Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen Gewinne sind privat, Verluste werden sozialisiert: Die "Rettungsaktion" für die Banken

Wirtschaftsthemen Gewinne sind privat, Verluste werden sozialisiert: Die "Rettungsaktion" für die Banken

Karl
Karl
Administrator

Gewinne sind privat, Verluste werden sozialisiert: Die 'Rettungsaktion' für die Banken.
geschrieben von Karl
Das internationale Finanzsystem ist bankrott. Ihm kann scheinbar nur noch die Verstaatlichung der Verluste helfen. Die Banken, die leichtfertige Kredite vergeben haben, werden damit aus der Haftung entlassen. Hätten sie Gewinne in gleicher Höhe gemacht, wäre dies in die Gehälter der Manager und an die Aktionäre geflossen. Jetzt zahlt der US-amerikanische Staat Hunderte von Milliarden Dollar, möglicherweise eine Billion Dollar. Damit wird der immense Schuldenberg des Staates, den Bush durch seine Kriege angehäuft hat, noch einmal gewaltig gesteigert.

Die Zeche zahlen die kleinen Leute, nicht nur die Steuerzahler, wie immer wieder fälschlicher Weise zu lesen ist, sondern vor allem auch diejenigen, die keine Steuern zahlen müssen, weil sie zu arm sind. Für sie wird es damit auch in Zukunft keine Hilfsprogramme geben, die Schulen werden weiter verlottern, das Krankenversicherungssystem wird nicht so ausgebaut werden, dass eine Grundversorgung für alle möglich wird.

Die Aktien steigen wieder. Die Reichen sind vorläufig saniert. Das Wirtschaftssystem wird trotzdem nicht wieder das Alte sein. Wer eigentlich glaubt, dass Gelddrucken langfristig Probleme lösen kann? Ein Systemwechsel darf kein Tabu sein, Denkverbote helfen nicht.
--
karl
arno
arno
Mitglied

Re: Gewinne sind privat, Verluste werden sozialisiert: Die 'Rettungsaktion' für die Banken.
geschrieben von arno
als Antwort auf Karl vom 20.09.2008, 08:42:37
Hallo, Karl,

das Normalste wäre es, die Systemfehler im Börsenwesen zu beseitigen!
Warum wird wird dies nicht gemacht?


Viele Grüße
--
arno
Karl
Karl
Administrator

Re: Gewinne sind privat, Verluste werden sozialisiert: Die 'Rettungsaktion' für die Banken.
geschrieben von Karl
als Antwort auf arno vom 20.09.2008, 09:02:16
@ arno,


weißt du wie?


Jetzt ist die Stützungssumme bekannt geworden: Es sind 700 Milliarden Dollar, soviel wie der Irakkrieg bisher gekostet hat.

Zur Finanzierung des Rettungspakets soll gleichzeitig die zulässige Obergrenze der Staatsverschuldung von derzeit 10,6 Billionen auf 11,3 Billionen Dollar angehoben werden.
geschrieben von tagesschau


Wie hoch war eigentlich die Pro Kopf Verschuldung der DDR? Höher oder niedriger als die der US-Amerikaner?
--
karl

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Gewinne sind privat, Verluste werden sozialisiert: Die 'Rettungsaktion' für die Banken.
geschrieben von hugo
als Antwort auf Karl vom 20.09.2008, 18:12:35
hallo karl
bezogen auf die pro Kopf-Verschuldung und zum BIP waren die DDR Bürger 1989 weitaus weniger Zahlungsunfähig und Verschuldet als es die US-Amerikaner in den nächsten 20 Jahren sein werden. (falls sie es nicht schnellstens, wie geplant schaffen, ihre Negativbilanz dem Rest der Welt aufs Auge zu drücken,,)

Sie werden mal wieder ihre Schulden mit "wertlosen Dollars" die derzeit massenhaft gedruckt werden, teilweise begleichen, um anschließend die nächste Runde des Ausbaldowerns auf höherer Ebene fortzusetzen,,

"Diese fiskalische
Verschuldung gegenüber dem Ausland betrug 164 % im Vergleich zur analogen Pro-Kopf-
Devisenverschuldung der DDR" (siehe Link)

ich habe die Zahlenbeispiele hier im Forum in den letzten Jahren schon mehrfach -auch im Detail- aufgeführt,,,,wurde dafür belächelt, ja sogar angegiftet,,,,
--
hugo
heinzdieter
heinzdieter
Mitglied

Re: Gewinne sind privat, Verluste werden sozialisiert: Die 'Rettungsaktion' für die Banken.
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf Karl vom 20.09.2008, 08:42:37
Dieses Bankdisaster basiert u. a. auch auf Spekulationsgewinne; es wurde regelrecht gezockt.Divisenkurse- Dollar/Euro- wurde abgesichert. Das war angeblich auch der Grund weswegen die KFB die Überweiseung von 300 Mio euro tätigte. Es sollte dann angeblich eine Rücküberweisung über die gleiche Summe plus Zinsanteil erfolgen. Leider klappe es nicht, weil die andere Seite in Konkurs ging. Das ist nur ein Beispiel wie diese Bänker mit den Geld der kleinen Leute umgegangen ist.
Eine weiter gängige Spekulation, war die Veräusserung von sog. Leerscheinen, die verliehen wurden,vom Verleiher verkauft dann mit Gewinn zurückgekauft und dann zurückgegeben wurden.


--
heinzdieter
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Gewinne sind privat, Verluste werden sozialisiert: Die 'Rettungsaktion' für die Banken.
geschrieben von schorsch
als Antwort auf hugo vom 20.09.2008, 21:45:05
hallo karl
bezogen auf die pro Kopf-Verschuldung und zum BIP waren die DDR Bürger 1989 weitaus weniger Zahlungsunfähig und Verschuldet als es die US-Amerikaner in den nächsten 20 Jahren sein werden. (falls sie es nicht schnellstens, wie geplant schaffen, ihre Negativbilanz dem Rest der Welt aufs Auge zu drücken,,)

Sie werden mal wieder ihre Schulden mit "wertlosen Dollars" die derzeit massenhaft gedruckt werden, teilweise begleichen, um anschließend die nächste Runde des Ausbaldowerns auf höherer Ebene fortzusetzen,,

"Diese fiskalische
Verschuldung gegenüber dem Ausland betrug 164 % im Vergleich zur analogen Pro-Kopf-
Devisenverschuldung der DDR" (siehe Link)

ich habe die Zahlenbeispiele hier im Forum in den letzten Jahren schon mehrfach -auch im Detail- aufgeführt,,,,wurde dafür belächelt, ja sogar angegiftet,,,,
--
hugo
geschrieben von hugo


Ich zweifle nicht daran, dass die europäischen "Partner" (wir) diese "Nullwerte" den Amis zähneknirschend abkaufen werden.


--
schorsch

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arno
arno
Mitglied

Re: Gewinne sind privat, Verluste werden sozialisiert: Die 'Rettungsaktion' für die Banken.
geschrieben von arno
als Antwort auf Karl vom 20.09.2008, 18:12:35
Hallo, Karl,

Du fragst, wie man die Systemfehler im Börsenwesen zu beseitigen kann?
Ich bin kein Volkswissenschaftler, aber ich denke, daß wir in und mit
einem Geldkreislauf leben, der sich selbst hochschaukelt. Durch die
ständig steigenden Zinserträge wachsen die Geldvermögen und die Bankumsätze
ständig an. Dies hat zur Folge, das erneut die Zinserträge und die Geldver-
mögen wachsen. Diese Überentwicklungen bremsen sich im moneteren Bereich
nicht selbst ab. In der Technik spricht man in diesem Fall von einem
"positiv rückgekoppelten Regelkreis".
Zur Zeit erleben wir, daß die ständig steigenden Ansprüche des Geldkapitals
an das Sozialprodukt dazu führt, daß für die Arbeitsleistenden
( Unternehmer u. Arbeitnehmer) immer weniger übrig bleibt, bzw. bleiben wird.
Die Folgen sind: Firmenpleiten, Arbeitslosigkeit, Nachfrage- und Investitionsrückgänge.
Solche Konjunktureinbrüche nehmen wir leider als systembedingt hin!
Auf Dauer und mit jedem weiteren Konjunktureinbruch verschärfen sich die
sozialen Spannungen.
Wie in der Technik sollte es doch auch in der Politik möglich sein, die
geldbezogenen Fehlstrukturen per Gesetz zu beseitigen!
(Der "positiv rückgekoppelten Regelkreis" muß in einen "negativ
rückgekoppelten Regelkreis!" umgewandelt werden!

Viele Grüße
--
arno
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Gewinne sind privat, Verluste werden sozialisiert: Die 'Rettungsaktion' für die Banken.
geschrieben von luchs35
als Antwort auf arno vom 21.09.2008, 09:40:28

Entscheidend für ein gesundes Bankenwesen dürfte die genügende Eigenkapitalbasis sein. Zwar ersetzt sie nicht eine solide Finanzierungsstruktur, aber zumindest kann sie hohe Verluste auffangen.

In der jetzigen Struktur sind die Eigenmittel der Banken viel zu gering, sie reichen vielleicht für kleinere Banken aus, aber nicht für jene, die durch solche Crashs wie derzeit gefährlich für das ganze Bankensystem sind. Für solche Banken sollten die Anforderungen des Eigenkapitals angehoben werden. Zudem müssen auch die Kreditvergaben verringert werden, denn zu viele Kredite bringen ein Bankensystem ins Wanken.

Banken, die noch nach dem alten ( altmodischen?) System handeln, kommen weniger ins Trudeln.

Eine gefährliche Erkenntnis der Spekulanten darf sich nicht zur Regel erheben: Man kann ja nicht verlieren, im Notfall springt der Staat ein- und das Geschäft läuft wie gehabt weiter!
--
luchsi35
arno
arno
Mitglied

Re: Gewinne sind privat, Verluste werden sozialisiert: Die 'Rettungsaktion' für die Banken.
geschrieben von arno
als Antwort auf luchs35 vom 21.09.2008, 10:09:53
Hallo, luchsi35,

und die nächste Krise kommt bestimmt! Das ist das Fazit Deines Beitrages.

Wenn der Staat, bzw. die Politiker solche stets schlimmer werdenden systembedingten Fehlleistungen über Steuergeld kompensieren, nenne ich
das Flickschusterei!

Politiker sind eben keine Spezialisten der Volkswirtschaft,
sie sind Lehrer, Handwerker, Hausfrauen, usw., usw..


viele Grüße
--
arno
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Gewinne sind privat, Verluste werden sozialisiert: Die 'Rettungsaktion' für die Banken.
geschrieben von luchs35
als Antwort auf arno vom 21.09.2008, 10:23:53

Flickschusterei ist ein zu sanfter Ausdruck, denn in meinen Augen ist es kriminell, wenn man das Bankengeschäft so betreibt, dass am Schluss der "kleine Mann" die Zeche bezahlt und Verwaltungsräte mit einem Jahresgehalt von 400 000 Euro in den Rentenwohlstand geschickt werden - wie jetzt bei der KfW, wie gestern bekannt wurde. Nun wird zwar eine Prüfungskommission eingesetzt, mal sehen, was dabei rauskommt.
--
luchsi35

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