Soziales DEMUT....Was bedeutet das in unserer Zeit?
Demut ... was bedeutet das in unserer Zeit?
Ich weiß von meiner Tochter, dass bei einem Coaching-Wochenende für Führungskräfte auch die Demut in den Blick genommen wurde.
"Neuerdings sprechen immer mehr Führungskräfte von Demut. Es scheint fast so, als hätte dieser Wert ein Comeback. Egal ob Künstler, Investmentbänker oder Politiker, das Wort Demut wird von immer mehr einflussreichen Persönlichkeiten in den Mund genommen."
Warum das so ist?
HIER kann man dazu einiges lesen.
"Laut Definition bedeutet Demut, dass man die äußeren Gegebenheiten hinnimmt ohne darüber zu klagen und sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen. Daher wird es oft mit Eigenschaften wie Genügsamkeit, Zufriedenheit und Hingabe assoziiert. In dem Wort selbst steckt das Wort Mut. Um Demut aufzubringen, braucht es also eine gute Portion Selbstüberwindung. Das liegt vor allem daran, dass man sich zuerst von den gängigen Klischees und Vorurteilen befreien muss, damit man seinem Gegenüber auf Augenhöhe begegnen kann. Denn Demut bedeutet zuallererst sich von Hochmut zu befreien."
Liebe @Roxanna,
dem 2. Absatz stimme ich ohne Einschränkung zu.
Allerdings mag ich Verallgemeinerungen nicht. Ich habe selbst im Familienkreis junge Leute, denen der Begriff Demut durchaus nicht fremd ist. Sie haben in jungen Jahren bereits Erfahrungen machen müssen, die ihnen einen neuen Blick auf das Leben im Allgemeinen und im ganz persönlichen Bereich eröffnete. Sie können mit Humor und Nachsicht - für mich eine Form der Demut und Dankbarkeit - auf die weit verbreitete "Verbiesterung" älterer Menschen reagieren.
LG - Via
Weitere Überlegungen: Demut muss ja nicht heissen, dass man sich selbst aufgibt. Übertriebene Demut kann z.B. in einer Paarbeziehung dazu führen, dass der Andere sich gottähnlich vorkommt.
Zurückhaltende Menschen werden oft überrannt, ihr Wert wird nicht wahrgenommen, der Wert der Rücksicht und Toleranz. Der schwersten Weg ist meiner meinung nach die Balance zwischen Demut und Durchsetzung.Das stimmt. ABer nicht nur in Paarbeziehungen.
In der Berufswelt wurden und werden 'Frauen auch deshalb seit Jahrhunderten nicht beobachtet, bzw. kommen sie nicht weiter, weil in ihrer Erziehung noch BEscheidenheit bis hin zu Demut als erstrebenswert erschien.
Ich finde z.'B. interessant, dass heutzutage insbesondere sehr efolgreiche Menschen, die es schon zu entsprechenden Positionen gebracht haben, recht leise auftreten und es nicht mehr nötig haben, gottähnlich prahlerisch um ihre Position zu kämpfen. DAs bringt mich dann zu der Ansicht ,dass es die besonders Unsicheren sind, die wenig Mut zur Demut haben. Olga
@olga
Sehr richtig! Ich hatte das Glück, mehreren Auftraggebern in meiner freiberuflichen Tätigkeit zu begegnen, die jeweils mehrere Wochen pro Jahr zur inneren Einkehr in einem Kloster verbrachten. Das hinderte sie nicht im geringsten daran, knallharte Ver handlungspartner zu sein. Sie hatten eine naturgegebene Sicherheit im Umgang mit anderen Menschen, dem es an Empathie jedoch nicht mangelte.Ich finde z.'B. interessant, dass heutzutage insbesondere sehr efolgreiche Menschen, die es schon zu entsprechenden Positionen gebracht haben, recht leise auftreten und es nicht mehr nötig haben, gottähnlich prahlerisch um ihre Position zu kämpfen. DAs bringt mich dann zu der Ansicht ,dass es die besonders Unsicheren sind, die wenig Mut zur Demut haben. Olga
Via
Hallo, ihr Lieben,
ich lese viele gute Gedanken zum Thema Demut von euch, und die meisten decken sich mit meinen Gedanken.
Ich möchte gerne noch mal auf den Spruch vom Anfang zurück kommen:
Die einzige Weisheit, die wir erwerben können, ist die Weisheit der Demut: Demut ist ohne Ende.
Also , wenn Weisheit der Demut erworben werden kann im Laufe eines Lebens tun wir gut daran uns diesem Erwerb zu widmen, denn wie sollte ein Leben ohne Demut ausehen? Nur ein Ignorant verläßt sich auf seine eigenen begrenzten, menschlichen Fähigkeiten und engt somit seinen Horizont ein.
Vom kindlichen und jugendlichen Unbedarft-sein wachsen wir in die Welt der Verantwortung hinein und erkennen, daß das Leben auch anderen Menschen die gleichen Rechte gestattet. Die Erde und alles was sichtbar ist, gehört uns allen mit den gleichen Rechten und Pflichten.
Alle Menschen sind gleich und mit ihren Gefühlen, Ängsten, Erwartungen alle sind miteinander verbunden.
Allein diese Gedanken sollten uns demütig und somit dankbar werden lassen.
Wie mag aber die unsichtbare Welt aussehen, die noch viel größer ist als alles was wir uns vorstellen können.......
Wer hat alles gemacht, wie ist menschliche Intelligenz entstanden. Was hält die Welt, trotz menschlichen Vandalismus' überhapt noch zusammen.
Für mich persönlich bedeuten diese Gedanken und die damit verbundenen Gefühle Demut,
Ich bin zwar in meinem Leben hier auf Erden ein einzigartiges Indvidium, so wie jeder andere Mensch auch, jedoch im Weltgetriebe noch nicht mal ein Staubkorn im großen Ganzen......
Caya
Ich denke schon, dass Demut (sich etwas zurücknehmen, nicht zu wichtig zu nehmen...) heute nicht mehr solch große Rolle spielt, weil wohl Durchsetzungskraft eher gefragt ist, als sich demütig zu zeigen.
Mich erinnert das eher an Unterwürfigkeit, Ausgenutztwerden...Charaktereigenschaften, die es sicher noch gibt aber im heutigen Bussinessleben eine sehr untergeordnete Rolle spielen.
In Paarbeziehungen können sie schon noch eine Rolle spielen, wenn die "alten Beziehungsmodelle" noch dominat gelebt werden.
Kristine
Demut kann auch aus dem Gefühl entstehen, froh zu sein, nicht zu jenen gehören zu müssen, die noch nie das Glück hatten, froh sein zu dürfen.
Für mich persönlich bedeuten diese Gedanken und die damit verbundenen Gefühle Demut,
Ich bin zwar in meinem Leben hier auf Erden ein einzigartiges Indvidium, so wie jeder andere Mensch auch, jedoch im Weltgetriebe noch nicht mal ein Staubkorn im großen Ganzen......Was für ein kluger Beitrag, danke dafür, Caya.
Caya
Wenn man bedenkt, wer sich heute alles als Promi bezeichnet und denkt, die Erde würde sich ohne ihn oder sie nicht mehr drehen, sollte diesen letzten Absatz lesen und verinnerlichen.
Es fiele dann auch leichter, z.B. nach dem Weggang der erwachsenen Kinder, eines Partners oder dem Ende der Berufstätigkeit nicht die Bedeutungslosigkeit zu fürchten, sondern dankbar und demütig zurückzublicken auf das, was man hatte oder sich schaffen konnte - als Körnchen im Getriebe. Olga