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          Georg von Signau: Noch weit bis Eden


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"Sag mal Elvira", er getraute sich fast nicht diesen absurden Gedanken in Worte zu fassen, "wenn

du doch alles so genau weisst und wenn du in die Zukunft sehen kannst und wenn du dich so quasi

bereits in dein eigenes nächstes Leben begeben kannst, könntest du mir denn nicht auch einen

kleinen Einblick in mein eigenes nächstes verschaffen?"


Elvira schien ob dieser Frage sehr erschrocken zu sein. Zum ersten Mal schien es Friedel, sie

verliere für einen Moment ihre Fassung. Aber sie hatte sich in wenigen Augenblicken wieder in

ihrer Gewalt. "Vielleicht könnte ich es, wenn ich wollte. Und vielleicht mache ich dieses

Experiment mit dir mal, weil es mich selber brennend interessiert, ob es mir gelingen würde. Aber

das würde heissen, dass ich dich in einen Zustand versetzen müsste, wie ich es bei mir machen

muss, wenn ich in die nächste Ebene eindringen will. Das kann mit eigener geistiger Konzentration

geschehen. Aber auch durch Drogen, die uns Jenischen seit altersher bekannt sind, wenigstens

einigen Frauen von uns. Denn es gäbe ein Unglück, wenn man diese Mittel jedem Scharlatan oder

Abenteurer in die Hände geben würde. Das Schlamassel, das in die anderen Ebenen getragen

würde, würde vermutlich zu einer Katastrophe führen."


Friedel sass ganz ruhig da. Aber in seinem Inneren tobte es. Denn die Aussicht, eines seiner

kommenden Leben bereits vorwegnehmen zu können, nahm mit unheimlicher Kraft Macht über

ihn. Er lächelte Elvira an und sagte mit aller Verführungskraft, die er aufbieten konnte zu ihr:

"Aber nur so ein bisschen kannst du mich doch in die Zukunft blicken lassen? Ich müsste ja sonst

annehmen, du erzähltest mir nur lauter selbsterfundene Märchen. Also?"

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