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Männer und Burschen auf der Jagd verunglückten, standen ihnen eine Anzahl Frauen zur
Verfügung, dass es für jeden deren drei gereicht hätte. Und dann war immer noch ein kleiner Rest
übrig. Um diesen ging dann der Streit in der Folge. Die Männer brachten sich bei jeder möglichen
Unstimmigkeit gegenseitig um, bis es auf jeden Mann gar sechs Frauen traf. Onde aber wollte
nicht warten bis ihm einer den Schädel einschlug. Er gebot seinen Frauen in einer Neumondnacht,
ihre wenigen Habseligkeiten zusammen zu packen und sich mit ihm auf einen Gewaltsmarsch zu
machen. Viele, viele Tage wanderten sie ins Landesinnere bis sie auf eine Anhöhe kamen und eine
Höhle entdeckten. Diese Höhle aber entpuppte sich als ein ganzes Labyrinth von Höhlen und
Gängen, welche vom Wasser in vergangenen Zeiten ausgeschwemmt worden waren. Von den
Decken einiger Höhlen tropfte reichlich Wasser. Trotzdem kein Fluss in der Nähe war, befahl
Onde, hier werde man die nächste Zeit bleiben. Die Frauen breiteten die Felle in jenen Höhlen aus,
die Onde ihnen zuteilte. Er aber besuchte in der folgenden Zeit jede der Reihe nach und
schwängerte sie. So war denn die Sippe innert vieler Sonnenwenden in so grosser Zahl gewachsen,
dass auch bereits die feuchten Höhlen bewohnt werden mussten. Es kam zu Streitigkeiten, nicht
nur der Höhlen wegen, sondern weil das Nahrungsangebot, welches aus Wild, Beeren und Knollen
bestand, nicht mehr in genügender Zahl herbeigeschafft werden konnte und die Ausflüge für die
Nahrungssuche immer weiter ausgedehnt werden mussten. So beschloss denn Onde, der Stamm
müsse sich wiederum teilen und die kräftigsten Jungen sollten sich weiter im Landesinneren ihr
Auskommen suchen. Man trennte sich unter Tränen aber im Frieden. Diese Trennungen kamen
auch noch vor, als Onde längst von einem Bären aufgefressen worden war und seine nächsten
Nachfolger Brome, Kana, Hore und Kani als Sippenchefs ebenfalls auf mehr oder weniger
natürliche Art und Weise vom Erdboden verschwanden. Wer aber eines natürlichen oder
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