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Soziales Schluss mit der Solidarität?

schorsch
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Re: Schluss mit der Solidarität?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.03.2016, 10:22:58
Mein Posting betraf aber Menschen, die freiwillig unsolide leben. Jene, die es zwangsläufig oder schicksalshaft gar nicht anders können oder wollen, habe ich ausgelassen.
olga64
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Re: Schluss mit der Solidarität?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 21.03.2016, 11:40:58
Ich behandle mich hier seit vielen Jahren wie mein Auto, das auch in Abständen in die Werkstätte muss, damit ein FAchmensch nachschaut, ob alles in Ordnung ist, bzw. was repariert werden soll und kann.

Medizinisch gehe ich zu allen Vorsorgeuntersuchungen (jährlicher Check-up bei der Internistin, zur Gynäkologin, zum Zahnarzt, zum Augenarzt). Es ist mir wichtig - insbesondere im Alter - prüfen zu lassen, wo ich stehe und ob ich mit meiner Lebensweise richtig liege oder etwas korrigiert werden muss.

Da ich der Boss über meinen Körper bin und die Besitzerin meines Autos liegt die endgültige Entscheidung natürlich bei mir; sie wird aber beeinflusst von dem aufgebauten Vertrauen, das ich sowohl in meine medizinischen Partner als auch in meine Autowerkstätte habe. Olga
anno10
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Re: Schluss mit der Solidarität?
geschrieben von anno10
Optimal war die Grippeimpfung .
Hoffe alle haben sich impfen lassen.

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Re: Schluss mit der Solidarität?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 21.03.2016, 16:23:13
Hallo schorsch, aber wer will das kontrollieren? Und gibt es nicht auch unendlich viele andere Leute, die genau so ungesund und unkontrolliert essen, aber dabei nicht dick werden? Ich muss da nur an meinen Sohn denken, der kann 20 Hot Dogs essen und etwas später eine ganze Torte, aber er hat mit 187 cm nie mehr als 78 kg gewogen.

Was ist der nächste schritt, dass alle Nichtvegetarier auch dazu zahlen müssen , wenn sie krank sind? Schliesslich ist die Ernährung die Hauptursache für fast alle Erkrankungen, egal ob dick oder dünn.
adam
adam
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Re: Schluss mit der Solidarität?
geschrieben von adam
als Antwort auf mane vom 21.03.2016, 08:46:03
Rauchen, Alkohol, schlechte Ernährung und kein Sport: Wer ungesund lebt, sollte im Krankheitsfall auch mehr zahlen müssen. Ist doch nur gerecht - ode
Mane
geschrieben von mane


Wer sein Leben durch die genannten Risikofaktoren verkürzt, nimmt auch weniger Leistungen von Krankenkassen oder Staat in Anspruch. Das ist doch sozial?

--

adam
weserstern
weserstern
Mitglied

Re: Schluss mit der Solidarität?
geschrieben von weserstern
als Antwort auf adam vom 21.03.2016, 20:04:50
Rauchen, Alkohol, schlechte Ernährung und kein Sport: Wer ungesund lebt, sollte im Krankheitsfall auch mehr zahlen müssen. Ist doch nur gerecht - ode
Mane
geschrieben von adam


Wer sein Leben durch die genannten Risikofaktoren verkürzt, nimmt auch weniger Leistungen von Krankenkassen oder Staat in Anspruch. Das ist doch sozial?

--

adam
geschrieben von mane


Ich denke, es muss jeder für sich selbst entscheiden, wie das eigene Leben gestaltet wird.
Gerade habe ich hier im Umfeld erlebt, das einige Kollegen und Nachbarn, die auch stets sportlich waren und sich gesund ernährt hatten , plötzlich verstorben sind.
Auch sie können die Leistungen, für die sie viele Jahre eingezahlt hatten, nun nicht mehr nich Anspruch nehmen..

Dazu noch gesagt... auch viele Krankheitstage im Berufsleben, sind oftmals bedingt ... durch die Freizeitaktivitäten und den Sport.

Sollten diese gefährdeten Gruppen, dann nicht auch einen anderen Mitgliedsbeitrag zahlen???

w.

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Re: Schluss mit der Solidarität?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf weserstern vom 21.03.2016, 20:24:58
Sehr gut auf den Punkt gebracht - danke.
mane
mane
Mitglied

Re: Schluss mit der Solidarität?
geschrieben von mane
als Antwort auf schorsch vom 21.03.2016, 09:47:36
Das Problem: Wer raucht, übermässig zum Alkohol greift, schlechte Ernährung einnimmt und keinen Sport treibt; kurz: Wer so ungesund lebt, dem fehlt meistens auch noch das nötige Geld, um seine Krankenkasse zu bezahlen. Ergo: Ob so oder so: die Mässigen und Vernünftigen würden weiterhin die Zeche für die Unvernünftigen bezahlen.


Es gehöhrt wohl zur persönlichen Freiheit des Einzelnen, seine Gesundheit zu ruinieren, wenn ihm danach ist. Manchmal geht es sogar soweit, dass starke Raucher, trotz lebensbedrohlicher Erkrankung, bei der die Raucherei alles noch verschlimmert, im Krankenhaus im Rauchereckchen weiterrauchen.
Ist es da wirklich noch zu vertreten, dass er bei soviel Unvernunft weiterhin eine intensive und teure medizinische Betreuung bekommt, ohne dass er wenigstens einen höheren finanziellen Beitrag dazu leistet als Menschen, die eine gesunde Lebensweise einhalten?

Es ist ein heikles Thema. Es ist nicht von der Hand zu weisen daß manche bei der Ernährung (Übergewicht), Alkohol, Drogen, Zigaretten weit über das Ziel hinausschiessen.

Vielleicht sollte eine Medizinische History den Betrag in Bezug der persönlichen gesundheitlichen Versorgung entweder nach oben oder nach unten angepasst werden.

Solange es keine seelische bzw organische Erkrankung vorliegt.

Phil, der auch immer im Kampf mit seinen Pfunden steht


Deine Bilder zeigen, dass Du den Kampf bis jetzt noch immer gewonnen hast, lieber Phil..

Ich denke auch, dass ein stark übergewichtiger Mensch, ein Kettenraucher, ein Extremsportler u.a. ein größeres Risiko haben, zu erkranken oder sich zu verletzen. Doch wo soll man die Grenze ziehen ind wer soll diese überprüfen?

Angesichts immer weiter steigender Kosten für Pflege und Gesundheit, sollte eine gesunde Lebensweise stärker ins Bewusstsein der Menschen gebracht werden. Vielleicht ist es zielführender, statt "Bestrafung" durch höhere Beiträge, gesundes Verhalten zu belohnen. Bereits jetzt fördern die Krankenkassen gesunde Ernährung, Bewegung und Sport. Das könnte noch ausgebaut werden.
Mane
Re: Schluss mit der Solidarität?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Tatsache ist, dass die hier genannten Suchtmittel - Alkohol und Nikotin - legal in unserem Staat zu haben sind, welcher an den dafür erhobenen
Steuern nicht schlecht verdient.

Drogenforschung: Nikotin hat höchstes Suchtpotential

Meli
mane
mane
Mitglied

Re: Schluss mit der Solidarität?
geschrieben von mane
als Antwort auf Edita vom 21.03.2016, 11:40:58

...... die internationale Wissenschaft betrachtet die Vorsorgeuntersuchungen mit wachsender Skepsis. Ich möchte überhaupt nicht abstreiten, daß Früherkennung wichtig und richtig, vor allem wenn es eine erbliche Vorbelastung in der Familie gibt, aber......dann sollten alle Ärzte auch darin ausgebildet sein, die Aufzeichnungen der elektronischen Geräte richtig lesen und deuten zu können, und die Häufigkeit, mit der eine Vorsorgeuntersuchung vorgenommen wird, sorgfältig gegen Chance und Risiko abgewogen wird!

Krebsvorsorge - Chance oder Risiko

Edita


So sehe ich das auch, Edita.
Allen Erkenntnissen zum Trotz wird weiterhin für umfassende Früherkennung geworben. Obwohl sie in vielen Fällen von Nutzen ist, kann sie in vielen Fällen auch schaden - niemand weiß das vorher.
Dann werden Gesunde zu Kranke, obwohl das in Untersuchungen Erkannte nie Probleme gemacht hätte.
Für Patienten wird es immer schwieriger, zu entscheiden, was das richtige ist.

Hallo Mane, nach meinem Wissen und meinen Recherchen ist die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen immer noch freiwillig für alle und eine Nichtteilnahme entbindet die KK nicht von einer Kostenübernahme, auch wenn die Angebote im Sozialgesetz verankert sind. Hast Du eine zuverlässige Quelle für Deine Behauptung?


Hallo Wolkenschieber,

ich habe die Worte von Professor Dr. Gerd Glaeske von der Universität Bremen aus dem eingangs eingestellten Video übernommen,

Gerd Glaeske

Mane

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