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THEMA:   Gibt es eine seelisch-geistige Ursache für Krebs?

 11 Antwort(en).

Volker Zdunnek begann die Diskussion am 24.10.01 (09:04) mit folgendem Beitrag:


Im irdischen Dasein ist der Mensch als Ganzheit zu sehen.
Vernunft – Verstand – Gefühle – Körper sind in einem wirksamen
Zusammenhang und beeinflussen sich gegenseitig.
Störungen auf einer dieser Ebenen wirken sich auf alle anderen aus.

Aufregung verursacht z.B. Herzklopfen. Verletzungen des Körpers
verursachen Schmerzen und stören die Konzentration beim Denken.
Liebeskummer kann Depressionen und Appetitlosigkeit hervorrufen.
Schöne Träume versetzen unseren Körper in einen wohligen Zustand.
Ärger und Aggression veranlassen eine Adrenalin-Ausschüttung im
Körper, so dass wir „tätlich“ werden können.
Dafür gibt es noch viele Beobachtungen, die begründen, dass Physis und
und seelisch-geistiges Innenleben zusammenhängen und sich wechsel-
seitig beeinflussen.

Die Wissenschaftler und Philosophen haben den Menschen
gedanklich zerlegt wie ein Chirurg...also analysiert.
Wo bleibt die Synthese?

Wenn wir eine Synthese der philosophischen, psychologischen,
medizinischen und auch der esoterischen Erkenntnisse über den
Menschen vollziehen, werden wir feststellen müssen, dass auch
die Krebserkrankung ein Prozess im Körper darstellt, der seine
Ursachen im Menschen selbst hat.
Eine mögliche Ursache für Krebs könnte ein „Schattendasein“
nicht gelebter Lebensinhalte des betroffenen Menschen sein.

Was ist unter „Schattendasein“ nicht gelebter Lebensinhalte der
eigenen Persönlichkeit zu verstehen?
Wir Menschen neigen dazu, aufgrund bestimmter Geisteshaltungen,
ob religiös oder weltanschaulich sei dahingestellt, Teilbereiche
körperlicher, emotionaler und geistiger Lebensinhalte für sich
selbst strikt abzulehnen, obgleich sie untrennbar mit dem Menschen
verbunden sind.
Besonders kritisch wird es immer dann, wenn Lebensfunktionen
abgelehnt werden. Zum Beispiel wenn die Sexualfunktion abgelehnt wird.
Der Betroffene mag hierfür plausible Gründe haben: wie ekelhafte
Erfahrungen, Frustration, Enttäuschungen u.s.w. Aufgrund von
wenigen negativen Erfahrungen entscheidet sich der Betroffene z. B. für
das „Ausklammern“ von Sexualität; um in Zukunft keine weiteren
„Niederlagen“ zu erleben. Tut er das „starrsinnig“ für den Rest seines
Lebens, dann muß er damit rechnen, das eine solche Lebensfunktion
ihr Eigenleben ohne Kontrolle durch Vorstellung und Gefühl weiter fortführt.
Dann allerdings als autonomer Prozess im Körper. Psycho-somatische
Störungen gibt es zur Genüge, z.B. Impotenz oder Frigidität.
Wenn solche psycho-somatischen Störungen über lange Zeit nicht
gelöst werden, verwandeln sich diese akuten Probleme in chronische
Prozessen. Wenn z. B. ein Mann seine Impotenz, die er anfänglich
noch mit Angst und Schweiß erlebt aus seinem Gefühlsleben verdrängt,
dann wird die sexuelle Störung zu einem rein körperlichen Krankheitsprozess
außerhalb der psychischen und geistigen Kontrolle. Die ursprüngliche
Sexualfunktion verselbständigt sich ohne Sinn und Inhalt.
Die Sexualkraft wuchert dann rein physisch durch autonome Zellwucherung
in den entsprechenden Körperregionen. Eine Sexualenergie will sich immer
„ausleben“, doch wenn man sie daran hindert, sucht sie sich einen anderen Weg.
Das können Perversionen sein aber auch Krankheitsprozesse:
gutartige Geschwülste bis hin zu Krebsgeschwüren.
Die Sexualität in einem „Schattendasein“ ist nur eine von den möglichen
Ursachen für chronische Krankheitsprozesse im Körper, aber sicherlich
eine schwerwiegende; denn Liebe, Erotik und Sexualität
(ganzheitlich zusammen) spielen im Leben eines Menschen eine fundamentale
Rolle und nicht nur zur Fortpflanzung
(religiöser Enthaltung: Sex nur um Kinder zu zeugen).

Ein wichtiges Lebensthema, das gelebt werden muß, sind der
Selbsterhaltungstrieb (körperlich), die Selbstsicherheit (emotional) und
die Würde der Person (geistig). Alle drei bilden eine Einheit,
sofern der Erhalt des Sebstwertes nicht durch eigene teilweise
Ablehnung gefährdet ist. Tiefsitzende Selbstwertzweifel verursachen
innere Unsicherheit. Daraus können Verhaltensstörungen entstehen
und die Leistungsfähigkeiten beeinträchtigt werden.
Die Betroffenen haben anfänglich „gute“ Gründe an ihrer „Kompetenz“
zu zweifeln, weil Sie sich „Beweise“ für ihr Versagen immer wieder
vor Augen halten und eine permanente Autosuggestion betreiben.
Wenn sie aus diesen „fixen Ideen“ nicht mehr herausfinden,
verselbständigt sich dieser Prozess im Laufe von Jahren im Körper.
Welche Körperregionen davon betroffen sind, hängt ganz davon ab,
in welchen Lebenssituationen sie sich selbst dauerhaft ablehnen und
für unfähig erklärt haben. Das fängt damit an, dass der Betroffene
ständig zu sich selbst sagt „ich kann nicht, ich bin unfähig“ oder Ähnliches.
Wird das zur Routine, läuft diese Autosuggestion automatisch und unbewußt ab.
Ab diesem Zeitpunkt beginnt die Verselbständigung der Unterwanderung
der Persönlichkeit im Körper. Die Unsicherheit wird durch die „Körpersprache“
sichtbar. Das kann zu Rückenproblemen, Haltungsschäden und auch zu
Gehirntumoren und Krebs führen, wenn diese fundamentalen Selbstwertverluste
nicht erkannt und gelöst werde.

Diese langjährigen chronischen Krankheitsprozesse sind sehr komplex,
daher kann im Einzelfall auch nicht die Ausgangssituation der geistigen
und psychischen Ablehnung und Verdrängung so schnell und problemlos
rekonstruiert werden.

Dieser Beitrag ist sicherlich in den Bereich der Grenzwissenschaften einzuordnen,
da es hierfür im wissenschaftlichen Sinne keine Beweise gibt.
Wer also hier Beweise fordert, den muß ich leider enttäuschen.
Meine Erklärungen basieren allein auf Beobachtungen, Erfahrungen
und auf dem Versuch, in einer Synthese philosophischer, psychologischer
und medizinischer Erkenntnisse den GANZEN MENSCHEN in seiner
Krankheit zu sehen.


Karl antwortete am 24.10.01 (10:54):

Hallo Volker,


das ist gewiss ein wichtiges Thema. Ich möchte hier zunächst darauf verweisen, dass wir ähnliches schon einmal hatten (s. Link unten). Ich werde mich später noch einmal mit Kommentaren zu Deinem Text melden.

MfG Karl

(Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv1/a199.html)


Volker Zdunnek antwortete am 24.10.01 (15:42):

Hallo Karl,
vielen Dank für Deinen Hinweis.
Als neues Mitglied habe ich noch nicht im Archiv gesucht.
Inzwischen habe ich den Beitrag und die Kommentare, die
mit dem Link verknüpft sind, gelesen.
Allerdings ist darin nicht *konkret* auf eventuelle seelisch-geistige
Ursachen für Krebs eingangen worden. Sollte ich etwas übersehen haben?
Grüße Dich
Volker


Elisabeth antwortete am 24.10.01 (20:01):

Lieber Volker!

Prof. Erwin Ringel schreibt in seinem Buch "Das Alter wagen"
auf Seite 117:
ad c) Krebs
Schon höre ich einige Leserstimmen: Was, Krebs gehört jetzt auch schon zu den psychosomatischen Erkrankungen? Ich muß bekennen, daß ich noch im Jahre 1974, als mir die Ehre zuteil wurde, in einem Handbuch über psychosomatische Aspekte der Krebserkrankung zu referieren, foldenden Satz prägte:" Ich glaube nicht, daß wir jemals zu der Erkenntnis kommen könnten, die Krebserkrankung als eine psychosomatische zu bezeichnen." Ich muß bekennen, daß ich heute (1993) diesen Satz so nicht mehr formulieren würde, was ich noch im Folgenden begründen werde. Einleitend möchte ich sagen, daß die Krebserkrankung sowohl somatisch-psychische als auch psycho-somatische Probleme aufwirft.

Auf Seite 133 ist dann zu lesen: Als Fazit all dieser Erfahrungen würde ich heute als Antwort auf die Frage:" Ist Krebs psychosomatisch?" am liebsten die Formulierung Strotzkas wählen:"Es könnte so sein" und hinzufügen:"Es wird immer wahrscheinlicher."

Ein interessantes Buch! Ich habe es leider erst nach dem Krebstod meines Mannes gelesen. Vielleicht wäre manches anders geworden, wenn ich das alles vorher gewußt hätte.
Mfg Elisabeth


Karl antwortete am 24.10.01 (20:50):

Liebe Elisabeth, lieber Volker,

bei der Diskussion im Archiv ging es allgemein um die Frage, ob Krankheiten immer eine psychosomatische Ursache haben. In dieser Pauschalität habe ich das klar abgelehnt. Es entspricht nicht dem Stand des Wissens. Viele Krankheiten haben bekannte andere Ursachen wie Infektion, Vergiftung, Erbanlagen etc.

Mir geht es darum, dass man Kranken nicht auch noch versucht die "Schuld" für ihre Erkrankung aufzubürden. Ich kenne gerade Krebserkrankungen in meinem nächsten Umfeld und weiß, wie reagiert wird, wenn die obligatorische Frage kommt "Wie willst Du jetzt Dein Leben umstellen?". Wenn dann die Antwort kommt "gar nicht, es gefällt mir so wie es ist" wird dies fast als Blasphemie aufgefasst. Viele "Freunde" fühlen sich berufen, Ratschläge zu erteilen und das Vertrauen auf die Schulmedizin wird ungläubig belächelt.
Aber es ist die Schulmedizin, die wirklich helfen und zunehmend Krebserkrankungen wirklich heilen kann - z.B. mit Stammzelltransplantationen bei Leukämie und Lymphomen.
Ich bin niemand, der psychosomatische Wechselwirkungen bestreitet, aber die Annahme Krebserkrankungen wären psychosomatisch verursacht, hängt stark mit dem Stigma der Unheilbarkeit zusammen, das zunehmend wegfallen wird. Früher waren alle Krankheiten eine Strafe Gottes und demnach die Ursache eigenen Fehlverhaltens. Mit der Aufklärung der Krankheitsursachen und der damit verbundenen Therapien ist dies weitgehend aus der Welt geschafft, das wird beim Krebs genauso ablaufen.


Gila antwortete am 24.10.01 (23:57):

Lieber Volker,

ob deine Thesen zutreffen, kann ich nicht beurteilen, da ich mich in der Medizin und Psychologie nicht so auskenne. Mir fiel bei deiner Fragestellung ein Fernsehinterview mit einem Mediziner ein, das mich vor mehreren Jahren mal fasziniert hat. Er (den Namen weiß ich nicht mehr) stellte die These auf, dass jeder Krebs auf eine traumatische Verletzung der Seele zurückzuführen sei, dass im Lebenslauf des Erkrankten irgend wann einmal -möglicherweise Jahre zurückliegend - ein schwerer seelischer Schock stattgefunden habe.
Ich sehe da eine Verbindung zu deinen Thesen.


Volker Zdunnek antwortete am 25.10.01 (09:33):

Hallo Karl,
gemäß den Denkprinzipien der Schulmedizin sind
Deine Aussagen schlüssig. Es gibt aber offene Fragen,
die die Schulmedizin m. E. nicht hinreichend beantwortet hat:
Welche Ursachen führen zu autonomen Prozessen im Körper,
z.B. unkontrollierte Wucherung von Körperzellen?
Hast Du darauf eine schlüssige Antwort?

Grüße Dich fragend
Volker


Elisabeth antwortete am 25.10.01 (14:17):

Lieber Karl!
Ich denke niemand will einem Krebskranken auch noch eine Schuld zuweisen. Ich wollte nur zeigen, daß sich schon mancher mit diesem Thema auseinander gesetzt hat.
Ich bin nur eine einfache Frau, hab mit Wissenschaft nichts am Hut, aber als Frau und Mutter habe ich gelernt Kranke zu beobachten. Die Erfahrungen die ich mit einem Krebskranken und mit der Schulmedizin gemacht habe, geben Ringel recht.

Ich wäre glücklich, wenn mir dieses Wissen erspart geblieben wäre.


Karl antwortete am 25.10.01 (14:24):

Lieber Volker,

zunächst einmal müssen wir berücksichtigen, dass es sehr viele unterschiedliche Arten von Krebs gibt. Eine ganze Reihe von ihnen haben inzwischen schon den Nimbus des Unheilbaren verloren, z.B. Leukämie, Hodgkin-Lymphom und diverse Formen der Non-Hodgkin Lymphdrüsenkrebsarten.
Allen Krebsarten ist gemeinsam, dass die betroffenen Zellen Veränderungen in ihrem Genom aufweisen, die sie dazu bewegen, sich ungehemmt zu teilen. Diese genetischen Veränderungen sind meistens komplex und im Laufe des Lebens in diesen Körperzellen kumulativ durch somatische Mutationen, induziert oder spontan, entstanden (somatische Mutationen sind Erbänderungen in Körperzellen).

Manche Menschen sind genetisch vorbelastet, dass heißt, ihre Körperzellen haben nicht so einen weiten Weg zum "krebsartigen" Verhalten, da bestimmte Gene schon in der Keimzelle von Vater oder Mutter zerstört waren. Bei diesen Menschen ist die Wahrscheinlichkeit, eine bestimmte Krebsart zu entwickeln, von Anfang an größer als bei anderen.
Die Frage ist nun, wie kommen die somatischen Mutationen zustande, die immer benötigt werden, um Krebs entstehen zu lassen.

Die Ursachen können umweltbedingt sein, Höhenstrahlung, radioaktive Strahlung, chemische Gifte etc., oder durch Vireninfektion zustandekommen. Die Ursachen können aber auch ihre Ursache in der Fehlerhaftigkeit natürlich vorkommender biologischer Prozesse haben. Bei Lymphdrüsenkrebsarten z.B. sind häufig B-Zellen betroffen, die unsere Antikörper herstellen. Hierbei führen sie höchst komplizierte genetische Umlagerungen ihres genetischen Materials durch, um die Variabilität der Antikörperproduktion sicherzustellen. Das kann ins Auge gehen und solche Umlagerungen können zum Verlust der Zellteilungskontrolle führen.

Nicht jede entstandene Krebszelle führt zu einer Krebserkrankung. Viele werden vom Immunsystem erkannt und vernichtet. Hier ist dann auch ein möglicher Ansatzpunkt für psychosomatische Faktoren. Eine Schwächung der Immunabwehr - durch was auch immer - ist nie gut.

Psychosomatische Faktoren haben also auch ihren Platz, vor allem bei der Stärkung oder Schwächung der Immunabwehr. Was aber nicht geht, ist psychosomatische Faktoren zu Alleinursachen für die Entstehung von Krebs auszurufen.

Mit freundlichen Grüßen, Karl


Ilse Wedelstaedt antwortete am 25.10.01 (14:26):

Hallo Ihr alle,

ich habe keine Publikationen über dieses Thema gelesen (man verdrängt ja immer gern).
Die Anlagen zu dieser Krankheit hat wohl jeder; bei einem kommt sie zum Ausbruch, beim anderen nicht.
Mein Mann ist 1995 an Gehirntumor gestorben. Er war ein im Grunde seines Wesens pessimistischer Mensch. Rückblickend bin ich überzeugt, daß die positive bzw. negative Einstellung zum Leben oft einen wesentlichen Einfluß hat. Ich bilde mir deshalb ein, daß ich nicht, wie all meine Tanten mütterlicherseits in jüngeren Jahren, an Krebs gestorben bin, weil ich zwar ein gesundes Mißtrauen, aber eine positive Lebenseinstellung habe - wie gesagt, reine Einbildung!


Karl antwortete am 25.10.01 (14:34):

Liebe Elisabeth,

dein Beitrag erschien während ich Volker antwortete. Dein Prof. Ringel hat ja nicht unrecht, wenn er schreibt: "Einleitend möchte ich sagen, daß die Krebserkrankung sowohl somatisch-psychische als auch psycho-somatische Probleme aufwirft." Die psychische Belastung durch eine Krebserkrankung kann enorm sein. Eventuell können sogar psychische Faktoren an dem Ausbrechen einer Krebserkrankung begünstigend mitgewirkt haben. Mir geht es nur um die Abwehr des Gedankens, die Psysche des Kranken sei immer Auslöser der Krankheit und damit der Kranke "selber schuld" - was ihr in dieser Form auch nie gesagt habt, nur weiss ich leider, dass einige so denken.

MfG Karl


Volker Zdunnek antwortete am 26.10.01 (16:06):

Lieber Karl,
Deinen Ausführungen kann ich medizinisch nicht widersprechen. Sie sind einfach
in sich schlüssig.
Wenn ich jetzt philosophisch/erkenntnistheoretisch darauf eingehen,
„reißt Du mir hoffentlich nicht den Kopf ab“? ***smile***

Die kontroversen Standpunkte der beiden Disziplinen (Medizin und Psychologie)
sind geisteswissenschaftlich erklärbar:
Der „Gegenstand“ der Medizin ist der Körper und der der Psychologie folglich die Psyche.
Beide haben die Sichtweise von „Innenarchitekten“ und stoßen an ihre Grenzen, sobald sie
ihr „Gebiet“ überschreiten wollen. Für den Mediziner *kann* es also psychische Ursachen für
Krebs geben, jedoch sind es überwiegend nicht-psychische Faktoren. Der Psychologe und
die „Alternative Medizin“ sehen das zum Teil entsprechend kontradiktorisch.
Vergessen wir aber nicht, dass das Wesen „Mensch“ aus Körper UND Psyche besteht.
Der erkennende Mensch - nicht die Natur -, hat sich selbst gedanklich zergliedert und
fokussiert je nach Disziplin auf den einen oder anderen Teil des Ganzen.
Geisteswissenschaftlich ist der Mensch erst dann ein lebendes Wesen, wenn Körper und Psyche
eine synthetische Einheit bilden.
Wenn der Mensch durch die beiden Disziplinen in zwei Teile zerlegt ist, muß es erkenntnistheoretisch
eine dritte „Größe“ geben, die diese Teile zusammenhält. Oder nach der Systemtheorie ist es ein
übergeordnetes System. Philosophisch betrachtet haben wir noch keinen eindeutigen Begriff dafür gebildet.
Der Begriff „Mensch“ umfaßt den biologischen Körper und die Psyche mit Bewußtsein und Unterbewußtsein.
Unstrittig ist auch, dass Systeme hierarchisch strukturiert sind.
Wenn die Mediziner und Psychologen sich einig wären über die „höchste Instanz“ im Menschen,
z.B. Bewußtsein und Unterbewußsein, dann könnten sie ihre jeweilige Forschung nach Krankheitsursachen
in einer Synthese ganzheitlich vervollständigen.
Vielleicht könnte dann die „Ganzheits-Medizin & Psychologie“ eindeutig die psychischen und
biologischen Ursachen von Krebs feststellen und unterscheiden.
Solange sich die beiden Universitätsdisziplinen streiten wird es wohl keine Synergieeffekte für
das Wohl des Menschen als Ganzheit geben.

Grüß Dich freundlich
Volker