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einfand und erst noch in Begleitung eines größeren Vierbeiners. Sie wartete verlegen auf Friedel.
Ihre Augen trafen sich wieder, diesmal länger als in der Gondel. Friedel fragte: "Darf ich Sie zu
einer Tasse Kaffee einladen?" Sie nickte. Gemeinsam gingen sie langsam zum Bergrestaurant.
Aus einem Kaffee wurden deren zwei. Und es blieb nicht beim Kaffee. Schliesslich kann man
nicht stundenlang nur Kaffee trinken. Sie erzählten sich aus ihrem Leben. Und sie erzählten sich
von ihren klugen Hunden, die gerade heute wieder ein ausserordentliches Muster ihrer Klugheit
bewiesen hatten. Die aber, von denen geredet wurde, lagen unter dem Tisch und leckten sich
gegenseitig das Fell. Und in ihrer unendlichen Weisheit wussten sie genau, dass ihre Meister es
ihnen in Bälde nachmachen würden!
Und so war es denn auch. Man einigte sich darauf, dass Friedel auf seine grosse Tour verzichten
und mit Elena, so hiess die Frau, einen Bergbummel machen würde. Sie bezahlten also. Friedel
wollte zwar galanterweise die ganze Konsumation übernehmen. Aber Elena wollte dies partout
nicht, denn, so sagte sie, sie sei es gewohnt, auf eigenen Beinen zu stehen.
Auf dem kleinen Marsch erzählten sie sich weiteres aus ihrem Leben. Elena arbeitete seit Jahren
als Sekretärin in einem Anwaltsbüro. Ausser Bergwandern hätte sie noch als Hobby das Singen in
einem Kirchenchor, was ihr sehr viel Befriedigung bringe, sagte sie. Nein, einen Mann oder Freund
gäbe es zur Zeit in ihrem Leben nicht, sagte sie auf eine vorsichtige Anspielung Friedels
reagierend. Zwar sei ein solcher eine Zeitlang an ihrer Seite gewesen. Da er aber immer wieder auf
eine baldige Heirat gedrängt und sie selber absolut noch nicht dafür zu haben gewesen sei, habe
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