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aixois .

hat auf das Thema RE: Wege zum Frieden in Europa im Forum Internationale Politik geantwortet
Distanzierung von Putin stellen, egal, ob es passt oder nicht, dann ist alles gut.
Lieber Der-Waldler,

Leider ist es so wie Du schreibst.

Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob dann alles oder auch nur ein bisschen 'gut' wäre.

Da wir - nicht nur nach meinem Gefühl - dabei sind, uns eine  'Zeitenwende' zu schaffen, die sich auch in der Gesellschaft niederschlägt z.B. durch den Verlust der Tugend der Indulgenz und eine zunehmende 'Militarisierung' des Denkens und Sprechens, ist Lagerbildung eine quasi 'natürliche' , menschliche, Reaktion (wissenschaftlich belegt).

Das Lager der Guten, das der Bösen.

Ein drittes oder viertes gibt es nicht, darf es nicht geben, weil es Unsicherheit schaffen könnte. Man wüsste nicht, wie mit deren Zugehörigen umzugehen.
'Heiß oder kalt , ja oder nein, niemals dürfen wir lauwarm sein' sangen einst die Evangelikalen (und tun es wohl heute noch) .
Wer nicht für mich (meine Meinung) ist, ist gegen mich.

Da ist kein Platz für differenziernde, nicht einmal nuancierende, Ansichten.
Deshalb wird zwar immer eine "Distanzierung" vom Bösen  (Putin, Palästinenser ... ) erwartet, aber selbst solche "Bekenntnisse" werden als ein Falschzeugnis ausgelegt und dem inbrünstig vorgebrachten  "nicht schießen, ich bin doch einer von euch", Kreidefresserei oder Scheinheiligkeit unterstellt, d.h. kein Glaube geschenkt (Wolf im Schafspelz) .

Wenn einer Putin und sein Handeln verstehen will , dann  - zack ! - klebt an ihm/ihr schon das schmierige Etikett Putinversteher, Putinfreund, Putinstroll usw.

Ein gewisser Stolypin, auch in Dresden geboren, 1911 in Kiew einem Attentat erlegen,  wurde von Putin mehrfach als Vorbild herangezogen .
Putin  scheint sich in gewisser Weise als sein Erbe zu sehen .
Wer sich mit Stolypin näher befasst,  wird nicht umhin können,  viele Ähnlichkeiten festzustellen. Ob Putin auch so enden wird wie Stolypin,  wird die Zukunft zeigen.

Auch was die Einflüsse deutschstämmiger, deutscher Eliten (Adel, Ahnen, Militärs) auf das russische Autokratie-/Obrigkeitsdenken und den meist  menschenunwürdigen Umgang mit einfachen Leuten (= dem Volk) angeht, ist der Reflektion wert.

Putin und seinesgleichen sind nicht vom Himmel gefallen, sondern wurden zu dem gemacht, was sie sind und wozu sie nicht die Kraft oder den Willen haben, dieses Erbe in ihnen, d.h. sich selbst,  kritisch  zu hinterfragen, was ohnehin nicht allzu vielen gelingt.

Was nun sicher wiederum falsch verstanden werden wird,  als eine Entschuldigung meinerseits von Putins Verbrechen.  Ich kann damit leben. Eine erwartbare Reaktion eben aus dem Lager der 'Guten', das nicht anders kann.
hat auf das Thema RE: Wege zum Frieden in Europa im Forum Internationale Politik geantwortet

Aber Sie werden nun sicher nicht behaupten, dass im Gegenzug Russland und Putin ein völlig transparentes System installierten,

Sie haben recht. Wie käme ich dazu ,so etwas zu behaupten ?

Überhaupt, was soll eigentlich so eine absurde Frage überhaupt bezwecken ?
Nur eine subtile Rhetorik ?
hat auf das Thema RE: Wege zum Frieden in Europa im Forum Internationale Politik geantwortet
... mangelnder Umterstützung des Westens

...Enttäuschung über den Westen

... Vertrauen in den Westen allgemein ist in der Ukraine der Umfrage nach gesunken. Die Führungsrolle der USA heißen so nur noch 40 Prozent der Befragten gut,
Ich denke wir sollten sehr vorsichtig sein , was die Bedienung des sich abzeichnenden Narrativs angeht, wonach der Westen die Verantwortung (und sich damit schuldig gemacht hat)  dafür trägt, dass die Ukraine die Russen nicht aus dem Land geschmissen hat.

Das klingt mir  sehr nach dem toxischen "im Felde unbesiegt" nach dem WK I und könnte eher , auch was die öffentliche Meinung im Westen angeht, nach hinten losgehen, d.h. kontraproduktiv sein, was die Erwartungen der Ukraine angeht.

Es müsste dann nämlich auch in diesem Zusammenhang die Frage gestellt werden, wie das einige auch hier im Forum mehrmals auf den Punkt gebracht haben, warum hat der Westen nicht mit eigenen Soldaten den Ukrainern an der Front 'ausgeholfen', d.h. den Krieg nicht auch als den seinen angesehen hat, wo es doch - angeblich - in erster Linie um unsere Freiheit  geht,  und die Ukrainer für uns ihren Kopf hinhalten ???

Oder sollte das mit der Feststellung der "mangelnden Unterstützung" (nicht direkt mitzukämpfen) gemeint sein ? 


 
hat auf das Thema RE: Wege zum Frieden in Europa im Forum Internationale Politik geantwortet

in der Ukraine dürfen und können die BürgerInnen ihren Präsidenten fragen und auch kritisieren

Ach ja ?
In der Ukraine herrscht Kriegsrecht, das  u.a. auch die Grundrechte (wie Pressefreiheit, Meinungsfreiheit, Versammlungfreiheit,  etc.) einschränkt.
Wer was und wen (öffentlich) fragen darf ist nicht ins Belieben des Fragenden gestellt, sondern der zuständigen staatlichen (Zensur) Stellen.
Es ist nun mal Krieg !
hat auf das Thema RE: Wege zum Frieden in Europa im Forum Internationale Politik geantwortet

Muss ich das immer noch richtig finden?
 

  • Aus rein militär-technischer Sicht : ja . Wie sagte einer heute im Radio : damit werden jetzt vielen ukrainichen Soldaten das Leben gerettet. Als ob die Anit-Personen Minen an die Sanitäter und Lazarette der Armee geliefert würden.
  • Aus verhandlungstaktischer Sicht : ja. Denn damit können an den Frontabschnitten, die nur schwach von den Ukrainern besetzt sind, russische Durchbrüche in der nahen Zukunft vermieden oder verlangsamt werden, wenn möglich solange, bis Trumps "24 h Stunden deal" anfängt, der ja den erreichten status quo 'einfrieren' soll.
  • Aus ethisch-moralischer Sicht: NEIN, natürlich nicht.
Aber bisher schon sind ja geächtete Waffen (von beiden Seiten) eingesetzt worden (Streu-und Splittermunition um Soldaten in ihren Schützengräben zu 'neutralisieren').
Die von den USA gelieferten  werden  in Deutschland gelagert (Miesau , Rhpf.) und von dort in die Ukraine geschickt.
Es wäre die vertragliche Aufgabe Deutschlands, dies zu unterbinden. Boris Pistorius dazu : " Also erstens weiß ich das nicht, woher geliefert wird, und zweitens würde ich es auch nicht kommentieren".
Das Auswärtige Amt schreibt dazu auf seiner Website: “Deutschland wird dabei als einer der weltweit größten und verlässlichsten Geldgeber seiner Rolle bei der Umsetzung des Oslo-Übereinkommens gerecht." (Quelle )
Diese Lieferungen waren  der eigentliche - auf den Ukraine Einsatz bezogene - bereits  'Tabubruch' ! War die Aufregung der Öffentlichkeit groß ?
  • Aus (Kriegs-) völkerrechtlicher Sicht : NEIN ! Die Wafffen sind ja nach dem humanitären Völkerrecht weltweit explizit geächtet. Einer der user hier im Forum, der immer auf das Völkerrecht rekurriert, wird sicher schon Protest erhoben haben.
Aber - wenig überraschend -  das gilt natürlich nicht für die Großen.  China, Russland, USA  haben weder das Oslo Abkommen (Streumunition) noch das Ottawa Abkommen (Personenminen) unterzeichnet/ratifiziert.

Und so werden auch noch in Jahrzehnten spielenden Kindern, Spaziergängern und pflügenden Landwirten ihre Beine zerfetzt und abgerissen.

Übrigens: ich habe den Einsatz besonders auch von geächteten Waffen noch nie richtig gefunden.
hat auf das Thema RE: Wege zum Frieden in Europa im Forum Internationale Politik geantwortet

die Geschichte der Krim ist von deiner Seite sowieso anders wie ich sie kenne und verstehe. 

Um der lieben (ehrlichen) Diskussion und des Austauschs von Argumenten willen: es wäre doch mal interessant, diese, die Deinige  Kenntnis der Geschichte der Krim kennenzulernen, d.h. was ist falsch an dem historischen Abriss wie ihn Juro geliefert hat ?
Bitte begründen !

Ich stimme z.B. nur teilweise der Sicht zu, wonach das Khanat Krim mit den Osmanen 'paktiert' habe. M.E. war das Kahnat Krim ein Vasallenstaat der Hohen  Pforte,  allerdings dank der dschingisischen Girays  Herrscher mit erheblichen Privilegien. Wer da letztlich mehr vom anderen profitierte sei dahingestellt.

Die Russen hatten 'geholfen', die Krim von der osmanischen Herrschaft zu lösen (Vertrag Rußlands mit den Osmanen 1774.

1784 erklärte die in Stettin geborene Zarin Russlands die (letztlich annektierte) Krim "von nun an und für alle Zeiten" als russisch, wie man einfach auch bei  Wiki nachlesen kann.





 
hat auf das Thema RE: Wege zum Frieden in Europa im Forum Internationale Politik geantwortet

Gehe ich Recht in der Annahme, dass Du nicht zu einer der Delegationen gehören wirst (willst), die sich um Verhandlungen für ein Ende des bewaffneten Konflikts bemühen wollen ?

hat auf das Thema RE: Wege zum Frieden in Europa im Forum Internationale Politik geantwortet

ein argument, dass putin ein skrupelloser verbrecher ist.

Die Festnahme als ein "Argument" anzusehen  ? Ist das nicht sehr gewagt ?
Es würde doch bedeuten, dass ein gänzlich Unschuldiger verdächtigt und  festgenommen wurde .

Woher kommt diese Gewissheit ? Liegt es etwa daran, dass der Verdächtige ein Deutscher ist und als Geisel dient, für den Fall, dass Merz die Taurus liefert  oder hast Du Zugang zu verläßlichen Geheimdienstquellen ?


 
hat auf das Thema RE: Wege zum Frieden in Europa im Forum Internationale Politik geantwortet

Wenn dieses (sehr wahrscheinliche) Denken aber die Basis von 'Verhandlungen' ist, dann wird das Ergebnis  - egal was verhandelt wird - immer eines mit "Mentalvorbehalt" (jur. reservatio mentalis) sein.

Ein eingefrorener Konflikt, der immer vor sich hin schwelt und jederzeit wieder aufflammen kann.
Auch könnte man folgern, dass jegliches Abkommen mit der Ukraine nichtig ist, weil Selenskyi jetzt schon andeutete, dass er es nicht erfüllen will, sondern nach dem Verschwinden des Machthabers es 'revidieren' will. Russland weiss also, was es von der 'Vertragstreue' Selenskyis /der Ukraine zu halten hat und darf sich seinerseits nicht daran gebunden fühlen.


Gilt so ähnlich auch in unserem bürgerlichen Recht (BGB § 116 Geheimer Vorbehalt) :"... Die Erklärung ist nichtig, wenn sie einem anderen gegenüber abzugeben ist und dieser den Vorbehalt kennt." 

Deshalb  wird jegliche Regelung (die ja auf Druck und nicht auf gegenseitiges Vertrauen gegründet ist) mehrere neutrale Garanten brauchen, einschließlich eines entmilitarisierten,  eher größeren (Reichweite von Raketen), Pufferstreifens, der aber Sabotage und Terrorakte auch  nicht verhindern kann.
 

hat auf das Thema RE: Wege zum Frieden in Europa im Forum Internationale Politik geantwortet

Was die angebliche 'Verhandlungsbereitschaft ' angeht, so besteht sie auf beiden Seiten darin, dass das Ergebnis das sein muss, was ihren Maximalforderungen entspricht.
Mit anderen Worten, die Lage ist noch immer so, dass beide Seiten, kein Interesse an echten Kompromissen haben.

Der kleine Unterschied - und den scheint Selenskyi manchmal zu vergessen - ist die völlige Abhängigkeit der Ukraine vom politischen Willen Dritter, fremder Staaten, die ihre Solidarität quasi als eine 'Staatsräson' in ihre Haushalte mit einpreisen müssen mit dem Argument der Abwehr des Angriffs auf die westliche Werteordnung.

Da Trump diese 'Staatsräson' nicht sieht, steht und fällt die Verhandlungsbereitschaft Seleskyis mit dem Umfang der Hilfsleistungen der USA. Trump wird es sein, der einen Waffenstillstand und ein Einfrieren der Front erzwingen kann (und wird). Für die Ukraine eine eher unvorteilhafte Ausgangsposition. Viel wird davon abhängen, was Putin 'angeboten' wird (NATO- Neutralität - Sicherheitspuffer - Territorien  -  Sanktionen ...).

 


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