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Als er am Mittwoch abend so gegen acht von der Wirtschaft, in der er sich noch mit Kollegen zu
einem Glas Bier hingesetzt hatte, heimkam, wartete auf der Treppe zu seiner Wohnung eine junge
Frau. Im Halbdunkel des Flurs konnte er erst gar nicht erkennen, wer es war und dachte deshalb,
die Besucherin warte auf jemand anders. Mit einem kurzen "guten Abend" wollte er an ihr vorbei
die Treppe hinaufsteigen. Da erhob sich die Frauengestalt und trat ihm in den Weg. "Na mein
kleiner Schwerenöter", begrüsste sie ihn kichernd, "willst mich wohl nicht kennen, was?"
Erst jetzt realisierte Friedel mit nicht geringem Erschrecken, dass die Besucherin Silvia war. Sein
"Hallo" klang nicht eben begeistert. Und er wusste im Moment beim besten Willen nicht, wie er
sich verhalten sollte. Was wollte das Mädchen denn von ihm? Er schaute sich im Treppenhaus um,
ob da wohl jemand wäre, der oder die sie beobachteten. Es war glücklicherweise niemand zu sehen
oder zu hören. "Wen suchst Du denn hier?" fragte er etwas ungeschickt.
"Tu doch nicht so, als ob du dir das nicht selber denken könntest," erwiderte sie. "Zu dir will ich
natürlich. Seit über einer Stunde warte ich hier auf dich. Zuerst habe ich an die fünf Minuten
geklingelt und glaubte, du wollest einfach nicht aufmachen. Konnte ja nicht ahnen, dass du dich so
spät noch in Beizen herumtreibst. Keine Widerrede," unterbrach sie seine zu einem Protest
ansetzende Rede, "Das kann man ja auf einen Meter Distanz riechen, dass du dir eben einige
Bierchen genehmigt hast. Aber das geht mich ja natürlich überhaupt nichts an, bin ja nicht deine
Ehefrau."
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