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Weihnachten & Advent Sind wir alle Trittbrettfahrer des Weihnachtsereignisses?

JuergenS
JuergenS
Mitglied

Sind wir alle Trittbrettfahrer des Weihnachtsereignisses?
geschrieben von JuergenS

Zur Erinnerung: an "Weihnachten" wird aus christlicher Sicht der Erlöser der Menschheit geboren.

Was tun wir?

*aus Freude darüber vier Adventsonntage zelebrieren

*einen Adventskalender pflegen oder dutzende

*Punsch trinken und Würschtl essen auf Weihnachtsmärkten

*Uns an unsere Kindheit erinnern

*Im TV Programme "geniessen", die extra für die "staade Zeit" gemacht sind, aber inhaltlich nur an der dünnen Oberfläche an W. erinnern

*Reisen

*Spenden, weil wir ja weiche Menschen sind

*Weihnachtskrippen in Kirchen anschauen, die wir dann auch mal sehen

*Lebkuchen und Christstollen kaufen/backen/essen

*Geschenke kaufen, einpacken, und erwarten(weil die heiligen drei Könige ja ebenfalls....)

*wir haben auch das Argument bereit, dass die Feiertage ohnehin fällig wären, weil sie jeder verdient hat, ein wenig ausspannen muß

*auch "unchristliche" Menschen werden jetzt wachsweich, feieren irgendwie mit (Trittbrett)


Übrigens mach auch ich mit, gehöre ja zu unserer Gesellschaft.

Edita
Edita
Mitglied

RE: Sind wir alle Trittbrettfahrer des Weihnachtsereignisses?
geschrieben von Edita
als Antwort auf JuergenS vom 10.12.2019, 08:49:05

Nein - sind wir nicht - der Mensch braucht um psychisch gesund und stabil zu bleiben - RITUALE -  und genau so ein Ritual ist das Weihnachtsfest, und das wird darum ausgiebigst zelebriert!

Edita

RE: Sind wir alle Trittbrettfahrer des Weihnachtsereignisses?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 10.12.2019, 08:49:05

 

Zur Erinnerung: an "Weihnachten" wird aus christlicher Sicht der Erlöser der Menschheit geboren.

Was tun wir?

*aus Freude darüber vier Adventsonntage zelebrieren

*einen Adventskalender pflegen oder dutzende

*Punsch trinken und Würschtl essen auf Weihnachtsmärkten

*Uns an unsere Kindheit erinnern

*Im TV Programme "geniessen", die extra für die "staade Zeit" gemacht sind, aber inhaltlich nur an der dünnen Oberfläche an W. erinnern

*Reisen

*Spenden, weil wir ja weiche Menschen sind

*Weihnachtskrippen in Kirchen anschauen, die wir dann auch mal sehen

*Lebkuchen und Christstollen kaufen/backen/essen

*Geschenke kaufen, einpacken, und erwarten(weil die heiligen drei Könige ja ebenfalls....)

*wir haben auch das Argument bereit, dass die Feiertage ohnehin fällig wären, weil sie jeder verdient hat, ein wenig ausspannen muß

*auch "unchristliche" Menschen werden jetzt wachsweich, feieren irgendwie mit (Trittbrett)


Übrigens mach auch ich mit, gehöre ja zu unserer Gesellschaft.
DAS mach ich, liebes Heigele, damit Du es weißt.
Gruß
Clematis
 

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aixois
aixois
Mitglied

RE: Sind wir alle Trittbrettfahrer des Weihnachtsereignisses?
geschrieben von aixois
als Antwort auf Edita vom 10.12.2019, 08:59:44

Rituale - völlig richtig. Ich verstehe aber den "Trittbrettfahrer" so, dass er  diese Rituale quasi "entert", um daraus Profit  zu schlagen. Deshalb nimmt der Konsum an plakativ-verordneter Sinnlichkeit zu (schon im September 'duftet' es nach Lebkuchen), die mit dem Ritual verbundene seelisch-emotionale Sinnempfindung aber ab. Wenn man sich früher an Weihnachtsliedern erfreuen konnte, hängen sie einem nach ein paar Stunden Dauerberieselung in den Konsumtempeln ab langsam zum Halse raus.

Neue Rituale müssen her, wie z.B.die Fluchtreisen (an Karneval, Ostern, WEihnachten) um dem Trubel zu entgehen oder noch mehr ritueller Trubel durch die Übernahme / Einführung neuer 'Festtage' (z.B.Halloween).

Aus Festtagen werden Stresstage (im prekären Kontext auch Frust-/Neidtrage), was weder der Physis noch der Psyche zuträglich ist.

RE: Sind wir alle Trittbrettfahrer des Weihnachtsereignisses?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 10.12.2019, 08:49:05

Ich bekenne mich gern als "Trittbrettfahrerin", weil ich mit dem Christentum nix am Hut habe, aber mein Mann und ich feiern die festliche Zeit des Jahreswechsels unter verschiedenen Gesichtspunkten und mit Ritualen, die uns dazu zu passen scheinen. Den Konsum- und Sozialrummel haben wir uns schon vor Jahren vom Hals geschafft und erleben ganz bewusst Rückzug und Stille. Deshalb ist das sicherlich einer der Höhepunkte des Jahres. Und wir sind uns sehr bewusst, dass die mit Weihnachten verbundenen Ideen und Bräuche weit zurückreichen bis in vorchristliche Zeiten. Weltkulturerbe sozusagen ...

Was mir immer auffiel, ist, wie stark "unser Weihnachten" doch auch auf Leute aus anderen Kulturen wirkt, sogar heute noch, obwohl natürlich jeder auch die öde Kommerzialisierung sieht. Aber ich erinnere mich noch gut, dass mein Ex-Mann, aus Indien stammend und Hindu, nach dem ersten gemeinsam mit unserer Familie verbrachten Weihnachten sagte - und bis heute dabei blieb -, dass Weihnachten das schönste Fest sei, das er je kennengelernt habe. Warum, kann er auch nicht erklären.  
Unsere tibetischen Freunde, gläubige Buddhisten, zelebrierten ganz selbstverständlich mit den Deutschen zusammen das Weihnachtsfest. 
Auch unsere syrischen Freunde lieben Weihnachten, obwohl sie "ordentliche Muslime" sind. Die Kinder wünschen sich Weihnachtsbäume (Geschenke natürlich auch), und wenn man den Eltern erzählt, dass Weihnachten eigentlich das Fest des Friedens sein sollte, dann kriegen die Flüchtlinge einen ganz eigentümlichen inneren Blick. Und dann kommt die Frage der kopftuchtragenden Dame: "Kann ich das Rezept für die Lebkuchen haben?"

Merkwürdig, oder? Irgendwie ist das ein Fest, das (in Spuren) immer noch die Kraft hat, Herzen anzurühren. Und irgendwie ist auch das "typisch deutsch", nicht nur unsere problematischen Eigenschaften, für die wir uns permanent kritisieren.  

Edita
Edita
Mitglied

RE: Sind wir alle Trittbrettfahrer des Weihnachtsereignisses?
geschrieben von Edita
als Antwort auf aixois vom 10.12.2019, 09:29:00

Zitat aixois:
                  Aus Festtagen werden Stresstage (im prekären Kontext auch Frust-/Neidtrage), was weder der Physis noch der Psyche zuträglich ist.

Richtig - und unversehens mutiert das Fest der Liebe immer öfter zum Fest der Hiebe, und Auslöser ist oft, daß Vati 3, 4 oder 5 Tage am Stück seine Liebsten mit seiner bloßen Anwesenheit, "beglückt"!  
Kitas, Schulen, Bürohäuser, Firmen sind geschlossen, Eltern und Kinder sind auf engem Raum den ganzen Tag lang zusammen, sowieso bei nassem und kaltem Wetter, dann ist die Gefahr besonders groß ..... sagen Polizei, Psychologen und Gerichtsmediziner!

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JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Sind wir alle Trittbrettfahrer des Weihnachtsereignisses?
geschrieben von JuergenS

Das Weihnachtsereignis hat bisher ausser der Überschrift noch keine(r) wiederholt die Rituale der vorchristlichen Zeit mein ich eigentlich weniger, schon eher das Jahr 0, wo alles begann, sogar unser Kalender wird vor der Geburt vorwärts und rückwärts gezählt...

RE: Sind wir alle Trittbrettfahrer des Weihnachtsereignisses?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Weihnachten als solches kann nichts dafür, wenn aus Festtagen Stresstage werden.

Das Datum liegt fest, könnte also in Ruhe angegangen werden.
Doch im TV wird man Ende November schon gefragt, ob man schon Geschenke eingekauft habe oder ob man im Stress sei, etc. pp.

Und die welche dem Stress entfliehen wollen, machen den größten Fehler, meine ich.
Denn was sich auf Bahnhöfen und Flughäfen abspielt, ist wohl der grösste Stress, den sich Familien antun. Und dort, wo sie ankommen?.
Und die quäkenden Kinder tun mir unendlich leid.

Wir haben es in der Hand, alles ist unsere Entscheidung.

Clematis



 
Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

RE: Sind wir alle Trittbrettfahrer des Weihnachtsereignisses?
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf JuergenS vom 10.12.2019, 08:49:05

Ich fühle mich nicht als Trittbrettfahrer.
Auch wenn ich nicht gläubig bin, mag ich die Adventszeit.
 
Es ist die Jahreszeit in der es schon früh am Nachmittag dunkel wird. So schaue ich mir gerne die schön beleuchteten Straßen, geschmückten Fenster an.
Ich bummele gerne über Weihnachtsmärkte, wenn diese nicht nur professionelle Buden haben und nicht nur überwiegend auf Getränke und Futterständen bestehen.
 
Auch ich habe meine Wohnung und Fenster zum Teil geschmückt, nicht mehr so umfangreich wie früher.
 
Die Feiertage sind oft auch noch Tage, an dem sich die inzwischen weit verstreute Familie gemeinsam trifft (im Alter soweit noch vorhanden).
 
Ich freue mich jedes Jahr auf den selbstgebackenen Stollen, den Tochter für mich nach uraltem Rezept selbst backt und liebe die Naschereien in dieser Zeit.
 
Auch die Geschenke zum Heiligen Abend gehören dazu. So macht sich fast jeder damit Gedanken, wie er seine Lieben erfreuen kann.
Ich schenke auch sehr gerne.
Ob übertrieben wird, liegt an jedem selbst.
 
Wem das alles nicht behagt, braucht ja nicht mitzumachen.
 
Wer sucht, kann bei allem etwas negatives finden ....
 
Monja.

RE: Sind wir alle Trittbrettfahrer des Weihnachtsereignisses?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.12.2019, 10:18:41

Also ich genieße die ruhige Zeit, keine Touris weit und breit. Mein Weihnachtsbaum, er ist und bleibt für mich ein Traum, steht im Campo in freier Natur, behangen mit köstlichen Orangen, die glänzen wie orangefarbige Kugeln im Sonnenschein. Die Häschen hüpfen munter hin und her, der warme Levante (Föhnwind) begleitet mich auf meinen Wegen und Stress zur Weihnachtszeit kenne ich nicht mehr. Während ich alleine unterwegs bin höre ich mir meine Lieblingsweihnachtslieder an, singe mit und genieße meine" stade Zeit". Geschenke kauf ich schon seit Jahren nicht mehr, was wir brauchen kaufen wir während des Jahres und so entgehe ich dem Kaufzwang, den sich die meisten Menschen selbst auferlegt haben. 
Bruny
 


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