Weihnachten & Advent Schmückt ihr euren Baum jedes Jahr gleich?
ohne weihnachtsbaum geht gar nix!
und wenn es sein sollte und er gefällt uns geschmückt nicht, weil er viel zu gross ist, obwohl er im wald doch so passend schien, dann wird datt bäumchen halt wieder entkleidet und findet...nur mit lichtern geschmückt...im aussenbereich seinen platz.
so geschehen vor jahren, als ich mit der mum am vierten adventsonntag einen ausflug machte, den baum in der Eifel bei einem händler zu wählen, der dann frisch im wald geschlagen und vernetzt wurde. bei strahlendem sonnenschein sind wir erwartungsvoll gestartet an diesem Sonntag; aber nicht, bevor ich fragend auf das schuhwerk der mum geschaut habe und so dezent wie mir möglich, die frage stellte, ob sandfarbene lackpumps wohl die geeignete auswahl zu diesem anlass sind?
wie von mir erwartet, sah sie mich lächelnd an und meinte, dass wir ja wohl nicht weit laufen würden, denn dass sie keine wanderbegeisterte sei, dürfte mir bekannt sein. wir fuhren los und schon kam ihre gegenfrage; ob mir denn auch bekannt sei, dass gleich zwei strassen weiter ein händler seinen stand aufgebaut habe und sie dort gut gewachsene edeltannen entdeckt habe, die preislich akzeptabel seien.
klar hatte ich das; aber ich wollte ja mit ihr einen schönen tag im advent geniessen mit glühweinstand im wald und grillwurst aus der hand. schnell die weihnachtsmusi mit der cd bissi lauter gestellt und bald schon waren wir auf der autobahn richtung Aachen. am sammelplatz angekommen, zeigte sich uns eine riesige matschfläche, die mich nicht beunruhigte...hatte ich doch meine gummistiefel im kofferraum und sah schon den traktor mit dem anhänger auf dem holzbänke standen, laufmüde leutz bis in den wald zu fahren. bis kurz vor die ladefläche konnte ich fahren und bat einen der gehilfen, der mum behilflich zu sein, damit sie trockenen schuhes ihren platz finden konnte.
und dann begann das spektakel, dass uns bis heute jedes jahr an weihnachten in der erinnerung lachen lässt, denn so war sie halt unsere mum und oma.
natürlich blieb sie, wie die gebieterin der weihnachtsbäume, auf der ladefläche sitzen und erteilte von dort aus freundlich ihre anweisungen, wer nun wo hin zu gehen hatte, den passenden baum zu finden. während die anderen durch den wald von baum zu baum liefen, gelang es ihr tatsächlich, den gewünschten baum schlagen zu lassen und das wiederum nicht, bevor sie mir die frage stellte, ob der baum nicht zu gross sei?
froh, dass das procedere bisher glimpflich und ihren vorstellungen entsprechend gestaltet war, meinte ich schnell, dass ich da kein problem sehe und falls doch, könnte *allerbester schwiegersohn von allen* den ja auf dem balkon kürzen.
es hätte mich wundern sollen, dass der baum nicht so in mein auto passte, wie ich gedacht hatte; aber wo ein baum ist, findet sich auch ein platz und sei es, dass ich die spitze des baumes heftig schnaufend, zwischen fahrer und beifahrersitz zog. nun sass die mum eingekesselt zwischen pieksenden tannenzweigen und auf der rückfahrt liess sie ein spottfeuerwerk nach dem anderen ab und vor lauter lachen verpassten wir fast die ausfahrt nach Köln.
zuhause angekommen mussten wir feststellen, dass die beiden süßen, wohl in weiser vorahnung, die wohnung auf dem dritten stockwerk fix verlassen hatten und schon zum restaurant gefahren sind, in das die mum uns alle zum abendessen im advent geladen hatte. watt nun?
den baum im keller lassen, wollten wir nicht; aber alleine hoch bis auf die dritte etage schleppen? da keimte schon der erste gedanke bei mir auf, den stelle ich im garten hinter dem haus auf. aber dann war sie plötzlich da, die andere mum, die sich jedem problem stellte und fast immer eine lösung fand. sie zog ihre pumps aus, stand in strümpfen vor der haustüre und schon packte sie hinten den baumstamm an, zitierte mich nach vorne und das wieder nicht ohne die vorgabe, dass ich mich beeilen möge, schliesslich habe sie hunger von der vielen frischen luft...
so weit so erfolgreich; doch dann:
noch in der nacht haben meine beiden süßen den baum aufgestellt und sogleich gemerkt, dass der viel zu gross sei und dabei noch viel zu schmal. nix konnte das hohe baum-elend halten. der schwankte, untermalt von unserem und dem geschrei der beiden katzen, von einer wandseite zur anderen. nix mehr von "oh du fröhliche weihnachtszeit" bis Anne...wie so oft anders als ich...harmonie beseelt, meinte:
"wir schneiden morgen die äste ab und dekorieren den als weihnachtsstrauss im putzeimer."
mir liess das keine ruhe, weihnachten ohne baum?
schon vor dem frühstück bin ich zum händler, gleich zwei strassen weiter, gefahren und habe einen baum geordert, der vom händler selbst in der wohnung aufzustellen sei, datt jaanze gedönz teuer bezahlt; aber nun war ich sicher, wir haben einen weihnachtsbaum!
gerade noch geschafft, den kaffee zu brühen und die frischen brötchen auf den tisch zu stellen nachdem der händler die wohnung verlassen hatte, sah ich dann in die zwei...wenn auch noch verschlafenen...sehr zufrieden aussehenden gesichter meiner allerliebsten.
und wie wohl lautete am Hl. Abend der kommentar der mum zum ausgewechselten tannenbaum:
"Habe ich dir nicht gleich gesagt, der baum ist zu gross?"
seit diesem zeitpunkt ist allerbester schwiegersohn im clan der selbsternannte Herr der Weihnachtsbäume und sein wort ist weihnachtliches gesetz: erst die zimmerhöhe messen; dann die kaufentscheidung treffen!
geschmückt wird der baum gemeinsam und wenn Sarah ihren selbstgebastelten weihnachtsstern in einen der oberen äste, gleich neben dem bastelwerk von Sophie aus dem vorjahr hängen möchte, wird halt die grosse leiter von ihr bestiegen und gut ist es. altes und neues wird verwandt und selbst vom baumschmuck meiner eltern habe ich noch was gerettet, bevor die wohnung auf wunsch der mum vor ihrem einzug in das Stift komplett entrümpelt wurde. so haben manche teile des baumschmuckes ihre eigene geschichte, an die ich mich gerne erinnere.
---
pilli
und wenn es sein sollte und er gefällt uns geschmückt nicht, weil er viel zu gross ist, obwohl er im wald doch so passend schien, dann wird datt bäumchen halt wieder entkleidet und findet...nur mit lichtern geschmückt...im aussenbereich seinen platz.
so geschehen vor jahren, als ich mit der mum am vierten adventsonntag einen ausflug machte, den baum in der Eifel bei einem händler zu wählen, der dann frisch im wald geschlagen und vernetzt wurde. bei strahlendem sonnenschein sind wir erwartungsvoll gestartet an diesem Sonntag; aber nicht, bevor ich fragend auf das schuhwerk der mum geschaut habe und so dezent wie mir möglich, die frage stellte, ob sandfarbene lackpumps wohl die geeignete auswahl zu diesem anlass sind?
wie von mir erwartet, sah sie mich lächelnd an und meinte, dass wir ja wohl nicht weit laufen würden, denn dass sie keine wanderbegeisterte sei, dürfte mir bekannt sein. wir fuhren los und schon kam ihre gegenfrage; ob mir denn auch bekannt sei, dass gleich zwei strassen weiter ein händler seinen stand aufgebaut habe und sie dort gut gewachsene edeltannen entdeckt habe, die preislich akzeptabel seien.
klar hatte ich das; aber ich wollte ja mit ihr einen schönen tag im advent geniessen mit glühweinstand im wald und grillwurst aus der hand. schnell die weihnachtsmusi mit der cd bissi lauter gestellt und bald schon waren wir auf der autobahn richtung Aachen. am sammelplatz angekommen, zeigte sich uns eine riesige matschfläche, die mich nicht beunruhigte...hatte ich doch meine gummistiefel im kofferraum und sah schon den traktor mit dem anhänger auf dem holzbänke standen, laufmüde leutz bis in den wald zu fahren. bis kurz vor die ladefläche konnte ich fahren und bat einen der gehilfen, der mum behilflich zu sein, damit sie trockenen schuhes ihren platz finden konnte.
und dann begann das spektakel, dass uns bis heute jedes jahr an weihnachten in der erinnerung lachen lässt, denn so war sie halt unsere mum und oma.
natürlich blieb sie, wie die gebieterin der weihnachtsbäume, auf der ladefläche sitzen und erteilte von dort aus freundlich ihre anweisungen, wer nun wo hin zu gehen hatte, den passenden baum zu finden. während die anderen durch den wald von baum zu baum liefen, gelang es ihr tatsächlich, den gewünschten baum schlagen zu lassen und das wiederum nicht, bevor sie mir die frage stellte, ob der baum nicht zu gross sei?
froh, dass das procedere bisher glimpflich und ihren vorstellungen entsprechend gestaltet war, meinte ich schnell, dass ich da kein problem sehe und falls doch, könnte *allerbester schwiegersohn von allen* den ja auf dem balkon kürzen.
es hätte mich wundern sollen, dass der baum nicht so in mein auto passte, wie ich gedacht hatte; aber wo ein baum ist, findet sich auch ein platz und sei es, dass ich die spitze des baumes heftig schnaufend, zwischen fahrer und beifahrersitz zog. nun sass die mum eingekesselt zwischen pieksenden tannenzweigen und auf der rückfahrt liess sie ein spottfeuerwerk nach dem anderen ab und vor lauter lachen verpassten wir fast die ausfahrt nach Köln.
zuhause angekommen mussten wir feststellen, dass die beiden süßen, wohl in weiser vorahnung, die wohnung auf dem dritten stockwerk fix verlassen hatten und schon zum restaurant gefahren sind, in das die mum uns alle zum abendessen im advent geladen hatte. watt nun?
den baum im keller lassen, wollten wir nicht; aber alleine hoch bis auf die dritte etage schleppen? da keimte schon der erste gedanke bei mir auf, den stelle ich im garten hinter dem haus auf. aber dann war sie plötzlich da, die andere mum, die sich jedem problem stellte und fast immer eine lösung fand. sie zog ihre pumps aus, stand in strümpfen vor der haustüre und schon packte sie hinten den baumstamm an, zitierte mich nach vorne und das wieder nicht ohne die vorgabe, dass ich mich beeilen möge, schliesslich habe sie hunger von der vielen frischen luft...
so weit so erfolgreich; doch dann:
noch in der nacht haben meine beiden süßen den baum aufgestellt und sogleich gemerkt, dass der viel zu gross sei und dabei noch viel zu schmal. nix konnte das hohe baum-elend halten. der schwankte, untermalt von unserem und dem geschrei der beiden katzen, von einer wandseite zur anderen. nix mehr von "oh du fröhliche weihnachtszeit" bis Anne...wie so oft anders als ich...harmonie beseelt, meinte:
"wir schneiden morgen die äste ab und dekorieren den als weihnachtsstrauss im putzeimer."
mir liess das keine ruhe, weihnachten ohne baum?
schon vor dem frühstück bin ich zum händler, gleich zwei strassen weiter, gefahren und habe einen baum geordert, der vom händler selbst in der wohnung aufzustellen sei, datt jaanze gedönz teuer bezahlt; aber nun war ich sicher, wir haben einen weihnachtsbaum!
gerade noch geschafft, den kaffee zu brühen und die frischen brötchen auf den tisch zu stellen nachdem der händler die wohnung verlassen hatte, sah ich dann in die zwei...wenn auch noch verschlafenen...sehr zufrieden aussehenden gesichter meiner allerliebsten.
und wie wohl lautete am Hl. Abend der kommentar der mum zum ausgewechselten tannenbaum:
"Habe ich dir nicht gleich gesagt, der baum ist zu gross?"
seit diesem zeitpunkt ist allerbester schwiegersohn im clan der selbsternannte Herr der Weihnachtsbäume und sein wort ist weihnachtliches gesetz: erst die zimmerhöhe messen; dann die kaufentscheidung treffen!
geschmückt wird der baum gemeinsam und wenn Sarah ihren selbstgebastelten weihnachtsstern in einen der oberen äste, gleich neben dem bastelwerk von Sophie aus dem vorjahr hängen möchte, wird halt die grosse leiter von ihr bestiegen und gut ist es. altes und neues wird verwandt und selbst vom baumschmuck meiner eltern habe ich noch was gerettet, bevor die wohnung auf wunsch der mum vor ihrem einzug in das Stift komplett entrümpelt wurde. so haben manche teile des baumschmuckes ihre eigene geschichte, an die ich mich gerne erinnere.
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pilli
Eine schöne, warmherzig geschilderte Geschichte vom "zu großen Weihnachtsbaum", liebe Pilli. Ich habe sie mit Freude gelesen und sehe Deine von Dir sehr liebevoll dargestellte Familie direkt vor mir.
Gruß Mane