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Friedel schlug das Laken zurück. Wie jeden Morgen reckte und streckte er sich. Dann machte er
seine obligaten Turnübungen. Seit er seinen ersten Hexenschuss intus gehabt und ihm der Arzt
dringend geraten hatte, weniger im Auto zu sitzen, sondern sein Knochengestell zu fordern, damit
es ihm nicht unter und über dem Hintern verroste, stieg er nie aus dem Bett, ohne die vom Arzt
vorgemachten Übungen gewissenhaft zu exerzieren. Er setzte sich auf den Bettrand und fuhr mit
der Gymnastik fort, die er mit einem wilden Kopfschütteln beendete. So, jetzt war er endgültig
wach und konnte sich eilends anziehen. Dann wusch er sich mit blossen Händen warm und kalt
unter dem laufenden Wasserstrahl das Gesicht und das Haupt. Noch schnell den Bart mit dem
surrenden Rasierer weggefegt, ein zufriedener Blick in den Spiegel und er konnte sich ans
Frühstück machen. Dieses war ihm im Laufe der letzten Jahre zum unabdingbaren Zeremoniell
geworden, seit ihm der obgenannte Meister der Medizin unmissverständlich klargemacht hatte,
wenn er weiterhin am Morgen nur eine Tasse Kaffe in sich hinein schütte, um sich dann hinter das
Steuer zu setzen und mit 150 Sachen über die Autobahn zu jagen, dann müsse er sich nicht
wundern, wenn man ihm den halben Magen wegschneiden müsse, bevor er seinen fünfzigsten
Geburtstag feiern könne - falls es überhaupt zu einem solchen käme.
Friedel rief seinen Zwergpudel Dino, den er jeden Morgen, wenn er zur Arbeit fuhr, mit dem
Wagen mitnahm, zu sich. "Heute geht`s nicht ins Auto, nein, nein. Zum Fischen geht`s. Aber zu
Fuss." Zu Fuss, das verstand Dino gut und es gefiel ihm besser, als wenn er den ganzen Tag im
Wagen liegen musste, während sein Meister sich mit den Kunden herumschlug. Wenn dieser auch
stets dafür sorgte, dass die Scheiben genug herunter gedreht waren und der Wagen im Schatten
stand, war es doch etwas langweilig für Dino. Nur wenn hin und wieder jemand mit einem Hund
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