Soziales Die Kraft der Versöhnung
"Tiefgefroren" heisst ja nicht, dass man es nur in der Truhe einschliesst um es später gewiss wieder da raus zu holen. Wer aber behauptet, er könne quasi erlittene Schmach dadurch ungeschehen machen, dass er sie mit der DELETE-Taste plus SHIFT-Taste entfernt, der kennt nicht die Macht seines Unterbewusstseins.
Wer aber weiss und anerkennt, dass erlittene Schmach tiefgefroren werden kann, ohne Angst, da käme sie gewiss mal wieder im ungünstigsten Moment aufgetaut wieder hoch, kann beruhigt seinem Tagewerk nachgehen im Bewusstsein: "Dieses Problem hat nicht MICH im Griff, sondern ich es!"
Hallo schorsch,
was man als Verletzung empfunden hat, lässt sich nicht einfach löschen (vergessen), da gebe ich dir recht. Je nach Schwere, wird es ins Unterbewusstsein verschoben, quasi vergessen, weil der Mensch es sonst nicht aushalten könnte, damit zu leben. Das ist kein bewusster Vorgang, genauso wenig lässt es sich so einfach wieder ins Bewusstsein hervorholen. Darum glaube ich nicht, dass Du Probleme, die im Unterbewusstsein schlummern "im Griff" hast.
Ganz bestimmt hätte ich diese Erlebnisse/Probleme noch weniger im Griff, wenn ich sie quasi auf die Haut tätowieren würde, um sie täglich hervorzuholen und mit ihnen genüsslich zu spielen.
Ganz bestimmt hätte ich diese Erlebnisse/Probleme noch weniger im Griff, wenn ich sie quasi auf die Haut tätowieren würde, um sie täglich hervorzuholen und mit ihnen genüsslich zu spielen.
Bei deinen Beiträgen muss ich oft erstmal überlegen, wie du sie meinst, schorsch. Evtl. verstehe ich manches falsch.
Mir geht es um eine andere Sichtweise der bewussten Probleme (also keine Traumatas, die im Unbewussten liegen) und auch nicht um masochistische Spielchen.
Gruß Mane
Mane - mein Katalog, wann ich (meinem Partner) nicht mehr verzeihen könnte und eine Versöhnung unmöglich wäre, geht noch weiter: z.B. wenn ich erführe, dass er vergewaltigt hat, Kinder missbrauchte oder besoffen Auto fuhr und ein Mensch dadurch getötet wurde.
Auch wenn mein Partner jemals versuchen sollte, mich zu schlagen, wäre die Geschichte beendet.
Aber es ist natürlich auch so,dass leider in unserer Generation Frauen oft nicht einfach gehen können (wohl eine gewisse Zeit ins Frauenhaus - aber was dann?). Wenn die Existenz der Frauen von ihren Männern abhängt, müssen sie sich wahrscheinlich auch zähneknirschend schneller versöhnen als Frauen, bei denen dies anders ist.
Olga
Hallo Olga,
es ist verständlich, dass in diesen Fällen ein Zusammenleben kaum noch möglich wäre, auch wenn ein Verzeihen in den erstgenannten Vorkommnissen nicht in ihrer Hand läge, da Sie nicht die direkt Geschädigte wären.
Dass Menschen, die finanziell, aber auch emotional von ihren Partner abhängen, sich nicht so einfach von ihm lösen werden, sogar wenn Gewalt im Spiel ist, sehe ich auch so. Sie sind unsicher und glauben nicht alleine klarzukommen.
Gruß Mane
Ich machte als junge Frau in den 70er Jahren öfters Wochenenddienste im Frauenhaus (damals kamen die gerade auf). Da erlebte ich schreckliche Schicksale, wenn Männer ihre Frauen und Kinder fast krankenhausreif verprügelt hatten, weil sie so stark gesoffen hatten. Diese völlig verunsicherten Frauen mussten wir aufbauen, während draussen grölende Männer nach ihren Frauen riefen (irgendwie bekamen die immer die Adresse raus). Sehr oft gingen die Frauen bereits nach wenigen Tagen, wenn die Wunden etwas verheilt waren, zu diesen SChlägern zurück und kamen bald wieder - ein ewiger Kreislauf.
SEhr oft vergewaltigten diese Ehemänner auch ihre Frauen und erklärten, dies sei ihr Recht, da es doch die "eigene Frau" wäre. Es war gut, dass dieses Gesetz irgendwann verschärft wurde.
Heute dürfte dies einfacher sein, weil Frauen sehr schnell Hartz IV bekommen und auch eine Wohnung bezahlt wird. Damals war dies viel komplizierter mit der Sozialhilfe und Arbeitslosenunterstützung hatte keine von diesen Frauen, weil sie ja nie berufstätig waren.
Ich kenne aber auch die Fälle aus einem anderen Milieu, z.B. bei uns am See,die sich dann arrangieren. Da gibt es ein gemeinsames, grösseres Haus, das natürlich keiner aufgeben will. Dort lebt man dann jeweils in einem Trakt und geht sich ansonsten aus dem Weg. GEmeinsame Freunde hat man natürlich nicht mehr lange bei diesen doch deprimierenden Wohnsituationen. Olga
SEhr oft vergewaltigten diese Ehemänner auch ihre Frauen und erklärten, dies sei ihr Recht, da es doch die "eigene Frau" wäre. Es war gut, dass dieses Gesetz irgendwann verschärft wurde.
Heute dürfte dies einfacher sein, weil Frauen sehr schnell Hartz IV bekommen und auch eine Wohnung bezahlt wird. Damals war dies viel komplizierter mit der Sozialhilfe und Arbeitslosenunterstützung hatte keine von diesen Frauen, weil sie ja nie berufstätig waren.
Ich kenne aber auch die Fälle aus einem anderen Milieu, z.B. bei uns am See,die sich dann arrangieren. Da gibt es ein gemeinsames, grösseres Haus, das natürlich keiner aufgeben will. Dort lebt man dann jeweils in einem Trakt und geht sich ansonsten aus dem Weg. GEmeinsame Freunde hat man natürlich nicht mehr lange bei diesen doch deprimierenden Wohnsituationen. Olga
Hallo Olga,
es gibt viele Gründe, die eine Rolle spielen können, wenn Frauen/Männer in gewalttätigen Beziehungen bleiben. Da sind Frauen und auch Männer (wenn auch nicht so oft vertreten) dabei, die sehr gut ihr eigenes Geld verdienen, die es nicht vermögen, zu gehen.
Ein Grund um z.B. bei Alkoholkranken und anderen Drogensüchtigen oder/und Gewalttätigen zu bleiben, ist die Co-Abhängigkeit. Dabei machen es sich die Menschen zur Aufgabe, den Partner "retten" zu wollen.
Nach Melody Beattie in ihrem Buch "Die Sucht gebraucht zu werden", fühlen sich diese Menschen für "die ganze Welt" verantwortlich, weigern sich aber Verantwortung dafür zu übernehmen, ihr eigenes Leben in die Hand zu nehmen und zu leben. Sie geben ständig, wissen aber nicht zu nehmen. Sie sehen sich selbst nicht und wissen nicht, wie sie ihre eigenen Probleme lösen sollen.
Gruß Mane
es gibt viele Gründe, die eine Rolle spielen können, wenn Frauen/Männer in gewalttätigen Beziehungen bleiben. Da sind Frauen und auch Männer (wenn auch nicht so oft vertreten) dabei, die sehr gut ihr eigenes Geld verdienen, die es nicht vermögen, zu gehen.
Ein Grund um z.B. bei Alkoholkranken und anderen Drogensüchtigen oder/und Gewalttätigen zu bleiben, ist die Co-Abhängigkeit. Dabei machen es sich die Menschen zur Aufgabe, den Partner "retten" zu wollen.
Nach Melody Beattie in ihrem Buch "Die Sucht gebraucht zu werden", fühlen sich diese Menschen für "die ganze Welt" verantwortlich, weigern sich aber Verantwortung dafür zu übernehmen, ihr eigenes Leben in die Hand zu nehmen und zu leben. Sie geben ständig, wissen aber nicht zu nehmen. Sie sehen sich selbst nicht und wissen nicht, wie sie ihre eigenen Probleme lösen sollen.
Gruß Mane
...es wird hier jetzt viel von Gewalttätigkeit und - sogar einem Mörder als Ehemann geschrieben.
Ich denke, vielfach kann man sich nicht so einfach von einem Menschen lösen, den man eigentlich liebt und der sich dann psychisch verändert hat, sprich...zum Alkoholiker geworden ist. Allerdings...ob man ihm hilft, in dem man versucht ihn zu "retten", dass weiß ich auch nicht. Aber einen Menschen, mit dem man jahrelang zusammen war...einfach so abservieren?
Ich dachte eigentlich, es ginge mehr um die kleinen Streitigkeiten und Meinungsverschiedenheiten und damit auch einhergehende seelische Verletzungen, die man so in einer Beziehung hat?
Klaro
Ich denke, vielfach kann man sich nicht so einfach von einem Menschen lösen, den man eigentlich liebt und der sich dann psychisch verändert hat, sprich...zum Alkoholiker geworden ist. Allerdings...ob man ihm hilft, in dem man versucht ihn zu "retten", dass weiß ich auch nicht. Aber einen Menschen, mit dem man jahrelang zusammen war...einfach so abservieren?
Ich dachte eigentlich, es ginge mehr um die kleinen Streitigkeiten und Meinungsverschiedenheiten und damit auch einhergehende seelische Verletzungen, die man so in einer Beziehung hat?
Klaro
ES ist doch gut, wenn sich in Diskussionen ein Thema weiterentwickelt und zwar - wie hier der Fall - sachlich, gespickt mit eigenen Lebenserfahrungen und Impulsen anderer Diskutanten - und erfreulicherweise hier nicht gestört durch andere Aktionen.
Ich komme mehr und mehr zu der Erkenntnis, dass das grösste Geheimnis eines zufriedenen Lebens darin besteht, loslassen zu können und Veränderungen zu akzeptieren. Das dann auch, wenn sich die Beziehung zu einem Partner oder sonstigen, nahestehenden Menschen als nicht mehr kombinierbar mit dem eigenem Leben erweist. Wirklich helfen können Menschen nur sich selbst - bei anderen ist dies schwierig, zumal wenn diese es selbst gar nicht wollen, wie bei Suchtkranken oft der Fall. Olga
Ich komme mehr und mehr zu der Erkenntnis, dass das grösste Geheimnis eines zufriedenen Lebens darin besteht, loslassen zu können und Veränderungen zu akzeptieren. Das dann auch, wenn sich die Beziehung zu einem Partner oder sonstigen, nahestehenden Menschen als nicht mehr kombinierbar mit dem eigenem Leben erweist. Wirklich helfen können Menschen nur sich selbst - bei anderen ist dies schwierig, zumal wenn diese es selbst gar nicht wollen, wie bei Suchtkranken oft der Fall. Olga
Ich halte Versöhnung oder Verzeihen gar nicht für so erstrebenswert, wie immer gesagt wird. Warum sollte man mit allen Leuten gut auskommen?
Muss man nicht.
Ich als Norddeutsche bin ja eher distanziert und lasse mir meist viel Zeit um Freundschaften zu schließen, dafür halten die dann meistens länger. Sollte ich dann aber mal enttäuscht werden, bin ich nachtragend und sehe keinen Grund zur Versöhnung.
Bei Streit versuche ich Klärung zu erreichen, wenn ich verstehe was dazu geführt hat , wenn ich nachvollziehen kann, wie der Partner getickt hat, kann ich die Sache abhaken. Wenn nicht ziehe ich die Konsequenzen.
Für mich gibt es einige grundsätzliche Dinge, die ich niemals akzeptieren würde und mit Menschen, die da nicht auf gleicher Welle liegen, möchte ich keinerlei Kontakt haben, selbst wenn es um Familienmitglieder gehen würde.
Für mich zählt, ob ich mich wohl fühle mit den Leuten, wenn nicht gibt es keinen Grund mich mit ihnen zu belasten.
Muss man nicht.
Ich als Norddeutsche bin ja eher distanziert und lasse mir meist viel Zeit um Freundschaften zu schließen, dafür halten die dann meistens länger. Sollte ich dann aber mal enttäuscht werden, bin ich nachtragend und sehe keinen Grund zur Versöhnung.
Bei Streit versuche ich Klärung zu erreichen, wenn ich verstehe was dazu geführt hat , wenn ich nachvollziehen kann, wie der Partner getickt hat, kann ich die Sache abhaken. Wenn nicht ziehe ich die Konsequenzen.
Für mich gibt es einige grundsätzliche Dinge, die ich niemals akzeptieren würde und mit Menschen, die da nicht auf gleicher Welle liegen, möchte ich keinerlei Kontakt haben, selbst wenn es um Familienmitglieder gehen würde.
Für mich zählt, ob ich mich wohl fühle mit den Leuten, wenn nicht gibt es keinen Grund mich mit ihnen zu belasten.
Ich als Bayerin bin nicht distanziert, mache aber aus meinem Herzen keine Mördergrube und lasse andere auch nicht im Unklaren darüber, was ich von ihnen halte oder nicht halte.
Ansonsten gehe ich völlig konform mit Ihren Ansichten (entsprechen mir sehe). Olga
Ansonsten gehe ich völlig konform mit Ihren Ansichten (entsprechen mir sehe). Olga