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Weihnachten & Advent Sind wir alle Trittbrettfahrer des Weihnachtsereignisses?

aixois
aixois
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RE: Sind wir alle Trittbrettfahrer des Weihnachtsereignisses?
geschrieben von aixois
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.12.2019, 22:34:42

Ja es ist schon so, dass das Fest nicht nur kulturell,  sondern auch 'klimatisch' für uns an bestimmte Vorstellungen gebunden ist.

Weihnachten im Sahel, Temperaturen so um die 32 Grad, in den 'Busch' fahren und irgendeinen stacheligen Akazienzweig ('Maria durch den Dornwald ging' als reales Erlebnis) als  "Tannenbaum" holen, die Baumkerzen bis kurz vor der Bescherung im Kühlschrank aufbewahren, weil sie sich sonst verbiegen, alles so gut es geht verdunkeln und den 'air conditioner' ausnahmsweise auf Hochtouren laufen lassen, um ein Gefühl 'winterlicher Kälte' zu schaffen, den - für den vierjährigen Nachbarjungen - ersten 'Schnee' mit- bewundern (einige Wochen vorher aus den Alpen mitgebrachter Schneeball, in Tiefkühltruhe aufbewahrt) ... viele Arrangements, um über die Jahre das " traditionelle Weihnachten" so gut es geht, zu imitieren und dazu "I'm dreaming of a white Chrismas" oder "Schneeflöckchen ..." zu singen ... schöne Erinnerungen,
aber auch die berechtigte Sorge über die weitreichenden Veränderungen, die der Klimawandel mit sich bringen wird. Da wird der Glühwein durch einem Cocktail mit Eiswürfeln und der Bratapfel durch banana split Eis ersetzt werden.
Welche Vorstellung für die Großelterngeneration, die Großenkel werden Weihnachten nur so kennen, wie es für Menschen auf der Südhalbkugel schon immer war: ein Sommerfest im Freien.

 

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Sind wir alle Trittbrettfahrer des Weihnachtsereignisses?
geschrieben von schorsch

Wir verbringen unsere erweiterten Familien-Weihnachtsfeiern abwechselnd bei einem anderen "Clan-Mitglied". Vor ein paar Wochen hat der derzeitige "Veranstalter" mich angefragt, ob ich einen "kulturellen Beitrag" zur Aufheiterung liefern könne. So hatte ich genug Zeit, ein paar Kleinigkeiten zu "basteln".

olga64
olga64
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RE: Sind wir alle Trittbrettfahrer des Weihnachtsereignisses?
geschrieben von olga64
als Antwort auf aixois vom 21.12.2019, 10:39:06

Als ich noch berufstätig war, habe ich viele Jahre WEihnachten in sehr südlichen Ländern verbracht und zwar ausserhalb Europas, weil es in Europa, egal, wohin man fährt, auf irgendeine Art und Weise ja auch recht kühl ist.
Weihnachtsfeiertage plus Resturlaubstage boten sich an; so konnte ich manchmal bis zu 3 Wochen auch eine Fernreise machen und habe dadurch LÄnder in Afrika, Asien, USA und Südamerika entdecken können.
Aber insbesondere in Asien fand ich es dann schon sehr bedenklich, wenn bei glühenden Temperaturen die Hotels mit Christbäumen geschmückt waren und das WEihnachtsgedudel liedmässig allmählich eine grosse Belästigung darstellte.
Ich traf aber auch Europäier, die im Flugzeug einen kleinen Christbaum mit sich rumschleppten und diese unvermeidlichen Zipfelmützen von Sta Claus.

Heute bietet sich das alles guten Gewissens nicht mehr an - auch nicht die Fernreise. Das schlechte Gewissen reist mit, bzw. sollte es.
Insbesondere auf Kreuzfahrt-Reisen. Nun habe ich heute gelesen, dass diese Dreckschleudern ab nächstem Jahr Vorrichtungen haben müssen ,damit dieses Schweröl zumindest ein wenig minimiert wird. Es ist das Segment mit den höchsten Zuwachsraten an Touristen, d.h., immer mehr Schiffe und immer grössere werden zu Wasser gelassen und alle unterbieten sich im Preis und jeder möchte mit.
An Bord sind dann die dienstbaren Geister aus besonders "billigen" Ländern und verzichten auf soziale Standards, die für uns selbstverständlich sind und für die wir auch kämpfen. Werden wir bedient, sehen wir dies anscheinend anders, bzw. verdrängen oder ignorieren es.
Olga


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aixois
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RE: Sind wir alle Trittbrettfahrer des Weihnachtsereignisses?
geschrieben von aixois
als Antwort auf olga64 vom 23.12.2019, 18:32:14

Ich erinnere mich auch an diese abstossenden Gefühle der  falschen Weihnachtsseligkeit in fremden Kulturkreisen mit den zu Chemie-Plastik geronnenen Symbolen (Weihanchtsbäume, alle Sorten Santa Clauses und dem 'white christmas' Gedudel). Übrigens fast auschließlich im anglophonen Sprachraum, nicht so in den ehemaligen französisch-sprachigen, wo das Christliche bis heute katholischer Prägung ist.
Schön war es aber doch, wenn man nach dem Stress vor dem Weihnachtsurlaub dann in einem Flieger sass, wo dezent weihnachtlich geschmückt  war (z..Lufthansa), man war bald zum Fest "zuhause" bei der vorausgereisten Familie und da war auch die Hintergrundmusik (Weihnachtsoratorium ...) dazu angetan, 'weihnachtliche Stimmung' und entspannte Freude aufkommen zu lassen. Und wenn dann die Maschiene auch noch in einen SChneesturm geriet, stimmte es sogar mit den dadurch verursachten Turbulenzen (und einmal einem heftigen Blitzeinschlag auf dem Anflug auf Nürnberg), man wusste jua, es wird Schnee liegen und sogar "weisse Weihnachten " geben...

Weihnachtliche Fluchtbewegungen auf Fernreisen in die exotische Wärme oder auf  Megakreuzerhotels sind in der Tat alles andere als ein Beitrag zum "und den Menschen ein Wohlgefallen" neben den sklavischen Arbeitsbedingungen ist auch der ökologische Fussabdruck skandalös. Da helfen auch die Schwefelabscheider (scrubbers) wenig, nicht nur weil sie die Abgase nicht "sauber" machen, sondern weil aus Kostengründen der im Meerwasser teilweise gebundene Schwefel gleich wieder ins Meer geleitet wird.

Na denn frohe  Weihnachten !


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