schwarze Dienstkleidung, die aussah, wie umgearbeitete SS-Uniformen (was sie wahrscheinlich auch waren). Außer einem Gummiknüppel
trugen sie keine Waffen.
Der Polizist, der Reiners Fahrrad am Lenker gehalten hatte, meinte gönnerhaft:
,,Weil ihr so bereitwillig eure Fahrräder hergeliehen habt, wollen wir darüber hinwegsehen, dass ihr vorhattet, verbotenerweise über die Brücke
zu fahren. Also schiebt in Zukunft über den Steg! Gute Nacht!"
Weil der gute Mann selbst ziemlich aufgeregt schien und deshalb wahrscheinlich nicht bemerkt hatte, was er sich mit Reiners Rad eingehandelt
hatte, konnte es sich Reiner nicht verkneifen, den Polizisten zu bitten:
,,An Moment noch bitte, schaun's etz bitte amol ihre Händ' o!"
Der Polizist war über diese Aufforderung überrascht und fragte ärgerlich:
,,Was soll der Quatsch?"
Reiner freundlich aber eindringlich:
,,Machn's doch bitte amol ihr' Händ aaf!"
Neugierig geworden mischte sich nun auch der andere Polizist ein und forderte seinen Kollegen auf:
,,Etz mach halt amol dei Händ aaf!" und er sah Reiner dabei fragend an:
,,Wos soll denn nou dou sei?"
Old Joe wusste auch, was da sein würde und hielt sich grinsend im Hintergrund. Der Polizist sah dann endlich auf seine Handflächen und
entdeckte auf beiden Händen, im schummerigen Licht der Laterne, breite schwarze Streifen.
Reiner hatte sich nun bereits zum Wegfahren bereit gemacht und erklärte noch:
,,Vierzehn Dooch wern's etz scho schrubbn därfn, bis des widda weg homm", er trat vorsichtig in die Pedale und ergänzte ,,i hob nämli mei
Fohrrod mit an nie trocknenden Lack o'gschmiert! Gute Nacht!"
Die beiden Burschen warteten auf keine weiteren Reaktionen mehr und im Wegfahren konnte Reiner noch das schadenfrohe Lachen des
Kollegen erhaschen.
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