Forum Soziales und Lebenshilfe Soziales Was sind das nur für Mütter?

Soziales Was sind das nur für Mütter?

Klaro
Klaro
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Re: Trotzphase und altersgemäße Erziehung
geschrieben von Klaro
als Antwort auf myrja vom 18.08.2012, 12:31:40

aber genau so wird es doch heute - teilw. auch früher schon - von den jungen Müttern gemacht, wobei man sich dann fragt, wann beachten sie dann ihre Kinder?
Nichtbeachtung ist auch keine Erziehungsmittel...Kinder wollen auch Grenzen wissen und ein Kind, dem nie oder selten Grenzen aufgezeigt wird, wird es durch sein Verhalten immer mehr herausfordern wollen...einfach bis zu einem Reagieren der Erwachsenen und ein Einhalt!


Du fragst, wann die Mütter ihre Kinder mal beachten. In der Regel natürlich gleich nach dem Trotzanfall wieder.

Was erwartest Du denn? Soll die Mutter dem Willen des Kindes nachgeben? Wenn ja, kannst Du davon ausgehen, dass das Kind genau daraus lernt, wenn ich nur laut genug brülle und tobe, dann macht Mama was ich will.

So erziehst Du Dir ein Kind, das noch nach Jahren sofort bockig wird, wenn es nicht so läuft, wie es will. Da kann ich nur sagen „Arme Eltern!“.

Myrja


...so wie du es beschreibst, so sollte es sein. Aber schau dich mal um...wird es auch so gemacht? Nein, eher nicht...das Kind wird beim Trotzanfall nicht beachtet und anschließend auch oft nicht. Oder ihm wird nachgegeben und der Wunsch erfüllt. Beides unmöglich!

...Und...wenn du nochmal meinen Beitrag durchliest...ich schrieb von Grenzen setzen und nicht von Nachgeben.
Felide1
Felide1
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Re: Trotzphase und altersgemäße Erziehung
geschrieben von Felide1
als Antwort auf pschroed vom 18.08.2012, 12:14:24
Phil,

den Artikel sollten alle lesen, die sich mit Kindern beschäftigen. Ein Kind das nie laut sein darf nicht toben kann und womöglich meist vor die TV-Glotze oder PC gesetzt wird nur damit es ruhig ist, kann sich nicht entwickeln. Da sind aber auch die "Alten" schuld weil vielfach Kinder die "laut" sind(auch Tiere) abgelehnt werden. Gott sein Dank durften meine Buben sich mit Kollegen messen und in freier Natur spielen. Sie haben ein Selbstbewusstsein aufbauen können und sind keine Duckmauser geworden.Wenn ein Kind Nein zu Erwachsenen sagt, wenn es was nicht möchte ist es noch lange nicht frech. Leider dürfen viele Kinder nicht mehr Kinder sein sondern werden in ein Erwachsenenschema gepresst. Laufen lassen ist die bequemste Art mit Kindern umzugehen. Eltern müssen auf ihre Kinder eingehen, Fragen beantworten,mitspielen, Vorleben. Was hat ein Kind davon wenn die Eltern es wegen irgendeinem Vergehen rügen und handkehrum das Selbe machen, wofür sie ihr Kind zurechtgewiesen haben. Das Kind wird seine Eltern sicher nicht ernst nehmen.

Beobachtet die Kinder und ihr werdet euch selbst darin wiedererkennen. Aber
nur die, die kritikfähig zu sich selbst sind.

Felide
Klaro
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Re: Trotzphase und altersgemäße Erziehung
geschrieben von Klaro
als Antwort auf Felide1 vom 18.08.2012, 12:53:13
Phil,

Beobachtet die Kinder und ihr werdet euch selbst darin wiedererkennen.

Felide


ja, und nicht nur das, beobachtet sie, um sich in sie "einfühlen" zu können - vor allem im Säuglinsalter. Kinder laufen heutzutage oft einfach so "nebenher"...da ist das Gespräch am Handy wichtiger als die Bedürfnisse des Kindes, die Eltern sind zu oft abgelenkt. Aber naja...das Leben ist heute natürlich auch mit sehr viel mehr "Reizen" ausgestattet, als es noch in den 60er und 70er Jahre war. Da findet dann eine Überreizung sämtlicher Familienmitglieder statt...extreme Trotzphasen sind da kein Wunder.

Klaro

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yuna
yuna
Mitglied

Re: Trotzphase und altersgemäße Erziehung
geschrieben von yuna
als Antwort auf Klaro vom 18.08.2012, 12:17:15
aber genau so wird es doch heute - teilw. auch früher schon - von den jungen Müttern gemacht, wobei man sich dann fragt, wann beachten sie dann ihre Kinder?
Nichtbeachtung ist auch keine Erziehungsmittel...Kinder wollen auch Grenzen wissen und ein Kind, dem nie oder selten Grenzen aufgezeigt wird, wird es durch sein Verhalten immer mehr herausfordern wollen...einfach bis zu einem Reagieren der Erwachsenen und ein Einhalt!


Klaro das ist doch der Punkt: Nur weil japanische Mütter ihre Kinder ignorieren, wenn sie schreien und toben, heißt es doch nicht, dass sie ihre Kinder permanent ignorieren - denn genau das tun sie ja nicht. Das Kind bekommt Beachtung und Lob, wenn es sich sozial verhält.

Es ist so: Es gibt doch idR. nur zwei Gründe, warum ein Kind trotzig wird (auch außerhalb der Trotzphase). Entweder es will seine Grenzen testen oder es will Beachtung.
Wenn es seine Grenzen kennt, weil die Eltern konsequent sind, dann trotzt es aus diesem Grund nicht mehr. Wenn es immer genug Beachtung von seinen Eltern erhalten hat, gibt es auch an diesem Punkt für das Kind keinen Grund mehr Aufmerksamkeit durch Trampeln und Schreien einzufordern.

Es ist eben der Mittelweg. Man darf ein Kind nicht nur mahnen/schimpfen, man muss es genauso auch loben, wenn es etwas gut macht und ihm erklären, warum das eine richtig und das andere falsch ist. Verhält es sich wider besseren Wissens falsch, kannst du entweder das Kind dich erziehen lassen (und gibst nach) oder du ignorierst das Verhalten einfach, bis das Kind lernt, dass es dadurch nichts erreicht.
Denn Ärger oder Prügel sind leider auch eine Form der Aufmerksamkeit - eine Erziehungsmethode die in Deutschland vielerorts noch praktiziert wird. Und davon halte ich gar nichts.
Klaro
Klaro
Mitglied

Re: Trotzphase und altersgemäße Erziehung
geschrieben von Klaro
als Antwort auf yuna vom 18.08.2012, 13:29:43
aber genau so wird es doch heute - teilw. auch früher schon - von den jungen Müttern gemacht, wobei man sich dann fragt, wann beachten sie dann ihre Kinder?
Nichtbeachtung ist auch keine Erziehungsmittel...Kinder wollen auch Grenzen wissen und ein Kind, dem nie oder selten Grenzen aufgezeigt wird, wird es durch sein Verhalten immer mehr herausfordern wollen...einfach bis zu einem Reagieren der Erwachsenen und ein Einhalt!
geschrieben von yuna


Es ist so: Es gibt doch idR. nur zwei Gründe, warum ein Kind trotzig wird (auch außerhalb der Trotzphase). Entweder es will seine Grenzen testen oder es will Beachtung.
Wenn es seine Grenzen kennt, weil die Eltern konsequent sind, dann trotzt es aus diesem Grund nicht mehr. Wenn es immer genug Beachtung von seinen Eltern erhalten hat, gibt es auch an diesem Punkt für das Kind keinen Grund mehr Aufmerksamkeit durch Trampeln und Schreien einzufordern.

Es ist eben der Mittelweg. Man darf ein Kind nicht nur mahnen/schimpfen, man muss es genauso auch loben, wenn es etwas gut macht und ihm erklären, warum das eine richtig und das andere falsch ist. Verhält es sich wider besseren Wissens falsch, kannst du entweder das Kind dich erziehen lassen (und gibst nach) oder du ignorierst das Verhalten einfach, bis das Kind lernt, dass es dadurch nichts erreicht.
Denn Ärger oder Prügel sind leider auch eine Form der Aufmerksamkeit - eine Erziehungsmethode die in Deutschland vielerorts noch praktiziert wird. Und davon halte ich gar nichts.


da bin ich ganz bei dir, Yuna.

Schönen Samstag noch - bin jetzt auf dem Geburtstag meiner Enkelin.

Klaro
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Trotzphase und altersgemäße Erziehung
geschrieben von schorsch
als Antwort auf myrja vom 18.08.2012, 12:31:40
Als wir mal mit unserem 1. Enkel im Wald spazieren gingen, begann er plötzlich zu trötzeln. Als das keinen Erfolg zeitigte, begann er zu schreien - immer lauter. Ich sagte zu ihm: "Das kann ich viel lauter", und schrie in den Wald hinaus, was die Lunge hergab. Er schrie noch lauter. Nach etwa 5 Minuten war er müde und gab auf. Ich sagte zu ihm: "Ich erinnere mich gar nicht mehr, warum du eigentlich zu schreien begonnen hast. Weisst DU es vielleicht noch?" Er wusste es auch nicht mehr. Dann sagte ich: "Schreien ist eigentlich blöd; man erschreckt ja alle Tiere im Wald". Er nickte - und bis wir zuhause ankamen, machte er nur noch ein ernstes Gesicht!

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Re: Trotzphase und altersgemäße Erziehung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf myrja vom 18.08.2012, 10:17:31
Danke für den Beitrag Myrja, Du beschreibst noch einmal in Kurzfassung worum es tatsächlich geht. Das freut mich doch am späten Abend.

Nicht einzugreifen heißt nicht, ein Kind zu ignorieren - aber diese Differenzierungsmöglichkeiten sind wohl nicht allen gegeben.

Einem Kind ein starres Elternverhalten entgegenzusetzen hat zur Folge, dass das Kind nicht beobachtet wird in seinen Eigenheiten und Bedürfnissen, weil die Eltern bereits ein festgefahrenes Bild davon haben, wie ihr Kind zu sein hat.

Offensichtlich dürfen viele Kinder in Deutschland nicht trotzen und damit ihre Gefühle, wie Wut und Aggression erleben, die in der Ich-Findungs-Phase einfach wichtig sind.

S. meinen ersten Link zu diesem Thema weiter oben.

Und nun kann man natürlich nach den Japaner und Chinesen noch die Amerikaner, die Iren, die Skandinavier, die Maoris und noch ganz viele andere Völker benennen, wie die mit ihren Kindern umgehen.
Das ist sicher sehr interessant.

Gute Nacht

Meli
Felide1
Felide1
Mitglied

Re: Trotzphase und altersgemäße Erziehung
geschrieben von Felide1
Für Jene die eine Anleitung brauchen.

Kindererziehung.

Erziehung

Felide
Dreierlei3
Dreierlei3
Mitglied

Re: Trotzphase und altersgemäße Erziehung
geschrieben von Dreierlei3
als Antwort auf myrja vom 18.08.2012, 10:17:31

Was Du da beschreibst Dreierlei, betrifft die Nichtbeachtung, bzw. auch Liebesentzug als Strafe, eines Kindes generell. Das ist etwas völlig anderes!!!
Myrja


Nein, es ist nichts anderes.
Und um dies zu erkennen gehört schon viel Selbstreflektion und - kritik dazu.
Re: Trotzphase und altersgemäße Erziehung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Dreierlei3 vom 19.08.2012, 09:19:52
Was Du da beschreibst Dreierlei, betrifft die Nichtbeachtung, bzw. auch Liebesentzug als Strafe, eines Kindes generell. Das ist etwas völlig anderes!!!
Myrja

Nein, es ist nichts anderes.
Und um dies zu erkennen gehört schon viel Selbstreflektion und - kritik dazu.


Na Dreierlei3, viel Vergnügen, dann fang mal damit an.

Myrja hat diesbezüglich recht.

Liebesentzug und ein Kind eine Trotzphase in aller Ruhe durchleben zu lassen, sind zwei absolut verschiedene Schuhe.

Ein Kind, dass sich vor Zorn wegen eines nichterhaltenen Lollis an der Kasse auf den Boden schmeißt, schreit und trommelt, muss man trommeln lassen.

Da kann man in aller Ruhe daneben stehen und, wenn der Anfall vorbei ist, sich dann in aller Ruhe mit ihm unterhalten und zwar, liebevoll und ohne Vorwürflichkeit, in aller Ruhe. Also mit der Botschaft: ich liebe Dich, auch wenn Du schreist und trommelst!

Während eine reine Nichtbeachtung sich einen Dreck darum kümmert, warum und weshalb ein Kind schreit.

Im übrigen ist jedes Kind völlig anders. Ich habe es so erlebt und meine Kinder erleben es jetzt.

Mein Sohn hat vier und jedes ist anders in seinen Reaktionen, seinen Eigenschaften, seinem Lern- und Schlafverhalten.

Da nützt nur genaue Beobachtungen.
Die Trotzphasen durften alle durchleben und es wurde im Anschluß daran mit ihnen gesprochen. Sie sind heute in der Lage, sich durchzusetzen, ohne die Ellenbogen zu benutzen und ihre Position klar in der Ich-Form zu beziehen.

Das erfordert unendlich viel Zuwendung durch Beobachtung und Selbstreflektion, wenn so mit den Kindern gelebt wird.
Da sich die Eltern immer gegenseitig informieren, gab und gibt es auch kein Ausspielen.
Weder im Kleinkindalter noch im späteren Alter der Vorpubertät.

Wenn Kinder die Eltern gegeneinander ausspielen und manipulieren können, sind im Spiel immer 3 Personen beteiligt. Das gilt für die Trotzphase wie auch für alle anderen Bereiche.

Und bei der Manipulation nur eines Elternteiles sollte dieser doch dann einmal in den Spiegel schauen und sich fragen, warum das geschehen konnte.
Denn auch hier gehören 2 dazu.

Ich war immer dagegen, dass sich Eltern für unfehlbar halten. Ich habe meine Fehler gemacht, andere als meine Eltern, meine Kinder werden die ihren machen und meine Enkelkinder ebenfalls.
Wer bitte, will sich davon freisprechen?

Denn jedes Kind wird in eine neue Zeit, eine neue Familienkonstellation geboren. Und natürlich auch in ständig wechselnde Erziehungsrichtungen.

Deshalb kann es eigentlich kein falsch und richtig geben, sondern nur die indiduelle Zuwendung zu einem jeden Kind, was - zugegebenermaßen - sehr aufwendig und schwierig ist.

Meli

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