Zur Autorenübersicht | Neuere Autoren | Impressum




          Georg von Signau: Noch weit bis Eden


280


Friedel kapierte. Er startete den Wagen und tat, wie ihm geheissen. Der Weg führte an einer

verlotterten Hütte vorbei. "Halt", sagte Lana, "da ist es auch gut."


Friedel fuhr den Wagen hinter die Hütte und stellte den Motor ab. Er blickte der jungen Frau ins

Gesicht. Sie atmete heftig vor Erregung und flüsterte: "Was willst du von uns? Lass uns doch in

Ruhe. Du hast kein Recht, dich hier herumzutreiben."


"Du irrst dich," antwortete Friedel ruhig. "Wir befinden uns auf öffentlichem Grund und Boden.

Ich kann hier mit meinem Hund spazieren gehen, wann und so oft ich will. Oder ist da vielleicht

etwas einzuwenden? Sagt ihr denn allen Spaziergängern, die hier ihren Hund Gassi führen, sie

sollen verschwinden?"


"Tu nicht so naiv," zischte Lana. "Ich weiss ganz genau, was du im Schilde führst. Natürlich hast

du die Scheissmeldung in der Zeitung gelesen und du hast dir dabei etwas ausgerechnet.

Stimmt`s?"


Friedel schaute ihr in die vor Wut und Angst leuchtenden Augen. Eine Weile war es ruhig im

Wagen, zu ruhig. Friedel schaute nur immer stumm in das hübsche Gesicht seiner ehemaligen

Gespielin und fragte sich, was wohl in ihrem Kopf sich abspiele jetzt. Schliesslich fasste er

vorsichtig nach ihrer Hand und streichelte sie beruhigend. "Ich möchte nur wissen", begann er

langsam, "was ihr damals für ein Spiel mit mir getrieben habt, du, Luna und Elvira. Und ich werde

          Georg von Signau: Noch weit bis Eden