Forum Wissenschaften Umwelt und Klima Vulkanausbruch auf der Insel La Palma

Umwelt und Klima Vulkanausbruch auf der Insel La Palma

Mitglied_3fbaf89
Mitglied_3fbaf89
Mitglied

RE: Vulkanausbruch auf der Insel La Palma
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Bandagenanderl vom 04.10.2021, 14:47:12

konkrete Prognosen können da wohl noch nicht gemacht werden, zumal gar nicht abzusehen ist, wie lange der Vulkan noch aktiv sein wird - man geht von mehreren Wochen aus.

Die bisherige Bilanz ist bitter. Bisher hat der Vulkan mehr als  80 Millionen Kubikmeter Lava ausgespuckt . DAs ist doppelt so viel wie beim Ausbruch vor 50 Jahren. Inzwischen gab 3 weitere Schlöte, aus denen die glühende Magma schoss und der Kegel des Vulkans ist teilweise eingestürzt . Die verschiedenen Lavaströme sind zusammen geflossen und vernichten alles, was sich  ihnen  in den Weg stellt. Inzwischen sind an die 1000 Gebäude und die gesamte Ernte der Region vernichtet. Die Schäden belaufen sich nach Schätzungen der Regionalregierung bereits auf mehrere Hundert Millionen Euro.

Bislang hat die ins Meer fließende, mehr als 1.000 Grad heiße Lava keine schwerwiegenden Vorfälle wie etwa Explosionen oder siedend heiße Wellen verursacht. Und dass es noch keine Toten gab, grenzt nicht nur an ein Wunder,  es ist auch   Dank der guten und schnellen Evakuierung und der Disziplin und Hilfsbereitschaft der Menschen dort zu danken. 

Sicher wird man das Land in vielleicht 30 Jahren wieder landwirtschaftlich nutzen, denn nicht umsonst leben so viele Menschen auf der Welt in der Nähe von Vulkanen, es ist dort besonders fruchtbar.

Leider schießen aber auch Spinner und Verschwörungstheoretiker wie Pilze aus dem Boden ..
 

Bandagenanderl
Bandagenanderl
Mitglied

RE: Vulkanausbruch auf der Insel La Palma
geschrieben von Bandagenanderl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.10.2021, 18:45:37

Es ist wie jede Naturkatastrophe eben eine Katastrophe für Menschen, Tiere und die Landwirtschaft. Dass niemand zu Tode kam ist der Umsicht der Menschen zu verdanken, die es gewohnt sind im Angesicht dieser Gefahr zu leben und sich entsprechend darauf einstellen. 
Von außen betrachtet redet man sich leicht, wenn von Umsiedelung und von "nur" materiellen Schäden gesprochen wird. Aber für die Betroffenen geht es auch um den Verlust von Heimat in materieller aber auch in psychischer Form. 
 Ich muss einmal herumsuchen nach Infos aus geologischen Instituten um letztlich Verschwörungstheorien und unsachliche Aussagen von den Tatsachen unterscheiden zu können.
Anderl      

Bandagenanderl
Bandagenanderl
Mitglied

RE: Vulkanausbruch auf der Insel La Palma
geschrieben von Bandagenanderl
als Antwort auf Bandagenanderl vom 04.10.2021, 19:12:48

Nun hab ich mich mal durch die Beiträge gewühlt und es scheint so zu sein, dass der Co2 Ausstoß bei einem Vulkanausbruch sehr gering ist und gegenüber dem vom Menschen verursachten Ausstoß von Klimagasen nicht ins Gewicht fällt und vernachlässigbar ist. 
Anderl


Anzeige

Mitglied_3fbaf89
Mitglied_3fbaf89
Mitglied

RE: Vulkanausbruch auf der Insel La Palma
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Bandagenanderl vom 07.10.2021, 15:37:09

Der CO² Wert dürfte das kleinste Problem sein, dass die Bewohner der Insel zur Zeit haben. Viel bedenklicher ist die Zunahme von unterirdischen Erdbeben, die auf allen seismischen Stationen der Kanaren registriert wurden. Wahrscheinlich handelt es sich um einen neuer Magma-Schub. Der seismische Schwarm geht weiter. So die neuesten Meldungen

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Vulkanausbruch auf der Insel La Palma
geschrieben von schorsch

Die meisten Leute sind sich nicht bewusst, dass es unter ihnen brodelt - und das in nur ein paar Tausend Metern Tiefe.

Mitglied_3fbaf89
Mitglied_3fbaf89
Mitglied

RE: Vulkanausbruch auf der Insel La Palma
geschrieben von ehemaliges Mitglied

© Michael Nguyen
Update Sonntag, 17.10.21, 14:30 Uhr
Nach den neuesten Daten des Copernicus-Satellitenprogramms der Europäischen Union, wurden am Freitag um 19:56 Uhr, 1.835 Gebäude zerstört / unbewohnbar gemeldet. Dieses sind 9 mehr als am Vortag.
Des Weiteren erreichte die betroffene Fläche bis zur Messung am Freitag bereits 753,8 ha, das sind 16,9 ha Zuwachs zur vorherigen Datenerhebung. Die vorherigen Daten des Copernicus-Satelliten wurden am selben Tag um 13:10 Uhr aufgenommen und schätzten die von der Lava betroffene Fläche auf 736,9 Hektar, 4,4 mehr als bei der vorherigen Messung, und 1.826 zerstörte Gebäude. Es sind bereits mehr als 7.000 Bewohner evakuiert worden, die ihr Zuhause und ihre Lebensgrundlage verloren haben.
In der letzten Nacht zeigte sich der Vulkan erneut von seiner explosivsten Seite. Es gab Überläufe von Lavaströmen aus dem Eruptionskrater, sowie Emission von Pyroklasten aus zwei der drei Mündungen. Diese werden hauptsächlich aus der mittleren Mündung emittiert, sagte Itahiza Domínguez, IGN-Seismologin.
Ferner wurden in den letzten 24 Stunden 42 Erdbeben, welche im Zusammenhang mit dem Ausbruch des Vulkans stehen, durch das Vulkanüberwachungsnetz des IGN gemessen. Davon wurden mehr als ein Dutzend mit einer Magnitud von über 3,0 aufgezeichnet.
Das stärkste Beben wurde Sonntagmorgen um 04:10 Uhr in der Gemeinde Villa de Mazo mit einer Magnitud von 4,3 und einer Intensität von IV EMS aufgezeichnet. Dieses Beben wurde in einer Tiefe von 35 km lokalisiert und war auf der gesamten Insel deutlich wahrzunehmen.
Zwei weitere Erdbeben der Stärke 3,2 und 3,4 mit den Intensitäten II und III EMS, die sich um 5:56 Uhr und 8:12 Uhr nordöstlich der Gemeinde Fuencaliente und südwestlich von Villa de Mazo in einer Tiefe von 11 und 12 Kilometern befanden, wurden ebenfalls deutlich gespürt.
Die Mündung, die sich südlich des Hauptkegels öffnete und einem alten Lava- und Ascheemissionszentrum entsprach, hat am Morgen dieses Sonntags wieder aufgehört, Material zu emittieren. Dies wurde von Itahiza Domínguez von der Volcanology Group des National Geographic Institute bestätigt. Sie weist ebenso darauf hin, dass "im Moment keine Emission von der südlichen Mündung erfolgt". Wir müssen dennoch weiterhin aufmerksam bleiben und die Vulkanlage genau beobachten. Es ist nach wie vor eine dynamische Lage.

zum Originaltext und noch mehr Infos zur aktuellen Lage auf der Insel

Anzeige

Mitglied_3fbaf89
Mitglied_3fbaf89
Mitglied

RE: Vulkanausbruch auf der Insel La Palma
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Fast  täglich schauen wir uns die Entwicklungen am Cumbre Viejo auf La Palma  und anderen Vulkanen weltweit an. Am besten  geht das mit den Möglichkeiten vom Satelliten Copernicus Sentinel , den man über die Seite der ESA ansteuern kann, Hier der Link

Diese Aufnahme stammt von heute , 09.12.2021....... Sentinel 
als wenn die Insel auseinander geschweisst wird - unheimlich, oder?

cumbre.JPG


Anzeige