Wirtschaftsthemen Prämie für den Kauf von E-Autos - ist das sinnvoll?

Es ist geplant, jedem Käufer eines E-Autos eine Prämie von 4.000.- Euro zu geben (zuzüglich andere Vorteile wie Steuerbefreiung usw.).
Können damit die potentiellen Neukäufer von Pkw`s motiviert werden, von Benziner/Diesel-Fahrzeugen umzusteigen?
Und dies bei derzeit und wohl noch länger sehr günstigen Spritpreisen.
Und dies bei noch unzureichenden Aufladestationen.

Ist das auch als Unterstützung für die Automobilindustrie geplant, die ihre grossen Umsätze ja längst nicht mehr in Deutschland macht. Z.B. konnte das krisengeschüttelte VW-Unternehmen erstmals bei den Pkw-Verkäufen Toyota überholen, weil die Kunden in China so gut kauften (und Toyota so viele Rückrufaktionen hatte).
Wäre das Geld nicht besser angelegt in einen weiteren Ausbau der öffentlichen Verkehrsmitteln, die in den grossen Städten ja insbesondere von jungen Menschen (und um die geht es ja) bevorzugt werden. Dort kaufen junge Menschen gar keine Autos mehr und wir Älteren sind sicher nicht gemeint. In unserem Alter dürfte die Neuanschaffung eines Pkw's ja schon eine primäre "Kosten-Nutzen-Zeit" Analyse bedeuten. Olga

Ich bin der gleichen Meinung wie der ARD-Korrespondent Marcus Bornheim auf Tagesschau.de sagt, auch mit 4000 Euro Prämie werden wenige auf ein Elektroauto umsteigen.

Hauptgrund ist die Reichweite der Akkus.
Diese soll etwa bei 100 km liegen. Selbst wenn es ausreichend Schnelladestationen gäbe, würde es mich nicht überzeugen. Schließlich möchte ich auch mal ankommen und nicht alle 100km zur Tankstelle fahren und eine Zwangspause einlegen müssen.

Außerdem sind die Auto noch viel zu teuer, so ab 35000 Euro sollen sie kosten, das ist trotz Prämie noch ein stolzer Preis!

Das Geld für die Prämie könnte an anderer Stelle besser verwendet werden.
Profitieren tun nur die, die sich so ein Auto als Zweitwagen leisten können.

Monja.

Es ist ja nicht nur die kurze Reichweite, weswegen ein E-Auto z.Z. noch recht unkomfortabel ist, sondern auch das rel. teure Stromtanken (bis zu 4€/h an Stromtanksäulen), was am Ende ca. das 2-3-fache an Kosten eines durchschnittlichen Diesels ausmacht. Der niedrige Wirkungsgrad der Akkus sowie die Reduzierung der Reichweite bei niedrigen Temperaturen sind nervig. Im Winter muss man dann je nach Typ so alle 80 km zum Aufladen.
Für Autos mit der jetzigen Technologie wird man kaum Käufer finden, auch diese Prämie wird das nicht groß ändern. An den Vorgaben des Staates, bis 2020 1 Million E-Autos auf die Straße zu bringen, haftet ohnehin irgendwie der Geruch planwirtschaftlichen Wirkens a la Günther Mittag. Ich könnte mir gut vorstellen, dass staatliche Einrichtungen dazu verpflichtet werden, beim Naukauf von Dienstwagen auf E-Autos umzusatteln.

Das sehe ich ebenso wandersmann. Dazu kommt vor allem auch, dass wenn selbst bei uns die Voraussetzungen für eine flächendeckende Auflademöglichkeit geschaffen würden, ich doch aufgeschmissen bin sobald ich ins benachbarte Ausland fahren wollte.

Bis jetzt ist und wird das alles ein Rohrkrepierer werden, auch mit der Prämie.

M.E. müssten hier viele Voraussetzungen geschaffen werden um E-Autos atraktiv zu machen. Bis jetzt sind sie ja nur im Kurzstreckenverkehr einsetzbar (Zweitwagen und Spassauto) und dafür sind sie noch viel zu teuer auch mit der Prämie. Kaufen werden und können sich solche E-Cars nur Leute die sie sich als Funauto (Drittauto) leisten können und wollen.

Gruß youngster

Zitat Tagesschau.de:
"Je nach Technik dauert das Laden zwischen 30 Minuten und acht Stunden, an einer normalen Steckdose unter Umständen noch länger. Wenn es zu Hause schnell gehen soll, muss statt einer einfachen Steckdose eine spezielle Ladestation ("Wallbox") her. Das Gerät selbst soll rund 700 Euro kosten, dazu kommt die Installation.
...................
Unterwegs kann derzeit an rund 6000 Ladepunkten Strom nachgetankt werden. Die Bundesregierung will jetzt mit 300 Millionen Euro 15.000 zusätzliche Ladestellen schaffen, jede Dritte soll eine Schnelllademöglichkeit bieten.
Zwar lassen sich die Ladesäulen mit Apps wie plugfinder.de leicht lokalisieren, doch damit ist der Strom noch nicht in der Batterie. Von "Bezahlchaos" und "Tarifdschungel" ist zu lesen, denn offenbar zu unterschiedlich und sperrig ist der Zugang zu den Stromsäulen. Unterschiedliche Stecker, Ladeverfahren und Abrechnungssysteme erschweren die Nutzung."

Das überzeugt nicht wirklich sich ein solches Auto anzuschaffen.

Wie kompliziert ist das Laden eines Elektroautos?

Für mich kommt es sowieso nicht in Frage. Habe mein Auto, Hyundai i30 Jahrgang 2013, gebraucht erst im August 2014 gekauft und habe vor wie das vorherige, einen Nissan, mindestens 14 Jahre zu fahren.

Was dann kommt, mal sehen ...

Monja.

Es gibt ja noch eine weitere Prämie für die sog. Hybrid-Fahrzeuge, die, wenn die Batterie leer ist, auf Verbrennungsmotor umsteigen. Hierfür gibt es 3.000 Euro. Diese Fahrzeuge sind ja schon länger erhältlich.
Bei allen denke ich natürlich ,wenn mehr Leute solche Fahrzeuge kaufen, verbilligen sie sich auch. Wenn nur ein gewisser Anteil der noch viel teureren SUV-Fahrzeuge, die gerade hier in Oberbayern die Strassen blockieren, umsteigen würden, wäre schon viel getan.
Auch wenn wir in unserer Altersgruppe keine Ambitionen haben, solche Fahrzeuge uns neu anzuschaffen - darum sollte es ja nicht gehen. Es ist die Entscheidung der jungen Menschen, die sich mit solchen Gedanken tragen und ich bin gespannt, ob die "Rechnung" aufgehen wird.
Der Fond wird übrigens hälftig gespeist von den Automobilherstellern und dem Bund und läuft so lange, wie Geld vorhanden ist. Olga

Ich denke mal das Elektro Auto wird erst in 10 Jahren ca. (plus-minus) kommen.
Der neueste Test gibt zwar 130 bis 150 Km Reichweite an, aber nur bei vorsichtiger Fahrweise und keine Überholrennen auf der Autobahn.
An die 90 Kmh wäre so die ideale Geschwindigkeit.
Also ist der Batterie/Akku Hersteller gefragt, vorher taugt das E.Auto nur was als Stadtauto für Behörden etc.
und reiche Menschen.

http://www.heise.de/autos/artikel/Elektroauto-Vergleichstest-3073803.html

Zum einen wäre das E-Auto dann doch was für Senioren, wenn diese nicht mehr so viel und weit fahren, nicht mehr zu viel überholen (wollen) usw. Aber eine "Reife" in erst 10 Jahren passt dann doch wieder nicht zu dieser Klientel, wo man manche Dinge nicht mehr zu weit in die Zukunft schieben darf und kann. Ist so wie mit den grünen Bananen..... Olga

Mit 90 über die Autobahn tuckeln, da ist man ein schönes Verkehrshindernis und wird ständig von den Brummis überholt.
So entstehen dann Staus ...

Monja.

Ein grosser Nachteil zum Verkauf der Elektro Autos sind zur Zeit die tiefen Diesel und Benzinpreise auf der Tanke.

Die Vorschreiber haben schon einige Probleme geschrieben, es bleibt noch viel zu tun, interessant wären Induktionsschienen welche in den Strassen eingelegt sind, wo das Elektro _ Mobil sich während der Fahrt oder Parken automatisch aufladen könnten. Dieses Prinzip gibt es in der Industrie seit mehr als einem Jahrzehnt. Siehe Video.

Phil.