Religionen-Weltanschauungen Ehrlich leben und glauben.
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Liebe WurzelFluegel, ich zitiere nochmal den Satz im Eingangsbeitrag von artman1:
'Was ist wichtiger, den sogenannten richtigen Glauben zu haben oder die soziale Wertegemeinschaft aller Menschen religions- und kulturübergreifend zu gestalten und zu leben? '
Ob man den richtigen Glauben hat und ob das wichtig ist, spielt für mich keine Rolle. Denn für mich bedeutet das Soziale, Kommunizierende, Offene, Wertschätzende, viel. Danach suche ich auch aus, mit wem ich befreundet sein möchte. Dass es eine soziale Wertegemeinschaft gibt , geben kann, für grössere Verbände (Gemeinden, Staaten, andere Kulturen), die übergreifend verbindlich ist, daran glaube ich nicht. Und es dürfte auch schwer sein, eine solche zu gestalten. Soziale Werte bedeuten sicher in verschiedenen Kulturen Verschiedenes. Doch um das zu diskutieren, fehlt mir schlicht das Wissen. Mal schauen, ob artman2 dazu noch einmal Stellung nehmen möchte. Tine1948
Wenn Du weißt wie Du fühlst, Tine, musst Du Dir nichts über Werte und Wertegemeinschaften erzählen lassen.
Die ganze Menschheit lieben?
Nebbich!
Diesen einen Menschen, wenn er vor Dir steht und Du Liebe empfindest - darum geht's, hat sinngemäß Karl Jaspers geschrieben.
Kein Zufall, dass auch Hannah Arendt, die seine Schülerin war und den beiden Jaspers lebenslang verbunden gewesen ist, ähnlich erklärt, sie sei gar nicht fähig ganze Völker zu lieben. Vergebe das Maß an Liebe, über das sie verfüge an einige Menschen die ihr nahestünden.
Wertegemeinschaft - ein relativ Inhaltslehrer Begriff. Anmaßend eingesetzt um zu verpflichten.
Komm gut durch die Nacht, Du schaffst das!
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Ja, also... lieber @Bias. Menschen, das hab ich ja im letzten Beitrag beschrieben: Ich kann nur in meinem engsten Umfeld spüren und beantworten, was an Werten gelebt ist. Es müssen noch nicht mal nur meine eigenen sein. Ich habe mich schon oft faszinieren lassen von Anderen, auch in anderen Ländern. Aber ich beziehe viel mehr mit ein: Die Natur, die Pflanzen in meinem Garten, mein Kräuterbeet für die 'Hessische Griesoss', meine Natur um mich rum, in der ich den Müll aufsammle. Die Flüsse und Seen hier in CH. Meinen Odenwald , der meine Heimat ist. All das liebe ich und habe sehr soziale Beziehungen hierbei. Auch Tiere und natürlich mein Hund, die Jule, gehören dazu.
Ich glaube nicht an einen Gott. Aber an Alles, was mir sehr nah kommt und mit dem ich mich verbinden möchte. Aber ohne dort meine Werte überstülpen zu wollen, falls es mir gelingt. Das ist schon eine hohe Kunst der sozialen Kommunikation... und ich übe .. noch.. immer wieder.
Was die Welt betrifft: Ich halte es mit Antoine, der sagt, man sei
ewig für das verantwortlich, was man sich vertraut gemacht hat.Für die ganze Welt hätte ich gar keine Kraft.
Tine1948
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Gibt es diesen Wertekonsens und wenn ja, welche Werte sind das?
Ich glaube nicht, dass es sie in Summe gibt und geben wird. Aber man kann sie anstreben. Jeden einzelnen. Immer wieder. Und auch immer wieder neu (also auch immer hinterfragen). Das ist meine Meinung.
Schönen Sonntag
DW
Im Zusammenhang mit glauben oder nicht faszinieren mich immer wieder klare Aussagen:
Ich glaube an Gott, ich glaube nicht an Gott.
was soviel heisst, ich bin überzeugt, nicht nur glauben/nicht glauben.
Wo aber kommt die Gewissheit dazu her, es gibt doch für beides keine Beweise.
Und es kommt auch gar nicht auf eine Meinung dazu an, denn die Realität, die wir nicht kennen, bleibt unbeeinflusst, unbeeindruckt.
letzteres macht mich gelassen, zumindest gegenüber allen Religionen.
Ich sehe es ähnlich, lieber @JuergenS,
"Glaubende Gewissheit" kommt nicht aus Beweisen heraus, sie braucht auch keine.
Und ich muss mich wiederholen: Auch Nicht-Glauben ist eine "Glaubende Gewissheit".
Daher finde ich Diskussionen zwischen Glaubenden und Nicht-Glaubenden/Atheisten meistens auch völlig überflüssig, und lasse mich äußerst selten drauf ein, da sie oft damit enden, dass der eine dem anderen unterstellt, Unsinn zu reden. Manchmal denke ich, es gehe auch gar nicht anders, weil der eine den anderen nicht verstehen kann. Aber jeder kann den jeweils anderen respektieren, und sollte den eigenen Glauben/Nicht-Glauben nicht absolut setzen und zur "definitiven Gewissheit" erklären wollen.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
DW
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wir glauben alle,
kommt nur drauf an, an was.
Damit ist der Friede gesichert.
schönen Sonntag.
Clematis
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wir glauben alle,
kommt nur drauf an, an was.
... und auch, auf welche Weise, liebe @Clematis, denn Missionierung und Druck (von Gläubigen und/oder Atheisten) verhindern nämlich den Frieden.
Dir einen schönen Tag...!
Der Waldler
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Ich habe mir die 10 Angebote einmal angeschaut, finde den Punkt, dass man sein Leben genießen soll, gut und richtig. Womit ich nicht klarkomme, ist der Punkt, wo das Stehlen und Töten in bestimmten Situationen gerechtfertigt sein soll. Aber vielleicht kann das Bote Asgards mal näher erläutern?
Einen netten Gruß von
Jutta
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Bei der Giordano Bruno Stiftung kann man auch die Erklärung lesen:.
Du sollst nicht lügen, betrügen, stehlen, töten – es sei denn, es gibt im Notfall keine anderen Möglichkeiten, die Ideale der Humanität durchzusetzen! Wer in der Nazidiktatur nicht log, sondern der Gestapo treuherzig den Aufenthaltsort jüdischer Familien verriet, verhielt sich im höchsten Maße unethisch – im Gegensatz zu jenen, die Hitler durch Attentate beseitigen wollten, um Millionen Menschenleben zu retten. Ethisches Handeln bedeutet keineswegs, blind irgendwelchen moralischen Geboten oder Verboten zu folgen, sondern in der jeweiligen Situation abzuwägen, mit welchen positiven und negativen Konsequenzen eine Entscheidung verbunden wäre.
https://www.giordano-bruno-stiftung.de/sites/gbs/files/download/10angebote.pdf