Soziales Lebensgesetze....

RE: Lebensgesetze....
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf qilin vom 20.08.2018, 13:44:05
[...]

In einem Retreat habe ich bei einem Gespräch einmal gesagt, dass ich nicht an die Existenz einer Hölle glaube, und sofort die Antwort bekommen "Ja, aber für Menschheitsverbrecher wie ... muss es doch eine angemessene Strafe geben!?" Ich meinte dann, wenn jemand für Tausende oder Millionen Tote verantwortlich wäre, dann müsste dieses Bewusstsein selbst schon eine kaum erträgliche Strafe sein - das würde allerdings irgendeine Weiterexistenz und -entwicklung des einzelnen Geistes voraussetzen... Verwirrt

geschrieben von qilin
Daß das Leben mit dem Bewußtsein der Tat eine Strafe darstellt funktioniert nur, wenn wir unser eigenes Denken und unsere Werte auch beim Täter voraussetzen. Wir wissen aber nur zu gut, daß Menschen extrem unterschiedlich sein können und deshalb ist es ein Trugschluß, das anzunehmen. Es reicht doch schon, sich die typischen Merkmale für Soziopathie anzusehen um zu erkennen, daß ein Betroffener keinerlei Probleme damit haben wird, den Rest seines Lebens entspannt mit dem Bewußtsein zu leben, ein Massenmörder zu sein:
Die dissoziale Persönlichkeitsstörung ist durch ausgeprägte Diskrepanz zwischen Verhalten und geltenden sozialen Normen gekennzeichnet. Typische Merkmale sind
  • Unfähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen
  • Unfähigkeit zur Verantwortungsübernahme, gleichzeitig eine klare Ablehnung und Missachtung sämtlicher sozialer Normen, Regeln und Verpflichtungen
  • Unfähigkeit, längerfristige Beziehungen aufrechtzuerhalten, jedoch keine Probleme mit der Aufnahme frischer Beziehungen
  • geringe Frustrationstoleranz, Neigung zu aggressivem und gewalttätigem Verhalten
  • fehlendes Schuldbewusstsein
  • Unfähigkeit, aus Erfahrungen zu lernen.
Ein weiteres Merkmal kann eine anhaltende Reizbarkeit sein, die sich in oder nach der Kindheit entwickeln kann.

Zitat aus Wikipedia: Soziopathie
Diese Form der Persönlichkeitsstörung kann durch angeborene oder später entstandene Hirnschäden verursacht werden. Das bedeutet, daß die Betroffenen nicht einmal für ihr Handeln verantwortlich gemacht werden können, weil sie keine Chance haben, anders zu sein. Hierzu würde ich nur zu gern einen "Karma-Spezialisten" befragen, welche Folgen es hat, wenn der Täter nicht schuldhaft gehandelt hat.

det
Karl
Karl
Administrator

RE: Lebensgesetze....
geschrieben von Karl
als Antwort auf caya vom 21.08.2018, 12:41:58

caya
Der Mensch unterscheidet sich vom Tier von Geburt an, er hat das Gewissen mit auf seinen Lebensweg bekommen....... das funktioniert bei einem mehr beim anderen weniger.... Tiere, so sagt man, haben kein Gewissen. 

Das stimmt so nicht. Unser Hund wusste, wenn er etwas ausgefressen hatte und verhielt sich dann schuldbewusst. Margit durfte einmal z. B. nicht in den Keller, er verstellte den Weg. Der Grund, dort  roch es schlecht.

Es ist ein großes Missverständnis, dass höhere Säuger die Gefühle, die wir kennen, nicht auch besitzen. Die tiefe Kluft zwischen Tier und Mensch wurde von den Religionen gezogen, um die Tiere ausbeuten zu können. Sehr zu deren Nachteil.

Karl
RE: Lebensgesetze....
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 21.08.2018, 13:54:20
caya
Der Mensch unterscheidet sich vom Tier von Geburt an, er hat das Gewissen mit auf seinen Lebensweg bekommen....... das funktioniert bei einem mehr beim anderen weniger.... Tiere, so sagt man, haben kein Gewissen. 
Das stimmt so nicht. Unser Hund wusste, wenn er etwas ausgefressen hatte und verhielt sich dann schuldbewusst. Margit durfte einmal z. B. nicht in den Keller, er verstellte den Weg. Der Grund, dort  roch es schlecht.

Es ist ein großes Missverständnis, dass höhere Säuger die Gefühle, die wir kennen, nicht auch besitzen. Die tiefe Kluft zwischen Tier und Mensch wurde von den Religionen gezogen, um die Tiere ausbeuten zu können. Sehr zu deren Nachteil.

Karl
geschrieben von karl
Ich würde sogar noch etwas weiter gehen, Karl- Das menschliche Gewissen ist gesteuert von Moral, Ethik, und Erziehung sowie von Normen und Gesetzen bzw Verboten. Kommt noch dazu das von Martin Luther geprägte und einengende religiöse "Gewissen" und damit auch die Meinung, dass Tiere keines haben.

Dabei denke ich, haben Tiere ein noch viel ausgeprägteres Gewissen, weil sie es intuitiv und frei von äusseren Zwängen oder der meinung anderer benutzen. Viel, was wir für Instinkt halten, ist nichts anderes als Gewissen. So, wie Tiere seelisch leiden und sich  manchmal in totaler Hoffnungslosigkeit aufgeben, so haben sie durchaus auch ein eindeutiges Empfinden für Recht und Unrecht. Wer einmal gesehen hat, wie Artgenossen einen Rudelkameraden verteidigen, wenn ein Mensch ihm Schmerzen zufügt oder die Gesicher geschundener Tiere auf LKWS zum Schlachtfof oder kurz vor ihrer Tötung, Tierkinder, wenn ihre Mutter vor ihren Augen getötet werden oder Tiere, die ganz offensichtlich auch Hilfe suchen - egal ob Mensch oder Tier - wenn sie in Not sind. Wir wissen immer noch so wenig über die anderen Tiere aber ich denke, sie wissen viel, viel mehr über uns - jedes Leben, dass sich bewusst ist, dass es lebt, Wahrnehmung, Kommunikation, Intention und körperlichen Schmerz wahrnehmen kann hat m.E auch ein Gewissen.
 

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caya
caya
Mitglied

RE: Lebensgesetze....
geschrieben von caya
als Antwort auf Karl vom 21.08.2018, 13:54:20

Ob Tiere ein Bewußtsein haben, wird die Forschung sicher in den nächsten Jahren ergründen.
Wir, die wir mit Tieren leben und gelebt haben sind davon ja sowieso überzeugt, daß sie zumindest ein Bewußtsein haben das dem menschlichen sehr ähnlich ist.

Wissenschaftlich gesehen besitzt allein der Mensch das Bewußtsein des *ich bin* oder das*Ich-Bewußtsein*

Solange da noch keine absolute Klarheit herrscht, laßt uns weiter über die hohe Intelligenz unserer Tiere staunen und sie dafür lieben.
Aus ihrer Sicht machen sie alles richtig und Verhaltensfehler gibt es nicht.

Wir Menschen haben die Möglichkeit zu korrigieren und etwas wieder gut zu machen
Wichtig ist, daß wir wenigstens begreifen wie das Rad des Lebens funktioniert und daß wir uns nicht immer als Opfer sehen.
Vieles liegt in unserer eigenen Hand und wir können durch unser bewußtes Sein selbst unser Leben beeinflussen.

Caya
RE: Lebensgesetze....
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf caya vom 24.08.2018, 18:57:51

Brauchen wir dafür wirklich die Wissenschaft, Caya? Oder ist es vielleicht eher so, dass wir Menschen uns davor fürchten, endlich zu begreifen, dass Tiere ein Bewusstsein haben? Würden die Menschen das endlich verstehen, dem grösste Teil der Menschheit würde es wohl so gehen wie  einst Friedrich Nietzsche , der lt einer Anekdote im Januar 1889 unmittelbar vor seinem geistigen Zusammenbruch in Turin ein streikendes Droschkenpferd mit theatralischer Geste vor der Peitsche des wütenden Kutschers bewahrt haben soll... durchaus vorstellbar - und was müssen das für gewissenlose Menschen sein, die fähig sind, einem Mitgeschöpf so viel Leid anzutun ...

Alle unsere Erdbewohner sind intelligente, emotionale und fühlende Wesen. Sie sind Individuen mit einer eigenen komplexen Persönlichkeit.
Sie kennen Liebe, Fürsorge, Angst, Schmerz ....
Sie sind immer noch rein und real, da sie nicht durch Korruption, Hass, Religion und Politik  wie die meisten Menschen verschmutzt sind.
Wir müssen uns wieder mit unserer Natur verbinden, mit der Erde, dem Universum, mit uns selbst. Wir müssen mit mehr Demut, Dankbarkeit, Freundlichkeit und Respekt handeln. Wir besitzen nicht die Erde, wir sind Teil eines größeren natürlichen Systems, eines, das zart und schön ist. Wenn wir weiterhin unsere Umwelt und all ihre Lebewesen verletzen, werden wir früher oder später auch aussterben. Und das mit recht. 

Ich neige nicht dazu, Tiere zu vermenschlichen, ganz im Gegenteil. Vielmehr versetzte ich mich in so manche Lage von Tieren und stelle mir vor, verweichlichte, technikverliebte Menschen müssten so leben, wie es noch wenige Naturvölker abseits jeder Zivilisation tun - sie sind den Tieren viel näher als wir zivilisierten Krüppelmenschen, sie können mit ihnen kommunizieren und ihre Signale verstehen.
Tieren ist sehr wohl bewusst, was sie tun und was die Folgen ihres Handelns ist und sie kommunizieren auf die erstaunlichste weise miteinander - bloss weil wir das alles nicht wirklich verstehen, heisst es nicht, dass es nicht so ist. Dazu braucht es keine Wissenschaft, denke ich

RE: Lebensgesetze....
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf caya vom 24.08.2018, 18:57:51

Ob Tiere ein Bewußtsein haben, wird die Forschung sicher in den nächsten Jahren ergründen.
Wir, die wir mit Tieren leben und gelebt haben sind davon ja sowieso überzeugt, daß sie zumindest ein Bewußtsein haben das dem menschlichen sehr ähnlich ist.

Wissenschaftlich gesehen besitzt allein der Mensch das Bewußtsein des *ich bin* oder das*Ich-Bewußtsein*

[...]

Caya
geschrieben von caya
Es kommt darauf an, wie man ein "Ich-Bewußtsein" definiert. Bemühe mal eine Suchmaschine mit der Frage, ob Tiere sich selbst im Spiegel erkennen und du wirst auf eine Menge erstaunliche Antworten stoßen. Ist das "sich selbst erkennen" nicht schon eine Grundlage des "Ich-Bewußtseins"? 

det

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