Benutzerprofil von Clematis
mit 86 Jahren darf man kein Tier mehr an sich binden.
Sie ist Gast hier, sie bekommt Leckerli draussen, so dass sie lernt,
dass dann einmal die Türe offen bleibt und manchmal ist sie zu.
Auch ich muss mich erziehen, das ist nicht so einfach.
Wir machen es schon richtig, sie hat schon begriffen.
Im Frühling ist eh immer offen - und ich draussen.
in der Dämmerung
Grüssle
Clematis
Danke! die zweibändige Wilhelm-Busch-Ausgabe hab ich auch noch,
hab gleich nachgeschaut, ja, Theodor Heuss - hatte ich ganz vergessen.
vornedrin hab ich notiert: 28. 11. 1960
Grüssle vom Heussle und Stüble
bei seiner Ansprache an die Queen hat Theodor Heuss englisch gesprochen,
aber es war offensichtich so viel schwäbisch drin, dass der Eheprinz zur Queen
flüsterte: was sagt er denn?
😊 😅 😁
Clematis
Theodor Heuss war in den letzten Kriegsjahren, seiner politischen Gefährdung und auch der Bombenangriffe auf Berlin wegen, nach Handschuhsheim, einem Vorort Heidelbergs, übergesiedelt. Hier wurde er im Sommer 1945 immer wieder von verschiedenen deutschsprechenden amerikanischen Offizieren aufgesucht, die sich mit ihm wegen der kommenden Kabinettsbildung unterhalten wollten.
Heuss gab ihnen Ratschläge und empfahl diesen oder jenen Mann, ohne dabei an sich selbst zu denken.
Möglicherweise veranlasste gerade dies die Amerikaner, sich auch mit ihm selbst zu befassen.
Eines Tages erschien bei Heuss ein amerikanischer Offizier, der ihn ohne Umschweife aufforderte, das Württembergische Kultusministerium zu übernehmen.
Die Situation war etwas eigenartig, denn Heuss war gerade dabei, mit einem Patscher Teppiche, die über einer Stange hingen, zu klopfen.
Er überlegte, machte noch ein paar kurze Schläge und meinte:
"Doch, i komm, wenn ihr mir ein Dienstmädle besorgt!"
***
So beginnt mein Buch "Heuss-Anekdoten",
gesammelt und erzählt von Hanna Frielinghaus-Heuss
Bechtle 1964
..............................
habt einen interessanten letzten Januar 2025
Clematis
lieber Waldler, Hesse-Briefe an Thomas Mann sind da auch drin.
Sie müssen sich gegenseitig hoch geschätzt haben.
hier klopft jemand bei mir an...
sie ist gepflegt und gefüttrt, muss aus der Nachbarschaft kommen.
Allen eine gute Nacht
Clematis
ein Hermann Hesse-Brief, an einen anderen Absender
aber zu Romain Rolland
und sehr aktuell
Hermann Hesse
Brief an Herrn A. St., Jugendburg, Freusburg, Sauerland
Etwa 1932
...Ihrem schönen Plan wünsche ich gutes Gelingen, kann aber selbst nichts Ernstliches
dazu beitragen. Ich gehöre nicht zu den "Führern", und jedes Beeinflussen und
Erziehenwollen liegt mir fern. Dass trotzdem vieles mich mit der deutschen Jugend verbindet, und ich da und dort in ihr ein Echo höre, ist desto mehr ein schönes
Geschenk für mich.
Mit Romain Rolland, den Sie erwähnen, bin ich seit dem Jahre 1914, wo er mich
zufällig als Gesinnungsgenossen entdeckte, befreundet, habe manche Briefe mit hm gewechselt und mich auch öfter mit ihm getroffen, zuletzt an an meinem Wohnort Montagnola bei Lugano.
Was ich mit Rolland gemein habe, und was uns beide von der Mehrzahl der
deutschen Jugend trennt, ist unsere vollkommene Abwendung von jedem
Nationalismus, den wir als rückläufige Sentimentalität und als die grösste Gefahr
der jetzigen Welt während der Kriegsjahre erkannt haben.
Das Land, in dem drei Viertel der Jugend auf Hitler und seine dummen Phrasen
schwört, ist für uns zu direkter Wirkung nahezu vrschlossen, obwohl
die Zeit auch darin Wandlungen bringen kann.
So wie Rolland seinen Anti-Nationalismus vor allem gegen seine Landsleute
wendet, für die er sich eben doch schliesslich mitverantwortlich fühlt, so fühle
ich besonders für die jetzige deutsche Form von Nationalismus eine Abneigung
und Feindschaft. Das Weglügen aller Kriegsschuld, das Verschieben aller Verant-
wortung für Deutschlands Zustände auf die "Feinde" und auf Versailles, erzeugt nach meiner Auffassung in Deutschland eine Luft von pilitischer Dummheit, Verlogenheit
und Unreife, die zur Entstehung eines künftigen Krieges sehr viel beitragen wird.
........
Hermann Hesse schreibt noch, dass er keine Möglichkeit sieht, direkt einzu-
greifen. Er muss lernen, Zeit und Kraft zu sparen, im im künstlerischen weiter
schreiben zu können, gutes Deutsch schreiben "inmitten der "Schlagwort-Programme"
in Kunst und Politik".
aus:
Hermann Hesse
Ausgewählte Briefe
Suhrkamp 211
Jetzt hab ich doch noch Schreibfehler entdeckt.
Ich brauch eine starke Brille zum Lesen im Buch
und eine andere zum Lesen im PC.
mach jetzt auch bissle meine Augen zu! 😌
Clematis
aufgefallen, die man nicht oft und früh genug lesen sollte -
denn: wir stehen mittendrin:
Kollektivschuld hat Theodor Heuss sofort nach dem Krieg abgelehnt
und von einer Kollektivscham geredet.
Dieser kluge Mann wusste was wäre, wenn ein Volk Jahrzehnte
in einer Kollektivschuld leben würde und -
dass die Rechts-ten sehr bald sich wehren würden.
Eigentlich wollte ich mein Versprechen an @Der-Waldler einlösen,
betr. Hesse und Rolland, da kommt der gute Heuss aber gleich
drunter.
Lieber Waldler, wir haben Zeit, "es wird alles geschehen zur
rechten Zeit", sagt Hamilkar Schaß bei Siegfried Lenz, der in
einem alten Bauerkalender das Lesen lernt. und deshalb nicht
schiessen kann....
Clematis
geht dennoch jetzt in die Küche
Ich fühl mich sicherer, lange Eingaben in Etappen zu schreiben,
weil ich so oft schon aus dem Internet rausgeflogen bin.
Das Riesen-Spielzeug.
Burg Nideck ist im Elsaß der Sage wohl bekannt,
Die Höhe, wo vor Zeiten die Burg der Riesen stand;
Sie selbst ist nun verfallen, die Stätte wüst und leer,
Du fragest nach den Riesen, du findest sie nicht mehr.
Einst kam das Riesen-Fräulein aus jener Burg hervor,
Erging sich sonder Wartung und spielend vor dem Thor
Und stieg hinab den Abhang bis in das Thal hinein,
Neugierig zu erkunden, wie’s unten möchte sein.
Mit wen’gen raschen Schritten durchkreuzte sie den Wald,
Erreichte gegen Haslach das Land der Menschen bald,
Und Städte dort und Dörfer und das bestellte Feld
Erschienen ihren Augen gar eine fremde Welt.
Wie jetzt zu ihren Füßen sie spähend niederschaut,
Bemerkt sie einen Bauer, der seinen Acker baut;
Es kriecht das kleine Wesen einher so sonderbar,
Es glitzert in der Sonne der Pflug so blank und klar.
Ei! artig Spielding! ruft sie, das nehm’ ich mit nach Haus.
Sie knieet nieder, spreitet behend ihr Tüchlein aus,
Und feget mit den Händen, was da sich alles regt,
Zu Haufen in das Tüchlein, das sie zusammen schlägt;
Und eilt mit freud’gen Sprüngen, man weiß, wie Kinder sind,
Zur Burg hinan und suchet den Vater auf geschwind:
Ei Vater, lieber Vater, ein Spielding wunderschön!
So Allerliebstes sah ich noch nie auf unsern Höh’n.
Der Alte saß am Tische und trank den kühlen Wein,
Er schaut sie an behaglich, er fragt das Töchterlein:
Was Zappeliges bringst du in deinem Tuch herbei?
Du hüpfest ja vor Freuden; laß sehen, was es sei.
Sie spreitet aus das Tüchlein und fängt behutsam an,
Den Bauer aufzustellen, den Pflug und das Gespann;
Wie alles auf dem Tische sie zierlich aufgebaut,
So klatscht sie in die Hände und springt und jubelt laut.
Der Alte wird gar ernsthaft und wiegt sein Haupt und spricht:
Was hast du angerichtet? das ist kein Spielzeug nicht!
Wo du es hergenommen, da trag’ es wieder hin,
Der Bauer ist kein Spielzeug, was kommt dir in den Sinn!
Sollst gleich und ohne Murren erfüllen mein Gebot;
Denn, wäre nicht der Bauer, so hättest du kein Brod;
Es sprießt der Stamm der Riesen aus Bauernmark hervor,
Der Bauer ist kein Spielzeug, da sei uns Gott davor!
Burg Nideck ist im Elsaß der Sage wohlbekannt,
Die Höhe, wo vor Zeiten die Burg der Riesen stand,
Sie selbst ist nun verfallen, die Stätte wüst und leer,
Und fragst du nach den Riesen, du findest sie nicht mehr.
Adelbert von Chamisso
(1781 - 1838)
Clematis
in der PN bekomm ich öfter Männerbesuch, sie wollen nur
plaudern und Bussi schicken und von Prinzessin mit Brille
loben.....
😊 👨 👿
Briefmarken faszinieren mich immer wieder!
Clematis
wie schön, dass Du da warst, liebe aurora,
Winterlings-Erwartung
Winterling und Winterlang,
beiden wird es manchmal bang,
wenn die Sonn' die Erde wärmt,
man heimlich schon von Rosen schwärmt,
flöckelts leise sacht vom Himmel -
Schneeglöckchen lässt sein Grußgebimmel,
Himmelschlüssel macht schnell zu,
die Hummel brummt, "da hammers nu!"
Warnt die Bienen und die Käfer:
"bleibt liegen, liebe Langausschläfer!"
Die weiße Decke leis sich legt,
doch Würzelchen sich drunten regt,
um beim ersten warmen Schein
gewappnet und parat zu sein.
Nun warten alle Menschenkinder
und sagen oft: "ade, Herr Winter!"
© Ingeborg
März 2006
es ist noch zu früh!
Lieber @Der-Waldler, Du hast eine schöne Ergänzung zu R. Rolland gebracht,
ich hab noch bei Hermann Hesses Briefen was rausgesucht, das ich morgen noch
einbringen will.
Habt eine gute Nacht
Clematis
Ich war heute erst zu einer Vorbereitung zu einer Glaukom-OP, und diese
ist erst im März.
Mal was Nettes von Mascha Kaleko
Clematis