Religionen-Weltanschauungen Ehrlich leben und glauben.
vor ca. einem Jahr bin ich aus der Kirche ausgetreten. Da war ich 66 Jahre alt. Der Grund, ich will nicht mehr einem Schöpfer heucheln, den es m. E. nicht gibt. Ich habe sehr lange, über Jahre, mit dieser Entscheidung gerungen, denn die kirchliche Gemeinschaft, der ich mich nach wie vor verbunden fühle, hat m. E. eine wichtige soziale Funktion. Sie bindet die Menschen und gibt ihnen das Gefühl der Zusammengehörigkeit.
Hier müsste ich jetzt meinen Glauben, der näher an den Wissenschaften als an den Religionen ist, darlegen. Das will ich mir für später aufheben. Viel mehr will ich die Frage diskutieren, worauf es wirklich ankommt. Was ist wichtiger, den sogenannten richtigen Glauben zu haben oder die soziale Wertegemeinschaft aller Menschen religions- und kulturübergreifend zu gestalten und zu leben?
Ich freue mich auf die Diskussion.
Viele Grüße
artman1
Im Jakobusbrief könntest Du Antworten finden.Liebe Leser und Leserinnen,
vor ca. einem Jahr bin ich aus der Kirche ausgetreten. Da war ich 66 Jahre alt. Der Grund, ich will nicht mehr einem Schöpfer heucheln, den es m. E. nicht gibt. Ich habe sehr lange, über Jahre, mit dieser Entscheidung gerungen, denn die kirchliche Gemeinschaft, der ich mich nach wie vor verbunden fühle, hat m. E. eine wichtige soziale Funktion. Sie bindet die Menschen und gibt ihnen das Gefühl der Zusammengehörigkeit.
Hier müsste ich jetzt meinen Glauben, der näher an den Wissenschaften als an den Religionen ist, darlegen. Das will ich mir für später aufheben. Viel mehr will ich die Frage diskutieren, worauf es wirklich ankommt. Was ist wichtiger, den sogenannten richtigen Glauben zu haben oder die soziale Wertegemeinschaft aller Menschen religions- und kulturübergreifend zu gestalten und zu leben?
Ich freue mich auf die Diskussion.
Viele Grüße
geschrieben von artman1
Martin Luther wollte den nicht in seine Bibel aufgenommen sehen.
Wie auch immer - auch wenn ich vermute, dass gegen das Ende zu der Glaube näher rückt, halte ich es für vernünftig Nichtwissen zu bekennen und sich aus Glaubensfragen weitgehend herauszuhalten.
Herzlich willkommen, @artman1,
ich hoffe, Du findest hier, was Du suchst.
Auf Deine Frage
Was ist wichtiger, den sogenannten richtigen Glauben zu haben oder die soziale Wertegemeinschaft aller Menschen religions- und kulturübergreifend zu gestalten und zu leben?
kann des doch eigentlich nur eine Antwort geben: Die Gestaltung der sozialen Wertegemeinschaft! Ich glaube sogar, dass Menschen, die sehr religiös sind, das so sehen.
Schönen Gruß
Der Waldler
Hallo, eine interessante Frage - die ich durch viele und lange Aufenthalte in anderen Kulturen für mich ganz gut beantworten kann, zumal verschiedene Werke zur Ethnologie mir dabei geholfen haben. Gerade die indigenen Völker und ihre "soziale Wertegemeinschaft" hätten der christlichen Religion so sehr zum Vorbild dienen können, stattdessen wurden sie im Namen des Glaubens fast ausgerottet ..
Im heutigen Zimbabwe gab es Stämme, die nach einem Krieg wie selbstverständlich dem Verlierer die Verluste bezahlten ... verwaiste Kinder und Senioren ohne Angehörige wurden von der ganzen Dorfgemeinschaft versorgt und was in dem Buch "Traurige Tropen" von Claude Levy Strauss zu lesen ist, lässt Gläubige im Sinne des "Christlichen Abendlandes" vor Scham in den Boden sinken .. da hat Glaube eine ganz andere Bedeutung m der ergibt sich aus der Wertschätzung der Natur, mit allem, was darin lebt und den Mitmenschen ...
Alle drei Vorredner haben m.E. jeder auf seine Art recht.
Nun hast Du Dich ja schon entschieden aus Deiner Religionzugehörigkeit auszutreten.
Natürlich ist das und gerade das für heutzutage wichtig, was Du meinst. Diese Vorgehensweise, also
diese Art und Weise zum Beispiel,wie man mit Menschen umgehen sollte und sich nicht in einer
Religion einigelt oder deutlicher seinen Kopf dort einzieht und nicht mehr nachdenkt, wie die Worte
wahrhaft kundig gemacht worden sind, sollten viele überdenken.
Das, was Du machen willst gleicht der Handlung eines Arztes, der sofort agiert, wenn Menschen
gleich welcher Richtung zu ihm kommen.
Jetzt hab ich a ber nochmal überlegt, die letzte Frage wurde ja noch nicht beantwortet.
Also der Glaube hat eigentlich nichts mit den Pflichten zu tun, mit denen man sich täglich und tätig
umgibt.
Mein Philosophie ist: Dienst = Pflicht erfüllen
Freizeit = individuelle eigene Lebensgestaltung
Was ich damit sagen wollte, man braucht n i c h t gleich aus einer Kirche gehen, von der man ja
auch immerhin unter anderem etwas gelernt hat.
interessantes Thema, zum Austritt gratuliere ich dir, das braucht Mut.Liebe Leser und Leserinnen,
vor ca. einem Jahr bin ich aus der Kirche ausgetreten.
Was ist wichtiger, den sogenannten richtigen Glauben zu haben oder die soziale Wertegemeinschaft aller Menschen religions- und kulturübergreifend zu gestalten und zu leben?
ich bin auch raus, seit etwa 10 Jahren, habe aber Jesus mitgenommen. 😁
und ich kann mir vorstellen, dass sich irgendwann alle Religionen zusammen schliessen oder unter gehn.
ich denke, das Gottesbild was ein jeder hat, hängt mit seinem Weltbild zusammen, manche brauchen einen rächenden Gott, andere einen liebenden und dazwischen gibt es auch ne Menge Bilder die von der eigenen Persönlichkeit abhängig sind.
ich glaube aber auch, dass der Mensch sich im Glaubensleben entwickelt, Vertrauen lernt und das lernt er nicht bei Mitmenschen, sondern nur in sich selber, in seiner göttlichen Natur.
ich glaube aber auch, dass der Mensch sich im Glaubensleben entwickelt, Vertrauen lernt und das lernt er nicht bei Mitmenschen, sondern nur in sich selber, in seiner göttlichen Natur.
Das glaube ich in dieser Form nicht, Elisa77, denn die Kinderpsychologie und die Verhaltensforschung sagen da was ganz anderes. Vertrauen entwickelt sich durch Kontakt zu Artgenossen (nicht nur bei Menschen, schon bei Primaten, u.U.auch bei anderen Tieren!). Experimente, für die Primaten nach der Geburt keinerlei Kontakt, keine Berührung, keine Kommunikation mit Artgenossen hatten, endeten für die armen Tiere in Hospitalismus oder Tod.
Nicht die göttliche Natur im eigenen Inneren, sondern Kommunikation, verbal, nonverbal, taktil, ist es meiner Meinung nach, die Vertrauen zumindest bei den Primaten schafft, zu denen ja auch wir Menschen gehören
Schönen Gruß
DW
...Nicht nur bei Primaten. Auch bei Hunden kann man das gut beobachten. Einem Hund mit eingeschränktem Kommunikationsvermögen, z.B. durch kupierten Schwanz, fällt es schwerer, bei Zusammentreffen mit anderen Hunden deren Vertrauen zu erwecken.
Nicht die göttliche Natur im eigenen Inneren, sondern Kommunikation, verbal, nonverbal, taktil, ist es meiner Meinung nach, die Vertrauen zumindest bei den Primaten schafft, zu denen ja auch wir Menschen gehören
Schönen Gruß
DW
Ich denke auch, @Bote Asgards, dass das noch für viele andere Tierarten gilt. Nur ist das wissenschaftlich vor allem bei/für Primaten belegt. Aber ich denke, realiter ist das auch bei anderen Tieren so. Unsere Katzen mussten auch erst durch "Lernen am Modell" und Erfahrungen lernen, uns zu vertrauen (und auch umgekehrt). Mir kam es darauf an, dass Vertrauen nicht mit einem geglaubten göttlichen Inneren zu tun, sondern handfest mit "Lernen und Üben" (um es mal sehr kurz zu fassen). Selbst das sogenannte "Urvertrauen" ist nichts Angeborenes, sondern im ersten Lebensjahr Erworbenes.
Schönen Gruß
DW