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THEMA:   Eigene Lyrik Kapitel 4

 118 Antwort(en).

admin begann die Diskussion am 09.12.01 (17:14) mit folgendem Beitrag:

Ein neues Kapitel für die eifrigen PoetInnen. Kapitel 3 wird archiviert und kann unter

/seniorentreff/de/diskussion/archiv4/a192.html

nachgelesen werden.

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv4/a192.html)


(Rosmarie ) antwortete am 09.12.01 (17:18):

hier nocheinmal der letzte Beitrag von Rosmarie

Dezemberlicht


Schneidend weißes Winterlicht
in Strahlen durch die Kälte bricht.
Senkt Wattedunst auf kalte Straßen,
bereift die Dächer, Altstadtrasen,
umhüllt den Fuß der Kirche ganz.
Darüber steigt in klarem Glanz
der Turm hochragend himmelwärts.

Das weiße Licht erwärmt mein Herz.
Wie klein doch diese Häuschen sind!
Wie dick ihr Rauch den Tag beginnt!
Wie scheint er säulenfest erstarrt,
dem Winterlicht entgegenharrt!
Wie klein sind meine Alltagssorgen!
Wieviel verborgen liegt im Morgen!

rsch


Rosmarie Schmitt antwortete am 09.12.01 (17:53):


Für K, der mir als Ka erschien, der aber kein Ka ist! :-)))

Kaninchen


Ein ninchen sitzt vor dem PC
Und denkt: Wenn ich´s doch endlich säh,
das große Ka, das mich erfreut
und meine Einsamkeit zerstreut.

Doch hoppelt´s plötzlich dann heran,
das Ka, so ist´s wie jeder Mann:
Leicht fordernd, auch gern überlegen...
Nun tut das ninchen Zweifel hegen.

Auch wenn ich nur die Hälfte bin,
so liegt im Kanin nicht mehr Sinn.
Kaninchen taugt für manchen Magen.
Doch in der Liebe darf´s nichts sagen.

Denn sonst erschreckt mein Ka und tobt
und ninchen wird nicht mehr gelobt.
Was lernt das ninchen traurig draus?
Es ist doch schön, allein zu Haus...


rsch


Schorsch antwortete am 09.12.01 (18:44):

Bedenke wohl, meine liebe Rosmarie,
das ninchen lernt`s wohl leider nie.
Drum halt ich mich in meinem Ka-binchen,
zur Sicherheit lieber an Sa-binchen!

Schorsch


Rosmarie Schmitt antwortete am 09.12.01 (20:44):

Lieber Schorsch,

:-))) So heißt doch hoffentlich Frau Schorsch? :-))) Ich hab mich königlich amüsiert über deinen Kommentar! Nur eins gibt mir zu denken, du meinst, ich lern es nie? Du lieber Himmel, du könntest Recht haben! :-)))

Dir einen schönen Abend im Ka-binchen mit Sa-binchen und im Garten ein Kaninchen...
Rosmarie


Schorsch antwortete am 10.12.01 (10:36):

Ach; so war das gewiss nicht gemeint, liebe Rosmarie. Ich wusste ja nicht, dass Du dieses Kaninchen bist.......

Tschüss und grins!

Schorsch


Rosmarie Schmitt antwortete am 10.12.01 (13:05):

Lieber Schorsch,
es gibt doch auch Riesenkaninchen! Sogar Riesenkaninchen, die Hornochsen sind... :-)))

In seiner Kuhle sitzt ein Tier
und löffelt dort und löffelt hier.
Es äugt auch hier und äugt auch dort,
doch Schorsch, der ist schon wieder fort.
So kommt dem ninchen in den Sinn:
Ich armes Tier ein Hornochs bin!

Mit der Bitte um ein paar Mitleidstränen güßt alle
das ninchen :-))))


Schorsch antwortete am 10.12.01 (21:57):

Der Hornochs war, das glaube mir,
vor dem Entmannen noch ein Stier.
Doch tat das Mannen er versäumen,
drum kann er nur noch davon träumen!

Schorsch


Schorsch antwortete am 10.12.01 (22:21):

Dezember ist`s, recht grau und kalt ;
das Jahr gebeugt und müd und alt;
die Bäume kahl, vom Laub befreit;
sie warten, dass es endlich schneit.

Vom Himmel hoch ein Engel schwebt;
er meldet, dass das Christkind lebt
und bald auf Erden werd` erscheinen;
Kopf hoch, ihr Wesen, lasst das Weinen.

Die Tiere in den Wäldern frieren;
Eisblumen schon die Fenster zieren;
ich sitz` in meiner Stube, still,
und warte, was das Jahr noch will.

Hört ihr das Rascheln und das Raunen?
Habt keine Angst und lernt das Staunen;
kuschelt wohlig euch in Decken ein,
denn bald schon wird Heiligabend sein.

Dezember 01, Schorsch


Karin antwortete am 11.12.01 (07:59):

So war es gestern bei uns:

Wintertraum

Ungewohnte Temperaturen
für unsere Region
Kälte zieht in mich hinein
nimmt mich gefangen
während ich auf den Bus warte

Frieren will ich nicht
träume mich zurück
in die Jahreszeit
voll wärmender Sonnenstrahlen
halte mein Gesicht in die Sonne
um viel davon mitzunehmen

Wärme durchzieht mein Inneres
läßt mich sehnen nach Rosen
statt nach Schnee - jetzt
in der Vorweihnachtszeit

der Bus kommt, ich steige ein
gar nicht aufwachen möchte ich
sondern ihn noch
ein Weilchen genießen
... meinen Wintertraum.

K.E.

Hier noch ein wenig Eigenwerbung:

(Internet-Tipp: https://members.aol.com/bomlitz6/advent_k.htm)


Schorsch antwortete am 11.12.01 (10:21):

Wintergrau


Schneestaub rieselt von den Bäumen,
die Sonne, hinter Grau versteckt,
versucht, die Wolken zu verräumen,
hat sich daran wohl wund geleckt.

Griesgrämig sitzt die alte Katze
des Nachbarn auf der Gartenbank,
versteckt die Krallen ihrer Tatze
und fühlt sich schon seit Tagen krank.

Kein Mensch will heute auf die Gasse,
nicht mal mein Hund will heut` hinaus,
er merkt, dass ich mich treiben lasse,
ist froh, muss er nicht aus dem Haus.

Derweil ich diese Zeilen schreibe
verweil ich einen Augenblick,
hoff``, dass die Sonn das Grau vertreibe
und sie mir neue Hoffnung schick.

Da, als könnt` der Dichter zaubern,
zerfliesst das eklig Wintergrau.
Ich fühl` mein Herz vor Wonne schaudern
und stürz` mich gleich ins Himmelblau!


Schorsch


Rosmarie Vancura antwortete am 12.12.01 (08:47):

Puderzuckerwege
_______________

für WP

Draussen rieselt der Schnee
Winzige Partikelchen nur
Auf dem Weg runter zum See
Sehe ich deiner Schritte Spur.

Ich spür ihnen nach, folg deinem Weg
Da vor mir bist du gegangen
Ich ahne, du stehst unten am Steg
Bald wirst du mich liebend umfangen.

Und jetzt erst, das ist das gute
Wird mir endlich weihnachtlich zu Mute!


Rosmarie Vancura antwortete am 12.12.01 (09:08):

Auch das ist Advent
___________________

Gestern
mitten in Eile, Hektik und Hast
habe ich beide kennengelernt.
Mittagshunger führte mich
an ihren Tisch.

Gestern
ein uraltes Paar.
Nur Jährchen trennen beide
vor dem gelebten Jahrhundert.

Gestern
Siebzig Jahre sagt er stolz
siebzig Jahre immer diesselbe Frau
und seine blauen Augen
lächeln voll Liebe durch ihre Brille.

Gestern
siebzig Jahre zusammen
und ihre gichtige Hand legt sich
auf seine blaugeäderte
mit braunen Altersflecken übersäte.

Gestern
Sie teilen sich alles
Suppe, Gemüse, das Fleisch.
Wir haben immer alles geteilt
sagt sie.
Ja, alles, sagt er.
Glück,Freude aber auch das andere.
Und die alten Hände finden sich wieder.

Gestern, heute und morgen
habe ich meine Weihnachtsgeschichte gefunden.


eva antwortete am 12.12.01 (11:44):

Flüchtlingskindchen im Stroh - erlöst du die Welt von dem Übel ?
Frommer Glaube, Legenden, erwarten das Heil von dir.
Doch deine Botschaft, sie ist schon lange vergessen,
wenigen nur gelingt es, zu folgen dir auf dem Weg.
"Wer Ohren hat, der höre..." - aber wir wollen nicht hören,
deine Worte decken wir zu mit Tand, glänzendem Glitzerkram;
mit Kerzen und Kripplein, Sternchen, Englein und Liedern,
Tanzen, Essen und Trinken; in sinnloser Völlerei
taumelt die Menschheit lachend dem Abgrund entgegen -
doch auf den Gerechten zu warten, heißt warten auf das Gericht.
Herr, sei uns gnädig ! - auf das Kind in der Krippe
fällt schon der Schatten des Kreuzes; im Geläute der Glocken
dröhnen die Schläge des Hammers. - Wir aber sind es,
die ihm das Kreuz gezimmert, wir schlugen die Nägel ins
Holz.


Ulrike antwortete am 13.12.01 (18:39):

Eisig

Trostlos hängen Blätter herunter
Vom Immergrün
Frosteszwängen erliegt
Was munter zu knospen schien

Es fehlt das dicke Fell
So flüchtet man sich schnell
An warme Stätten
In warme Betten


Rosmarie Vancura antwortete am 16.12.01 (16:33):

Weihnachtszeit - Lichterzeit
_____________________________

Es wurde Licht
Lichtspiel - Weihnachtsfilm
Licht - die Augen des Schalenwildes
Licht - auch Kerze, Flamme
Lichtblick - am Ende des Tunnels
Lichtblau - Ist Licht blau?
Lichterbündel - ein helles Bündel Liebe
Lichterfest - Jüd.Fest auch im Dezember
Lichthupe - Idiot, du kannst mich mal....
Lichtmess - 2.Febr.Ahnung v.kommendem Lenz -
Lichter - Licht plural, auch leichter
Lichtgaden - Fenster in der Basilika


Jetzt geht mir ein Licht auf!
oder auch nicht!

Das Licht der Welt erblicken...
ob das so erstrebenswert ist?

In gutem Licht erscheinen
besser als die andren sein!

Niemanden hinters Licht führen
dort herrscht das Dunkel!

Wer das Licht aber will
muss das Dunkel kennen!

Und, wo viel Licht ist
gibt es auch dunkle Schatten!

Goethes letztes Wort: "m e h r L i c h t !"

Weihnachtszeit - Lichterzeit








Karin antwortete am 17.12.01 (14:38):

Er ist zwar schon vorbei, der gestrige Tag, aber trotzdem:

Dritter Advent

Glasklare Sonne
bei zwei Grad und Ostwind
kalter Sonntag im Advent

im geheizten Zimmer
sehe ich Nachrichten
in Moskau zweihundert
Menschen erfroren
auf der Straße

tiefster Winter
seit zwei Wochen
erst Winteranfang
werden noch mehr
Menschen erfrieren
weil niemand sich kümmert

bei uns gibt’s
von allem zu viel
Menschen in Städten
hetzen
nach Geschenken
zum Fest der Liebe

Obdachlose auch hier
ein paar Münzen
zur Beruhigung
des Gewissens
vor Weihnachten
sitzt Geld locker

was geh' n sie uns an
Menschen auf der Straße
im fernen Rußland
- wie auch hier -
soll' n andere sich kümmern
dafür gibt's Institutionen

drei Lichter zünde ich an
hell möge es werden
in meinem Herzen
heißen Tee bereite ich
den Fernseher
... schalte ich ab.

K.E.


Karin antwortete am 17.12.01 (21:27):

Der Euro

Erster Tag des Euros
Münzen wurden ausgegeben
als Starter-Kits
Run auf Banken
und Sparkassen

gegen alte
zwanzig Mark
gab's neue hochglänzende
(noch) fremde Währung
ein kleines Tütchen

skeptische Gesichter
ängstlich bei vielen Älteren
gespannt bei manch Jungem
was wird es uns bringen
das neue Geld

ich bin neugierig
lasse mich ein
auf das Abenteuer
neues Geld
bin offen für
Veränderungen

der Euro wird rollen
heißt es jetzt
ändern können wir's
sowieso nicht mehr
freunden wir uns also an
mit dem neuen
bunten Geld.

K.E.


Ulrike antwortete am 18.12.01 (20:22):

(Antwort auf Bert Brechts Gedicht "Die Hoffenden)

Hoffen und warten

Hoffen und Warten
Bis and´re sich rühren
Statt durchzustarten
Mal zu enervieren
Die Selbstgefälligen
Ein wenig behelligen
Klug und gewitzt
Die Feder gespitzt


Rosmaire Vancura antwortete am 18.12.01 (21:23):

Winterstimmung
______________

für WP

Winter liegt über dem Bodensee,klirrende Kälte
Alles gemalt im weichen, sanften Pastell
Kein Schiff, keine weissen Segel, kaum einen Laut
Nur Möwengeschrei durchbricht die Stille.

Am Ufer die Bäume, kahl, nackt
Strecken ihre frierenden Äste himmelwärts
Ein Fischer, dick eingepackt, ungelenk deshalb
Holt mit dampfendem Atem seine Netze ein.

Die Wintersonne taucht alles in milchiges Weiss
Ein Liebespaar hält sich eng umschlungen warm.
Alles erinnert an den Maler Utrillo
Der nur alkoholisiert so zarte Töne zaubern konnte.

Ich beneide weder den Fischer, noch die Möwen
Auch ein frierender Baum will ich nicht sein.
Utrillo in seinem Grab malt nicht mehr...
Aber mit Dir, engumschlungen den See entlang zu gehen
Das möchte ich eigentlich schon!


Karin antwortete am 19.12.01 (08:38):

Der Countdown läuft
*oder: Jedes Jahr dasselbe*

Markt und Straßen sind
noch nicht verlassen
immer noch stürmen
die Menschen
mit Geld in den Taschen
in volle Läden

kein Anzeichen von
Ruhe und Frieden

alle planen und hetzen
habe ich dieses
jenes fehlt noch
ist das Geschenk groß genug
lieber noch etwas Kleines dazu

keine Zeit zum Ausruhen
vielleicht am Glühweinstand

sechsmal werden wir noch wach
was gibt’s alles noch zu bedenken
reicht die Zeit, das Geld
wäre doch schon alles vorbei

Kinder in ihrer Traumseligkeit
genießen Zeit der Vorfreude
die Eltern sind beschäftigt
reden nicht so viel drein

ich schmunzele manchmal
sehe ich sie rennen und stöhnen

ist sie doch für mich
Möglichkeit
zur Besinnung und Ruhe
... die Vorweihnachtszeit.

K.E.


Rosmarie Vancura antwortete am 22.12.01 (16:06):

Mehr als nur mehr
_________________

Du warst fort
abgetaucht
weg
und ich habe dich vermisst.

Dich vermisst?
Kann man vermissen
was man nicht kennt?

Vermissen
nur weil man weiss
davon weiss
dass es dich gibt?

Es gibt dich
Buchstaben von dir
tanzen mit dem Schnee.

Tanzen im Schnee
stimmen mich froh
weil nur da für mich.

Du stiehlst dich
mit diesem mehr
jedenfalls
immer mehr
in mich hinein

und das ist ganz schön
mehr als mehr


Herbertkarl Huether antwortete am 22.12.01 (23:00):



nachtsonnenschein

klar fest und notwendig
gedungene ideen von heiterkeit
laute von sphaeren

dein haar wie ein
geflecht aus seidenen faeden
gesponnen aus frohsinn

dein lachen wie
das schallen der gitarren
am naechtlichem meer

deine hart zart schimmernd wie
der flaum eines kuekens
im gelege

dein mund feucht und erfrischend wie
das stroemen des plaetscherndes baches
am feuchten ufer

augen gross und klar wie
gleissende sonnen im
beginnenden fruehling

versprechen von glueck und freude
geneigt tief
in den kelch des taumellosen empfindens

hkh


schorsch antwortete am 24.12.01 (09:41):

Weihnachtsfest und Jahresende;
Jeder macht `ne Rückwärtsblende;
Sport, Kultur und Politik;
aufgelistet steht`s im BLICK.
Nebst Gewerbe und Finanz,
zieht auch die Kirche noch Bilanz.
Manch guter Vorsatz wird gefasst,
weil`s so gut ins Sujet passt.
Dabei wird - denkt der kleine Schorsch -
nächstes Jahr genau so morsch;
schon im Jänner ist`s im Eimer;
ich kenn` doch meine Pappenheimer!

Ich wünsche euch trotzdem alles Gute im neuen Jahr.

Schorsch


Ulrike antwortete am 24.12.01 (13:26):

Season Greetings

Alle Karten geschrieben?
Nein, wieder nicht.
Aber gedacht, aber gedacht
An Euch, ihr Lieben.
Für Euch dies Gedicht
Auf die Schnelle gemacht.


Merry x-mas!


schorsch antwortete am 25.12.01 (19:36):

Schau wie auf den matten Fensterscheiben
die herrlichen weissen Eisblumen treiben,
und wie Millionen Schneeflocken leise fallen;
in der Ferne erste Weihnachtsglocken hallen.

Der Hirte steht mit seiner Herde von Schafen
auf eiskaltem Wiesengrund, ganz verschlafen;
die Hunde umkreisen die Herde im Trott
und stupsen den alten Tragesel zum Spott.

Drei Raben schweben tief im eisigen Wind;
sie zählen, ob wohl alle Schafe noch sind.
Schau`n da durch Wolken nicht Engel hervor?
Mir ist, ich hör einen himmlischen Chor!

Dezember 2001, Schorsch


schorsch antwortete am 26.12.01 (09:41):

Ein neues Jahr, ein neues Glück?
Man schaut nach vorn, man blickt zurück.
Doch wie das Sprichwort uns beschied,
ist jeder seines Glückes Schmied!

Schorsch


Herbertkarl Huether antwortete am 27.12.01 (07:22):


bienchenklein

bienchen bienchen
schwirrst umher
von einer bluet
zur andren

hier probiert
da probiert
und weiter schon
zur naechsten

kannst dich
nicht entscheiden
suchst dein glueck
und hast es schon verloren

finden wirst du es
bei einer bluete
drum waehle mit bedacht
die richtige

viele falsche wissen
deine aufmerksamkeit
zu erheischen
damit du bleibst

die einzig richtige
versucht dich
nicht zu fesseln
laesst deine freiheit dir

glueck findest du nur
bei einer bestimmten
die weiss
dass du ihr gehoerst

hkh


hl antwortete am 27.12.01 (12:33):

von bienen, blueten und honig

wenn dichter wie bienen sind
und blueten wie menschen
dann ist honig wie ein gedicht
gesammelt in unzaehligen blueten
von einer biene

hl


Ulrike antwortete am 27.12.01 (15:38):

Blütenträumer

Die von Blüten träumen
Auch in tristen Räumen
Verlieren nie
Die Fantasie


hl :-) antwortete am 27.12.01 (16:07):

fantasie
treibt bunte blüten
der duft ihres nektars
lockt die bienen


Rosmarie Vancura antwortete am 27.12.01 (16:41):

Sehnsüchte
__________

für HerbertKarl Huether

Mitten in Schnee,Kälte und Eis
weckt ein Poet in uns Sehnsüchte des Sommers
er lässt Bienen leise ihr Lied summen
und Blumen und Blüten ihren Duft verströmen.

Er weckt in uns das Erinnern
an die Blüten und Gräser unterm Schnee
die den schlafenden Bienen signalisieren:
Sammelt eure Kräfte, der nächste Sommer naht.

Und wir, auch im leichten Winterschlaf
lassen unsere Sehnsüchte wach werden
Sehnsüchte nach Wärme, Blüten und Bienen
nur weil ein Poet sie zu wecken versteht.

Sehnsüchte lasst euch nicht vergraulen
nicht durch Schnee und Matsch und üble Laune
Irgendwo wartet auf jeden von uns
der Sommerwind des Poeten


hl antwortete am 27.12.01 (17:00):

...
Ich träume: Auf grünen Wiesen
mit zarten Gräsern und frischem Moos
sich warme Sonnenstrahlen ergießen
ein Schmetterling fliegt auf meinen Schoß
die kleinen Sänger sind wieder da
und der Gesang der fröhlichen Schar
macht das Herz mir weit und die Seele froh
der Winter verschwindet im Nirgendwo

...
hl


Ulrike antwortete am 27.12.01 (17:18):

Für Alesja

Bäckchen rund
Wie Nektarinen
Augen groß
Wie Tellerminen
Mündchen hat was
Von Rubinen
Russenpüppchen
Sternenschnüppchen
Bist noch lange nicht verglüht
Deine Schönheit erst erblüht
Geschützt in meinem Garten
Ihr Herrn, ihr müsst noch warten.

uh :-)


Rosmarie Schmitt antwortete am 27.12.01 (17:28):

Auch mich hat noch der Bienenfleiß gestochen... :-)))

Lieber Herbertkarl,

nimm meinen weiterführenden Gedanken bitte nicht zu ernst. Es hat mich nur ein wenig der Übermut gepackt... :-))) Deinen Grundgedanken verstehe ich durchaus richtig! :-)))

Herzlichst
Rosmarie

Lass doch der Biene ihren freien Flug!
Gehört sich selbst und nicht der Blüte.
Nur frei kriegt sie des Honigs je genug.
Will Blüte fesseln sie: Behüte!
Ausschließlich Glück ist stets Betrug,
denn Bienchen braucht der Fülle Güte.

Doch hinkt, vergleichtst du Mensch und Tier.
Was eine Biene braucht zum Leben,
muss nicht gefallen dir und mir.
Moral für Bienen kann´s nicht geben!
Moral für Menschen? Ich bin still:
Meist einer was besitzen will... :-)))

rsch


hl antwortete am 27.12.01 (17:35):

kleine blume traeumte
von einem gaertner sanft und zart
der sie hegte, pflegte
und ein freund ihr ward
doch als der winter kam ins land
hat sich der gaertner abgewandt
kleine blume weinte
traenen gross und heiss
winter machte aus den traenen
edelsteine aus eis
gaertner nahm die juwelen
band eine kette draus
schenkte sie dem bienchen
.. die geschichte ist aus

hl


Herbertkarl Huether antwortete am 27.12.01 (18:11):


liebe rosmarie,

____danke, eine sehr schoene erweiterung von dir-

hkh


Herbertkarl Huether antwortete am 27.12.01 (18:24):


h@@@y heidi,

"von bienen, blueten und honig

wenn frauen wie bienen sind
und blueten wie maenner
dann ist honig wie ein schatz
gesammelt in unzaehligen blueten
von einer biene"

hkh ((( ((( (((o;


hl antwortete am 27.12.01 (18:29):

Hi, hkh :-)

sei vorsichtig
bienen sind wie rosen
sie stechen
ab und zu

:-))))))


Herbertkarl Huether antwortete am 27.12.01 (18:29):


h€€€y liebe rosmarie (schmitt),

...und die moral von der geschicht,
was bienchen ziemt, ziemt menschen nicht ... [[[o:

hkh


Herbertkarl Huether antwortete am 27.12.01 (18:41):



h€€€y und h@@@y liebe heidi,

Ein Mensch bemerkt mit bitterm Zorn,
daß keine Rose ohne Dorn.
Doch muß ihn noch viel mehr erbosen,
daß sehr viel Dornen ohne Rosen.

Eugen Roth

hkh *schelmischgrins*


hl antwortete am 27.12.01 (18:52):

unterschaetz mir nicht die dornen, hkh ;-))

sprach die dorne zu der rose
sag, was wirfst du dich in pose
deine schoenheit wird vergehn
doch ich der dorn, ich bleib bestehn


:-)))


Rosmarie Schmitt antwortete am 27.12.01 (19:54):

Drauf piekst der Dorn die Biene froh
in ihren haarig-braunen Po.
Doch Bienlein rosentrunken heiter
fliegt unerschüttert munter weiter.
Und die Moral von der Geschicht:
Trau Bien´ und Dorn gar niemals nicht!
Doch traue Heidi und Hk,
denn die sind gern fürs Forum da.
Denn statt manch Stichlein in den Po
macht Dichtung lesen frei und froh!

:-))) rsch


Ulrike antwortete am 27.12.01 (20:03):

Dornen

Ich glaub, ich pflanz jetzt lieber
Vergissmeinnicht und Flieder
Da dornenreich mein Weg hier ist
Greif einfach ich zu dieser List


;)


hl antwortete am 27.12.01 (20:31):

:-))))))))) sorry, mir fällt vor lauter lachen nichts mehr ein, gruss an alle bienchenlyrikerInnen


sieghard antwortete am 27.12.01 (21:49):

soviel rosen bienen blüten
wo schnee und kälte wüten
das gibts in eigene gedichte
ne ganz schöne geschichte


Rosmarie Schmitt antwortete am 27.12.01 (22:29):

Und blühn erst Flieder und Vergiss-chen,
schreckt uns der Winter mehr kein bisschen.
Nun mach ich meine Augen zu
und gehe dornenlos zur Ruh.

Euch allen eine gute Nacht! :-)))
Rosmarie


Ulrike antwortete am 27.12.01 (22:57):

Hab´s sehr genossen
Blümchen gegossen
Reime verschossen
Dies Unverdrossen
Es ist vollbracht
Sag Gute Nacht.

Grüßchen
Ulrike.:-)))


Herbertkarl Huether antwortete am 28.12.01 (04:26):


hi heidi and all,

"unterschaetz mir nicht die dornen, hkh ;-))

sprach die dorne zu der rose
sag, was wirfst du dich in pose
deine schoenheit wird vergehn
doch ich der dorn, ich bleib bestehn


:-)))"


Wer Schuhe trägt, fürchtet keine Dornen.

Aus dem Sudan

hkh <<<o;


Rosmarie Schmitt antwortete am 28.12.01 (09:15):

Stolz ragt der Dorn pfeilspitz gen Himmel
bewehrt er trutzig Feinde schreckt.
Doch in Winters Schneegewimmel
verzweifelt einsam er sich streckt.

Er schaut zu Mondes blassem Hörnchen
und spricht zum Eiszapf , der ihn neckt:
Im Grunde bin ich armes Dörnchen
doch nur mit Rosen ganz perfekt.

Euch allen einen perfekten Tag! Naja, wenigstens fast... :-)
Rosmarie


Ulrike antwortete am 28.12.01 (12:13):

Hallo Rosmarie

Der Reim ist wieder ganz perfekt
Den Rosmarie hat ausgeheckt
Auf Rosen fühl ich mich gebettet
Der graue Tag, er ist gerettet

Gruß
Ulrike

:-)))


Rosmarie Schmitt antwortete am 28.12.01 (13:16):

So neckt sich denn der Weiberclan,
inclusive einem Mann... :-)
Wir sagen uns viel Nettigkeiten,
woll´n zu Neujahr überleiten.
So ist uns hier beschieden
lustvoller Dichterfrieden.
Ach, mög die Welt genauso dichten
und Krieg für alle Zeiten schlichten!

Dir, liebe Ulrike, und allen Friedfertigen
einen vergnüglichen Tag! (Und den anderen erst recht!:-)))

Rosmarie


eva antwortete am 28.12.01 (17:36):

Ach, wie tut es mir so leid -
hatte gestern keine Zeit,
saß erst heute am Computer
und war bass erstaunt - was tut er !?
Oh ihr Dornen, oh ihr Rosen,
ach, wie musst ich mich erbosen,
oh ihr Rosen, oh ihr Dornen,
weh, wie musst ich mich erzornen (pardon !) !
Weil es mir halt stets so geht,
nehm ich teil halt viel zu spät .
Mit ein wenig Wiener Schmäh
ich die Angelegenheit so seh :

Sitzt im Alter man beim Feuer,
denkt vergangner Abenteuer,
schwelgt in den Erinnerungen,
wird von Nostalgie bezwungen -
oh wie gut, wenn einer dann
aus dem Vollen schöpfen kann :
Honigtopf aus alten Tagen,
emsig einst zusammengetragen
von Bienchen zwischen Ros´ und Dorn -
der Reim geht mir aus, beginnt Ihr von vorn !!!


eKr


Im übrigen möchte ich allen Forum-Teilnehmern ein besonders
gutes und schönes Neues Jahr wünschen und ich bedanke mich
vor allem bei allen jenen, die mir durch ihre positive
Anteilnahme immer wieder Mut zu meiner Dichterei gemacht
haben. In diesem Sinne Prost Neujahr ! - eva


hl antwortete am 28.12.01 (20:57):

rose welt

lass mich dorn sein
an der rose welt
hingerissen träumend
wird dich mein stich
aus dem traum wecken
zu sehen
zu handeln
für die welt

es braucht umsichtige gärtner
damit die rose
weiterblühe

hl


Ulrike antwortete am 28.12.01 (21:01):

Ich weiß, Rosmarie Vancura und Herbertkarl Huether können das besser, aber ich wage mich trotzdem mal in dieser Hinsicht vor:-)

Für Ch.

Unter den alten Apfelbäumen
Lieber Freund
Erwuchs das grüne Band
Das uns zusammenhält
Ein leises Knistern über uns
In alten Zweigen
Ein leises Knistern in uns
Doch wir schweigen
Nur kleine Komplimente säumen
Lieber Freund
Gelegentlich den Wegesrand
Und lauthals lachend wird der Schoppen Wein bestellt.

u.h.


hl antwortete am 29.12.01 (05:29):

schutzlos

es ist
ein schmaler grat
zwischen
überschäumender
lebensfreude
und
tiefer verlassenheit
vorsichtig
bewege ich mich
auf dem engen pfad
der vernunft
während
aus der tiefe
leise
lockend
weiche graue
nebel
nach oben schweben
bietet
das leben
keine hand
mich zu schützen
nur
die sicherheit meines
schrittes
hält mich
obwohl
meine füsse tanzen
möchten
zu den vergangenen
liedern
meiner lippen
der uralte
rhythmus
meines herzens
lauscht dem
echo
versunken
in der zeit
endlos
wiederkehrend
mein weg
..

hl


Herbertkarl Huether antwortete am 29.12.01 (11:27):


legende vom schatz

sprach der weise
zu dem menschenkind
gehe in die berge
dort liegt unermesslich
der groesste schatz der universen

menschlein lief geschwind
berauf bergab

kam nicht weiter
wurd verzweifelt
fragte den adler der winde
adler nickte nur

maechtger adler riet
such weiter nicht
der schatz ist hier bei mir
und gab ihm einen spiegel

hkh


Ulrike antwortete am 31.12.01 (12:59):

Hallo hkh, bitte nicht ganz ernst nehmen;)

Der Mensch, er sah sein Spiegelbild
Geriet mit ihm in Zwist
Ließ liften sich, ward dann erfüllt
Mit Autoeros, der Narzist

Grüßchen
Ulrike


Herbertkarl Huether antwortete am 31.12.01 (13:32):


liebe ulrike und alle,

bitte ebenfalls nicht ernst nehmen und ein befriedigendes 2002 und mehr:


der mensch, er sah sich sogleich wohl
dacht' unverzueglich an seniorentreff
feiert 's neue jahr mit gejohl
aber weissgott nicht nach altem schemaf

hkh


Herbertkarl Huether antwortete am 31.12.01 (13:58):


ode an die lust

herrliche gebaerliche lust
ernaehrerin der welt
herrscherin der himmel
und des chaos

lasst die becher der wehmut sinken
erhebt die pokale der freuden
geniesst die fruechte des liebens
und erntet den dank der goetter

zweifler lass dein tun
falle in die seligkeit
ungezuegelter begierden
entzuende dein glimmendes feuer

entfache einen weltenbrand
der enthusiastischen hingabe
ein augenblick ohne grenzen
ohne denken aufzuhoeren

vernehme der propheten stimme
erst wenn alle welt
der lust verfaellt
oeffnen sich die himmel

hkh


Ulrike antwortete am 31.12.01 (16:33):

:-))) Noch en Vierzeiler :-)))

Dem Kamasutra abgelauscht
Die Zeilen, von Ovid berauscht
Wird hier das Hohe Lied gesungen
Der Libido, dann wird "gerungen"


hl antwortete am 31.12.01 (17:01):

Hymne an die Liebe

Liebe, du zarte, du sanfte
Erhalterin des Lebens
Du gibst alles
Du nimmst nichts

Zärtlichkeit, du zarte, du sanfte
Schwester der Liebe
Deine Augen sehen
mit dem Herzen

Liebe und Zärtlichkeit
für alles was lebt
ist der eigentliche
Sinn eines Menschenlebens

hl


hl antwortete am 31.12.01 (23:24):

eigene lyrik

früher
ein leeres blatt papier
auf dem schreibtisch
heute
die leere editorseite
auf dem monitor
gleiche überwindung worte
heraus
zu lassen
gedanken, gefühle
ausreichend für ein buch
zwanghaft
fast unmöglich zu
komprimieren
in worte zu verpacken
sprechen, schreiben
sprache
unzulängliches werkzeug
bilder malen mit
worten
versuch einer kommunikation
mit dir
wie oft hast du
farben nicht erkannt
linien nicht gesehen
verborgen im
verwaschenen aquarell
der seele
verzerrter pseudopicasso
der gedanken
grelle plakate eines
ich bin hier
gerahmt und signiert
gedichte

von hl


Rosmarie Schmitt antwortete am 01.01.02 (00:46):

1.1.2002, 0Uhr30

Müdigkeit
Freude
Zuversicht

Hallo an dich, neues Jahr!

Beschwipst
Angestoßen
mit den Lebenden
den nahen
den fernen
den Toten
den Freunden
Auch den gewesenen

Hallo an dich, neues Jahr!


Rosmarie Schmitt antwortete am 01.01.02 (00:58):

Ich ziehe mich aus.
Du schweigst.
Nein, nicht körperlich.
Das macht dich beredt.
Seelisch.
Du schweigst.
Ich e r s t a r r e.
S c h w e i g e.
Du schweigst.


eva antwortete am 01.01.02 (09:44):

Oh ungeliebter, frostger Januar!
War der Dezember kalt, so bist du kälter.
Und da in diesem Monat mein Geburtstag war,
machst du mich jedes Jahr ein wenig älter.

Man hört die Bäume in der Kälte stöhnen,
der Teich, nun starr und eisig, glänzt im Frost;
das Schlittschuhlaufen konnte mich versöhnen,
doch war das wohl nur ein geringer Trost.

Der Eiswind fegt um Häuser und auf Fluren,
die Meise plustert sich im Dornenhag;
im harschen Schnee verwehte Hasenspuren -
wie kurz ist so ein kalter Wintertag !

Und Blumen wachsen nur auf Fensterscheiben ;
die warme Stube - graues Einerlei.
Zum Glück - auch dieser Monat kann nicht bleiben,
in einunddreissig Tagen ist´s vorbei !

Trotz klammer Finger will ich nicht verzagen,
denn ein Gedanke wärmt mein kaltes Herz :
hinter den vielen dunklen Wintertagen
da wartet - träumend noch - der Monat März.


eKr


hl antwortete am 01.01.02 (15:10):

prosit neujahr!

flöten klagen
trommeln schlagen
pampamteram
pampamteram

geister jagen
fluchbeladen
pampamteram
pampamteram

seelen kreischen
gnade heischen
pampamteram
pampamteram

irrlichter singen
mit menschenstimmen:
viel glück und viel segen
auf all deinen wegen
pampamteram
pampamteram

hl

(Internet-Tipp: https://www.hl-extra.de/prosit.html)


Ulrike antwortete am 01.01.02 (22:14):

Lass uns eingefleischte Heiden
Die Gespenster schnell vertreiben
Lass uns leben, lass uns weben
Lass uns nach dem Schönen streben

Grüßchen
Ulrike


Herbertkarl Huether antwortete am 02.01.02 (13:45):


geheimnisse

suche das geheimnis zwischen geburt und tod
suche das geheimnis zwischen existenz und liebe

siehst du dort vor den drei felsen der weisheit
den farn des ursprungs deiner lebendigkeit stehn

magier warfen die schicksalslose
hinab in den weidenen korb

unbeirrbare feen
ziehen dein geschick

quirlige elfen
sieden den trank

der drude liest dazu den wahrspruch
der genius weist dir leichthaendig den pfad

feinsinnig schwebt dein ingenium zum steg
die geschmueckte promenade zu erreichen


hkh


Ulrike antwortete am 02.01.02 (16:31):

Ende der Gralsuche

Und es heben sich
Die Nebel von Avalon
Schwerelos

Es erhebt sich
Uther Pendragons Sohn
Schwertlos

Geheilt die Seele
Dem Grale entsagt
Verweilt im Feenreich
Hochbetagt


Rosmarie Vancura antwortete am 04.01.02 (23:07):

Botschaft für den einen
________________________

Wer wollte nicht, ein Wachsstock, brennen
und zärtlich sich den weissen Kerzen nahn,
Sie küssen bis sie hold in Flammen stehen
Sich neigen noch der letzten in der Reihe
und schwelgerisch
Sich schenken und verschwenden,
Bis dann die Osterherrlichkeit der Welt
Im Prang der Kirche flaggt und strahlt.


Herbertkarl Huether antwortete am 04.01.02 (23:38):

wiederkehr

halblichter am sternenlosen grund
flanierende schlagschatten blind im gefuehl
heben die plane des wunschtraums hernieder
unverweilt draengt der sternendom himmelan

prachtvolle palaeste voller kleinode in
armreifen ziseliert mit den farben des eisvogels
zofe der praechtigen kemenaten sessel der winde
augenlust der luefte und der menschen zier

versuchte doch die tugendhafte maid mit jener taube
ihren zaueber praegnant zu untermalen ohne glut
sesamkoerner wehen durch verlassene enge gassen
doch lindern sie die kaelte der steinernen wueste nicht

gladiolen durchspriessen gewaltsam den nackten asphalt
als wollten sie mit gewalt an die greise erde erinnern
und die glut der roten doppelmonde selig heraufbeschwoeren
die kraft des morschen planeten gibt ihnen die kraft dazu

hkh


Koloman Stumpfögger antwortete am 06.01.02 (14:13):

Der Stern

Hell leuchtet der Stern:
Viele starren, - sehen nichts.
Auf hohlem Holzweg
stolpern blindlings sie einher,
begegnen Ochs und Esel.

Hell leuchtet der Stern:
Viele gaffen, - sehen nichts.
In öden Wüsten
irren sie erregt im Sand
und verfehlen die Krippe.

Ein Stern leuchtet hell.
Viele schauen, - sehen nichts.
Auf dem Herzensweg
folgen Drei Weise dem Licht;
sie finden ihren König.

kNs


Rosmarie Schmitt antwortete am 06.01.02 (17:26):

Lieber Koloman,

dein so gelungenes Gedicht hat mich nachdenklich gemacht, was mir dieser Dreikönigstag wohl bedeuten könnte...

Dannke und herzliche Grüße
Rosmarie



Drei Magier

Folgen drei Magier dem inneren Weg,
suchen ihn vor sich im Sand,
folgen dem Stern in tiefdunkles Land,
queren manch unsichren Steg.

Richten die Augen himmelwärts,
ergründen den Freund nebenan.
Wie nervt mein Gefährte doch dann und wann!
Gott, gib mir ein großzügig Herz!

Gott, gib mir die Kraft, den Weg zu bestehn,
mein Fuß tut mir wieder so weh!
Ach, wenn ich doch endlich den Heiland säh!
Herrje, wie weit muss ich noch gehn!

Doch schließlich wird stille der Seele Pein.
Der Magier schaut in sein Herz.
Was such ich? Erlösung von täglichem Schmerz?
Erkenntnis durch Wahrheit soll´s sein.

Wer läuft hier? Wirklich ein weiser Mann,
der ahnt, was er finden wird?
Ungläubig zu ärmlicher Hütte er stiert:
Was ich wohl hier finden kann?

Ein Kind ist´s. Einfach, hilflos und klein.
Doch rührt es die Seele an.
Vor Liebe fast ich vergehen kann.
Das muss der Erlöser sein!

Der Magier erkennt: Hier ist mein Ziel.
Nicht weiter ich suchen kann.
Auf quellende Liebe kommt es nur an.
Wissen und Macht sind nicht viel.

Letztlich zählt nur ein liebendes Herz.
Liebt und tut, was ihr denkt.
Wissen ist Macht, und doch ist´s beschränkt.
Nur Liebe wiegt soviel wie Schmerz.

rsch


Ulrike antwortete am 06.01.02 (17:35):

Das Gedicht von hkh hat mich zu Folgendem verleitet:-)

SANSSOUCI

Wiesenflickwerk
Graugrün, grauweiß
Brunnen gähnen leer
Vernagelter Marmor
All überall
Trostlose Treppenkaskaden

Dort droben das Blattgold
Der riesigen Sonnen
Metallisch und kraftlos

Terrakottafarbenes
Leuchtet fade an
Gegen das Wintergrau

Habt zwar bezwungen
Land und Leute
Den Sommer aber
In eure Muscheln zu bannen
Vermochtet ihr nicht


Rosmarie Vancura antwortete am 11.01.02 (22:20):

Buch des Lebens
________________

- Das Leben ist ein Traum -

Eintritt ins Leben
Kindheitserleben
Familienleben

- Das Leben findet heute statt -

Studentenleben
Erwerbsleben
Singelleben

- Was ist Leben ohne Liebsglanz? -

Liebesleben
miteinander leben
Eheleben

- Immer enger, leise,leise ziehen sich die Lebenskreise-

auseinanderleben
getrennt leben
einsames gemeinsames Leben

Und ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen
die sich über die Dinge ziehn
Ich werde den Letzten vielleicht nicht vollbringen
aber versuchen will ich ihn ( R.M.Rilke)

Lebensende
ohne Leben weiterleben?


Rosmarie Vancura antwortete am 14.01.02 (16:21):

BRÜCKEN
_______

Ich schrieb
dass ich mit Dir
unter den Brücken leben könnte.

Damit meinte ich
mein Angebot
Freud und Leid
mit dir zu teilen.

Wir gingen über die Brücke
und unsere Augen trafen sich
erinnernd.

Deine fragend
und meine
haben dir zugelächelt.

Mein Versprechen
gilt immer noch
sagten sie dir
aber ich habe fröstelnd
meine Hand
in deine Manteltasche geschoben.

Wir waren beide froh darüber
ü b e r die Brücke gehen zu können.


schorsch antwortete am 14.01.02 (16:29):

Sie schrieb ihm
dass sie mit ihm
unter einer Brücke
leben könnte.
Nun hasst sie ihn
weil er das wörtlich nahm!

Schorsch


Rosmarie Schmitt antwortete am 14.01.02 (17:11):

Der Schorsch mit einem frechen Gag
rennt von der Brücke ganz schnell weg.
Für ihn gilt, wenn schon ein Clochard,
dann einer, der voll Freiheit war.
Frei von der Frau frustriert´ Gesicht!
Sonst lohnt sich´s unter Brücken nicht!

:-))) Rosmarie Schmitt


Rosmarie Vancura antwortete am 14.01.02 (19:28):

Nein Schorsch, sie wartet auf den Frühling
bis dahin ist er noch viel ärmer,
aber die Nächte sind dann wärmer----


Ulrike antwortete am 14.01.02 (20:51):

Liebe Rosmarie,
auf wieviel Ebenen wartet sie denn?

Grüßche U.


Rosmarie Schmitt antwortete am 14.01.02 (22:13):

Zitternd unter kalten Brücken
tat ich mich zum Glaserl bücken.
Nicht zum Glaserl roten Wein,
nein das Fernglas soll´s schon sein.
Mit dem such ich Rosmarie,
auch Ulrike vis à vis...
Beim Schorsch, da müssten sie doch sein...
Da sitzen sie und trinken Wein!!!!
Und mich lädt Schorsch noch nicht mal ein!

:-)))
Zitternd bis zum Knie
Rosmarie


Rosmarie Vancura antwortete am 15.01.02 (00:25):

Der Schweizerwein ist sauer
das weiss dort jeder Bauer.
Wenn sie dann lange hocken
nennt man ihn vornehm "trocken".
Er hat so seine Tücken,
drum trink ich unter Brücken
lad ich Euch dazu nicht ein
Gerhard un d ich trinken nur
Pennerwein....
Und trotzdem sag ich Schorsch(t)
so oft ich kann, ganz herzlich Proscht!


Rosmarie Vancura antwortete am 15.01.02 (00:32):

Das ist halt so,lieb Rosmarie
uns beide sieht der Schorsch wohl nie.
Er trinkt seinen Schweizerwein alleine,
der fährt ihm dann in beide Beine.
Und auch ein kleines bissel in den Kopf.
Ich hör ihn seufzen den armen Tropf:
" Diese beiden Rosmarien,
sind mir heut Nacht im Traum erschienen"!
Er fühlt sie aber Herr Gott Vater
als hundsgewöhnlich starken Kater! Miau!


hl antwortete am 15.01.02 (01:19):

zwischen tag und nacht

tag
gleissende mutter gnadenlos
raubtest mir den sohn
schicktest das weisse
das tösende das tötende
licht
zerstörtest ein gebäude
zerstörtest einen stuhl
darauf saß
mein sohn
zwanzig jahre alt

nacht
schwarze mutter gnadenlos
raubtest mir den sohn
schicktest das weisse
das tösende das tötende
licht
zerstörtest meine hütte
zerstörtest meine wiege
darin lag
mein sohn
fünf tage alt

himmel
blaue mutter gnadenlos
wiegst unsere söhne
jetzt in deinem schoß
menschenhand schickte
bei tag und bei nacht
das weisse
das tösende das tötende licht
wir vergessen nicht
wir vergessen nicht

hl


Ulrike antwortete am 15.01.02 (09:59):

Hallo Rosmarie,:-)))

Und jetzt schreit der ganze Chor
Komm da unten mal hervor
Denn das eisige Kampieren
Kann den Menschen enervieren
Hier gibt´s Tee
Oder en Kaffee
So fährt Wärme
In die Därme
Auch der Magen
Soll nicht klagen
Es gibt Butter, Schrippen, Ei
Nun bedien dich, sei so frei

Herzliche Grüße
Ulrike


Rosmarie Schmitt antwortete am 15.01.02 (10:13):


Liebe Heidi,

es ist mir ein Bedürfnis, dir zu sagen, dass mich besonders dein letztes Gedicht sehr angesprochen hat. Du kannst die Entsetzlichkeiten der Welt gut in Worte fassen!
Dass ich trotzdem jetzt wieder das Spaßige aufgreife, mag wie mangelnde Sensitivität wirken. Ist es aber (hoffentlich) nicht. Ich habe durch das Leben eine so dünne Haut bekommen, dass ich die allgemeinen Schrecken einfach nicht mehr jeden Tag ganz tief in mich hinein lassen kann (konkretes Unglück in meinem Umfeld trage ich aber nach Kräften mit und kneife nicht, wenn ich beistehen kann).

Dir und allen hier einen schönen Tag!
Rosmarie

Liebe Ulrike, deine Einladung habe ich gerade erst gelesen! Ei ist guuuut! Danke!

An die Brücken-Spaßrunde:

Und als der Schorsch vorhin erwacht,
hat er an seinen Traum gedacht.
Herrje, so schlimm war das Alpdrücken,
dass mir´s gefahren in den Rücken!
Zwei Rosmarien, sonst ganz zahm,
legten mich im Traume lahm.
Wie träumt ich lieber unter Brücken,
wo bissig keine Weiber zwicken!
Drum her, mein Käffchen, volle Tasse,
auf dass mein Alptraum rasch verblasse!

Doch Rosmarien live sind brav
und harmlos wie des Schäfers Schaf.
Ich heb die Teetass´ in die Runde
und grüße all´ mit "Prost" im Munde!
Dir, Heidi, ein "Entschuldigung!"
Dem Schorsch ein Zwinkern ich zufunk.
Der Rosmarie gilt aber heute:
In Ravensburg gibt´s tolle Leute!


Heidi antwortete am 15.01.02 (10:25):

Liebe Rosmarie,

kein Grund zur Entschuldigung. Da ich auch eine "dünne" Haut habe, muss ich manchmal das Elend dieser Welt in Worte fassen, damit es wieder aus mir heraus kommt.

Doch deswegen müssen wir uns nicht im dunklen Keller verkriechen :-)).

Ich grüsse mit einer Teetasse zurück.


schorsch antwortete am 15.01.02 (16:27):

Ach wie herrlich, liebe Frauen,
ists ins ST hier zu schauen,
wenn ihr mit Versen, wohlgenietet,
euch im Dichten überbietet.
Und machnchmal wirklich es mich deucht,
dass Pegasus das Grau verscheucht,
und dass nach einer Dichterschlacht
so herrlich hier die Sonne lacht.
Ich hoff, dass es noch lang so bleibt
und Seniorentreff mir Heimat bleibt!

Schorsch


Marusa antwortete am 17.01.02 (20:29):

Lieber Schorsch, hier find' ich Dich,
E-Mail war nicht richtiglich.
Deine Gedichte las ich die Tage,
Doppelschmunzel zurück ich sage.
Ebenfalls Glückwunsch für dieses Jahr,
13mal zurück ich's war.
Doch was soll's, wenn's Haar auch grau,
fühl ich mich nicht wie Uralt-Frau.

Beste Grüße Marusa


schorsch antwortete am 19.01.02 (11:56):

Und noch etwas zur Jahreszeit:

Kahlwald

Einst ging ich durch den kühlen Wald
und kam ins Fürchten alsobald.
Ich sah hinauf in eine Krone
und sah: der Baum war oben ohne.
Da fing mein Inneres an zu zittern
und mein Verstand wollt` Unheil wittern.
Denn Bäume ohne Laub im Ast
sind wie der Welten Ende fast.

Zum Glück kam ich dann noch dahinter:
Kein Unheil ist`s, es ist ja Winter!

Schorsch


Ulrike antwortete am 19.01.02 (12:04):

Umdichtet hier von Damen
Mit wohlklingenden Namen
Mutet´s Schorsch ganz richtig an:
Er ist in dem Korb der Hahn
Gruppenbild mit Herr
Das behagt ihm sehr
Drum pfeift er auch ganz schnell
Auf Dichter wie Herrn Böll
Denn hier tut man sich gütlich
An Schönem ganz gemütlich


Herzliche Grüße in die Runde und ein "gemütliches" Wochenende.
Ulrike


schorsch antwortete am 19.01.02 (12:33):

Du hast dich zwar zu vielem getraut;
oder hast Du mich einfach durchschaut?
Ob nun so oder so ists einerlei -
wenns mir nur sauwohl ist dabei....!

Schorsch

Schluss für heut - meine Frau will tanzen gehn!


Ulrike antwortete am 20.01.02 (12:20):

Die Zeit

Die Zeit heilt.
Ein Satz im Aktiv,
Der passiv hoffen macht.

Die Zeit eilt.
Eherner Fakt lief
An gegen das, was angedacht.

So muss der Mensch sich doch entscheiden
Zwischen Tat und zwischen Leiden.

Ulrike


Ela Steiner antwortete am 23.01.02 (02:10):


....die Zeit ....

kommt und geht -
gibt und auch nimmt...
lässt los und hält fest
läuft und bleibt steh’n...
unberechenbar, weist nicht
wie viel Dir noch bleibt
von der Zeit...

sie entzieht sich Dir
im schönsten Moment
ohne Gnade...
bleibt, wenn Du sie fortschieben willst
lässt Dich altern,
reißt die Blätter vom Kalender...

lehrt Dich Geduld
überhört Deine Wünsche
lässt Dich vergessen...
holt Dich ein
spielt mit Dir...
malt Spuren in Dein Gesicht
sie hat Dich fest im Griff...

und eines Tages sagt sie zu Dir
nun geh...*Du hast deine Zeit nicht genutzt*
und Du zeterst, ich hab noch nicht alles geklärt
muss noch vieles erledigen,
noch schaffen und tun
ich hab keine Zeit, um schon auszuruh’n...

da sagt sie mit hämischem Grinsen an Dich
Du hast nichts zu sagen, die Zeit...das bin ICH......

(Internet-Tipp: https://home.t-online.de/home/horstdetering/ela )


Ulrike antwortete am 23.01.02 (23:27):

Sträuße

Zartaprikotfarben
Die Rosen, die Lilien
Lilablau
Die Disteln

Sind dies die Farben
Deiner
Meiner
Seele(n)
Vereint in diesem Gebinde

Die lachsroten Nelken
Rostfarbenen Chrysanthemen
Gaben wir anderen
Einvernehmlich


Arwen antwortete am 26.01.02 (11:47):

Hallo!
Ich (15) bin eine leidenschaftliche Gedichteschreiberin (und Leserin) und möchte hier zwei meiner besten Werke veröffentlichen.

Auf der Suchen nach dem Weg

Die Straße geleitet fort und fort,
weg von der Tür, wo sie begann,
weit über Land von Ort zu Ort,
ich folge ihr, so gut ich kann.
Ihr lauf ich raschen Fußes nach,
bis sie sich groß und breit verflicht,
mit Weg und Wagnis tausendfach.
Und wohin dann? Ich weiß es nicht.

Wanderlied

Der Herd ist rot vom Feuersglut,
das Bett steht unterm Dach und gut,
doch müde ist noch nicht der Fuß,
dort um die Ecke, welch ein Gruß,
steht überraschend Baum und Stein,
von uns entdeckt, von uns allein.
Baum und Blume, Laub und Gras,
Was soll das? Was soll das?
Unter Himmel Berg und See
Geh nur, geh! Geh nur, geh!

Ja um die Ecke kommt uns vor,
da steht geheimnisvoll ein Tor,
und was wir heute nicht gesehen,
das ruft uns morgen, fortzugehen.
Und führt uns fremd und ungewohnt,
bis hin zu Sonne, hin zum Mond.
Apfel, Schlehe, Dorn und Nuss,
gilt der Gruß! Gilt der Gruß!
Sand und Stein und flache Sohl,
Lebewohl, lebewohl!

Daheim verblasst, die Welt rückt nah,
mit vielen Pfaden liegt sie da.
Und lockt durch Schatten Trug und Nacht,
Bis endlich Stern um Stern erwacht.
Dann wiederum verblasst die Welt,
Daheim! Wie mir das Wort gefällt!
Wolke, Zwielicht, Nebeldunst,
ohne Gunst, ohne Gunst!
Fleisch, Brot und Kerze auf dem Brett,
Und dann zu Bett und dann zu Bett!

Ich hoffe, euch haben meine Gedicht gefallen!

Gruß, Arwen

(Internet-Tipp: https://herr-der-ringe-film.de)


schorsch antwortete am 26.01.02 (17:56):

Weiter so, liebe Arwen. Ganz beachtlich Deine gereimten Gedanken.

Schorsch


schorsch antwortete am 26.01.02 (18:06):

Bald ist wieder Carnevalszeit, bei uns in der Schweiz Fasnacht genannt. Die Fasnachtzeitungen warten auf die ersten Beiträge. Hier als "Vorabdruck" eines meiner Erzeugnisse:

Ölfund im Gösgerland.

Eine ergötzliche Historia,
die im Gösgerland geschah,
wo morgens früh in Baches Rank
das Wasser sehr nach Diesel stank.
Weil da was nicht in Ordnung sei,
phonte Bürger E. der Polizei.
Die nahm auf dem Patrouillenritt
ein herzig-kleines Fläschchen mit.
Kurz standen sie am kleinen Fluss
und fassten keck einen Entschluss:
Weil wohl das Öl im Zentrum trieb,
und dass das Fläschchen sauber blieb,
füllte man dieses kurzerhand
an des Baches sauberem Rand.

I.,des Feukdo Stellvertreters Frau,
spazierte mit ihrem Wauwau.
Doch wo dieser immer tollte,
er heute nicht ins Wasser wollte.
Auch sie roch Diesels herben Duft,
der penetrant lag in der Luft,
sie meldete es ihrem Prinzgemahl,
der schnell sich eine Minute stahl.
Doch weil er keinen Diesel fand,
schnell zur Arbeit er entschwand.

Dann nachmittags am gleichen Tag,
der Gestank noch in den Lüften lag,
kam ein weiterer Mann vorbei
und fand, dass da was schlechtens sei.
Er schaute auf des Baches Grund,
wo dann gar Schreckliches er fund:
Denn auf des ganzen Baches Fläche
sah erschreckt er eine bunte Läche,
die, zwar farblich wunderbar,
doch offenbar aus Diesel war.
Und obwohl er zwar kein Bürger war,
nahm er doch dessen Pflichten wahr,
und rief per Funk die Polizei.
Diese kam auch flugs herbei,
und auch die Ölwehr kam gefahren.
Als sie all versammelt waren,
suchten sie bachauf, bachab,
wo wohl das Öl den Eintritt hab.
Da war noch eine Waldequipe,
die lichtete des Bachs Gestrüppe.
Und gesagt seis frei und frank:
Keiner roch hier den Ölgestank,
und auch der Ölfilm auf dem Bach,
keinem wohl sein Herze brach;
dachten wohl, weil den Farben gewogen,
das sei so ein alter Regenbogen,
der zwar am Himmel glänzen sollte,
doch lieber hier mal baden wollte.

Des Öles Quelle, potz allerhand,
man bei nem Lausdorf-Bauern fand.
Man fand bei ihm noch allerlei,
insgesamt ne Riesenschweinerei.

Es kam dann auch das Tele M,
und es flog noch ausserdem
ein Heli durch des Himmels Blau;
der nahm es wirklich ganz genau.

Und die Moral von der Geschicht?
Öl gibt Futter für das Landgericht.

Schorsch


Rosmarie Vancura antwortete am 26.01.02 (21:48):

Wie es dir sagen?
_________________

Wie soll ich es dir sagen
dass unsere Zeit
zu Ende ist?
Daß unsere Liebe
sich in Eiszapfen verwandelt
die sich in der Wintersonne
in schweren Tränentropfen auflöst?

Wie soll ich es dir nur sagen
dir, der noch hofft
daß der Frühling
aus den Wassern der Eiszapfen
Giesswasser für die
ersten Frühjahresblumen macht?

Wie verdammt noch mal
soll ich die Worte finden
die dich nicht in die
Kälte der Eiszapfen verwandelt
während ich dem
kommenden Frühling entgegengehe?

Wie soll ich es nur sagen?


hl antwortete am 26.01.02 (22:33):

realistischunrealistisch

in meinem bemühen
die welt zu retten
ließ ich meine eigene welt
untergehen

in meinem bemühen
gefühle in worten auszudrücken
verlor ich meine gefühle
an die worte

in meinem bemühen
die welt zu verstehen
wie sie tatsächlich ist
war ich erfolgreich

- ich würde sie
am liebsten verlassen.

hl


hl antwortete am 27.01.02 (12:00):


nun gut

das leben geht weiter
nicht immer heiter
die erde sich dreht
das leid vergeht
am horizont stehen,
man kann es schon sehen,
neulieb und neuleid
so vergeht die zeit
und das leben geht weiter
nicht immer heiter
doch dreht sich die erde
ich drehe mich mit
ob falsch oder richtig
am end' ist's nicht wichtig
ob leid oder glück

hl


Rosmarie Vancura antwortete am 28.01.02 (00:14):

ALLES ODER NICHTS
_________________

Weshalb willst du immer mehr
als ich Dir geben kann?

Weshalb muss aus Träumen
immer Wirklichkeit werden?

weshalb müssen silberne Nadeln
zu Nägeln mit Köpfen werden?

weshalb muss ich so entscheiden
wie du es willst?

Weshalb begreifst du nicht dass
Zwang jede Liebe knechtet?

Weshalb darf ich nur frei sein
im Doppelpacket mit Dir?

Weshalb forderst Du
alles oder nichts?

Und weshalb bist du verbittert
wenn ich lieber nichts
sage statt alles?


hl antwortete am 28.01.02 (10:32):

fiktive antwort:

etwas mehr als nichts

ich will nicht mehr
aber auch nicht weniger
als du mir geben kannst

träume müssen nicht wahr werden
aber ich würde sie gerne
mit dir gemeinsam träumen

die köpfe der nägel
verhindern den stich
der nadel

du kannst dich entscheiden
nach deinem willen
und ohne zwang zur liebe
doch vergiss nicht
mir deine entscheidung
mitzuteilen

du bist frei
auch mit mir
doch dein schweigen
macht mich bitter
weil ich immer noch nicht
deine gedanken lesen kann

hl


hl antwortete am 28.01.02 (10:55):

fiktive mitteilung

nein, so ganz habe ich dich
noch nicht abgeschrieben
weil es mir nicht gelingt
dich aus meinem herzen
zu reissen

nur das warten habe ich
aufgegeben
und die hoffnung
dass du dein schweigen
brichst

so verbleibe ich
im leeren raum
und versuche
ihn mit alltag
zu füllen

hl


Ulrike antwortete am 28.01.02 (12:44):

Alte Liebe

Auch wenn sie wieder
Diät halten müssten
Wenn ihre Lieder
Auch Oldies sind
Sie lieben sie beide
Wie einst im Tanzsaal
Genießen mit Freude
Ein zweisames Mahl


Rosmarie Vancura antwortete am 30.01.02 (21:03):


Fragen
______

Wo finde ich dich,
wenn ich dich suche?
Erwartest du
dass ich komme?
Oder versteckst du dich
hinter dir selbst?
Und was tue ich
wenn deine Türe verschlossen bleibt?

Wie wird es wohlsein
wenn du dich von mir finden lässt?
Wenn du mich erwartest?
Die Türe aufreisst
und mich in deine Arme nimmst?

Frage werden gestellt
um beantwortet zu werden.


hl antwortete am 30.01.02 (21:37):

Antwort

du findest mich
am gewohnten ort
ich habe nie aufgehört
dich zu erwarten
meine gefühle liegen
versteckt unter der fussmatte
meiner offenen tür

du brauchst sie nur
aufheben und
in mein herz eintreten
es wird sein
als wärst du nie
fern gewesen

fragen und antworten
werden überflüssig
weil unsere liebe
spricht

hl


Rosmarie Vancura antwortete am 31.01.02 (14:58):

Zeichen des Alters
___________________

Wir sind beide
nicht mehr die Jüngsten
nicht mehr
in der Blüte unserer Jahre.

Und doch
vergessen wir es
wenn wir beisammen sind

Ich sehe dich
jung, stark und schön
Deine Augen treffen
aufleuchtend die meinen
und sie sagen mir
dass Du mich liebst.

Und ich erinnere mich
deiner Worte:
" Ich liebe die Zeichen
deines Alters;
du hast sie dir erworben"


Ulrike antwortete am 31.01.02 (16:31):

Januar

Grau verhangene Januarwelt
An Türen und Toren rüttelt der Wind
Wirbelt die toten Blätter auf
Die kein Herbstrot mehr erhellt
Verliere nicht den Mut, mein Kind
Solches ist der Weltenlauf
Bald wird der Mai dir bereiten
Symphonien auf seinen Saiten


hl antwortete am 01.02.02 (00:28):

Februar

Warmer Sonnenstrahl
erleuchtet meine Seele.
Frühlingserwachen

hl


Rosmarie Schmitt antwortete am 01.02.02 (14:06):

1. Februar 02

Schon Vogelsang
in lauer Luft?
Ruft Glockenklang,
Frühlingsduft.

Kälte verweht.
Leben erwacht.
Trauer klebt
an Winternacht.

Warten, harren,
es heilt die Zeit.
Freuden scharren
startbereit.

Hörst du von Küssen
im Vogellied?
Möchte gern wissen,
wie mir geschieht.


Arwen antwortete am 01.02.02 (19:34):

Hallo!
Das ist eins meiner nicht so guten Gedicht. Ich habe es teils aus Erfahrung, teils aus Fantasy geschrieben.

LIEBE AUF EWIG?

Es war der letzte, schlimmste Kampf,
und als du mich zum letzten Mal sahst,
waren deine Augen traurig, dein Herz zu Asche,
deine Seele schwer wie Stein.
Hinfort gingst du,
durch den Nebel, der in den Straßen herrschte.
Dein Schatten glitt durch die rauchige Luft,
und ob wir uns wieder sehen?
Die Antwort ist nun ,,Vielleicht.“
Das Schicksal entscheidet es.
Und wenn du stirbst, werde ich auch sterben,
unsere Geister seien zusammen geführt,
um das nachzuholen,
was wir im wirklich Leben nicht durften und genießen konnten.

NACHT

Die Nacht des Guten und des Bösen,
wo bist du gewesen?
Ich hab dich vermisst,
dein Kissen geküsst.
Ich war allein
ich hoffte, du würdest bald da sein.
Doch ich wartete vergebens,
auf den neuen Sinn meines Lebens.
Warum kommst du nicht her,
ich befehle es dir!
Meine Worte schreien nach Liebe,
sie sind da, meine inneren Triebe.
Gepackt von Verzweiflung und Wut,
sei auf der Hut, sei auf der Hut!
Enttäuschen, Neuanfang, Vertrauen,
wer kann darauf bauen?
Ich bin in einem dunklen, schwarzen Loch,
doch das helle Vertrauenslicht,
suche ich vergebns heute noch,
und finde es nicht.

Ich hoffe, es hat euch gefallen und ich hoffe, dass sich Gedicht nicht immer reimen müssen, sondern der Charakter und der Ausdruck das Wichtigste ist"

Herzliche Grüße,
Arwen

(Internet-Tipp: https://herr-der-ringe-film.de)


hl antwortete am 01.02.02 (20:45):

Hallo Arwen, (so weit weg von "literature.de"?) :-)

das reimen ist nicht immer leicht, ist auch nicht das wichtigste an einem gedicht, aber irgendwie rutscht man immer wieder hinein, in den reim





kreise (ein entwurf)

du kommst auf die welt mit grossen augen
und möchtest an ewiges leben glauben
im laufe der zeit
gehst du sehr weit
auf den wegen des lebens
oft scheints dir vergebens
du fällst tief hinunter, du schwebst oben auf
erarbeitest tapfer deinen lebenslauf

du hängst am leben
willst alles geben
willst nehmen noch dies,doch das nimmermehr
du weißt nicht gewiß: wo kommen wir her?

dann kommt die erkenntnis: das leben ist ein kreis
der anfang gleich ende, den grund keiner weiß
du füllst ihn mit inhalt, bist traurig, bist froh
kommst zum anfang des endes - das ist nun mal so


im hintergrund steht, der die linien zieht
er schließt sie zum kreis

er wartet auf dich, das ende ER nennt
seine zeit niemand kennt

er löscht den inhalt, zieht die linie neu
das wissen um ihn

- macht dich frei..

hl


Herbertkarl Huether antwortete am 02.02.02 (17:15):

grau auf stacheldraht

verlockungen zur
genuege gehabt
gesehn was
sehn ich nicht sollte

trommelfelle durchbohrt
nasenringe weggeworfen
hunger weggeschnalzt
muedigkeit unbeachtet

vergossen den wein
edlen trunkes
geatmet die luft
der hysterie

unebenheit des
luesternen bodens
getreten mit den schuhen
der melodie

gruenheit der weide
gewidmet den herren
der zukuenftigen liebe
gebrannt im ton der zuversicht

narkotika der opferung
im rinnsal
vergossener lieder
gestreifter haare

poren ungeoeffnet
im schweisse
versetzter sonnenuhren
im asphalt getrockneter steine

rieselnder sand
von der duene der hoffnung
geschuettet an den strand
zerbrochener wellen

der gang
ans herz der welt
gemeinsam mit
der tochter meiner traeume

palmen werfen blaetter ab
an den boden
des zerfaserten bastes
wo der uhu ruft

hkh


eva antwortete am 03.02.02 (19:04):


Ich nehme meinen Tod aus Deinen Händen;
weiss ich auch nicht die Stunde, nicht die Zeit,
doch wenn es gilt, dies Leben zu beenden :
hier bin ich, Herr, ich bin dazu bereit.

Ich geb´ der Erde die Atome wieder,
aus denen ich geschaffen - Staub zu Staub.
Der schwache Leib, die jetzt so müden Glieder,
sie werden aufersteh´n - als, Gras, als Laub ?

Dies ist mein Trost - ich werde neu geboren,
im Sternenstaub, in einem Schneekristall;
wer ich auch war, es geht ja nichts verloren,
ich bleibe stets ein Teil vom großen All.

So bleibe ich im Tode noch am Leben ;
ich gebe nur Geliehenes zurück;
in Deinem Plan ist auch mir Raum gegeben
und Hoffnung bleibt auf neues Leid und Glück.

Ich nehme ich meinen Tod aus Deinen Händen
und danke Dir für die gewährte Zeit.
Es gilt ja nicht, das Leben zu beenden -
es blüht und leuchtet in die Ewigkeit.

eKr


Ulrike antwortete am 03.02.02 (19:15):

Tröstende Worte

Ihre Jugend: welch ein Jubel!
Du sangst wie Salomo das Hohe Lied
Vergessen die Kluft in all dem Trubel
Die dich von der Jugend schied
Schienst der Gesalbte im gewendeten Land
Drangvolles trieb Vernuft auf die Plätze
Alles Polterabendsätze
Alltagsgrammatik hielt nicht stand.

Doch trotz giftgrüner Poltergeister
Grammatik der Freundschaft ist unwandelbar
Sie fand in der Jugend ihren Meister
Nur Freundschaft in Not ist wirklich und wahr


hl antwortete am 03.02.02 (19:37):

oder so?

heller freund
linienzeichner
- anbeginn

goldene sonne
wärmegeber
- bringt den sinn

roter bruder
traumbegleiter
- faengt auf

dunkler freund
linienzeichner
- loescht aus

schwester trauer
troesterin
- weint vergebens

schwarze erde
endstation
- des lebens

hl


hl antwortete am 03.02.02 (19:44):

:-) ein "altes" Gedicht


An das Leben

Himmel blau
Sonne gelb
wärmt die Welt

Wolken grau
Regen blau
tränkt die Welt

Sonne rot
Herz voll Glut
liebt die Welt

hl