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Licht dastehen und überhaupt nichts mehr sehen. Dann erbarmen sich ihrer die Geister der
Finsternis. Aber plötzlich sahen sie über sich einen runden Schimmer von Licht. Krk hielt die
Fackel nach oben. Der Rauch stieg hoch. Der Spalt wurde breiter. Noch eine letzte mühselige
Kletterei und sie streckten ihre Köpfe in das letzte Licht des Abends. Krk stieg aus der Spalte und
streckte Suiem seine Rechte entgegen. Sie liess eine Reihe blitzender Zähne sehen als sie ihn
anlachte und seine Hand ergriff, dass er sie hochziehe.
Der Anblick war unbeschreiblich. Sie befanden sich hoch über dem Tal und den Höhlen von Krks
Sippe auf einem flachen, steinigen Bergkamm. Der freie Blick ging bis weit in die Savanne in der
Richtung der aufgehenden Sonne und ebenso in die anderen Richtungen. Auf der Seite der
untergehenden Sonne lag der Wald, wo Krk den Bären erschlagen hatte, unter ihnen. Im Licht des
aufziehenden Abendrotes glänzten die Berge ringsum wie im Feuer. Sie sahen die Grasfresser in
Rudeln, die ganze Sippen nicht an ihren Fingern abzählen konnten. Sie sahen aber auch solche, die
von Raubtieren gehetzt über die Steppe rasten.
Sie begannen zu frieren. Suiem schmiegte sich eng an Krk. Ein ungeheures Glücksgefühl
durchströmte ihn. Er fühlte, dass er in dieser kurzen Zeit zum Manne gereift war. Aber nun galt es,
ein Lager für die Nacht zu finden. Hier oben war der Wind zu kalt. Keine Bäume oder hohes Gras
gaben ihnen Schutz vor der Kälte. Sie mussten versuchen, den Abstieg zum Wald zu finden. Der
Mond kam langsam hinter den Berggipfeln hervor. Sein Licht genügte ihnen. Immer schneller
getrauten sie sich zu marschieren. Bevor sie zum Wald kamen, wurde der Boden fruchtbarer. Die
ersten Gräser und Blumen waren zu finden. Und als der Mond eine Handbreit über der riesigen
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