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Weihnachten & Advent kita verzichtet auf weihnachtsbaum wegen religionsfreiheit

Rispe
Rispe
Mitglied

RE: kita verzichtet auf weihnachtsbaum wegen religionsfreiheit
geschrieben von Rispe

Diese ganze hochspielte Aufregung um einen Weihnachtsbaum, ein von der Herkunft her heidnisches Symbol, war von Anfang an lanciert von den Rechten, der AFD- und der Springer-Presse, wen wundert’s. Ich habe ja schon einmal darauf hingewiesen, dass es dabei nur darum geht, gegen Migranten zu hetzen, auch Lenova hat das mehrmals getan.
Gerade habe ich einen Spiegel-Artikel gelesen, der genau das bestätigt, was dem entspricht, was ich von Anfang an davon gehalten habe. Der erläutert die genauen Vorkommnisse und bringt die Dinge auf den Punkt:
Der »Krieg gegen Weihnachten«, ein importiertes Märchen

Vielleicht kann man jetzt endlich mal aufhören, die Aufregung mit weiteren Diskussionen zu schüren und damit den Rechten das Futter zu liefern, was sie wollten.

Karl
Karl
Administrator

RE: kita verzichtet auf weihnachtsbaum wegen religionsfreiheit
geschrieben von Karl
als Antwort auf Rispe vom 16.12.2023, 11:27:05

@rispe

der verlinkte Artikel ist gut geschrieben und bringt es auf den Punkt. Auch in meinem evangelischen Kindergarten stand kein Weihnachtsbaum, denn dieser sollte am Heiligen Abend zuhause ein Highlight für die Kinder sein.

Karl

Rispe
Rispe
Mitglied

RE: kita verzichtet auf weihnachtsbaum wegen religionsfreiheit
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Karl vom 16.12.2023, 11:39:12

In meiner Kindheit gab es sowieso nicht die ganze Inflation an Weihnachtsbäumen oder Weihnachtsmännern, die in der Stadt an jeder Ecke stehen. Von Kindergarten oder Schule kannte ich so etwas gar nicht.
Und es wäre undenkbar gewesen, einen Baum vor dem heiligen Abend in der Wohnung zu sehen.
Der wurde einen Tag vorher geschmückt, wir Kinder durften dann nicht mehr in das Weihnachtszimmer. Am Heiligabend wurde die Tür aufgemacht, und ein großer Baum erstrahlte in voller Pracht. Das war ein Highlight des Jahres, auf das man sich wochenlang vorher gefreut hat.
Und heute wird das alles vorweggenommen und damit trivialisiert und zum Alltag gemacht.
Ich finde das sehr schade
Auch in meine Wohnung kommt frühestens drei/vier Tage vor Weihnachten ein Baum, und ich lasse ihn Heiligabend zum ersten Mal brennen, auch noch mit echten und natürlich roten Kerzen.
Ich hab's mal mit Lichterkette versucht im letzten Jahr, das hat mir nicht so richtig gefallen, ich kehre wieder zurück zu meiner Tradition. 😉
 


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ingo
ingo
Mitglied

RE: kita verzichtet auf weihnachtsbaum wegen religionsfreiheit
geschrieben von ingo
als Antwort auf Karl vom 16.12.2023, 11:39:12

Ich kann den verlinkten Artikel nicht lesen, bringe das Thema aber für mich auf einen Punkt Solange ich denken kann, stand es Kindergärten frei, wie sie ihr Haus vor Weihnachten dekorieren. Ein Weihnachtsbaum gehörte und gehört zu einer jahrzehntelangen Tradition. Nicht die Tatsache, dass, sondern die Begründung warum dort kein Baum aufgestellt wird, macht mich betroffen. Die Kinder wurden dort gewiss nicht gefragt. Was in der Presse nicht steht, ist, dass dort mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch kein Weihnachtsmann kommen wird. Dazu aus eigenem Erleben: Zu meiner Dienststelle hat hat viele Jahre auch ein Kindergarten mit fast 200 Kindern gehört. Zwei Jahre lang habe ich dort "den Weihnachtsmann gemacht". Die leuchtenden Augen der vor mir auf dem Boden sitzenden Kinder vor mir werde ich im Leben nicht vergessen. Überall und immer wird heute betont, dass es "um unsere Kinder geht". Im dortigen Kindergarten haben die Erwachsenen an sich und die Politik gedacht, nicht an die Kinder.
 

Tina1
Tina1
Mitglied

RE: kita verzichtet auf weihnachtsbaum wegen religionsfreiheit
geschrieben von Tina1
https://www.t-online.de/region/hamburg/id_100296766/hamburg-aus-religioesen-gruenden-kein-baum-diese-kita-macht-echt-was-falsch.html

"Eine Kita in Lokstedt verbannt den Weihnachtsbaum als Zeichen eines christlichen Festes. Eine gut gemeinte Geste? Leider völlig falsch.

"Besonders besinnlich ist die Vorweihnachtszeit für die Kita "Mobi" in Lokstedt nicht: Die Ankündigung, dass es in diesem Jahr keinen Weihnachtsbaum in der Kita geben werde, "im Sinne der Religionsfreiheit", sorgt weit über die Stadtgrenzen hinaus für Unverständnis bis Ärger.

Religionsfreiheit schon für Kita-Kinder? Oder Cancel Culture, wie ein Vater dem "Abendblatt" in den Block meckerte? Beides falsch. Die Kitaleitung macht gleich zwei eklatante Fehler, auch wenn es gut gemeint war.

Ausgerechnet der Weihnachtsbaum ist nämlich älter, als das Christentum. Er ist also ein uraltes Symbol für Schutz in der dunklen Jahreszeit und für Fruchtbarkeit. Dass die Protestanten sich die Bäume später in die Häuser holten und schmückten, schmeckte den Katholiken anfangs gar nicht. Heidnischer Firlefanz kam ihnen nicht in die Stuben.

Und heute? Durch Auswanderer, Soldaten und Reisende machte sich der Weihnachtsbaum auf, in der ganzen Welt heimisch zu werden. Und dürfte damit die Episode seiner christlichen (Teilzeit)-Historie überwunden haben: Weihnachten hat sich zum Fest der Liebe und der Familie entwickelt. Die wenigsten gehen noch zur Kirche oder lesen die biblische Weihnachtsgeschichte. Und der Ex-Christbaum als kulturelles Welterbe für alle.

Und da wären wir beim nächsten großen Fehler der Kita-Leitung: Weihnachten gehört, unabhängig von den christlichen Wurzeln, fest zur Kultur im Land. Wer in Deutschland anderen Glaubens ist, wird mit dem Fest dennoch konfrontiert. Und wird einen Weg finden, damit umzugehen. Vielleicht etwas anders, vielleicht ohne Krippe. Aber es ist nicht unüblich, dass auch muslimische Familien Weihnachten feiern.

Denn: An diesem Fest kommt man nun mal nicht vorbei. Dafür braucht man kein Christ zu sein. Die Innenstädte erstrahlen festlich geschmückt, die Fenster in den Straßen sind beleuchtet. Und im Netz und im Einzelhandel liefern sich die Händler eine Rabattschlacht.

Warum also den Baum aussperren? Vielleicht ist es gerade jetzt, in dieser Zeit der Unruhen und Kriege, eine gute Idee, sich unter dem Baum zusammenzufinden. Ganz egal, welcher Religion man angehört. Der Wunsch nach Frieden, Hoffnung und Liebe eint uns alle."
 

In diesem kleinen Film geht es um Weihnachtsbäume...passt etwas zum Thema und der Film berührt generell.

Es geht um eine große Baumschule, wo der Inhaber, inzwischen ein alter Mann, seine Bäume als Weihnachtsbäume verschenkt......und er sagt: "Ich verschenke keine Bäume, ich verschenke Weihnachten"

Und genau das sehe ich auch in Bezug Weihnachtsbaum, er bedeutet Weihnachten. Ein Baum, der mich von klein auf mit seinen vielen Lichtern, seinem Leuchten, mit seinen Kugeln, Weihnachtsbaumschmuck, Lametta begeistert hat u immer wieder begeistert, der einfach zu Weihnachten gehört.

Und heute ist er in der ganzen Welt zu sehen, als ein Symbol von Weihnachten, das Fest der Liebe, des Lichtes! Überall wird er gefeiert, das hat nichts mit Glauben zu tun. Das Schmücken des Baumes macht fröhlich, besinnlich und wartend auf das Fest, besonders bei den Kindern.
In meinen Augen u m.E. unbegreiflich, dass man in Deutschland anfängt, diese große, langjährigeTradition abzuschaffen und das auch noch falsch begründet.

Ich kann mir kein Kind vorstellen, egal welcher Religion oder keiner Religion, das nicht gefallen an diesem schön geschmückten, strahlenden Baum hat.🎄

Ich wünsche allen einen schönen 3. Advent.
Tina
pippa
pippa
Mitglied

RE: kita verzichtet auf weihnachtsbaum wegen religionsfreiheit
geschrieben von pippa

Meine Güte, ist das hier wieder aufregend………..

Vielleicht hatte das sowieso stets überlastete Personal einfach keine Lust auf Mehrarbeit.
Pippa


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Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: kita verzichtet auf weihnachtsbaum wegen religionsfreiheit
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Rispe vom 16.12.2023, 11:27:05

Liebe Rispe,

ich danke Dir sehr für die Verlinkung dieses Artikels, der aufklärerisch im besten Sinn des Wortes ist.

Mich hat es maßlos erschreckt, wie schnell auch in diesem Thread der "Verdacht" (ausgesprochen oder angedeutet) im Raum stand, dass die bösen Flüchtlinge, die bösen  Moslems und die noch böseren "Anderen" die Verursacher dieser Lächerlichkeit gewesen sein sollen. Übrigens hatten wir in den drei Kindergarten, in denen ich gearbeitet habe, NIE einen Weihnachtsbaum (allein schon aus Sicherheitsgründen, die der Autor des Spiegel-Artikels ja auch erwähnt) , und es gab NIE Ärger. Aber das ist lange her, die Welt hat sich geändert, ich befürchte, in Sachen Toleranz zum Schlechteren.

LG

DW

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: kita verzichtet auf weihnachtsbaum wegen religionsfreiheit
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf pippa vom 16.12.2023, 12:26:59
Meine Güte, ist das hier wieder aufregend………..

Vielleicht hatte das sowieso stets überlastete Personal einfach keine Lust auf Mehrarbeit.
Pippa

Ich musste gerade schmunzeln, liebe pippa, aber ich glaube, das ist gewiss nicht der Grund. Sie machen ja Weihnachtsdeko, sie basteln, backen usw. Und das ist viel mehr Arbeit als einen Baum zu schmücken (das weiß ich aus eigener Erfahrung). Der Fehler der Kiga-Leitung war die Begründung, das sehen sie ja jetzt auch ein. Aber darauf wird weiter rumgehackt, vor allem in den rechten und rechtradikalen Medien, weil es ja so schön ist, mal wieder einen Sündenbock für seinen eigenen Frust zu haben.

LG

DW
Rispe
Rispe
Mitglied

RE: kita verzichtet auf weihnachtsbaum wegen religionsfreiheit
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Der-Waldler vom 16.12.2023, 12:39:46

Das ist nur noch lächerlich! Lächerlich ist es auch, wenn jemand behauptet, den Link nicht öffnen zu können, alle anderen können das ja auch.

Am besten ignorieren! Es lohnt sich nicht, sich hier wieder zu ärgern. 😉

Lissy52
Lissy52
Mitglied

RE: kita verzichtet auf weihnachtsbaum wegen religionsfreiheit
geschrieben von Lissy52
als Antwort auf Rispe vom 16.12.2023, 12:44:59

Ich kann dieses ganze Theater um den Weihnachtsbaum nicht verstehen.

Viel wichtiger wäre es doch, mir den Kindern die Feste der einzelnen Kulturen gemeinsam zu feiern und so Verständnis für die Traditionen der Kita Freunde zu wecken. 

Mit diesem dummen Gerangel um einen Baum, spaltet man eher das Gemeinschaftsgefühl der Kinder, statt ein Miteinander zu schaffen.

 


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