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THEMA:   Vorbeugen ist besser als heilen

 16 Antwort(en).

Pierre Helmer begann die Diskussion am 18.05.2000 (14:12) mit folgendem Beitrag:


Vorbeugen ist besser als heilen

Für viele unter uns ist Krankheit etwas, das uns überfällt, auf einmal da ist, auch wenn sie schon lange in uns geschlummert hat. Oft sagen wir dann: „ich weiß nicht, warum ausgerechnet ich diese Krankheit bekomme.“

Nun sind auch immer mehr Mediziner überzeugt, daß Krankheit nicht Zufall ist, sondern daß dem körperlichem Leiden eine seelische Störung voraus geht. Wenn die innere Ordnung zu einer Disharmonie wird, dann ist in den meisten Fällen die Krankheit nicht mehr weit. Vielleicht ist dies besser zu verstehen, wenn wir uns vor Augen halten, daß die Krankheit in den meisten Fällen nur das Symptom ist, die eigentliche Ursache jedoch tief in unserer Psyche, in unserer Seele verborgen ist.

Wenn wir Vorbeugen wollen, sollten wir uns mehr um den Erhalt unseres inneren Gleichgewichts kümmern. Das ist häufig leichter gesagt als getan. Deshalb ein paar Ideen:

Harmonie in mein Leben bringen, indem ich
- mich mit Menschen umgebe, die mir guttun, mir helfen, denen ich helfe,
- unnötige Aufregungen vermeide, wie z.B. vorzugsweise negative Nachrichten aufnehmen
- Angst vermeide, mich positiv zum Leben einstelle und mich selbst liebe.

Alles Ungute vermeide, indem ich
- mich um gesundes Essen und Trinken bemühe, und für genügend Bewegung sorge
- nicht mehr rauche, mehr auf die Signale meines Körpers höre
- mit ungerechtfertigter Kritik an mir liebevoll statt ablehnend umzugehen.

das Alter planen und vorbereiten, indem ich
- lange vor der Rente überlege, was ich mit meiner Zeit anfangen werde
- mich nützlich mache ohne mich auffressen zu lassen
- bewußt das Alter als neue Freiheit erkenne und lebe.

Diese Liste läßt sich beliebig fortsetzen. Wesentlich scheint zu sein, daß wir erkennen, wie groß unser eigener Einfluß auf unser Leben, unser Alter und vor allem unsere Gesundheit ist. Unsere innere Einstellung zu allem, was wir erleben gib den Ausschlag für unser inneres Gleichgewicht und ist damit entscheidend für Gesundheit oder Krankheit. Positiv denkende Menschen haben eine viel größere Chance, in Frieden und Gesundheit alt zu werden. Sicher ist gibt es auf diesem Gebiet keine absolute Garantie. Doch wenn wir uns in unserem Umfeld einmal genauer umschauen werden wir die Richtigkeit dieser Gedanken erkennen können.

Es kommt also darauf an, diese Erkenntnis in unser Leben zu integrieren, uns mehr am Schönen erbauen, das Unerfreuliche, das Häßliche und Schreckliche zwar wahrnehmen, aber es nicht zu unserem Mittelpunkt zu machen. Wir können mit unserem Beispiel den Jüngeren Hoffnung geben.

Alle Situationen haben mindestens zwei Seiten, warum nur die Dunkle anschauen?

Je früher wir mit der Änderung unserer inneren Einstellung beginnen, desto besser.

Es ist nie zu spät. Solange Leben ist, ist Hoffnung.

Auch dieser Text wird bei einigen auf Ablehnung stossen, manches darin scheint banal, aber in meiner langjährigen Erfahrung mit Menschen in Not haben solche Gedanken oft sehr geholfen. Pierre Helmer


Eva Wenzel antwortete am 18.05.2000 (14:44):

Vielen Dank, lieber Pierre, fuer Ihren Beitrag, der mir wie aus der Seele gesprochen kommt! Genau das alles sollten wir bedenken und versuchen , danach zu handeln! Das es nicht leicht ist, wisen wir alle, aber eben bemuehen und, wie ich schon einmal hier im Diskussionsforum geschrieben, der eigene Wille ist so sehr entscheidend!Wuerde mich sehr freuen, des oefteren von Ihnen hier im Seniorentreff zu lesen.Ihre Themen liegen auf meiner Wellenlaenge.


Friedgard Seiter antwortete am 19.05.2000 (12:09):

Lieber Pierre Helmer, es ist gut, daß Sie dieses Thema anschneiden. Auch bin ich sicher, daß Sie Widerspruch erhalten werden, aber das ist bei allen "guten" Themen der Fall. - Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß Leiden schlimmer wird, wenn man sich dagegen aufbäumt. Wenn man sich sagt ich ertrage das nicht, es geht mir so schlecht - usw.. Wenn ich aber meine Prüfungen auf mich nehme und sage: das ist nun so und damit musst Du leben und fertig werden, dann geht auf einmal alles sehr viel leichter. Das positive Denken ist nicht nur ein Schlagwort, es ist eine ungeheure Kraft und ich bin der festen Überzeugung, daß die geistige Kraft mindestens so wichtig ist wie die körperliche und daß sie auch sehr vieles bewegt.
Danke also, daß Sie das Thema "aufrühren". Friedgard Seiter.


Karl-Friedrich Fischbach antwortete am 20.05.2000 (13:48):

Lieber Herr Helmer,


es ist nicht zu bestreiten, dass seelische Probleme körperliche Krankheiten hervorrufen oder begünstigen können, aber es wäre absolut fatal, daraus zu folgern, dass alle Krankheiten seelische Ursachen haben. Von dort wäre der Schritt nicht weit, Kranken die "Schuld" an Ihrer Krankheit zu geben, eine mittelalterliche Vorstellung.

Unser Wissen über Krankheitsursachen ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass in vielen Fällen Kausalfaktoren bekannt sind, z.B. Viren und Bakterien, Rauchen und Umweltgifte. Erbanlagen sind machmal monokausal, manchmal begünstigend beteiligt. Es geht mir nicht darum, die von Ihnen genannten Faktoren zu leugnen, aber sie müssen im richtigen Licht gesehen werden und sie sind keinesfalls notwendigerweise Erklärungen für Krankheiten. Nichts ist deprimierender als Kranken indirekt auch noch die Mitwirkung an ihrer Erkrankung zu unterstellen. Früher war dies bei Tuberkulose der Fall, bis dass man die Tuberkelbazillen entdeckte. Heute wird häufig bei Krebserkrankungen die Vermutung nach falscher Lebensführung geäussert, in Zukunft wird man die genetischen und anderen Ursachen kennen und auch der Krebs wird entmystifiziert sein.

Mit freundlichen Grüssen


Pierre Helmer antwortete am 20.05.2000 (18:26):

Lieber Dr. Fischbach,
natürlich respektiere ich Ihr Meinung, aber die neuesten Forschungen auf dem Gebiet der Zusamenhänge zwischen innerer Einstellung und Krankheit ergeben eine deutliche Bestätigung, dass unser Immunsystem in einer depressiven Phase weit weniger aktiv ist als in einer Phase des seelischen Hochgefühls.

In meinem Beitrag geht es nicht um Schuldzuweisung ( in einem später kommenden Beitrag gehe ich auf dieses Thema speziell ein) sondern um die Anregung, schon im Interesse der eigenen Gesundheit eine art "Seelenhygiene" (ein unmögliches Wort) zu betreiben und so einen eigenen Beitrag zu leisten.
Das größte Problem in unserem Gesundheitswesen ist die fehlende Demut vieler, sicher nicht aller Mediziner.
Vielleicht ergibt sich daraus einmal ein Themenchat, ich würde es begrüßen, damit mehrere Chatter zu diesem Thema life Stellung nehmen können.

mit lieben Grüßen

Pierre


KF Fischbach antwortete am 21.05.2000 (09:29):

Lieber Herr Helmer,

eine depressive Grundeinstellung ist der Gesundheit sicherlich nicht förderlich, aber das heisst natürlich keineswegs, dass Optimisten nicht auch krank werden. Es gibt sehr viele Krankheitsursachen und alle Krankheiten haben auch eine körperliche Grundlage. Eine positive Lebenseinstellung kann nicht schaden, wird in vielen Fällen auch helfen, aber noch einmal: In vielen Fällen hat die Lebenseinstellung und -führung mit einer Erkrankung nichts zu tun.


Pierre Helmer antwortete am 21.05.2000 (17:59):

Lieber Dr. Fischbach,

vielleicht sollten wir die Diskussion an dieser Stelle beenden, stehen sich doch unterschiedliche Auffassungen gegenüber, die kaum eine Einigung zulassen. Ihre Aussagen respektiere ich, kann mich aber nicht bremsen, auf die Schwachstellen und Grenzen unserer Schulmedizin hinzuweisen.
Wenn fast alles machbar wird, dann werden immer weniger Menschen bereit sein, von sich etwas für ihre Gesundheit zu tun. Dabei vergessen viele, dass die neuen Möglichkeiten der Medizin ( Beispiel Transplantationen kranker Organe) in vielen Fällen kaum bezahlbar ist.

Gerade aus diesen Gründen halte ich es für unumgänglich, immer wieder auf die Möglichkeiten des Selbstvorbeugens und der gesundheitsfördernten Seelenhygiene hinzuweisen.

Mit lieben Grüßen Pierre


WEISENHARDT antwortete am 22.05.2000 (13:17):

S g Herr Pierre,
was möchten Sie Verkaufen???
nichts? Warum der Zeigefinger??

Ich habe auch Lebensweisheiten:
Zum lebengehört Licht und Schatten.
denn
Immer nur Sonnenschein gibt auch eine Wüste.
Aber:
mit Licht kann man die Dunkelheit vertreiben.
usw
MfG
WEISENHARDT


WEISENHARDT antwortete am 22.05.2000 (13:18):

S g Herr Pierre,
was möchten Sie Verkaufen???
nichts? Warum der Zeigefinger??

Ich habe auch Lebensweisheiten:
Zum lebengehört Licht und Schatten.
denn
Immer nur Sonnenschein gibt auch eine Wüste.
Aber:
mit Licht kann man die Dunkelheit vertreiben.
usw
MfG
WEISENHARDT


Pierre Helmer antwortete am 22.05.2000 (16:53):

Für Herrn oder Frau Weisenhardt,
Ihr Mail kam gleich 5 mal bei mir an, ob das was zu bedeuten hat?

Aber im Ernst, warum das Mißtrauen (Verkaufen?) wo sehen Sie den Zeigefinger?

Wir haben alle viel Erfahrung gesammelt im laufe eines langen Lebens und es scheint mir legitim, in einem Forum darüber zu sprechen.
Sie Fragen scheinbar nach dem Sinn des Textes? Ganz einfach, mit Interessierten eine Diskussion anschieben.
Aber Sie haben natürlich Recht, Nagatives kann man wenn man will überall finden.
Es gibt da einen schönen Spruch:
"Hinter einem Busch, hinter dem ich nicht gestanden vermute ich keinen anderen."

mit lieben Grüßen Pierre


Friedgard Seiter antwortete am 23.05.2000 (09:30):

Es gibt zu diesem Thema ein absolut provozierendes Buch von Thorwald Dethlefsen: "Krankheit als Weg". Er geht so weit, alle Krankheiten, inclusive Unfällt, ins eigene Verschulden zu stellen. - Wenn man Menschen erlebt, die trotz gesunder Lebensweise, hoher Intelligenz und hoher Moral eine tödliche Krankheit bekommen. kann einen so ein Buch in Wut bringen.
Manches lange Leiden hat seine Ursache auch darin, dass es nicht recht- zeitig erkannt oder nicht richtig behandelt wurde.
Man kann also sicher nicht durch vernünftige Lebensweise Krankheiten verhüten. Das hat Pierre Helmer sicherlich auch nicht gemeint mit seinem Diskussionsanstoss. Aber man soll halt auch nicht drauflos leben nach dem Motto: "gelebt, geliebt, geschlemmt, gesoffen - und dann auf Onkel Doktor hoffen!"
Eigenverantwortung für Seele und Körper haben wir alle - in den Zeiten der Neigung zu absoluten "Versicherungen" geht das Wissen darum leicht verloren.
Friedgard Seiter


Pierre Helmer antwortete am 23.05.2000 (15:13):

Zu dem Beitrag von Friedgard Seiter:

Sicher ist es völlig daneben, einem Kranken Schuld an seiner Krankheit zuzuschreiben. Mir scheint das Wort Verantwortung besser, denn ist es nicht so, dass wir, ganz gleich auf welcher Ebene, immer die Verantwortung für unser Tun und die daraus resultierenden Konsequenzen tragen müssen?

Auch ist es meiner Meinung nach nicht nur mit gesunder Lebensweise, hoher Intelligenz und Moral getan, sehen wir doch den anderen meist nur von Aussen und kennen meist nichts von den seelischen Abläufen.

So ist für mich das Buch von Detlefsen auch nur als Anregung zum Nachdenken eben über unsere Verantwortung uns selbst gegenüber zu sehen.

Liebe Grüße Pierre


Peter Sigesmund antwortete am 24.05.2000 (15:56):

Es ist schon richtig dass wir mehr verantwortlich fuer unsere Gesundheit
sein sollten und nicht nur Aerzte sondern auch die Krankenkassen
-insbesonders hier in Australien- fuer Vorbeugung keine Zeit,Aufwand
und Geld aufbringen.Andererseits sollte man sich nicht wundern
wenn so mancher sich nicht die Muehe macht vorzubeugen,bekommt man
doch fast taeglich zu erfahren, dass schon wieder ein Gen, verantwortlich fuer die oder jene Krankheit, entdeckt worden ist.
Gruss Peter


Monika antwortete am 24.05.2000 (18:11):

Lieber Pierre Helmer!
Ihren Beiträgen möchte ich voll und ganz zustimmen. Ich habe mich die letzten Jahre (nicht zuletzt wegen verschiedenster körperlicher Krankheitssymptome)intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt und die Zusammenhänge zwischen Körper und Seele
als volles "AHA Erlebnis" wahrnehmen dürfen. Zu den kontroversiellen Meinungen kann ich nur sagen: Jeder muss seinen persönlichen Weg gehen und wenn es ein leidvoller ist, dann wird es für den Betreffenden wohl auch einen Sinn haben. Ein guter Freund (Psychologe) hat mir in einer sehr schwierigen Lebenssituation gesagt: Denk daran, alles hat einen Sinn, auch wenn du es jetzt nicht verstehst.
Noch eines zu Krankheitsursachen:
Der Standardsatz unseres Hausartzes (wir lebten als Kinder am Land) war:"Ich kann wohl Tabletten oder Säfte verschreiben - gesund werden wollen müßt ihr selbst!!)
Wenn wir uns nicht Zeit nehmen, auf die Bedürfnisse unseres Körpers (und unserer Seele) zu hören und einzugehen, dann bekommen wir halt irgendwann einen gehörigen "Tritt in den ....".
Dann haben wir auf einmal sehr wohl Zeit bzw. müssen sie gezwungermaßen haben.


KF Fischbach antwortete am 25.05.2000 (09:41):

Hallo zusammen,

jetzt möchte ich mich doch noch einmal beteiligen. Es ist nicht notwendig, mich davon zu überzeugen, dass manchmal seelische Ursachen eine Krankheit verursachen oder verstärken können. Ich wende mich nur gegen die schreckliche Verallgemeinerung, allen Krankheiten (ja selbst Unfällen) lägen immer psychische Ursachen zugrunde. Jeder Fall liegt anders. Der Stein, der einen ahnungslosen Autofahrer auf der Autobahn trifft, der Mückenstich, der die Malaria überträgt, der Beinbruch nach einem Sprung von einer Brücke, die genetisch verursachte Phenylketonurie oder die Huntingtonsche Krankheit, die viral verursachte Grippe, Kinderlähmung, multifaktoriell verursachte Depressionen, durch Strahlung oder chemische Carcinogene verursachter Krebs, Lungenkrebs von Rauchern etc. etc. sind nicht über den gleichen Kamm zu scheren.
Die prinzipielle Unterstellung von Schuld (oder eigener Verantwortung) des Betroffenen nur weil solche Fälle (z.B. Raucherlunge) auch existent sind, ist falsch, irreführend und auch unbarmherzig.
Wir leben glücklicherweise nicht mehr in einer Welt in der alles als Gottes Strafe abgetan werden kann. Diese finsteren Zeiten haben wir überwunden.

MfG KF Fischbach


Miss Tilly antwortete am 29.05.2000 (01:41):

Guten Abend an Alle

Sicher ist es gut, dass wir nicht wissen was uns erwartet. Ich habe seit über 30 Jahren auf gesunde Ernährung geachtet, Rauche nicht, Alkohol nur gelegentlich in Weinform und auch dies gemässigt. Genügend Schlaf, viel Sport, zusätzliche Vitamine in der dunkle Jahreszeit. Warme Kleidung bei Kälte etc. etc. Vier Monaten nach meiner vorzeitigen Pensionierung erführ ich dass ich ich an einen raumfordernde Tumor am Hirnstamm litt und sofort operiert werden musste. Jetzt ist es genau 1 Jahr her, und ich brauche (voraussichtlich) noch 3-4 Jahren bis ich mich wieder einigermassen normal bewegen kann (mit Einschränkungen) und schmerzfrei werde. Ich glaube doch eher dass negative Erbsubstanzen ausschlaggebend sind. Das ist eben Schicksal. Ich werde für die Wiedererlangen kämpfen müssen und mich auf andere Ebenen betätigen müssen. Gruss Miss Tilly.


Peter Glinka antwortete am 06.06.2000 (18:01):

Guten Tag, ich bin der neue!

Der Beitrag von Miss Tilly hat mich dazu veranlasst, Mitglied zu werden. Meine Hochachtung, Miss Tilly zu Ihrem Vorsatz! Nur, gesagt ist leider noch nicht getan!
Versuchen Sie es mit positivem Denken. Positives Denken ist aufbauendes Denken. Auch ich hatte ein Problem vor 25 Jahren, ich habe geübt geübt, geübt. Bis ich endlich gemerkt habe, dass der Anzatz für dieses Denken nicht bei den eigenen Problemen, sondern bei denen anderer sein darf. Hat das wohl was mit Nächstenliebe zu tun? ich weiß es nicht. Aber dass es enorm hilft, das weiß ich.
Peter Glinka