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Hand in Hand gingen sie langsam dem Bergrestaurant zu. "Glaubst du, dass die noch ein freies
Zimmer haben?" fragte Elena, die Angst hatte, Friedel würde den Mut nicht aufbringen, dies zu
fragen.
"Man kann sich ja erkundigen," antwortete Friedel, froh, dass sie es gewagt hatte, denn er hätte
sich tatsächlich nicht getraut.
Man hatte noch jede Menge Zimmer. Sie konnten sich eines davon aussuchen. Und sie fanden
eines mit dem schönsten Blick in die Berge. Abendessen brauchten sie keines. Sie hatten keinen
Appetit. Jedenfalls nicht auf ein Abendessen. Ihr Appetit stand nach anderem. Und sie verstanden
es, diesen Appetit immer wieder zu entfachen die ganze Nacht.
Die beiden Hunde lagen eng aneinander geschmiegt auf den Bettvorlagen und wussten dass ihre
Ahnung sie nicht betrogen hatte.
Als die beiden Verliebten am Morgen spät erwachten, getrauten sie kaum, sich zu rühren. Denn
jedes fürchtete, beim Öffnen der Augen würde ein Traum wie eine Seifenblase zerplatzen. Aber die
beiden Hunde spürten das Erwachen ihrer Gebieter und sorgten mit Stupsen ihrer Nasen und
leisem Winseln, dass die beiden ihre Lage als Wirklichkeit zu erfassen begannen. Sie drehten sich
gleichzeitig zueinander und schauten sich staunend in die Augen. "Du?" flüsterte Friedel zärtlich.
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