sei.

Zweifellos sind Verbesserungen nötig - ich würde einmal damit anfangen, daß Bildung wieder als Wert anerkannt wird. Zweitens wäre die Erkenntnis wichtig, daß das so beliebte Lehrerbashing kontraproduktiv sind.


Auch hier ist die öffentliche Meinung in Finnland und Japan anders als hierzulande.

Aber, um auf die ursprünglichen Fragen zurückzukommen, wollen wir wirklich den Jugendlichen diese große Aufgabe das Bildungssystem zu verbessern überlassen?


Wolfgang antwortete am 15.11.03 (02:01):

Wem denn sonst, wenn nicht den SchuelerInnen ? Die sind sind schliesslich die ExpertInnen, was das Lernen an ihren Schulen betrifft. Wenn sie dann (ab 14 Jahren) auch noch die 'grosse' Politik mitbestimmen duerfen... Wenn sie per Kreuzchen mitentscheiden duerfen, welche Parteien und welche AbgeordnetInnen ihrer Meinung nach an die Macht sollen, um z. B. Schulreformen in die Wege zu leiten... Ich glaube, das wuerde die derzeit verkrusteten und von den Alten dominierten und von den Jungen zunehmend als bedrueckend empfundenen Strukturen gehoerig aufmischen.


Medea. antwortete am 15.11.03 (06:48):

lach
"... dann ade Du mein lieb' Heimatland ...."

dieser Vision, lieber Wolfgang, kann ich nicht mehr ganz folgen ... :-))


julchen antwortete am 15.11.03 (07:08):

Neue Deutsche Kinder Partei.....

mmmmhhhhh.....das erinnert irgendwie ganz ,ganz
komisch an eine Sache die das Wort "....Jugend" im Namen hatte und dazu diente Kindern das einzubleuen, was einige
Erwachsene so fuer Gut und Richtig hielten...

Sollte hier nicht jemand "Kreisch, Kindesmissbrauch,
Ausbeutung, und intellektuelle Verfuehrung" schreien?

Stattdessen lese ich dass es an der Zeit sei die
"Macht Position" der aelteren Generation von einem
Haufen unfertiger-halb gekochter-14-jaehriger zu
Fall zu bringen.

Ich hoffe bloss dass ich mich ernsthaft verlesen habe.


Irina antwortete am 15.11.03 (08:16):

An julchen,
Du hast Dich nicht verlesen.
Du hast allenfalls ein Ironie-Verständnis zu Hause gelassen.

Es grüßt Dich
Irina


mart antwortete am 15.11.03 (10:22):

Ich frage mich, warum es ein eigenes Jugendstrafrecht für die 14 bis 18 jährigen gibt.

Also wenn schon Jugendliche so selbstbestimmt, verantwortungsvoll und vorausschauend, dann müßten sie die vollen Konsequenzen des Handelns übernehmen.

Würde man es z.B. für richtig finden, den jugendlichen Mörder mit denselben Strafen abzufertigen, die für Erwachsene vorgesehen sind?

Wobei auch hier (- wie in so vielen Gebieten des Zivil- und Strafrechts -) das Strafrecht in den USA in unseren Augen anachronistisch ist. Aber vielleicht sind auch bei uns einige damit einverstanden, das Jugendstrafrecht abzuschaffen?


BarbaraH antwortete am 15.11.03 (11:04):

Ob wirklich jeder Wähler mit seiner Stimme
"selbstbestimmt, verantwortungsvoll und vorausschauend" umgeht, wage ich zu bezweifeln.

Hier geht es doch darum, durch ein junges Wählerpotiental eine auf die Zukunft ausgerichtete Politik zu bewirken. Z.Zt. lähmen die unterschiedlichen Lobbyisten der Alten oftmals eine jungengerechte Politik... mit fatalen langfristigen Auswirkungen für uns alle.


mart antwortete am 15.11.03 (12:05):

<<Ob wirklich jeder Wähler mit seiner Stimme
"selbstbestimmt, verantwortungsvoll und vorausschauend" umgeht, wage ich zu bezweifeln.<<

Sicherlich geht nicht der verantwortungsvoll mit seinem Stimmrecht um, der von sich sagt, nie - aus Prinzip !! wählen zu gehen.

Obwohl für mich auch das Nichtwählen eine Stimme ist - und manchmal wahrscheinlich angebracht ist, finde ich eine solche Haltung bei allen Wahlen ausgesprochen undemokratisch.


Irina antwortete am 15.11.03 (15:41):

14-jährige Politiker im Plenarsaal

Internet-Tipp: " target="_new">


Wolfgang antwortete am 15.11.03 (15:58):

In Deutschland haben wir ein Wahlrecht (das man m. E. nach den Jungen geben sollte), aber wir haben keine Wahlpflicht (wie es z. B. bei den Kommunisten in der 'Zone' ueblich war). Jeder Mensch muss selbst entscheiden, ob er ueberhaupt politisch aktiv werden will und wenn, mit welchen Mitteln er aktiv werden will.

Ich bin z. B. notorischer Nicht-Waehler. Trotzdem engagiere ich mich politisch. Hauptsaechlich in der 'gruenen' Umweltbewegung (die nicht mit den GRUENEN gleichgesetzt werden darf) und fuer den Naturschutz.

Ein wenig Trommeln fuer das eigene Anliegen ist sicher nicht anruechig... Wer meine Webpraesenz besuchen will, ist herzlich dazu eingeladen:

https://www.ecotrip.de/

Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/


schorsch antwortete am 15.11.03 (16:12):

@BarbaraH:"....Das Wiederholen einer Klassenstufe hat kaum einem Kind je genützt. Es wird als demütigend empfunden, als demotivierend, als Katastrophe...."

Ich denke, das sind eher Ausnahmen. Ich kenne einige Leute, die in der 1. Klasse einfach noch nicht so reif waren wie ihre KlassenkameradInnen. Als sie dann die 1. Klasse wiederholten, ging "der Knopf auf" und sie konnten mühelos den jetzigen KameradInnen folgen. Werden SchülerInnen aber von Klasse zu Klasse "mitgeschleppt", kann ein Frust entstehen, der ein lebenslanges Minderwertigkeitsgefühl zurfolge hat.


BarbaraH antwortete am 15.11.03 (16:23):

Wenn ein Kind, das noch nicht schulreif ist, die erste Klasse wiederholen soll, wird dieses bei uns nicht als "Wiederholung" gewertet. Im Grunde liegt hier ja eine fehlerhafte schulärztliche Untersuchung vor.

Eine spätere Klassenwiederholung ist etwas Anderes. In dem Zusammenhang wäre zu fragen, warum Gesamtschulen und Schulen im Ausland, wie z.B. in Finnland, ohne ein "Sitzenbleiben" auskommen? In Deutschland findet leider sehr wenig Förderung, aber sehr viel Abstrafung (durch Zensuren und Klassenwiederholungen) und Sortieren statt. Das trägt gewiss nicht zur Motivation von Schülern bei.


tiramisusi antwortete am 15.11.03 (16:36):

was aber hat das mit dem wahlrecht zu tun, barbara?

leute, die kindern das wahlrecht aufdrücken wollen, entziehen sich meiner meinung nach der verantwortung.


Wolfgang antwortete am 15.11.03 (16:50):

Unser Parlament wird sich demnaechst ja mit der Sache beschaeftigen... Parteiuebergreifend gibt es viele (vor allem auch prominente) Abgeordnete, die das Wahlrecht fuer 16- bzw. 14-Jaehrige fordern.

Von Wahlrecht 'aufdruecken' kann keine Rede sein... Der Bundestag beschliesst moeglicherweise eine Wahlgesetzaenderung (was ich begruessen wuerde), und die Jungen haben ihr Wahlrecht, das sie dann nutzen koennen oder auch nicht. So einfach ist das. :-)


BarbaraH antwortete am 15.11.03 (17:48):

Soll ich wirklich die Frage beantworten, was ein Wahlrecht für Jugendliche oder gar für Kinder ab Geburt mit der Verbesserung unseres Bildungssystems zu tun hat? Kinder und Jugendliche hätten eine Möglichkeit, ihr Recht auf Bildung einzufordern. Wie viele Senioren interessieren sich denn vor der Abgabe ihrer Stimme für die Einstellung der Parteien gegenüber dieser Fragestellung? Ich schätze einmal, sehr sehr wenige...

Die Beseitigung der Defizite unseres Bildungssystems, die durch die PISA-Studie aufgedeckt wurden, besteht z.Zt. in einer Anhebung des Grundwortschatzes und einigen zusätzlichen bundesländerübergreifenden Tests. Grundlegendes wird nicht geändert. Das ist ein schweres Versäumnis, das unsere jungen Menschen später im internationalen Wettkampf auszubaden haben.


tiramisusi antwortete am 15.11.03 (17:54):

barbarah, woher sollen denn die kinder wissen, was für sie das beste ist und wie beurteilst du die leichte beeinflussbarkeit von kindern und wie sie ausgenutzt werden kann?
ich sag nur daniel kübeböck ...

ja bitte, du solltest die frage wirklich beantworten....


Wolfgang antwortete am 15.11.03 (18:22):

Kinder - in diesem Fall SchuelerInnen - wissen meistens am Besten, was fuer sie gut ist und was nicht. Was die Schule betrifft, sind sie die ExpertInnen. Auf sie sollte man mehr hoeren.

Was die leichte Beeinflussbarkeit betrifft... Ein paar inszenierte Medien-Events, und schon meinen manche SENIorinnen, sie wuessten Bescheid ueber Jugendliche. Meine Erfahrung: Insbesondere die Alten, die selbst keine Kinder haben, prahlen mit ihrem angeblichen 'Wissen' ueber 'die' Jungen. *fg*


tiramisusi antwortete am 15.11.03 (18:29):

wolfgang, ich gehe mal davon aus, dass das hier alles ein schewrez sein soll, was du so von dir gibst - an solsten müsste ich dir weltfremdheit attestieren :-)
und ...ich wiederhole meinen spruch;: man muss kein huhn sein um die qualität eines omeletts beurteilen zu können.
sprüche wie " wer selbst keine kinder hat kann das nicht beurteilen" sind dümmlich und borniert.
es braucht keine wie du es nennst "medien events" um kinder beurteilen zu können. wer nicht direkt involviert ist, gar wohlmöglich stolzer und später vater oder mutter, der hat vielleicht zu wenig abstand zu den dingen und sieht manches etwas verklärt.
ja, kinder sind experten in sachen schule und der mond ist aus weissem käse.


seewolf antwortete am 15.11.03 (18:44):

Oh Wolfgang -

möglicherweise erlassen die neuen Jugend-Abgeordneten, die von den Kindern gewählt werden, eine Verordnung, derzufolge Du Deine lichtvollen Ausführungen nur noch als Comic mit Sprechblasen publizieren darfst...

:-)


pilli antwortete am 15.11.03 (18:46):

och...BarbaraH schreibt ja auch von "Demütigung" bei "SitzenbleiberInnen" :-)) ob sie datt wohl selbst so empfunden hat oder warum, BarbaraH meinst du, daß gerade du das so schildern darfst?

also ich habe im alter von 14 ein jahr wiederholt...und das tat beiden gut.:-) die klassenlehrerin atmete auf und brauchte nicht mehr zum psychiater und ich lebte auf und überzeugte den rest des lehrerkollegium von da an mit guten noten. na...und gedemütigt?...eher nicht!

:-)


BarbaraH antwortete am 15.11.03 (19:29):

pilli als Google-Fan muss ich mit Sicherheit nicht über meinen Hintergrund aufklären.

seewolf, es geht hier doch nicht um Jugend-Abgeordnete sondern um junge Wähler. Hier wird über das aktive und nicht über das passive Wahlrecht für 14- bzw. 16-Jährige diskutiert.

Dass junge Leute im Alter von 14 od. 16 Jahren mehr über die Bedingungen, in unserem Land Bildung zu erwerben, aussagen können als ältere, ist doch einleuchtend. für jüngere Kinder würden die Eltern stellvertretend das Stimmrecht ausüben. Auch sie haben aufgrund ihrer schulpflichtigen Kinder in der Regel einen recht guten Einblick.

Das eigentlich Wichtige an einem Wahlrecht für Jugendliche oder gar Kinder ist doch, dass politisch andere Themen in den Vordergrund treten würden.... Themen, die das Fundament unseres Staates festigen könnten, wenn man auf sie eingehen würde.


Wolfgang antwortete am 15.11.03 (19:34):

Vielleicht hilft ein Link gegen allzuviel Anekdoten und Selbstdarstellung... Es gibt eine Initiative, die heisst "ICH WILL WAEHLEN":

ICH WILL WAEHLEN
Kampagne zum Wahlrecht fuer Unter-18-Jaehrige
https://www.ich-will-waehlen.de/

Die GRUENEN ist uebrigens die erste Partei gewesen, die sich hinter diese Forderung stellte und diese in ihrem Parteiprogramm festgeschrieben hat. Zur wie ich meine interessanten Website der Jugendorganiation der GRUENEN geht es hier:

Gruene Jugend
https://www.gruene-jugend.de/

Internet-Tipp: https://www.ich-will-waehlen.de/


BarbaraH antwortete am 15.11.03 (19:47):

Aus Wolfgangs Link:

>>Auch die Beeinflußbarkeit von Kindern kann kein Argument sein, auf die Abschaffung der Altersgrenze zu verzichten. Denn, daß sich Menschen beeinflussen, ist etwas ganz Normales. Alle Menschen, die mit einander zu tun haben, beeinflussen sich. Eltern beeinflussen Großeltern, Kinder beeinflussen ihre Eltern, Kinder beeinflussen andere Kinder, werden dabei selber beeinflußt, usw. Beeinflussung findet bei jeder Kommunikation statt und ist also gar nichts Schlimmes. Würden Menschen sich nicht beeinflussen lassen, bräuchte man auch nur einmal im Leben Wählen zu gehen. Der ganze Wahlkampf wäre umsonst und Werbung sowieso. Niemand würde je mehr seine Meinung ändern.

Ob jemand letztendlich überzeugt oder nur überredet wurde, läßt sich weder bei Kindern noch bei Erwachsenen feststellen.....

Im Übrigen führt die erhöhte Beeinflußbarkeit von Altenheimbewohnern auch nicht zu einer Aberkennung des Wahlrechts.<<

Besser kann man die Gefahr einer Beeinflussung wirklich nicht erklären.

https://www.ich-will-waehlen.de/index.php?kat=Texte&titel
=Beim+W%E4hlen+geht+es+nicht+um+Reife

Internet-Tipp: https://makeashorterlink.com/?S6ED31C86


seewolf antwortete am 15.11.03 (20:38):

och Möönsch Barbara...

aus "die neuen Jugend-Abgeordneten, die von den Kindern gewählt werden" leitest Du ab: "Hier wird über das aktive und nicht über das passive Wahlrecht für 14- bzw. 16-Jährige diskutiert."

Habe ich denn nicht gerade über das aktive Wahlrecht für Kinder geschmunzelt?!


tiramisusi antwortete am 15.11.03 (21:34):

In dem Zusammenhang eon kleiner Lesetipp:

Oliver Geden
Rechte Ökologie
Umweltschutz zwischen Emanzipation und Faschismus
Ökologie und Umweltschutz werden in der bundesdeutschen Öffentlichkeit in der Regel für ein fortschrittliches Politikfeld gehalten. Dabei wird vielfach übersehen, dass sowohl die Namensgeberin der Umweltbewegung, die wissenschaftliche Ökologie, als auch die Vorläufer der heutigen politischen Ökologie über eine mehr als hundertjährige Geschichte verfügen, die eher auf der rechten Seite des politischen Spektrums einzuordnen ist. Heute ist die Verbindung der ökologischen Frage mit Forderungen nach Einwanderungsstopp, nach weltweiten Militäreinsätzen oder einem starken Staat bis hin zur Diktatur nicht mehr nur am rechten Rand zu finden, sondern rückt mehr und mehr in die Mitte von Umweltbewegung und etablierter Umweltpolitik.


Diese erweiterte Neuauflage berücksichtigt insbesondere die aktuellen Entwicklungen in der Antroposophie, bei der ÖDP und den UÖD. Neu aufgenommen wurden Kapitel zu den naturspirituellen Bewegungen des Bioregionalismus und der Tiefenökologie sowie zur Rechtsdrift der Tauschringe.

...
mehr literatur zum Thema Unterwanderung von rechts:


Internet-Tipp: https://www.espresso-verlag.de/neuerechtefr.htm


pilli antwortete am 15.11.03 (21:37):

:-)


Wolfgang antwortete am 15.11.03 (23:54):

Willst Du jetzt versuchen, tiramisusi/pilli, Leute wie mich, die z. B. sich fuer den Umwelt- und Naturschutz engagieren und die sich - wie hier in diesem Thema - fuer das Wahlrecht mit 14 aussprechen, in die faschistische Ecke zu stellen ?


pilli antwortete am 16.11.03 (00:28):

leute wie du Wolfgang,

die sich für die umwelt und den naturschutz engagieren, sind genau so wie ich und jede und jeder andere gefährdet, der sich nicht engagiert.

das hat aber nichts damit zu tun, daß...:-)
und hat auch nicht damit zu tun, daß...:-)

wieso und warum meinst du, daß du gemeint bist?

sind dir die von Angelika genannten verbindungen bisher nicht bekannt geworden? sollte mich wundern...ich mach dich aber gerne wissender, denn von dir hab ich auch schon watt gelernt :-)

ich finde die idee so watt von hanebüchen, daß 14jährige wählen...und dennoch beabsichtige ich bestimmt nicht, "diejenigen", die dafür plädieren, in in eine ecke zu stelle...neee :-) in der mitte des kreises ...offen und nach allen seiten findet eine diskussion statt, für alle sicht- und lesbar.

seit wann agierst du so wenig logisch? tztztz...:-)

ich hab dich doch seinerzeit auch nicht gefragt, warum du das wort "aufzucht" in verbindung mit kindern so gerne benutzt? :-) ich kannte diesen begriff bisher nur in verbindung mit recht schwierig seiten der braunen frauen-clique.


Wolfgang antwortete am 16.11.03 (04:57):

Wer im Glashaus sitzt, pilli, soll nicht mit Steinen werfen... Denn Du hast schon einmal versucht, mich mit dem Begriff der 'Kinderaufzucht' in eine 'tierische' Ecke zu stellen... Damals in einem Thema, in dem ich nun wahrhaftig alle Register gezogen habe gegen den alltaeglichen Rassismus. Du erinnerst Dich sicher, als Du das unsaegliche Wort von den 'werfenden Mamas' gebraucht hast.

Ich denke, Du verwechselst 'Aufzucht' mit 'Zucht'... Nein, das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun. 'Aufzucht' ist ein gaengiger und nicht anruechiger Begriff. Wenn Du wissen willst, wie dieser Begriff und von wem er alles verwendet wird, schlag' nach bei Google - hoffentlich nicht nur selektiv in die gewuenschte Richtung.

Mit dem Thema 'Wahlrecht' fuer 16- bzw. 14-jaehrige hat das private Scharmuetzel aber gar nichts zu tun... Du magst die Idee als 'hanebuechen' abtun... Das ist Dein gutes Recht. Dass sich demnaechst aber der Bundestag damit befassen wird und - so hoffe ich - zu einem Plan finden wird, wie die Forderung parlamentarisch durchgesetzt werden kann, zeigt, dass die Idee fuer andere, nicht unbedeutende Leute gar nicht so 'hanebuechen' ist, wie sie Dir vorkommt.

Hier ist der Link zum Thema damals:

/seniorentreff/de/diskussion/archiv6/a1146.html

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv6/a1146.html


julchen antwortete am 16.11.03 (07:09):

Wolfgang
du sitzt doch selber im Glashaus als "notorischer
Nichtwaehler"

@Mart:
Also wenn schon Jugendliche so selbstbestimmt, verantwortungsvoll und vorausschauend, dann müßten sie die vollen Konsequenzen des Handelns übernehmen...
So sehe ich das dann aber auch....

....anderweitig (hier) wird es als eine Chance gesehen fuer
junge Menschen "was einzufordern". Also ich weiss
nicht, aber das "einfordern" und das "zusteuern" sollten
sich wohl die Waage halten.

Zum Beispiel Sitzenbleiben!
Sitzenbleiben ist natuerlich nicht angenehm fuer ein
Kind und passiert aus vielen verschiedenen Gruenden.
Mal beiseite gelassen Umstaende im Leben des Kindes,die eine
Rolle gespielt haben - gibt es aber genuegend Kinder
die "sitzenbleiben", weil sie ganz einfach kein interesse
an Schule haben.
Sollen gesunde, intelligente,
seelisch ausgewogene, aber faule Kinder nun einfach
in hoehere klassen geschoben werden?
Nur damit man ihnen nicht auf die Gefuehle "trampelt"?

DAS ist ein sehr gefaehrlicher Weg! Die US haben diesen Weg vor langem begonnen und er hat zu nichts gefuehrt als noch groesseren Problemen.
Das Rueckgaengig machen ist fast unmoeglich.
Man muss sich sehr sehr gut ueberlegen inwieweit
man mit derlei Ideen geht.
Jeder hat "ein Recht auf" - jeder sollte aber auch "die
Pflicht zu" haben. Wer seinen Pflichten nicht nachkommt, der sollte auch Rechte einbuessen.

Je laenger ich ueber ein Wahlrecht fuer 14-jaehrige
nachdenke (egal in welchem Land) desto froher bin
ich, dass die Wahrscheinlichkeit gross ist, dass weniger als 3% der 14-jaehrigen echt auch ihre Stimme abgeben wuerden.
Ansonsten koennte das ein Albtraum werden...


rolf antwortete am 16.11.03 (12:08):

Hallo Jutta,
du setzt Wolfgang als, wie er sagt notorischem Nichtwähler, ins Glashaus. Wieso, er macht doch von seinem Recht Gebrauch, zu enscheiden wen und ob er wählt, das ist in unserem Wahlrecht ausdrücklich so vorgesehen, also hat er sich nichts vorzuwerfen.
Ich überlege auch, ob ich zur nächsten Wahl gehe, mit der Politik der Sozialdemokraten, die ich bisher gewählt habe, kann ich mich nicht mehr identifizieren, mit der CDU schon garnicht, der Rest sind nur Sitzejäger, also warum den unnötigen Weg gehen?


Wolfgang antwortete am 16.11.03 (12:23):

Du hast natuerlich recht, rolf... In unserem Land gibt es ein Wahlrecht, aber keine Wahlpflicht. Diejenigen, die nicht waehlen gehen, sind mittlerweile die staerkste 'Partei'. Das kann sich aendern. Wenn zum Beispiel eine Politik gemacht wird, die auch die Menschen ueberzeugt, die sich mehr und mehr verweigern.

Ein Trugschluss ist es aber, zu meinen, dass diejenigen, die nicht waehlen gehen, nichts zu sagen haetten. Die PolitikerInnen sollten gerade auf die hoeren. Wenn sie das nicht tun, kann das Projekt 'Demokratie' schwerwiegenden Schaden erleiden. ;-)


julchen antwortete am 18.11.03 (06:07):

Stimmt Rolf, es besteht keine Wahlpflicht, weder
bei Euch noch hier.

Waehlen ist ein privileg, kein Recht. Waehlen entscheidet letztendlich was getan wird.

Wer nicht waehlt, der/die wirft seine/ihre Stimme
in den Muelleimer, und hat hinterher kein recht
zu meckern wenn's hinten und vorne nicht stimmt!


DorisW antwortete am 18.11.03 (07:34):

Nein, das denke ich nicht, julchen. Er hat sehr wohl das Recht zu "meckern". Versichern unsere Volksvertreter nicht jeweils nach ihrer Wahl in warmen und treuherzigen Worten, dass sie das ganze Volk vertreten wollen?

Der Staat und seine Einrichtungen, sind sie nur fuer ihre Waehler da? Nein, sondern für alle Angehoerigen dieses Staates!


rolf antwortete am 18.11.03 (09:43):

Besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können, Doris.


schorsch antwortete am 18.11.03 (10:26):

Leider beschränken sich heute viele Bürger, am Stammtisch oder unter Freunden zu meckern. Hört man so Volkes Stimme, müsste man annehmen, es würde sich etwas ändern können im Staat. Da aber die meisten Meckerer eben nicht stimmen gehen...

Aber das hat julchen ja oben schon gesagt: "...Wer nicht waehlt, der/die wirft seine/ihre Stimme
in den Muelleimer, und hat hinterher kein recht
zu meckern wenn's hinten und vorne nicht stimmt!..."


rolf antwortete am 18.11.03 (12:45):

Schorsch,
Du machst es Dir zu einfach mit der Kritik an Nichtwählern.
Wie gesagt, habe ich bisher SPD gewählt, bin aber mit der gegenwärtigen "Sozial-"Politik der SPD nicht einverstanden. Die Linie der CDU paßt mir schon garnicht, die FDP als Spaßpartei hat anscheinend garkeine Richtung, außer Sitze im Bundestag. Und die Grünen sind wohl farbenblind, von Grüner Politik ist doch nichts mehr zu erkennen.
Soll ich also zur Wahl gehen und Schill-Partei oder NPD wählen?


Tobias antwortete am 18.11.03 (13:24):

rolf ich gehe immer wählen. Wenn alles vom Übel wäre wie du schreibst, such dir doch aus all dem Übel das Kleinste aus. In Deutschland wurden schon einmal mit Stiefel abgestimmt und vielleicht waren da die Nichtwähler nicht ganz unschuldig.


rolf antwortete am 18.11.03 (14:19):

Welches ist das kleinste Übel? Die NPD?


mart antwortete am 18.11.03 (15:49):

Der Nichtwähler kommt ebenfalls einer Partei zugute.


Auch wenn in dieser Demokratie die offiziellen Mitbestimmungsrechte der Bürger sich im Grunde auf ein Kreuzchen alle 4 Jahre beschränken, ist Nichtwählen letzlich eine Absage an die Demokratie.


schorsch antwortete am 18.11.03 (16:49):

Wer nicht wählt, wählt oft das, was er nicht wählen würde.....


seewolf antwortete am 18.11.03 (17:05):

mart -

das ist SO nicht richtig...

Die Mitbestimmungsmöglichkeiten fangen viel früher an als bei einer Wahl alle paar Jahre. Man muß eben nur mitMACHEN:
- einer politischen Vereinigung beitreten
- deren Repräsentanten mitbestimmen
- deren "Programme" mitgestalten/mitbestimmen
- auf deren Veranstaltungen mitwirken
- öffentliche Sitzungen von Gemeinerat/Stadtparlament besuchen
- Abgeordnete/Delegierte kontaktieren
(Beispiele - alle "vor Ort" zu realisieren)


mart antwortete am 18.11.03 (19:31):

Seewolf, wo Du recht hast, hast du recht.

Ich meinte das eigentlich für die notorischen Nichtwähler, die glauben, daß sie mit ihrem Nichtwählen keine Entscheidung getroffen hätten - vor allem legen sie ein Votum gegen die Demokratie ab.

Selbstverständlich kann sich jeder in der von Dir beschriebenen Art politisch engagieren. Dieser Weg ist mühsamer aber keineswegs so aussichtslos, wie er oft dargestellt wird.

Aber ein notorischer Nichtwähler sollte sich besser nicht als Klugscheißer und Besserwisser darstellen, sondern die demokatischen Wege für seine Vorschläge einhalten.

Wie sagte Schorsch doch: Sonst entscheiden die Stiefel!

oder die Wahlergebnisse fallen zu 99,98% für eine Partei aus.


Tobias antwortete am 19.11.03 (10:06):

Also so absurd wie hier oft geschrieben ist das Wahlrecht für alle Deutschen nicht.

" Die Initiative für ein Kinderwahlrecht "
Am 11.09.2003 haben 46 Abgeordnete aller Fraktionen einen Antrag in den Bundestag eingebracht, der ein Wahlrecht von Geburt an fordert. Das Wahlrecht der Kinder und Jugendlichen soll allerdings " treuhänderisch von den Eltern bzw. Sorgeberechtigten als den gesetzlichen Vertretern" ausgeübt werden. Unter stützt wird die Initiative auch vom Ex-Bundespräsidenten Roman Herzog.

Frau Dr.Antje Vollmer, die ich diesbezüglich angeschrieben habe, hat mir den Antrag mit den Namen der Befürworter beigelegt.


tiramisusi antwortete am 20.11.03 (10:11):

so bürdetet man denen, die oft schon nicht mehr ohne amtliche Familienhilfe mit ihren Kids klarkommen, noch ein bisschen mehr Last auf und nennt es "Eigenverantwortung" (frei nach dem Motto:ätsch ihr hättet ja 2x wählen können).
Persönlich halte ich das für den falschen Weg - in jeder gesellschaft sind die "Weisen" die Stammesältesten - was will uns das sagen? Das die Alten die Macht an sich reissen? Nein - dass sie mehr Lebenserfahrung haben (sollten)und noch mehr Verantortung für Jugendliche übernehmen sollten. Das politische Bewusstsein von Kindern und Jugendlichen - aber auch Alten - muss gestärkt werden, Erziehungsmodelle wie die von Makarenko oder auch von Neill mit seinem Summerhill sollte man sich mal wieder genauer ansehen und Kinder bei aller Bildung, die man ihnen beibringen sollte, auch Werte wieder anders und verständlicher vermitteln aber sie um Gottes Willen so lange wie möglich Kind sein lassen.


mart antwortete am 20.11.03 (11:33):

Ich glaube, daß hier 3 verschiedene Dinge getrennt werden müssen.

. Eltern mit mehr Stimmrechten als Menschen ohne Kinder. M.E. durchaus überlegenswert, wobei ich mir die praktische Durchführung ausgesprochen teuer und schwierig vorstelle. (bis zu welchem Alter der Kinder, gemeinsames Sorgerecht?, Überprüfungen, um wieviel mehr Stimmrecht etc...)

. Wahlrecht für Jugendliche ab 14 Jahre.
Bei uns gibt es in einigen Gemeinden auf Kommunalebene das Stimmrecht ab 16 Jahren.
Ab 14 Jahren (der Phase der Selbstfindung, wo der eigene Weg erst mühsam gefunden werden muß) finde ich es unverantwortlich)

. Die Meinung, daß notorisches Nichtwählen, weil vom Recht zugelassen, eine durchaus demokratische Einstellung sei:

Die jüngsten in Serbien abgehaltenen und wieder mißlungenen Wahlen (zum 3.Mal), da die Wahlbeteiligung weniger als 40% war, bringt dieses Land an den Rand einer Krise, führt zur Unregierbarkeit und möglicherweise erneut zu einem "starken Mann" - stärkt auf jeden Fall die Ultranationalisten. Die Radikalen profitierten von der extrem niedrigen Wahlbeteiligung. Während die disziplinierte Wählerschaft der Radikalen von ihrem Wahlrecht Gebrauch machte, blieben viele Demokraten zu Hause. Daß die Poliker zum aller größten Teil an der allgemeinen Politikverweigerung selbst Schuld sind, ändert nichts an den Folgen, die sich aus dem "Nicht zur Wahl gehen" ergeben.

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