Benutzerprofil von rumpelstilzchen
Liebe Marina,
viele Dank für das schöne Gedicht!
Ja, Einsamkeit hat viele verschiedene Gesichter und ist auch mit Charakter und Mentalität verbunden.
Den Weg heraus aus demEinsamkeitsloch wird jeder nach seiner Art und Fähigkeit finden müssen
Aber leicht ist das nicht, wenn das Alter schon weit fortgeschritten ist und neue Wege sich nur schwer erschließen, und die Kräfte sich durch jahrelange Pflege des Partners verbraucht haben.
Vielen Dank hier für die anregende Diskussion!
Marina, Deine Antwort ist sehr passend.
Ich glaube auch, dass es eine große Scham gibt, über Einsamkeit zu reden. Dabei ist sie im Alter weit verbreitet. Nich jeder/jede traut sich nochmal heraus ins pralle Leben. Gruppen, selbst ehrenamtliche, sind oft voller Gezänk,als deren Ursache ich Neid ausgemacht habe.
War man Jahrzehnte mit einem Partner verbunden, ist diese Zweisamkeit unersetzbar, auch nicht durch eine beste Freundin. Aber Vertraute sind immerhin gut. Doch viele Verbindungen aus früheren Jahren enden durch Tod oder schwere Krankheit. Einen Freund habe ich, der einen Riesenbekanntenkreis hat, den seine verstorbene viel jüngere Frau aufgebaut hatte. Er ist mit 92 J. sehr mobil, von fröhlichem Gemüt und immer positiv.
Wie heißt es so schön in einem Gedicht von Schiller "Das Mädchen aus der Fremde" s.u. " von einer glüclkicheren Natur".
Gedicht:
Das Mädchen aus der Fremde
In einem Tal bei armen Hirten
Erschien mit jedem jungen Jahr,
Sobald die ersten Lerchen schwirrten,
Ein Mädchen, schön und wunderbar.
Sie war nicht in dem Tal geboren,
Man wußte nicht, woher sie kam,
Und schnell war ihre Spur verloren,
Sobald das Mädchen Abschied nahm.
Beseligend war ihre Nähe,
Und alle Herzen wurden weit,
Doch eine Würde, eine Höhe
Entfernte die Vertraulichkeit.
Sie brachte Blumen mit und Früchte,
Gereift auf einer andern Flur,
In einem andern Sonnenlichte,
In einer glücklichern Natur.
Und teilte jedem eine Gabe,
Dem Früchte, jenem Blumen aus,
Der Jüngling und der Greis am Stabe,
Ein jeder ging beschenkt nach Haus.
Willkommen waren alle Gäste,
Doch nahte sich ein liebend Paar,
Dem reichte sie der Gaben beste,
Der Blumen allerschönste dar.
Friedrich v.Schiller 1759-1805
Kent Harfur:Unsere Seelen bei Nacht.
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