Weihnachten & Advent kita verzichtet auf weihnachtsbaum wegen religionsfreiheit

Da bin ich aber heilfroh, dass zu meiner aktiven Zeit niemand auf den Gedanken gekommen ist, Elternabende mit "Kulturprogramm" bei der GEMA anzumelden. Wir haben fleißig Liedlein von noch lebenden Künstlern gesungen. Dass das inzwischen so streng gehandhabt wird, ist an mir vorüber gegangen. Na, bin ja auch schon ein paar Tage weg vom Fenster.

Simiya

Liebe Simiya,

wir haben das auch gemacht, allerdings nicht, wenn es ein "offizielles Programm" war, also z.B. eine Weihnachtsfeier. Und ja, die sind strenger geworden als noch vor 25 Jahren, als ich da in der Pädagogik aktiv war. Aber das liegt am Internet. Wie viele Leute laden sich bei Youtube ihre Musik runter, für die man früher eine CD kaufen musste? Von den Portalen, von denen man sich ganze CDs runterladen kann, ganz zu schweigen... Ist leider so.

LG

@Der-Waldler  @Simiya

Wie ist es eigentlich mit "Stille Nacht", "Es ist ein Ros' entsprungen", Kommet, ihr Hirten" oder "Macht hoch die Tür"? Darf man die noch ohne GEMA singen?
Das sind doch schönere Lieder als die alberne "Weihnachtsbäckerei", die nur dafür gut ist, die Gefühle von nicht- oder andersgläubigen Menschen nicht zu "verletzen"!

Man darf, wenn die Urheber mindestens 70 Jahre tot sind. Das klappt mit den alten Liedern immer!

Die "Weihnachtsbäckerei" haben die Kinder aber sehr gerne gesungen: Melodie einfach und rhythmisch und der Text leicht verständlich.

Simiya

Liebe Zwergohreule,

alle Werke, deren Komponisten/Texter länger als 70 Jahre tot sind, dürfen musiziert werden. Das gilt auch für Literatur. Hätte ich z.B. eine Webseite, könnte ich dort alle Werke von Goethe oder Trakl, Georg Heym, Franz Kafka abdrucken. Werke von Benn, Stefan Heym, Lewitscharoff oder Grünbein nicht, weil letztere Autoren entweder noch leben (Grünbein) oder noch keine 70 Jahre tot sind.

LG

Lieber Waldler,
das mit den 70 Jahren ist mir schon bekannt. Ich war nur zu faul, alle Lieder zu googeln, und habe deshalb gehofft, ihr wisst es vielleicht ... 😉

... als die alberne "Weihnachtsbäckerei", die nur dafür gut ist, die Gefühle von nicht- oder andersgläubigen Menschen nicht zu "verletzen"!

Also ich bin mir da nicht so sicher, was die Nicht-Gefühlsverletzungen angeht, beim "albernen" Weihnachtsbäckerlied,

 " ... Sind die Plätzchen, die wir stechen
Erstmal auf den Ofenblechen
Warten wir gespannt ..."

da wird ja dann nicht auf die 'Bescherung' gewartet, sondern bis die Pätzchen aus dem Backofen können : "verbrannt"  ---

Das Backen zumindest in dieser laienhaften Form mag zwar einen Bäcker 'verletzen' ,  ist von der Bäckerinnung aber noch nicht geschützt, ebenso wenig wie das fast kindsliedermissbrauchende "Parallel"- Parodie-Lied für die jugendlichen Metzgerlinge : in der "Weihnachtsmetzgerei" ... 

" ... zwischen Hack und Mett
Die Lütten amüsieren sich und sind ja - wie wir früher auch - wahre Meister in der Kunst die ihnen von Erwachsenen zugedachten Lieder zu persiflieren, ich denke da nur an "O Tannenbaum ... der Opa hängt am Gartenzaun ..."
Schon alles sehr 'religionsfrei' - den Kindern scheint's nicht zu schaden und irgendwann sind sie da "durch", was man nicht von jedem Erwachsenen sagen kann ... wenn ich da nur an den Klempner-möchte-gern-kann-aber-nicht-kanzleraspiranten denke !
😁

Lieber Waldler,
das mit den 70 Jahren ist mir schon bekannt. Ich war nur zu faul, alle Lieder zu googeln, und habe deshalb gehofft, ihr wisst es vielleicht ... 😉

Liebe Zwergohreule,

die von Dir genannten Lieder kannst Du alle singen und auch öffentlich musizieren. Sie sind z.Tl. mehrere hundert Jahre alt, ich glaube (bin nicht sicher), das "Es ist ein Ros entsprungen" ist von Luther, auf jeden Fall aus der Lutherzeit.

Viel Freude daran.

DW

Lieber aixois,

wir haben das Weihnachtsbäckerei-Lied in der Adventszeit gesungen, nie zu Weihnachten. Ich finde es nach wie vor fröhlich und die Kinder LIEBEN es. Nichtsdestotrotz haben wir auch die traditionellen Lieder laut und gern gesungen...

LG

DW
 

wenn die Urheber mindestens 70 Jahre tot sind.

und was ist mit ihrem, dem Werk immanenten, Geist ???

Angeblich wird - so unser Deutschlehrer anno dunnemal - Goethe in seinen Werken, besonders Faust wieder lebendig, ...

GEMA schützt doch gerade 'geistiges' Eigentum und wenn nun die Geister unserer Großen  nun "unsterblich" sind ??? Schlägt da die tote Materie den lebendigen Geist ? Aber da es ja keine lebenden Nachfahren mehr gibt, braucht es auch keine GEMA Gebühren, es sei denn,  man würde welche erheben und diese Beiträge - wohl ganz im Sinne z.B. Goethes - einem Klimaschutzkulturfonds zuführen - mich wundert, dass die Ampel da nicht drauf gekommen ist, aber wahrscheinlich wäre die Relation Aufwand-Ertrag zu schlecht gewesen - wer liest denn heute noch Goethe, dabei könnte das Zitat aus Faust II sogar über dem Eingangsportal in der Berliner Wilhelmstraße stehen : 😰