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Tierschutz Reh-Geburt im Garten

val
val
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Re: Reh-Geburt im Garten
geschrieben von val
als Antwort auf dutchweepee vom 10.06.2015, 15:04:56
Die 'kluge Forstwirtschaft' finde ich gut und richtig (Wildschweine), Dutch, wenn sie denn auchso ausgeübt wird und kein Vorwand ist..

Aber, mal vom Grosswild abgesehen, werden - unter dem Vorwand der Tradition - Zugvögel abgeknallt... (z. B. in den Pyreneen - das dürfen die , weil sie das schon immer taten..)
Val
(aber das ist ein anderes Thema - ich glaube, hier war schon mal sowas)
Re: Reh-Geburt im Garten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 10.06.2015, 15:04:56
Ich bin kein Jäger verstehe allerdings Sinn und Nutzen einer klugen Forstwirtschaft.


Ich auch. Bevor verallgemeinernd alle Jäger verteufelt, ja, von militanten Tierschützern sogar als Mörder bezeichnet werden, sollte sich vielleicht ausführlich informiert werden, was eigentlich wäre, gäbe es nicht einen einzigen Jäger.
Ein Feld nach Kitzen zu durchforsten ist sicher keine amüsante Freizeitbeschäftigung, wenn man sich vorstellt, wie groß ein Acker sein kann. Noch fürchterlicher ist die Vorstellung zerschredderter Kitzen. Wenn damit dann noch das zu mähende Gras "angereichert" wird, fault es und es erkranken die Tiere, die mit dem Gras gefüttert werden.
Wer schießt die kranken Tiere im Wald und die durch Unfälle verletzten Tiere, die ohne den Einsatz der Jäger qualvoll verenden müßten?

Rehe haben hier keine natürlichen Feinde, sie vermehren sich genügend, so dass kein Jäger die Kitzrettung zum Füllen seines Bratentopfes benötigt.

Ich spreche hier nicht von dekadenten Hobby- und Freizeitjägern, die sich aufmachen, den letzten Löwen abzuknallen.
dutchweepee
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Re: Reh-Geburt im Garten
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf val vom 10.06.2015, 15:41:05
Lenk doch bitte nicht auf Zug- oder Greifvögel in den Pyrenäen ab val - die gehören oder sind geschützt - das ist ganz klar. Wenn man jedoch nicht jedes Jahr eine Million "Bambies" erlegen würde, hätte das riesige Flur-, Forst- und landwirtschaftliche Schäden zur Folge.

Außerdem gibt es Schonzeiten, so daß sich die kräftigsten und schönsten Tiere natürlich forpflanzen können und den Bestand gesund erhalten. Es wäre absoluter Unsinn die Jagd einzustellen und den Bestand sich selbst zu überlassen.

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val
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Re: Reh-Geburt im Garten
geschrieben von val
als Antwort auf dutchweepee vom 10.06.2015, 16:53:23
Gehört trotzdem zur 'Jagd' - kann aber möglich sein, dass ich voreingenommen bin - reagiere allergisch auf die Rambos, die hier über die Felder schleichen.

(Den Disney-Bambi habe ich nie gesehen; bin Auch nicht sentimental, wenn es um Tiere geht). Val
Re: Reh-Geburt im Garten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 10.06.2015, 16:53:23
Aber im Winter müssen die Tiere nicht gefüttert werden wie verrückt, Dutch. Das verhindert nämlich die natürliche Auslese. Immer wenn der Mensch der Natur ins Handwerk pfuscht ist dies vordergründig um den Interessen der Menschen zu dienen.
Bruny
dutchweepee
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Re: Reh-Geburt im Garten
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.06.2015, 17:53:22
Da kannst Du recht haben Bruny, aber ich kenne mich da zu wenig aus. Vielleicht muss zugefüttert werden, weil die meisten Forste ja fast "gefegt" werden und viele natürliche Futterquellen, wie sie in wildwachsenden Reservaten vorherrschen, in forstwirtschaftlich betriebenen Wäldern gar nicht mehr existieren?

Wie gesagt - da bin ich alles andere als ein Experte, hab aber auch keine Lust mich kundig zu machen.

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Re: Reh-Geburt im Garten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 10.06.2015, 19:48:23
Ich bin auch keine Jägerin und um Sinn und Unsinn von Winterfütterung zu diskutieren fehlen mir Kenntnisse. Die Fütterung ist aber doch nicht die Erfindung der Jäger, sondern unterliegt der Landesgesetzgebung. Die schreibt vor, ob und wann Fütterung statt zu finden hat.

Das wird doch auch unter Jägern kontrovers diskutiert. So wird z.B. beanstandet, dass die Fütterungszeiträume falsch festgelegt sind und Rehe und Rothirsche unterschiedliche Ansprüche haben.
Die einen kommen weniger gut, die anderen besser mit den im Herbst angefressenen Reserven durch, vorausgesetzt, es gab genug zu fressen im Revier an Knospen, Blättern usw.

Möglicherweise fürchten aber auch Regierungen die Bürgerschelte, wenn den Leuten beim Waldspaziergang die verhungernden torkelnden Tiere begegnen.

PS: Der Beitrag ist nicht speziell für Dich, dutchweepee, habe mich nur verklickt.
adam
adam
Mitglied

Kleines Intermezzo
geschrieben von adam
Das Netz ist schlau, dachte ich und stelle dort die Frage: "Was tun, wenn man einem Reh begegnet?".

Hier eine kleine Auswahl an Antworten:

"Wenn du nicht dich absichtlich zur Brunftzeit zwischen zwei kämpfende Rehböcke stellst kann dir nichts passieren."

"Na nichts. Das Reh hat Null Interesse an dir, glaub mir."

"Freundlich grüßen und weitergehen."

"Lass das Reh in Ruhe und geht beide eurer Wege."

"Fass niemals ein Rehbaby an sonst wird es wegen den Menschengeruch von seiner Mutter getötet !!!!!!!!!!!"

"Reh ist nicht so schlimm. Aber wenn ein Löwe kommt, lauf weg."


Eine nette Möglichkeit fand ich nicht: "Lade es zum Essen ein!"

--

adam
dutchweepee
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Re: Reh-Geburt im Garten
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.06.2015, 20:28:12
Möglicherweise fürchten aber auch Regierungen die Bürgerschelte, wenn den Leuten beim Waldspaziergang die verhungernden torkelnden Tiere begegnen.

Ich glaube, DAS ist des Pudels Kern. Hab ich zuvor noch nie drüber nachgedacht.

Stell Dir vor:
beim Winterspaziergang sehen die tierliebenden Bürger reihenweise verhungerte Bambies stinkend links und rechts des Nordic-Walking-Pfads liegen, da sie schwach und krank waren und der natürlichen Auslese zum Opfer gefallen sind.

iPhone raus - Foto machen - an die Kreiszeitung schicken und schimpfen ist eins. Also werden die Bambies halt jeden Winter von "besorgten Politikern" gemästet, ob es für den Tierbestand gesund ist oder nicht.

p.s.: Aasfresser wie zum Beispiel Bären, Wölfe oder Wildhunde gibt es ja kaum noch in unseren Wäldern, also wären die verrottenden Bambi-Kadaver auch ein echtes Gesundheitsrisiko.
adam
adam
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Re: Reh-Geburt im Garten
geschrieben von adam
als Antwort auf dutchweepee vom 10.06.2015, 23:10:27
Ich häng mich mal an, dutch.

Eigentlich ist das Reh in der heutigen Populationsdichte kein natürlich vorkommendes Wildtier, sondern ein Lückenfüller für das fehlende Hochwild, wie den Rothirsch, das Wisent und das Wildpferd. Wo diese Gattungen ihren natürlichen Bestand haben/hatten, mit ihren Fressfeinden wie Wolf und Bär, weicht das Reh zurück und kommt relativ selten vor. Das Hochwild verschwand, als sein menschlicher Feind sein alleiniges Recht auf die Hochwildjagd verlor: der Adel. Vor allem die Bauern dezimierten das Hochwild, auf deren Schäden sie früher sitzen geblieben waren und die Jagd auf das Hochwild weitete sich auch auf das Bürgertum aus. Heute sind das diejenigen, die zur Jagdzeit auf alles ballern, was sich nicht bei "Drei" hinter einem Kohlrabi in Deckung geworfen hat. Ein eigenes Thema. Jedenfalls war der Hirsch weg und das Reh rückte in einer Anzahl nach, die nicht mehr seinem natürlichem Vorkommen entsprach und hatte keine wirklichen Aufgaben. Es konnte Hase und Fuchs "Gute Nacht" sagen.

Das Reh hat keinen wirklichen Sinn für Feld, Flur und Wald. Jedenfall habe ich beim Nachlesen nichts gefunden, außer daß es das Gebüsch im Wald niedrig hält und so wohl oder angeblich Waldbrände verhindern hilft. Füttert man im Winter nicht zu, verbeißt es die Bäume an Trieben und Rinde und schädigt so die Forstwirtschaft. Zufüttern muß man auch, weil sich die Rehe kein Winderpolster anfressen können, da die Wiesen zu oft abgemäht werden. Die Bauern brauchen das Futter und die Einnahmen aus ihrer Viehhaltung, die durch staatlichen Schadenersatz bei Wildschäden durch Rehe nicht ausgeglichen werden können. Die Zeit, die sie zum Ausfüllen der Anträge brauchen, bezahlt ihnen sowieso niemand

Natürlich freuen sich die Sonntagsjäger, daß sie die Überpopulation an Rehen jagen dürfen, Gaststätten, Restaurants und die Nahrungsmittelindustrie nehmen das Wildbret gerne und die Kundschaft freut sich über Abwechslung auf dem Teller. Aber auch die Sonntagsjäger werden zu einem ernsten Problem. Diese Schnapsdrosseln schießen nämlich so oft daneben, daß das fehl geschossene Bleischrot den Boden inzwischen in einem Maß belastet, das nicht mehr ignoriert werden kann. Jetzt ist ein regelrechter Kampf zwischen Natur-Tierschützern und Jägervereinigungen im Gange, um die Rechte der Jäger einzuschränken und um die Sonntagsjagd zu verbieten. Das bleibt schwierig, denn die Lobby der Freizeitjäger ist stark. Ist bekannt, daß Jäger sogar auf Privatgrundstücken jagen, z.B das Besuchsreh oder den Hund des Eigentümers erschießen dürfen und zwar ohne Einwilligung und/oder trotz Verbotes des Eigentümers? Der Jäger braucht nur einen Grund wie das (angebliche) Wildern. Halali, die Probleme ums Reh drehen sich im Kreis.

--

adam

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