63
hätte besser erreichen können, sondern stützte sich bei jedem Stück auf den Palettenrand und
beugte sich unter Verrenkungen über das ganze Palette. Dabei hätte er ja das Ding mit dem
Pallettenrolli herumdrehen und somit viel Zeit und die Verrenkungen sparen können."
"Aber Chef, Sie wissen doch, dass am Samstag nie ein Meister oder Vorarbeiter anwesend ist, weil
Sie ja selber gesagt haben, es komme zu teuer, wenn da noch einer herumstehe."
"Was hat denn das damit zu tun?," grunzte der Chef. "Sie müssen halt Ihre Leute so anlernen, dass
sie für alle Eventualitäten gewappnet sind und dann für die paar Stunden selbständig arbeiten
können."
Friedel schaute seinen Kollegen an. Eigentlich hätte er nun von ihm ein klärendes Wort erwartet.
Schliesslich war er ja für diese Abteilung zuständig und Friedel hatte nur einen seiner Mitarbeiter
mit Mühe und Not überreden können, am Samstag hier auszuhelfen, weil von Fudlers Leuten
anscheinend niemand Zeit und Lust gehabt hatte, einen freien Tag zu opfern. Aber von Fudler war
keine Hilfe zu erwarten. Dabei war es ja schliesslich seine Sache, in seiner Abteilung die Leute zu
führen. Auch wenn es nur Aushilfen waren. Aber es wusste ja der ganze Betrieb, dass Fudler der
Liebling des Chefs war und dies auch nur, weil er diesem nie widersprach und schon mit seinem
Kopf zu nicken begann, wenn der Chef nur zur Türe hereinschaute.
Also, wenn Friedel den Chef richtig verstand, hätte er seinem Arbeiter einen Chip ins Hirn
pflanzen müssen, damit er in jeder Situation das Richtige getan hätte.
|
|