Soziales Und plötzlich sind die Haare grau
Mit den grauen Haaren kommen diverse Entscheidungen auf einen zu. Haus verkaufen ? Wohin führt der Weg, wenn der Körper nicht mehr wie gewohnt funktioniert ? Was gibt es für Möglichkeiten, wo bleibt mein Privatbereich bezahlbar. Es schwirrt einem der Kopf.
Mein Mann und ich sind auf der Suche nach einer Wohngemeinschaft, wo alle eine eigene abgeschlossene Wohnung haben, man aber 24 Stunden am Tag, so nötig Pflege bekommen kann.
Ob es das schon in der Form gibt, weiß ich nicht. Aber wir träumen davon.
DAs mit dem ERgrauen der Haare löse ich, in dem sie alle ca 3 Monate in einem nicht zu grellen Blond färbe; dann lugen die grauen Strähnen durch und es sieht gar nicht mal schlecht aus (wie sogar meine Friseurin meint).
Was nun einen Umzug anbelangt und eine Änderung meines doch recht guten Lebens, sehe ich dies recht realistisch.
Vermutlich wird es noch zwei Umzüge in meinem Leben geben: einen ins Altenheim und dann den ultimativen zum Friedhof.
Den Pflegefall habe ich schon vor Jahrzehnten irgendwie mit eingeplant; die noch vermietete Wohnung wird dann verkauft und das Geld zur Finanzierung der Pflege verwendet. Wichtig ist mir, keine Dritten hierfür zu benötigen.
Eine Wohngemeinschaft käme für mich in diesem Alter nicht mehr in Frage; ich habe sie gerne benützt als junge, flexible Frau - aber mit schwierigen alten Menschen, zu denen ich mich ebenfalls zähle - Nein danke!
Aber so etwas, was Ihnen vorschwebt, gibt es natürlich: man nennt es Betreutes Wohnen. Vermutlich wissen Sie das alles und werden uns in Kürze mit entsprechenden Angeboten "verwöhnen", oder? Olga
Liebe Olga 64, das "Betreute Wohnen" ist ein Begriff, der nicht hält, was er verspricht. Wer darauf angewiesen ist, wenn er Pflege braucht, hat verloren.
@ Keike
sooooooo plötzlich sind die Haare nicht grau😉
und ebenso wird man im Normalfall nicht "alt"!
Als Alter Mensch..noch dazu mit einer Erkrankung,die mit Sicherheit mal Pflege erfordert,wäre es doch am Sinnvollsten,rechtzeitig eine Lösung anzustreben.
Im eigenen Haus bleiben zu können,wäre doch am Schönsten
Man könnte ein kleines App. einrichten und sich mit der Vermittlungsstelle in Verbindung setzen,die z.B. polnische Pflegeirnnen vermittelt.
Alle 3 Monate wechseln sich 2 Pflegerinnen ab,die vertrauenswürdig und angenehm sind.
Eine Freundin von mir und ihre Schwester hatten das für ihre Mutter (in eine Eigentumswohnung) vermittelt und allerbeste Erfahrungen damit gemacht.
Dringend abraten muss ich von dem Gedanken in eine Wohngemeinschaft--wie auch immer gestaltet-- zu ziehen!!
Es ist nicht einfach,sich an Menschen zu gewöhnen,die ein völlig anderes Leben
(als man selber geführt hat)
gelebt haben!
Glaub nur nicht,dass diese im Wennfall für deine Pflege oder Hilfe bereit sein würden.
"Betreutes Wohnen"
bedeutet nicht,rundum --bezahlbar-- versorgt zu sein!
Spezielle oder pflegerische Hilfe muss nach Tarif bezahlt werden.
Du gibst an,(leider) an MS erkrankt zu sein.
Das tut mir sehr leid,auch,wenn wir uns nicht kennen!
In diesem Fall wirst du sicher eine Pflegestufe haben.
Dann erhälst du für den erforderlichen Umbau im eigenen Haus finanzielle Zuschüsse für notwenige Umbauten von Dusche (Bad),Treppenlifter etc.
Setzt euch doch mal mit diesen Fragen mit eurer Krankenkasse oder
einem Mitarbeiter vom Pflegedienst in Verbindung.
Schau mal im Internet nah,da werden die Adressen immer wieder angegeben,die beratend helfen können.
Schau dir auch selber unbedingt die Pflegesetze an,die für dich in Frage kommen!
Häufig lehnen die Pflegekassen (sogar ärztl.attestierte) Anträge ab.
Nur,wenn man selber die Gesetze kennt,kann man den nötigen Widerspruch gegen einen ablehnenden Bescheid fundamentieren!
Ich wünsch euch viel Glück,das Richtige zu finden
und: zu tun!
old_go
Ich denke, es kommt immer darauf an, wer so eine Einrichtung führ und vor allem, wo sie ist. Woher Sie Ihre negativen ERfahrungen beziehen, haben Sie nicht erklärt - oder gibt es die gar nicht?
Mich würde ein Zusammenleben mit fremden Menschen meines Alters generell stören, weil ich weiss, wie streitsüchtig wir alle sind und auch wie ichbezogen. Das kann man auch gut in diesem Forum erleben - . Dann lieber in einem gutgeführten Altenheim in einem Einzel-Appartement. Meine Mutter lebte 10 Jahre bis zu ihrem Tod in einem solchen und war zufrieden - so zufrieden wie man als Mensch sein kann, wenn er an seiner letzten Station angekommen ist und auch weiss, dass dies das Wartezimmer für den Tod betrachtet werden muss.
Wenn jemand Hilfe benötigt, ist er oder sie immer auf andere angewiesen; wichtig ist, dies frühzeitig zu regeln (auch die finanzielle Grundlage zu prüfen) und nicht abzuwarten, bis man zum Notfall wird und irgendwo eingewiesen wird, wo ein Platz frei wurde. Olga
@old_go
Danke für die Zeit, die Du Dir genommen hast für mich. Wir haben uns schon Gedanken gemacht, so ist es nicht. Vor knapp 3 Jahren haben wir unser Haus verkauft und sind in eine Mietwohnung gezogen. Der große Garten und das zu pflegende Haus hätte Unsummen verschlungen. Und dazu kommt noch, allein im Haus eines Tages zurückzubleiben - undenkbar.
Wir stehen auch schon auf 2 Wartelisten im Umfeld für alle Fälle. Aber das ist nicht das, was wir gerne hätten. Einige Häuser haben wir uns auch schon angesehen - Aufbewahrungsstätten mit gestreßtem Personal. Es wird schwer, einen Platz zu finden, wo man liebevoll gepflegt und betreut wird. Ich hatte mir nicht vorgestellt, dass Mitbewohner für mich da sind. Ich habe nur gerne Menschen um mich herum, mit denen ich mich austauschen kann.
Durch den Verkauf des Hauses sind finanzielle Mittel da - aber der Platz, wo es hingehen könnte, der fehlt.
Liebe Olga,
danke, dass Du Dich meines Themas angenommen hast. Wir stehen bereits bei 2 Häusern auf einer Warteliste, die aber alle beide nicht ideal sind. Vor Jahren haben wir meine Schwiegermutter, ins Heim geben müsses wegen Demenz. So möchte ich meine letzten Tage nicht verbringen. Daher kommen die negativen Erfahrungen. Der letzte Wegabschnitt könnte steinig werden.
liebe Grüße
Keike
Liebe Keike, ich kann die Fragen, die euch beschäftigen, so gut verstehen. Ihr habt ja schon einen grossen Schritt gemacht mit dem Umzug aus einem Haus in eine Mietwohnung. Mutig.
Ich bin auch an diesem Thema dran. Aber die Monate des Lockdowns haben mich nachdenklich gemacht. In vielen Einrichtungen, in denen alte Menschen wohnen, wurden diese von Kontakten zu ihren Angehörigen isoliert. Für mich kommt daher nur noch selbstbestimmtes Wohnen in Frage. Da könnte ich Kontakte im eigenen Domizil so gestalten, wie ich es für richtig/verantwortbar halte, und dies in Absprache mit meinen Töchtern, Schwiegersöhnen und Enkeln. Keine Behörde könnte über mein Leben in den eigenen vier Wänden bestimmen. -
Aber ich bin privilegiert, ich habe Familie. Sie sollen mich nicht pflegen müssen, darüber habe ich mit ihnen ihr Einverständnis aushandeln können. - Ich würde, weil ich es bei meinem Eltern sehr positiv erlebte,versuchen, eine Betreuung in den eigenen vier Wänden zu organisieren. Bei meinen Eltern waren abwechselnd zwei Polinnen, unglaublich liebevoll und verantwortungsbewusst. - Ob das in meiner Generation noch zu finden ist, weiss ich nicht, ich kläre das aber von Zeit zu Zeit immer wieder ab. -
Da Ihr jetzt in einer Wohnung wohnt, finanzielle Mittel habt, wäre es vielleicht möglich, eine zweite kleine Wohnung im gleichen Haus oder in der Nähe anzumieten für eine Pflegekraft. - Ist nur so eine Idee, es gibt sicher noch viele andere. Gruss, Tine
Ich kann diese Gedanken sehr gut verstehen, sie sind auch bei meiner Frau und mir ein Thema.
Für uns gibt es mehrere Möglichkeiten. So könnten wir uns durchaus vorstellen, dass jüngere Verwandte (das Interesse besteht!) zu uns ins Haus ziehen. Wir würden die kleinere 75-qm-Wohnung nehmen, die jüngeren Leute die 110 qm-Wohnung, in der wir aktuell selbst leben. Als Entlohnung für evtl. Pflege würden wir den jungen Leuten das Haus vererben (wir haben keinen eigenen Kinder). Eine andere Alternative wäre, das Haus zu verkaufen und uns in ein Betreutes Wohnen einzukaufen. Zumindest hier in der Gegend kennen wir zwei solcher Häuser bzw. Anlagen, die richtig gut sind. Eine entfernte Verwandte von uns lebte in einem der Häuser, und wir konnten uns mehrfach selbst überzeugen, dass das alles sehr gut ist, auch als sie zum Pflegefall wurde. Und sollten alle Stricke reißen, gibt es auch noch eine weitere Alternative, über die ich aber nicht öffentlich reden werde.
Keike, es ist gut, dass Ihr Euch rechtzeitig Gedanken über all das macht. Ich persönlich könnte nicht in einer WG leben, ich war und bin ZU sehr Einzelgänger. Aber eine sehr gute Freundin von uns ist im Rheinland in ein Mehrgenerationenhaus gezogen, also auch eine Art "WG" und sie ist dort seit mehr als 10 Jahren wirklich glücklich und sehr zufrieden.
Liebe Grüsse
DW