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Unbegreifliches
Als Friedel wieder zu sich kam, war es tiefe Nacht. Er lag im hohen Gras auf der Lichtung. Der
Vollmond schien ihm ins Gesicht. Langsam konnte er seine Gedanken aus Bruchstücken zu einer
Frage zusammensetzen: Wie war er denn eigentlich hierher gekommen und was machte er hier? Da
spürte er eine nasse Schnauze an seinem Gesicht. "Dino!" schrie er fast. "Dino, was machen wir
zum Teufel denn eigentlich hier?"
Aber der Hund gab keine Antwort, winselte nur leise vor Freude, dass sein Herr endlich wieder
von ihm Notiz nahm. Da rappelte sich Friedel auf. Sein Kopf schien ihm wie eine der Melonen, die
sie als Kinder ausgehöhlt und als Laternen gebraucht hatten. "Nur ein Licht geht mir nicht auf,"
dachte er in einem Anflug von Humor. Nur langsam kamen ihm die Erinnerungen an gestern. Oder
waren das vielleicht nur wirre Träume gewesen? War er beim Fischen eingeschlafen, oder
vielleicht gar ohnmächtig geworden? Wenn das, was er so bruchstückhaft im Hirn
zusammensuchte, wahr war, warum hatte er denn seine Kleider wieder an und warum lag seine
Fischerrute neben ihm? Wo waren denn die beiden Wohnwagen hingekommen? Die konnten sich
doch nicht einfach in Luft aufgelöst haben? Fragen über Fragen, aber keine logischen Antworten
waren in seinem Kopfe zu finden.
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