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Schwarzes Brett Zeitgeschichtlicher Hinweis

niederrhein
niederrhein
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Zeitgeschichtlicher Hinweis
geschrieben von niederrhein
Nur ein Hinweis, nicht als Diskussionesgegenstand gedacht.

In der Online-Version der ärtzlichen Zeitschrift "viamedici" (für Studierende der Medizin) ist ein Artikel erschienen:

Aus dem Vorspann:
Ärzte im Dritten Reich
Weiße Kittel mit braunen Kragen
Evelyn Hauenstein
Ausgerechnet Medizinstudenten wissen wenig über das dunkelste Kapitel der deutschen Medizingeschichte: die Verbrechen von Ärzten im Nationalsozialismus. Das liegt aber nicht am mangelnden Interesse der Medizinstudenten. Sie finden die Auseinandersetzung mit diesem Thema für ihren späteren Arztberuf wichtig. Von vielen einflussreichen Ärzten und Lehrenden wird dieses Thema bis heute totgeschwiegen. Via medici bringt Licht in dieses Dunkel.

http://www.thieme.de/viamedici/zeitschrift/heft0502/3_topartikel.html

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Die Bertha
vom Niederrhein
plautus
plautus
Mitglied

Re: Zeitgeschichtlicher Hinweis
geschrieben von plautus
als Antwort auf niederrhein vom 29.06.2007, 10:11:52
eine krähe hackt der anderen kein auge aus.
aber das gilt nicht nur für mediziner, alle berufe mit leitenden funktionen waren bis in die 70er jahre von diesen typen durchsetzt.
und sie haben nachfolger erzogen.
der schoss ist fruchtbar noch, aus dem das kroch
--
plautus
angelottchen
angelottchen
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Re: Zeitgeschichtlicher Hinweis
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf niederrhein vom 29.06.2007, 10:11:52
Persönlich finde ich es viel wichtiger, das angehende Ärzte auf dem neuesten Stand der Medizin - Diagnostik und Therapie - sind und ihr Handwerk wirklich können, bevor sie auf die Menschheit losgelassen werden. Was nützt es einem Kranken mit einer seltenen Virusinfektion oder einem komplizierten Tumor, wenn sein behandelnder Arzt zwar über die medizinischen Greultaten der NS-Zeit alles weiss, aber handwerklich ein Stümper ist?

Sicher will ich nichts beschönigen, was so manche Ärzte unter dem Deckmäntelchen der Wissenschaft für Verbrechen an vielen Menschen begangen haben -mit Zustimmung der Naziregierung - aber meint man denn wirklich, dass man heute nicht mehr mit lebenden Menschen experimentiert - im besonderen mit solchen, die sich nicht wehren können? Wer weiss schon, was in so manchen "Forschungslabors" in Asien, Amerika, Afrika oder Europa passiert - erinnert man sich an die jüngsten Bilder der angeketteten und halb verhungerten Waisenkinder im Irak, bei denen alle Hilfsgüter vorhanden waren, diese aber von den "Pflegern" verschachert wurden, dann kann man nur ahnen, was da hinter hohen mauern noch so passiert.
--
angelottchen

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kagula
kagula
Mitglied

Re: Zeitgeschichtlicher Hinweis
geschrieben von kagula
als Antwort auf niederrhein vom 29.06.2007, 10:11:52
Ärzte im III. Reich...
Gewiß, in dieser Zeit sind furchtbare Verbrechen geschehen die von / oder unter Mithilfe von Ärzten durchgeführt wurden.

Warum aber hört man fast nie etwas von Ärzten die unter dem Schutz des roten Kreuzes auf den Schlachtfeldern - unter den primitivsten Umständen- Milionen von verletzten Soldaten das Leben retteten? Unter Einsatz ihres eigenen Leben?
Warum wird nur auf die dunklen Kapitel in dieser Zeit hingewiesen?
Ist das Andere schon so banal das es keiner besonderen Anerkennung bedarf?

Auch das ist ein Kapitel der deutschen Geschichte!

--
kagula
gutgelaunt
gutgelaunt
Mitglied

Re: Zeitgeschichtlicher Hinweis
geschrieben von gutgelaunt
als Antwort auf kagula vom 30.06.2007, 11:25:37
..und ich frage mich, was hat die "Aufarbeitung Deutscher Geschichte" denn mit einem Medizinstudium zu tun.....???
..an diesem "dunklen Kapitel" Deutscher Geschichte waren, außer den Ärzten, auch noch viele andere Berufsgruppen direkt oder indirekt beteiligt...,
und sich entsprechendes "Geschichtsbewußtsein" anzueignen, das sollte doch wohl in früheren Schuljahren möglich sein...!

gutgelaunt
dmz
dmz
Mitglied

Re: Zeitgeschichtlicher Hinweis
geschrieben von dmz
als Antwort auf niederrhein vom 29.06.2007, 10:11:52
Ich habe Dokumentationen in Phoenix-TV ueber die 'Medizinischen Nazi-Aktionen' gesehen.
Moechte aber zu bedenken geben,
dass diesbezueglich ein 'Minderheitsproblem' von damals hochstilisiert wird und
ein Berufsstand pauschal mehr oder weniger in Misskredit gebracht wird.
Es war nur eine verschwindend kleine Anzahl von Aerzten
an den beruechtigten medizinischen Nazi-Aktionen beteiligt.
Ich wuerde daher den Sachverhalt
nicht zum wesentlichen Bestandteil des Medizinstudiums machen.
MfGdmz.

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dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Zeitgeschichtlicher Hinweis
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf dmz vom 30.06.2007, 20:06:15
ich sehe auf dem holländischen "discovery channel" häufig dokumentationen, die so in deutschland nie gesendet würden, sondern im giftschrank landen. verschiedene dieser dok-filme behandeln auch das thema deutsche militär-ärzte, ss-ärzte, lager-ärzte usw.

sehr deutlich wurde dort gesagt, daß die allierten streitkräfte alle diesbezüglichen aufzeichnungen gesucht und konfisziert haben, gründlich ausgewertet haben und das der sprung, den die pharma-industrie nach dem zweiten weltkrieg gemacht hat, auch auf diese meist UNMENSCHLICHEN studien zurückzuführen ist.

die deutsche feldmedizin wird von den briten als die fortschrittlichste des zweiten weltkriegs angesehn, die genesungsrate nach verwundungen war beispielgebend und die besten deutschen feldschirurgen wurden nach 1945 zu ausbildungszwecken auf die insel eingeladen (verschleppt). es steht die frage:

darf man forschungsergebnisse nutzen, die unvorstellbare menschliche qualen gekostet haben, um damit anderen menschen zu helfen?
dmz
dmz
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Re: Zeitgeschichtlicher Hinweis
geschrieben von dmz
als Antwort auf dutchweepee vom 30.06.2007, 21:15:39
--
Die Erkenntnisse lagen nun mal vor.
Warum haette auf diese Grundlagen nicht zurueckgegriffen werden duerfen ?
MfGdmz.
dutchweepee
dutchweepee
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Re: Zeitgeschichtlicher Hinweis
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf dmz vom 30.06.2007, 22:28:26
@dmz ...in meinen augen rangiert das auf dem selben level wie: darf der BND informationen nutzen, die in pakistan oder auf guantanamo unter folter erpresst wurden?

die frage ist: wo hört die moral auf?
dmz
dmz
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Re: Zeitgeschichtlicher Hinweis
geschrieben von dmz
als Antwort auf dutchweepee vom 30.06.2007, 22:33:32
Wenn es um die Moral geht, ist mehr erlaubt, als manche denken,
im positiven Sinne wie mE auch negativen Sinne.
Moral ist, was die Gesellschaft vorgibt bzw zulaesst, und wird
faelschlicherweise haeufig nur im positiven Zusammenhang bewertet.
Zum Beispiel gab es etwa in den Sozialistischen Laendern ehemals
auch negative Moraldogmen wie "Die Partei hat immer recht".
/
Anders sieht es mit der Moralphilosophie, der Ethik aus.
Die laesst keine Kompromisse oder negativen Momente zu,
kann aber von einer Gesellschaft teilweise auszer Kraft gesetzt werden.
'Teilweise'-, denn auch 'Schurken' muessen der allgemeinen Ordnung wegen
gewisse Werte (ethische Gebote) schaetzen.
/
Es haengt nun davon ab, wie zB Folter definiert wird.
Im MA bedeutete das in der Regel Auswirkung mit koerperlichem Schaden oder Todesfolge.
Heute spricht man schon von Folter, wenn (berechtigte?) Gefangenschaft
ohne juristisches Verfahren stattfindet.
/
Es koennte nun sein, dass in einer Gesellschaft Folter begrenzt erlaubt wird .... ,
- um psychischen Druck auszuueben, Kreuzverhoer, Einzelhaft -
.... - und soweit sie nicht zum akuten Schaden und Tode eines Deliquenten gereicht;
- eine umstrittene Angelegenheit natuerlich.
Unter allgemeinem ethischen Aspekt ist Folter nicht gestattet.
MfGdmz.

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