Benutzerprofil von diogenes
November -
heute zeigt er sich in der gewohnten Weise, Wolken, grau und etwas Regen,
freilich mit sechs Grad plus überraschend mild.
Die Bauern nebenan haben die Rinderherde gerade von den Sommerweiden geholt,
nun grasen sie gemütlich auf der Wiese am Haus, bevor sie endgültig in den Stall kommen.
Für die Bullenkälber steht wohl eher eine weitere Reise bevor, Dazu sind mir schon vor geraumer Zeit ein paar Reime eingefallen, die ich im Gedenken an Luchs hier einsetzen möchte -
vielleicht hätte sie etwas Freude daran gehabt.
Der alte Bulle
Seit sich verzogen hat der Winter,
grast vor dem Haus 'ne Herde Rinder.
Gemächlich zieh'n sie her und hin -
ein strammer Bulle mitten drin.
Als dann die Wiesen werden bunter,
wird auch der Bulle richtig munter.
Gewaltig scharrt er in der Erde,
vermehrt dann fleißig seine Herde.
Bald hüpfen Kälber auf der Weide,
der Bulle hat dran seine Freude.
Zufrieden kann er endlich ruh'n
und ab und zu genüßlich muh'n.
Doch dann erhob sich das Desaster :
es kam der Metzger mit dem Laster.
Er zerrt ihn eisern übers Pflaster,
wehmütig nickt noch die Herbstaster.
Verwandelt ihn in aller Frühe,
nun schwimmt er heiter in der Brühe.
Der alte Bulle ist davon -
ein wenig traurig bin ich schon.
Seit sich verzogen hat der Winter,
grast vor dem Haus 'ne Herde Rinder.
Gemächlich zieh'n sie her und hin -
ein strammer Bulle mitten drin.
Als dann die Wiesen werden bunter,
wird auch der Bulle richtig munter.
Gewaltig scharrt er in der Erde,
vermehrt dann fleißig seine Herde.
Bald hüpfen Kälber auf der Weide,
der Bulle hat dran seine Freude.
Zufrieden kann er endlich ruh'n
und ab und zu genüßlich muh'n.
Doch dann erhob sich das Desaster :
es kam der Metzger mit dem Laster.
Er zerrt ihn eisern übers Pflaster,
wehmütig nickt noch die Herbstaster.
Verwandelt ihn in aller Frühe,
nun schwimmt er heiter in der Brühe.
Der alte Bulle ist davon -
ein wenig traurig bin ich schon.
Bestürzt haben wir die letzte Nachricht von Luchs gelesen, als es ihr sehr schlecht ging – die vermaledeite Infektion hatte sie doch eingeholt. Die folgenden Tage haben wir sehr darauf gehofft zu hören, dass sie in guten Händen sei und auf dem Weg zur Besserung -
es kam anders.
Mit Luchs hatte ich immer mal wieder herzliche Begegnungen, für die ich ihr dankbar bin. Gemeinsam hatten wir unter anderem, dass wir in derselben Gegend aufgewachsen sind, sie in der Reuchlinstadt Pforzheim, wir etwas weiter oben im Nagoldtal. Noch vor kurzem hatte sie ihre Ausflüge nach Zavelstein erwähnt, von unserem Schulort einen Spaziergang entfernt. Wäre uns die Zeit geblieben, hätte ich gerne auch hierzu noch einiges ergänzt.
Liebe Luchs – ruhe in Frieden,
und sollte es eine Auferstehung geben, freue ich mich, wenn wir uns wieder begegnen.
und sollte es eine Auferstehung geben, freue ich mich, wenn wir uns wieder begegnen.
diogenes
da habe ich mich ja grandios blamiert,
liebe Luchs, keine Ordnung in der Küche -
sapperlot ! 😉
Gut, die Neigung, eben mal was liegen zu lassen, kenne ich auch.
Freilich rächt sich das aber schon mal schnell,
da wird eine Rechnung nicht beglichen,
ein wichtiges Dokument landet an falscher Stelle,
in der Küche fängt was Vergessenes an zu faulen.
Das Aufarbeiten ist nicht selten mühsamer, als es gleich zu erledigen.
Schon in jungen Jahren erwies es sich sinnvoll, in der Schule, im Zivildienst und anschließendem Studium die ankommenden Aufgaben rasch anzupacken, um die Hürden auf dem Weg zu den angestrebten Zielen zu meistern.
Danach stand es beim Taxifahren außer Frage, die Aufträge schnellstmöglich zu erledigen. Freilich kam es auch schon mal vor, daß ich den Schalk nicht ganz unterdrücken konnte. Hatte ich am Freitag mein Wochenpensum erfüllt und war dabei, die Kraftdroscke, wie das damals im Behördendeutsch hieß, in die Garage zu bringen, kam dann noch ein Funkspruch dazwischen : ‚ich hab da eben noch eine Fahrt zum Flughafen angenommen‘. So antwortete ich : ‚gut, das mach ich Montag früh dann gleich als erstes‘. Allerdings war nun nicht mehr zu überhören, daß die Erregung beim Chef dadurch deutlich anstiegen war.
Nach einigen unangenehmen Erfahrungen mit Vermietern wagten wir 1984, uns was Eigenes anzuschaffen und kauften in jugendlicher Kühnheit ein altes Anwesen im oberen Nagoldtal.
Was stand als erstes an ? - ‚Ordnung machen !‘ - und das reichlich. Danach machten wir uns an Renovierungsarbeiten und planten schließlich einen größeren Umbau.
Doch im Sommer 1990 bot sich dann völlig unerwartet eine ganz besondere Gelegenheit, weiter Ordnung zu machen. Es war am ersten Augustsonntag und Beginn unseres Sommerurlaubs. Die Tage zuvor hatte ich hierzu das Gepäck und Campingausrüstung bereitgestellt, doch abgespannt und durch wochenlange Sommerhitze geschlaucht, schoben wir erst mal einen Wandertag auf die luftigen Schwarzwaldhöhen bei der Hornisgrinde ein. Gegen Abend überlegten wir, zurück am Parkplatz, auf der Heimfahrt noch einzukehren, als starke Gewitterwolken aufzogen und wir fuhren durch. Kaum angekommen ging das Donnerwetter auch schon los und wir beobachteten erst mal am Fenster die Entwicklung. Nachdem die harten Schläge vorbei waren, machten wir uns auf zur Dusche. Da klingelte es an unserer Haustüre Sturm und nebenan am Rathaus ging die Feuersirene los. Ich rannte zum Fenster und sah erschreckt, wie aus unserem Nebengebäude, einer großen Scheune, der Rauch aufstieg. Ein Nachbar hatte dies bemerkt und uns alarmiert. Also rein in die Trainingshosen, dann runter und schnell alle Fahrzeuge und greifbare Gegenstände entfernen. Dann brannte das Gebäude schon lichterloh und die Feuerwehr bemühte sich vorrangig, ein Übergreifen auf die Nachbarhäuser abzuwenden. Erst nach Mitternacht war das Feuer unter Kontrolle. Da konnten wir dann in den Geschäftsraum der Volksbank im vorderen Bereich der Scheune vordringen und zusammen mit den Bankvorständen wichtige Dinge, die unbeschädigt waren, sichern.
Anschließend war es glücklich, daß wir nicht in die Loge der Prokrastinierer eingetreten waren. Sonst hätten wir den ganzen Dreck hinter uns gelassen und zunächst im Tessin eine Wallfahrt auf den Monte Verita gemacht und auf der Promenade von Porlezza einige Übungen in bella figura.
So wurden Schubkarren, Schottergabel und Sägeketten beschafft, Container bestellt und angefangen, zusammen mit Verwandten und Freunden, aufzuräumen, schön ordentlich verkohltes Holz abzusägen, Eisenschrott und Bauschutt getrennt zum Abtransport zu sortieren. Abends hatte man selbst die Farbe des Zeugs angenommen und unsere Mieterin sagte später: ‚du hast ausgesehen, wie Teufel !‘.
Zusammen mit der Volksbank konnten wir wieder ein Gebäude errichten mit vier Eigentumswohnungen und einem Geschäftsraum im Erdgeschoß. Selbstverständlich gab es auch dabei weitere Gelegenheiten, Ordnung zu machen, später dann bei jedem Eigentümer-/Mieterwechsel.
Als wir in den letzten Jahren unsere Zelte im Nagoldtal abgebrochen haben und den Umzug in unser neues Heim machten, ging es ein weiteres Mal zur Sache.
Damit genug zum Thema ‚Ordnung‘, ich hoffe, daß ich nicht allzu sehr gelangweilt habe.
Ja, liebe Luchs, Du hast die Gesundheit angesprochen. Da haben diese Herausforderungen inzwischen ihre Spuren hinterlassen. Das begründet auch, weshalb ich mich hier nur selten und unregelmäßig beteiligen kann.
Die letzten Tage ist nun auch der viel zu lange Winter gewichen und wir konnten endlich im Garten wieder angreifen – und was haben wir gemacht : ‚O … ‚ was sonst ? 😉
übrigens, der Falke von nebenan ist im Garten kein Problem. Er würde wohl bestenfalls eine Maus fangen. Doch dabei kommen ihm die Katzen aus der Nachbarschaft zuvor.
Gestern und heute regnet es fast ununterbrochen, da ist es im Sessel neben dem warmen Ofen mit Radio Swiss Classic sehr behaglich.
Einen schönen Abend, gute Nachtruhe und einen unbeschwerten Sonntag allen in der Runde
diogenes
zu Karfreitag, liebe Luchs,
hattest Du mir geraten, nicht gleich wieder mit Fleisch loszulegen.
Da gab es selbstverständlich Fisch !
Ostersonntag dann hat es mich allerdings wieder ganz übel erwischt.
Ich war dabei, die Töpfe herzurichten, mich dabei zurückzuhalten,
und da knallt mir doch unversehens ein Stück eines toten Schweines in den Hafen.
Freilich habe ich nicht die geringste und schon gar keine Ahnung
wo dieses Ding hergekommen ist.
Gut, man hätte es ja schnell wieder herausnehmen können,
doch – dr Schwob läßt nex verkomma,
und so haben wir es dann halt gegart und auf den Teller gelegt,
und die Überwindung hat sich gelohnt.
In den letzten Tagen haben die Turmfalken oben am Hof
ihr Brutquartier bezogen und drehen Runden über dem Tal.
Heute morgen ist auch der Besucher vom Wald vorbeigekommen
und hat sich am Vogelfutter verköstigt.
Im Hintergrund ist zu sehen, wie es schon wieder schneit.
Ja, es ist immer noch kalt, gerade mal 3°C.
So werde ich gleich mal den Ofen nachfeuern,
damit es gemütlich bleibt.
Wünsch Euch allen einen angenehmen Sonntagabend
diogenes
Zum Fastenbrechen, heidenei !
Gibt es heut’ morgen Russisch Ei.
Gestern grübelten wir noch,
wie wohl der Gründonnerstag zu seinem Namen kam.
Inzwischen zeigte sich wieder :
Lies nach bei Luchs,
dann weißt Du’s flux.
Du hast mich vor kurzem zum Eierfärben verdonnert,
doch da kam mir inzwischen der Osterhase zu Hilfe
Sehr gefreut habe ich mich,
daß WoSchi wieder anwesend ist.
Gerne erinnere ich mich an ihre herzliche Einladung
zur Matzeknödelsuppe vor einem Jahr,
die in den Bräuchen jüdischen Pessachfest beheimatet ist.
Nun wünsche ich Euch einen möglichst unbeschwerten Tag,
den ermatteten, daß sie wieder zu Kräften kommen …
von einem ollen Römer ist der Spruch überliefert
ut desint vires tamen est laudanta voluntas
auch wenn die Kräfte fehlen, ist dennoch der Wille zu loben,
und grüße Euch alle herzlich
diogenes
sorry, da ist irgendwo der Wurm drin !, vielleicht hätte ich lieber das Bildchen der Amsel genommen, die hätte ihn noch rechtzeitig gefressen 😉
sodenn nun der Rest
und oben auf dem Tannenzweig überwacht die Erlenzeisigin das Geschehen
Schon seit einigen Wochen ist das Rotkehlchen regelmäßiger Gast, das gerade zum Vogel des Jahres gekührt wurde.
Nun wünsche ich allen eine erholsame Nacht und den gesundheitlich Angeschlagenen eine bestmögliche Linderung ihrer Beschwerden und grüße die ganze Runde herzlich
diogenes
O ! … O ? …. Ostern steht vor der Türe ?,
dabei haben wir hier in den letzten Wochen Winter, Schnee liegt herum und die Nächte sind frostig.
Das Eiertitschen habe ich in jungen Jahren bei den griechischen Arbeiterinnen kennengelernt, die ich einige Zeit mit dem Bus zur Schichtarbeit gefahren habe. Die brachten mir zum orthodoxen Osterfest ein gefärbtes Ei mit, und jede stieß dann mit ihrem Ei beim Einsteigen dagegen mit dem Gruß „Christos Anesti - Jesus ist auferstanden!“
Die Antwort lautet dann: „Alithos Anesti - tatsächlich, er ist wirklich auferstanden!“ .
Vor dem Osterfest kommt der Palmsonntag. Da erinnere ich mich, wie derjenige, der in der Familie zuletzt aufgestanden war, als Palmesel gehänselt wurde und auch schon mal eine weniger beliebte Haushaltstätigkeit, wie Abspülen, übernehmen mußte.
Für die Vogelfreunde noch ein paar Schnappschüsse, die ich heute vom Sessel aus in der warmen Stube eingefangen habe. Am Gerätehäuschen interessieren sich Spatzen und Meisen für die Nistkästen
mal sehen, wer das Rennen gewinnt und zu brüten beginnt. Jetzt ist wieder die Meise am Zug.
Auf dem Balkon tummeln sich die anderen am Futterhäuschen, seit ein paar Tagen ein kleiner Schwarm von Erlenzeisigen
und oben auf dem Tannenzweig überwacht die Erlenzeisigin das Geschehen
nun ist, liebe Luchs, das Tauwetter auch bei uns angekommen – und wie !
Noch vor einer Woche kämpften wir mit den Schneemassen, zunächst mal mit den Schaufeln,
doch schließlich mußte in der Zufahrt auch Kumpel Bulldozzky herhalten.
Dann stiegen die Temperaturen an und seit einer Woche regnet es fast ununterbrochen, am gegenüberliegenden Hang tosen in einem sonst ausgetrockneten Graben gewaltige Wassermassen zu Tal, unten sind die Flüßchen über die Ufer getreten.
So verbringen wir jetzt die Tage auf den Knien und flehen mit Sebastian Blau zu St. Nepomuk.
Für ‚Net-Hiesige‘, also die Bewohner der uns benachbarten Regionen, sind hier sicher einige Anmerkungen hilfreich. Angesprochen ist der Neckar, der in unserer Nachbarschaft in Schwenningen entspringt, und auf seinem Weg Richtung Stuttgart auch durch zwei miteinander rivalisierende Städtchen fließt, die er in der Vergangenheit wiederholt überflutet hat. Da ist zunächst Rottenburg, Raoteburg bei den Einheimischen, lange Zeit vorderösterreichisch, damit im Gegensatz zu dem umgebenden Württemberg katholisch, bis heute der Bischofsitz. Etwas weiter neckarabwärts dann die Universitätsstadt Tübingen, im Gedicht nicht namentlich genannt, wohl aber ihre alteingesessenen Bewohner, die Goge. In beiden Orten wird seit alters auch Wein angebaut, dr Wei, der em Kear, dem Keller, gelagert wird, und vom überflutenden Neckar bedroht war. Schließlich sind Ga’s und Geit erwähnt – Gänse und Enten.
Das Käsefondue bringe ich natürlich gerne nochmal vorbei,
wobei vom letzten wohl noch reichlich übrig zu sein scheint. Bei den lukullischen Angeboten im Ponyhof bin ich immer mal an eine Geschichte aus sehr alten Schriften erinnert.
Es hatte ein outdoor-event stattgefunden, der Veranstalter hatte sein Publikum bestens unterhalten, darüber war es Abend geworden, die Zuhörer waren müde und hungrig. Doch man war von den nächsten Siedlungen reichlich entfernt. So beauftragte er seine Assistenten, die Menge zu verköstigen, die jedoch nur mit fünf Broten und zwei Fischen aufwarten konnten. Doch man machte sich daran diese ordentlich zu verteilen, überraschenderweise wurden alle satt und am Ende sollen gar noch zwölf Körbe voll Reste aufgesammelt worden sein.
Früher konnte ich das nur ungläubig anhören. Seit ich hier beobachten kann wie viele sich an den angebotenen Köstlichkeiten bedienen, am Ende scheinen sie kaum weniger geworden zu sein, sind auch meine letzten Zweifel verflogen. 😉
Damit mal genug – allen eine erholsame Nacht und ein gesundes Wiedererwachen
diogenes
da freu ich mich gerade über die herrliche Hibiskuspflanze von Marianne49
und möchte mich gerne anschließen
heute Morgen schnell geknipst vor der derzeit täglichen Schinderei mit den Schneemassen.
Derweil genießt der Buchfink im Futterhäuschen genüsslich sein Frühstück
- er ist freilich nicht zum Verzehr geeignet 😉
In der Mittagszeit haben wir noch einen kleine Runde durch die Winterlandschaft gemacht,
doch auf der Höhe trieb uns ein eisiger Ostwind in die schützenden Wälder
und vorbei am alten Hof strebten wir schnell zurück ins Tal
hier soll schon Kaiser Wilhelm gewohnt haben, war wohl befreundet mit einem Adligen aus Donaueschingen, hat bei der Gelegenheit auch gleich noch die letzten Auerhühner abgeknallt, so um 1915, nun ja, in der Zeit haben auch noch einige andere leidlich zu viel herumgeballert.
Doch, ich hab auch noch was zum futtern,
etwas frisches Obst aktuell aus dem Schwarzwald :
Das gibt es auf einem kleinen Paß zwischen Schiltach- und Brigachtal, umweit von St.Georgen auf 900 m NN.
Eben haben wir noch die Vorräte durchgesehen und einen kleinen Salatteller zusammengestellt
wem es dafür schon etwas zu spät ist – im Ponyhof ist der auch morgen noch frisch,
und dazu noch etwas Käsefondue
Herzliche Grüße an alle in der Runde und einen angenehmen Tagesausklang
diogenes
da fällt mir doch gerade, liebe Luchs,
bei Deiner ‚Attacke‘ auf die Mietkatze, eine amüsante Szene ein, die ich am Hof oberhalb unseres Grundstücks beobachten konnte. Der Altbauer war dabei, den Weg unterhalb des Hauptgebäudes zu kehren. Etwas hochgesetzt liegt die Miste, wo das Zeug aus dem Stall zwischengelagert wird, eingefaßt von einer stattlichen Betonmauer, talseitig wohl etwa zweieinhalb Meter hoch. Morgens geht dort der Hahn fleißig seiner Verpflichtung nach, tagsüber scharren dann die Hühner darin und picken allerlei für sie Brauchbares heraus.
Um sein Werk zu vollenden, packte der Bauer seine große Schippe, füllte den gesammelten Unrat hinein und warf ihn mit gekonntem Schwung über die Mauer. Doch gleich darauf flog ein getroffenes Huhn aufgeschreckt hoch und landete in einem weiten Bogen schließlich bei ihm im Genick, daß sein Hütchen seinen Platz verließ und die Wiese herunterrollte.
So setzte dann ein Gänsemarsch ein, vorab der Hut, dahinter das aufgeschreckte Huhn, schließlich der Bauer, der seinen Deckel im starken Wind zu retten versuchte. Freilich zog ich mich flugs zurück, damit ich ihn mit meinem nicht mehr zu bremsenden Lachen nicht auch noch weiter reize.
Zu vorgerückter Stunde grüße ich alle, die bereits flach liegen oder auf dem Wege sind
diogenes
inzwischen ist, liebe Luchs,
bei uns der Schnee angekommen.
In der Nacht zum Montag ohne Pause, bei Lufttemperatur um 0°C und gefrorenem Boden eine unangenehme Bescherung – oben naß und schwer, darunter Eis. Nach ein paar Stunden hartem Werkeln hatten wir unsere Zugänge endlich frei. Dann in der vergangenen Nacht der nächste Schub und heute gleich nochmal die Schippen geschunden. So eine Freiluftübung mag nach den Feiertagen angeraten sein, ein Spaziergang in der Mittagssonne durch die winterliche Landschaft hätte uns allerdings auch schon gereicht.
Unser alter Kumpel war hinter den Wolken verborgen, dafür erhellten die Schneeflächen die Nächte. Vor gut einer Woche fiel mir am Nachthimmel ein ungewöhnlich heller Stern auf. Als ich dann Fernglas und Kamera geholt hatte, war er dann leider schon wieder von einer Wolke verdeckt. So hatte ich nur einen kurzen Eindruck von der großen Konjunktion, die ungefähr alle zwanzig Jahre auftritt, wenn der irdische Beobachter sich mit der Stellung von Jupiter und Saturn in einer Linie befindet.
Diese Konstellation wird, neben Komet und Supernova, als der Stern der Drei Weisen der Weihnachtsgeschichte vermutet. In diesem Jahr besonders reizvoll, daß sie just am Tag der Wintersonnenwende aufgetreten ist, kurz vor Heilig Abend, möge es ein gutes Omen sein.
Damit wünsche ich allen hier angenehme Stunden im ausklingenden Jahr und ein glückliches Hinübergleiten in das neue.
diogenes
@luchs35