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Die Geschichte zur Geschichte
Im Dezember 1944 saß ein etw a 12jähriger Junge eingeklemmt in die breite Fensterbank des kleinen
Einfamilienhäuschens irgendw o in Oberbayern. Draußen w irbelten die Schneeflocken. Im Zimmer dufte
te es nach selbstgebauten Pfefferminztee und Weihnachtsplätzchen. Der Geruch w ar Vorkriegsqualität,
der Geschmack w eniger. Aufden Knien hatte der Junge ein Buch. Es w ar ihm deutlich anzumerken, dass
er beim Lesen seine ganze Umw elt mitsamt den Krieg vergessen hatte. Er kämpfte den gerechten Krieg
des Indianerhäuptlings Tecumseh gegen die w eißen Eroberer im Geiste mit. Er musste sich beeilen die
letzten Seiten schnell noch zu verschlingen. Wenn die Dunkelheit angebrochen w ar und damit keine Ge
fahr mehr von den Tieffliegern drohte, wollte er sich in der Bücherei den nächsten Band holen, der ihm
Gewissheit über den Erfolg oder Misserfolg des großen Häuptlings bringen sollte.(sh. auch das Kapitel
,,Der geheimnisvolle Schlag aus dem Dunkeln" in ,,...und bleib' übrig!")

Er w ar dann aus den verschiedensten Gründen unheimlich sauer aufdie Nachfolger dieser Eroberer,
die w enige Wochen später, ziemlich unromantisch, dann auch sein Land erobert und auch seinen Wigw am
in Nürnberg zerstört hatten. Zu guter Letzt schlossen sie auch (vorübergehend, w ie es hieß) die Biblio
thek, w eil der Buchbestand erst ,,entnazifiziert"w erden musste. Nachdem der Schulunterricht ebenfalls
noch ausfiel blieb ihm nichts anderes übrig, als sich aus Langew eile seine Indianergeschichten in ein
Schulheft selber zu schreiben und zu illustrieren.

Dieser Junge w ar ich. Diese Zeit prägte trotzdem mein Interesse an dieser Epoche der Menschheitsge
schichte. Allerdings ließen mir die Notw endigkeiten bei der Gründung eines eigenen Stammes keine Zeit